Jch habe sie größtentheils die Ruthenschlagader, welche den schwammigen Körper bediente, hervorbringen gesehen, so daß nur was weniges, oder ganz und gar nichts von der Schaamader zur Oberfläche der Ruthe(k) verwandt wurde.
Sie strekket ferner einen Ast von sich, welcher sich längst dem Umfange des Schaamknochens herum biegt, und am Schaamknochen einen Kranz bildet. Sie sen- det auch den untersten geraden Muskeln des Unterleibes Zweige zu, und stehet mit der Oberbauchader in Verbin- dung. Man findet sie auch gedoppelt (l).
Was aber den verstopfenden Stamm betrift, wel- cher gerade auf sein Loch zu geht, so läuft selbiger durch den Winkel seines Loches aus dem Bekken fort (m), in- dem dieser Winkel am Schaamknochen am deutlichsten zu sehen ist, und er begleitet hier den Nerven, und die Blutader.
An der Hüfte steiget der äussere Ast (n) zwischen beiden Verstopfmuskeln hernieder: er theilet dem äussern Verstopfer Aeste mit, deren einer(o) diesen Muskel durchboret, und dem Knochen der Schaam, und der Hüfte Aeste giebt, die den ernährenden ähnlich sind.
Es sendet eben dieser in die Kapsel des Hüftengelen- kes einen Ast (p), davon ein Zweig oder zween Aeste in die Knochenpfanne eindringen, und die Harvesische Drüse (q) das rundliche Band, und das Knochenhäut- chen bedienen. Doch giebt diesen Ast bisweilen die um- gebogene innere Ader (q*).
Ferner machet er denjenigen Ast, der das untere Schaamloch mit einem Kranze versieht, und mit dem in- nern Stamme einen Bogen zieht (r), indem er den in-
nern
(k)[Spaltenumbruch]
Auch LIEUTAUD. p. 342. COLUMBUS p. 186.
(l)Fasc. IV. tab. 1.
(m)Fasc. V. tab. 2.
(n) Ebenda p.
(o)[Spaltenumbruch]
t. ibid.
(p) r. BAGIEU. amput. I. p. 223.
(q)Fasc. IV. tab. 5. a.
(q*) Auch BAGIEU. p. 221.
(r) ps.
I. Abſchn. und deren Saamen.
Jch habe ſie groͤßtentheils die Ruthenſchlagader, welche den ſchwammigen Koͤrper bediente, hervorbringen geſehen, ſo daß nur was weniges, oder ganz und gar nichts von der Schaamader zur Oberflaͤche der Ruthe(k) verwandt wurde.
Sie ſtrekket ferner einen Aſt von ſich, welcher ſich laͤngſt dem Umfange des Schaamknochens herum biegt, und am Schaamknochen einen Kranz bildet. Sie ſen- det auch den unterſten geraden Muſkeln des Unterleibes Zweige zu, und ſtehet mit der Oberbauchader in Verbin- dung. Man findet ſie auch gedoppelt (l).
Was aber den verſtopfenden Stamm betrift, wel- cher gerade auf ſein Loch zu geht, ſo laͤuft ſelbiger durch den Winkel ſeines Loches aus dem Bekken fort (m), in- dem dieſer Winkel am Schaamknochen am deutlichſten zu ſehen iſt, und er begleitet hier den Nerven, und die Blutader.
An der Huͤfte ſteiget der aͤuſſere Aſt (n) zwiſchen beiden Verſtopfmuſkeln hernieder: er theilet dem aͤuſſern Verſtopfer Aeſte mit, deren einer(o) dieſen Muſkel durchboret, und dem Knochen der Schaam, und der Huͤfte Aeſte giebt, die den ernaͤhrenden aͤhnlich ſind.
Es ſendet eben dieſer in die Kapſel des Huͤftengelen- kes einen Aſt (p), davon ein Zweig oder zween Aeſte in die Knochenpfanne eindringen, und die Harveſiſche Druͤſe (q) das rundliche Band, und das Knochenhaͤut- chen bedienen. Doch giebt dieſen Aſt bisweilen die um- gebogene innere Ader (q*).
Ferner machet er denjenigen Aſt, der das untere Schaamloch mit einem Kranze verſieht, und mit dem in- nern Stamme einen Bogen zieht (r), indem er den in-
nern
(k)[Spaltenumbruch]
Auch LIEUTAUD. p. 342. COLUMBUS p. 186.
(l)Faſc. IV. tab. 1.
(m)Faſc. V. tab. 2.
(n) Ebenda π.
(o)[Spaltenumbruch]
τ. ibid.
(p) ρ. BAGIEU. amput. I. p. 223.
(q)Faſc. IV. tab. 5. α.
(q*) Auch BAGIEU. p. 221.
(r) ψ.
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I. Abſchn. und deren Saamen.
Jch habe ſie groͤßtentheils die Ruthenſchlagader,
welche den ſchwammigen Koͤrper bediente, hervorbringen
geſehen, ſo daß nur was weniges, oder ganz und gar
nichts von der Schaamader zur Oberflaͤche der Ruthe (k)
verwandt wurde.
Sie ſtrekket ferner einen Aſt von ſich, welcher ſich
laͤngſt dem Umfange des Schaamknochens herum biegt,
und am Schaamknochen einen Kranz bildet. Sie ſen-
det auch den unterſten geraden Muſkeln des Unterleibes
Zweige zu, und ſtehet mit der Oberbauchader in Verbin-
dung. Man findet ſie auch gedoppelt (l).
Was aber den verſtopfenden Stamm betrift, wel-
cher gerade auf ſein Loch zu geht, ſo laͤuft ſelbiger durch
den Winkel ſeines Loches aus dem Bekken fort (m), in-
dem dieſer Winkel am Schaamknochen am deutlichſten
zu ſehen iſt, und er begleitet hier den Nerven, und die
Blutader.
An der Huͤfte ſteiget der aͤuſſere Aſt (n) zwiſchen
beiden Verſtopfmuſkeln hernieder: er theilet dem aͤuſſern
Verſtopfer Aeſte mit, deren einer (o) dieſen Muſkel
durchboret, und dem Knochen der Schaam, und der
Huͤfte Aeſte giebt, die den ernaͤhrenden aͤhnlich ſind.
Es ſendet eben dieſer in die Kapſel des Huͤftengelen-
kes einen Aſt (p), davon ein Zweig oder zween Aeſte in
die Knochenpfanne eindringen, und die Harveſiſche
Druͤſe (q) das rundliche Band, und das Knochenhaͤut-
chen bedienen. Doch giebt dieſen Aſt bisweilen die um-
gebogene innere Ader (q*).
Ferner machet er denjenigen Aſt, der das untere
Schaamloch mit einem Kranze verſieht, und mit dem in-
nern Stamme einen Bogen zieht (r), indem er den in-
nern
(k)
Auch LIEUTAUD. p. 342.
COLUMBUS p. 186.
(l) Faſc. IV. tab. 1.
(m) Faſc. V. tab. 2.
(n) Ebenda π.
(o)
τ. ibid.
(p) ρ. BAGIEU. amput. I. p. 223.
(q) Faſc. IV. tab. 5. α.
(q*) Auch BAGIEU. p. 221.
(r) ψ.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 731. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/767>, abgerufen am 22.11.2024.
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