ruthe zurükke biegt. Hierzu gesellet sich noch die mittlere Mastdarmader, so von der Schaamader, oder aus der Blasenader entsteht, und die Harngangsblutader, wel- che eine der ersten ist, wie auch die Darmknochenlenden- ader (iliolumbalis)(n).
Sie unterscheiden sich von den Schlagadern dadurch, daß sie gerne viel Stämme gegen eine Schlagader zu haben pflegen, indem zwo Unterbauchsadern statt einer einzigen da sind, und wenn sich diese von neuem wieder unter einander vereinigen, so erwachsen daraus Stäm- me, die mit den Schlagaderstämmen viel Aehnlichkeit haben. Sie machen auch Ringe (n*), durch welche ich die Unterbauchsschlagader und die Mastdarmader, wie auch die hintere Bekkenader gehen gesehen. Es gesellen sich auch noch öfters Aeste von der äussern Bekkenader hinzu, senken sich ins Bekken hinab (o), und vereinigen sich mit der verstopfenden [Spaltenumbruch](o*) oder mit andern Aesten der Unterbauchsader (p). Nicht selten giebt auch die Oberbauchsblutader (p*) die verstopfende, und die Bla- senadern von sich. Alle haben ihre Klappen.
So zeiget sich ferner ein ansehnliches Blutaderge- flechte vor dem heiligen Knochen (q) und die Schlagadern haben schwerlich so was aufzuweisen.
Da hier keine Nabelblutader ist, so entstehen alle Blasenblutadern von den Unterbauchsadern, die unter- wärts zur Blase kommen, oder von einem eigenen Stam- me, oder auch von der verstopfenden (r).
Sie machen aber sehr ansehnliche Geflechte, zu bei- den Seiten eins, an der Seite der untersten Harnblase, unterhalb den Saamenbläschen, und unter dem Vor-
steher,
(n)[Spaltenumbruch]
Den äussern schreibts zu WINSLOW. n. 169.
(n*) Mehr Kreise hat CAM- PERUS an der hypogast. mit der pudenda, der obturat. epigastr. und iliacae t. 1. f. 1.
(o)EUSTACH. tab. 26.
(o*)CAMPER. conf. ph. kh. ps
(p)Conf. VESLING. Epist. VIII. auch SILVIUS Isag. p. 71.
(p*)CAMPER. ph.
(q)EUSTACH. tab. 12. f. 9. tab. 25. 26.
(r)WINSLOW. n. 180.
I. Abſchn. und deren Saamen.
ruthe zuruͤkke biegt. Hierzu geſellet ſich noch die mittlere Maſtdarmader, ſo von der Schaamader, oder aus der Blaſenader entſteht, und die Harngangsblutader, wel- che eine der erſten iſt, wie auch die Darmknochenlenden- ader (iliolumbalis)(n).
Sie unterſcheiden ſich von den Schlagadern dadurch, daß ſie gerne viel Staͤmme gegen eine Schlagader zu haben pflegen, indem zwo Unterbauchsadern ſtatt einer einzigen da ſind, und wenn ſich dieſe von neuem wieder unter einander vereinigen, ſo erwachſen daraus Staͤm- me, die mit den Schlagaderſtaͤmmen viel Aehnlichkeit haben. Sie machen auch Ringe (n*), durch welche ich die Unterbauchsſchlagader und die Maſtdarmader, wie auch die hintere Bekkenader gehen geſehen. Es geſellen ſich auch noch oͤfters Aeſte von der aͤuſſern Bekkenader hinzu, ſenken ſich ins Bekken hinab (o), und vereinigen ſich mit der verſtopfenden [Spaltenumbruch](o*) oder mit andern Aeſten der Unterbauchsader (p). Nicht ſelten giebt auch die Oberbauchsblutader (p*) die verſtopfende, und die Bla- ſenadern von ſich. Alle haben ihre Klappen.
