Andre Thiere stechen sich einander mittelst eines Sta- chels, um der Liebe die Sporen zu geben, als die Schnek- ken mit(l) und ohne Häuser (m).
§. 42. Die Gefässe dieser Theile.
I.Die Schlagadern. 1. Der Unterbauchsstamm.
Es verlangt diese beschwerliche Arbeit von dem Leser ein gewisses Maas von Gedult, indem nicht nur das hole Bekken zur Zerlegung eine sehr unbequeme Lage hat (a), sondern sich auch Schriftsteller, welche die Hi- storie von diesen Dingen schreiben, schwerlich mit unsern Beschreibungen vereinigen lassen, weil ich bei den Schlag- adern eine überflüßige Materie vor mir habe, und in dem Artikel der Blutadern Bedenklichkeiten finde. Jch habe nemlich ein zugerichtetes Venensistem in Göttingen zu- rükke gelassen, und es würde mein Vortrag fliessender und vollständiger seyn, wofern ich mich desselben bei die- sem Aufsazze bedienen könnte. Folglich muß ich mich hier blos auf meine Auszüge berufen.
Es läuft die Aorte oben aus der Brust, und von ihrem Bogen an, nach und nach nach der rechten Seite, und vorwärts (a*) hin, so daß sie die Mitte der Wirbel- beine einnimmt, und selbige Gegend im Unterleibe,
und
(l)[Spaltenumbruch]LISTER. cochl. p. 121. tab. 1. f. 4. 5.
(m)HOMBERG. l. c. Journ. Sav. ann. 1694. n. 5. hist. de l'Ac. 1724. n. 1.
(a) Die Sache sey leicht III. P. CAMPER. de pelvi. er durchschnei- det das Bekken mitten durch, da- mit Messer und Licht den Zugang bekommen. Doch auf diese Art sinken auf die freie Seite, die [Spaltenumbruch]
durchschnitten worden, die Blase, die Saamenbläschen, der Darm, Vorsteher und Harnröhre, und alles hängt auswerts Jn den Kupfern dieses vortr. Mannes zei- gen sich sehr wenige Schlagader- äste, und selbst die Chirurgie hat mir in der Arbeit nicht das Ende gewiesen.
(a*)EUSTACH. tab. 26.
Z z 2
I. Abſchn. und deren Saamen.
Andre Thiere ſtechen ſich einander mittelſt eines Sta- chels, um der Liebe die Sporen zu geben, als die Schnek- ken mit(l) und ohne Haͤuſer (m).
§. 42. Die Gefaͤſſe dieſer Theile.
I.Die Schlagadern. 1. Der Unterbauchsſtamm.
Es verlangt dieſe beſchwerliche Arbeit von dem Leſer ein gewiſſes Maas von Gedult, indem nicht nur das hole Bekken zur Zerlegung eine ſehr unbequeme Lage hat (a), ſondern ſich auch Schriftſteller, welche die Hi- ſtorie von dieſen Dingen ſchreiben, ſchwerlich mit unſern Beſchreibungen vereinigen laſſen, weil ich bei den Schlag- adern eine uͤberfluͤßige Materie vor mir habe, und in dem Artikel der Blutadern Bedenklichkeiten finde. Jch habe nemlich ein zugerichtetes Venenſiſtem in Goͤttingen zu- ruͤkke gelaſſen, und es wuͤrde mein Vortrag flieſſender und vollſtaͤndiger ſeyn, wofern ich mich deſſelben bei die- ſem Aufſazze bedienen koͤnnte. Folglich muß ich mich hier blos auf meine Auszuͤge berufen.
Es laͤuft die Aorte oben aus der Bruſt, und von ihrem Bogen an, nach und nach nach der rechten Seite, und vorwaͤrts (a*) hin, ſo daß ſie die Mitte der Wirbel- beine einnimmt, und ſelbige Gegend im Unterleibe,
und
(l)[Spaltenumbruch]LISTER. cochl. p. 121. tab. 1. f. 4. 5.
(m)HOMBERG. l. c. Journ. Sav. ann. 1694. n. 5. hiſt. de l’Ac. 1724. n. 1.
(a) Die Sache ſey leicht III. P. CAMPER. de pelvi. er durchſchnei- det das Bekken mitten durch, da- mit Meſſer und Licht den Zugang bekommen. Doch auf dieſe Art ſinken auf die freie Seite, die [Spaltenumbruch]
durchſchnitten worden, die Blaſe, die Saamenblaͤschen, der Darm, Vorſteher und Harnroͤhre, und alles haͤngt auswerts Jn den Kupfern dieſes vortr. Mannes zei- gen ſich ſehr wenige Schlagader- aͤſte, und ſelbſt die Chirurgie hat mir in der Arbeit nicht das Ende gewieſen.
(a*)EUSTACH. tab. 26.
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I. Abſchn. und deren Saamen.
Andre Thiere ſtechen ſich einander mittelſt eines Sta-
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ken mit (l) und ohne Haͤuſer (m).
§. 42.
Die Gefaͤſſe dieſer Theile.
I. Die Schlagadern.
1. Der Unterbauchsſtamm.
Es verlangt dieſe beſchwerliche Arbeit von dem Leſer
ein gewiſſes Maas von Gedult, indem nicht nur das
hole Bekken zur Zerlegung eine ſehr unbequeme Lage
hat (a), ſondern ſich auch Schriftſteller, welche die Hi-
ſtorie von dieſen Dingen ſchreiben, ſchwerlich mit unſern
Beſchreibungen vereinigen laſſen, weil ich bei den Schlag-
adern eine uͤberfluͤßige Materie vor mir habe, und in dem
Artikel der Blutadern Bedenklichkeiten finde. Jch habe
nemlich ein zugerichtetes Venenſiſtem in Goͤttingen zu-
ruͤkke gelaſſen, und es wuͤrde mein Vortrag flieſſender
und vollſtaͤndiger ſeyn, wofern ich mich deſſelben bei die-
ſem Aufſazze bedienen koͤnnte. Folglich muß ich mich
hier blos auf meine Auszuͤge berufen.
Es laͤuft die Aorte oben aus der Bruſt, und von
ihrem Bogen an, nach und nach nach der rechten Seite,
und vorwaͤrts (a*) hin, ſo daß ſie die Mitte der Wirbel-
beine einnimmt, und ſelbige Gegend im Unterleibe,
und
(l)
LISTER. cochl. p. 121. tab.
1. f. 4. 5.
(m) HOMBERG. l. c. Journ.
Sav. ann. 1694. n. 5. hiſt. de l’Ac.
1724. n. 1.
(a) Die Sache ſey leicht III. P.
CAMPER. de pelvi. er durchſchnei-
det das Bekken mitten durch, da-
mit Meſſer und Licht den Zugang
bekommen. Doch auf dieſe Art
ſinken auf die freie Seite, die
durchſchnitten worden, die Blaſe,
die Saamenblaͤschen, der Darm,
Vorſteher und Harnroͤhre, und
alles haͤngt auswerts Jn den
Kupfern dieſes vortr. Mannes zei-
gen ſich ſehr wenige Schlagader-
aͤſte, und ſelbſt die Chirurgie hat
mir in der Arbeit nicht das Ende
gewieſen.
(a*) EUSTACH. tab. 26.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 723. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/759>, abgerufen am 22.11.2024.
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