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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Zeugungstheile, XXVII. Buch.
§. 39.
Die Eichel.

Es findet sich beim Menschen, und bei den vierfü-
ßigen Thieren(a) die Eichel, welche öfters länger, als
am Menschen ist, indem der größte Theil derselben wie
wir gesagt haben, bei den Menschen ein dikkerer Ansazz
der Ruthe ist, woran sich die Mündung der Harnröhre
zeigte.

Unterwärts ist nichts, ausser dieser Mündung der
Harnröhre vorhanden, und damit endigt sich die ent-
blößte Ruthe. Hingegen befindet sich an beiden Seiten
derselben gleichsam ein kleiner Hügel, und dieser faltet
sich von da gegen die Ruthe zu (b), als ein Stükk von
einem, mehr als halben Kegel zurükke, der ein wenig
niedergedrükkt ist, und sich endlich mit einem, gleichsam
vorragenden Fleischstreifen endigt, der wiederum von der
übrigen Ruthe durch das, so oft gedachte kleine Thal
unterschieden wird: es läuft dieser Fleischstreif schief, an
der Mitte der Circumferenz hinterwärts, und von da
vorwärts gegen diese Hügelchen, indem er dünner ge-
worden, zurükke. Zwischen die Hügelchen schleicht sich
das gedachte Bändchen, als die Stelle der schärfsten Em-
pfindlichkeit mit ein.

Den inwendigen Bau der Eichel haben wir bereits,
daß er schwammig sei, gemeldet; ihre Bekleidungen sind
von eben der Art.

Erstlich läuft von der Harnröhre(c) ein zartes Häut-
chen zurükke, bedekkt die Eichel, und kehrt durch das
kleine Thal dergestalt zur Vorhaut wieder zurükke, daß
es deren inneres Blat bekleidet. Hierauf folget, wie

anderswo
(a) [Spaltenumbruch] Jm Löwen BUFFON. T.
IX. tab. 7. &c.
(b) Conf. WINSL. n. 439. &c.
(c) [Spaltenumbruch] Conf. ALBIN. p. 34. WINS-
LOW. n.
542.
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
§. 39.
Die Eichel.

Es findet ſich beim Menſchen, und bei den vierfuͤ-
ßigen Thieren(a) die Eichel, welche oͤfters laͤnger, als
am Menſchen iſt, indem der groͤßte Theil derſelben wie
wir geſagt haben, bei den Menſchen ein dikkerer Anſazz
der Ruthe iſt, woran ſich die Muͤndung der Harnroͤhre
zeigte.

Unterwaͤrts iſt nichts, auſſer dieſer Muͤndung der
Harnroͤhre vorhanden, und damit endigt ſich die ent-
bloͤßte Ruthe. Hingegen befindet ſich an beiden Seiten
derſelben gleichſam ein kleiner Huͤgel, und dieſer faltet
ſich von da gegen die Ruthe zu (b), als ein Stuͤkk von
einem, mehr als halben Kegel zuruͤkke, der ein wenig
niedergedruͤkkt iſt, und ſich endlich mit einem, gleichſam
vorragenden Fleiſchſtreifen endigt, der wiederum von der
uͤbrigen Ruthe durch das, ſo oft gedachte kleine Thal
unterſchieden wird: es laͤuft dieſer Fleiſchſtreif ſchief, an
der Mitte der Circumferenz hinterwaͤrts, und von da
vorwaͤrts gegen dieſe Huͤgelchen, indem er duͤnner ge-
worden, zuruͤkke. Zwiſchen die Huͤgelchen ſchleicht ſich
das gedachte Baͤndchen, als die Stelle der ſchaͤrfſten Em-
pfindlichkeit mit ein.

Den inwendigen Bau der Eichel haben wir bereits,
daß er ſchwammig ſei, gemeldet; ihre Bekleidungen ſind
von eben der Art.

Erſtlich laͤuft von der Harnroͤhre(c) ein zartes Haͤut-
chen zuruͤkke, bedekkt die Eichel, und kehrt durch das
kleine Thal dergeſtalt zur Vorhaut wieder zuruͤkke, daß
es deren inneres Blat bekleidet. Hierauf folget, wie

anderswo
(a) [Spaltenumbruch] Jm Loͤwen BUFFON. T.
IX. tab. 7. &c.
(b) Conf. WINSL. n. 439. &c.
(c) [Spaltenumbruch] Conf. ALBIN. p. 34. WINS-
LOW. n.
542.
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[712/0748] Zeugungstheile, XXVII. Buch. §. 39. Die Eichel. Es findet ſich beim Menſchen, und bei den vierfuͤ- ßigen Thieren (a) die Eichel, welche oͤfters laͤnger, als am Menſchen iſt, indem der groͤßte Theil derſelben wie wir geſagt haben, bei den Menſchen ein dikkerer Anſazz der Ruthe iſt, woran ſich die Muͤndung der Harnroͤhre zeigte. Unterwaͤrts iſt nichts, auſſer dieſer Muͤndung der Harnroͤhre vorhanden, und damit endigt ſich die ent- bloͤßte Ruthe. Hingegen befindet ſich an beiden Seiten derſelben gleichſam ein kleiner Huͤgel, und dieſer faltet ſich von da gegen die Ruthe zu (b), als ein Stuͤkk von einem, mehr als halben Kegel zuruͤkke, der ein wenig niedergedruͤkkt iſt, und ſich endlich mit einem, gleichſam vorragenden Fleiſchſtreifen endigt, der wiederum von der uͤbrigen Ruthe durch das, ſo oft gedachte kleine Thal unterſchieden wird: es laͤuft dieſer Fleiſchſtreif ſchief, an der Mitte der Circumferenz hinterwaͤrts, und von da vorwaͤrts gegen dieſe Huͤgelchen, indem er duͤnner ge- worden, zuruͤkke. Zwiſchen die Huͤgelchen ſchleicht ſich das gedachte Baͤndchen, als die Stelle der ſchaͤrfſten Em- pfindlichkeit mit ein. Den inwendigen Bau der Eichel haben wir bereits, daß er ſchwammig ſei, gemeldet; ihre Bekleidungen ſind von eben der Art. Erſtlich laͤuft von der Harnroͤhre (c) ein zartes Haͤut- chen zuruͤkke, bedekkt die Eichel, und kehrt durch das kleine Thal dergeſtalt zur Vorhaut wieder zuruͤkke, daß es deren inneres Blat bekleidet. Hierauf folget, wie anderswo (a) Jm Loͤwen BUFFON. T. IX. tab. 7. &c. (b) Conf. WINSL. n. 439. &c. (c) Conf. ALBIN. p. 34. WINS- LOW. n. 542.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 712. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/748>, abgerufen am 22.12.2024.