So zeiget ſich ferner ein anſehnliches Blutaderge- flechte vor dem heiligen Knochen (q) und die Schlagadern haben ſchwerlich ſo was aufzuweiſen.
Da hier keine Nabelblutader iſt, ſo entſtehen alle Blaſenblutadern von den Unterbauchsadern, die unter- waͤrts zur Blaſe kommen, oder von einem eigenen Stam- me, oder auch von der verſtopfenden (r).
Sie machen aber ſehr anſehnliche Geflechte, zu bei- den Seiten eins, an der Seite der unterſten Harnblaſe, unterhalb den Saamenblaͤschen, und unter dem Vor-
ſteher,
(n)[Spaltenumbruch]
Den aͤuſſern ſchreibts zu WINSLOW. n. 169.
(n*) Mehr Kreiſe hat CAM- PERUS an der hypogaſt. mit der pudenda, der obturat. epigaſtr. und iliacæ t. 1. f. 1.
(o)EUSTACH. tab. 26.
(o*)CAMPER. conf. φ. χ. ψ
(p)Conf. VESLING. Epiſt. VIII. auch SILVIUS Iſag. p. 71.
(p*)CAMPER. φ.
(q)EUSTACH. tab. 12. f. 9. tab. 25. 26.
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I. Abſchn. und deren Saamen.
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Maſtdarmader, ſo von der Schaamader, oder aus der
Blaſenader entſteht, und die Harngangsblutader, wel-
che eine der erſten iſt, wie auch die Darmknochenlenden-
ader (iliolumbalis) (n).
Sie unterſcheiden ſich von den Schlagadern dadurch,
daß ſie gerne viel Staͤmme gegen eine Schlagader zu
haben pflegen, indem zwo Unterbauchsadern ſtatt einer
einzigen da ſind, und wenn ſich dieſe von neuem wieder
unter einander vereinigen, ſo erwachſen daraus Staͤm-
me, die mit den Schlagaderſtaͤmmen viel Aehnlichkeit
haben. Sie machen auch Ringe (n*), durch welche ich
die Unterbauchsſchlagader und die Maſtdarmader, wie
auch die hintere Bekkenader gehen geſehen. Es geſellen
ſich auch noch oͤfters Aeſte von der aͤuſſern Bekkenader
hinzu, ſenken ſich ins Bekken hinab (o), und vereinigen
ſich mit der verſtopfenden
(o*) oder mit andern Aeſten
der Unterbauchsader (p). Nicht ſelten giebt auch die
Oberbauchsblutader (p*) die verſtopfende, und die Bla-
ſenadern von ſich. Alle haben ihre Klappen.
So zeiget ſich ferner ein anſehnliches Blutaderge-
flechte vor dem heiligen Knochen (q) und die Schlagadern
haben ſchwerlich ſo was aufzuweiſen.
Da hier keine Nabelblutader iſt, ſo entſtehen alle
Blaſenblutadern von den Unterbauchsadern, die unter-
waͤrts zur Blaſe kommen, oder von einem eigenen Stam-
me, oder auch von der verſtopfenden (r).
Sie machen aber ſehr anſehnliche Geflechte, zu bei-
den Seiten eins, an der Seite der unterſten Harnblaſe,
unterhalb den Saamenblaͤschen, und unter dem Vor-
ſteher,
(n)
Den aͤuſſern ſchreibts zu
WINSLOW. n. 169.
(n*) Mehr Kreiſe hat CAM-
PERUS an der hypogaſt. mit der
pudenda, der obturat. epigaſtr.
und iliacæ t. 1. f. 1.
(o) EUSTACH. tab. 26.
(o*) CAMPER. conf. φ. χ. ψ
(p) Conf. VESLING. Epiſt.
VIII. auch SILVIUS Iſag. p. 71.
(p*) CAMPER. φ.
(q) EUSTACH. tab. 12. f. 9.
tab. 25. 26.
(r) WINSLOW. n. 180.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 751. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/787>, abgerufen am 22.11.2024.
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