wesen(b) befestigt. An diesem Orte ist eine enge Kam- mer (c).
Von da laufen sie einwärts, und nach vorne hin, sie nähern sich einander, und umfassen vor der Zwiebel der Harnröhre die Harnröhre, an die sie wiederum mit ihrem festen Fadengewebe angewachsen sind. Sie begleiten die Harnröhre durch die ganze Ruthe hindurch, indem sie über der Harnröhre liegen, sie schliessen sich mit einer be- sondern Furche an dieselbe an (d), indem sie als cilindri- sche Körper diese Furche übrig lassen; sie sind oberwärts flächer (e), sie werden von einer leichten Furche, für die Blutadern der Ruthe abgetheilt (f), und nehmen ihr Ende, entweder in der Eichel (g), oder disseits der Ei- chel, wie ich oft gesehen, mit einer stumpfen Endigung (i). Wenn der schwammige Harnröhrenkörper, von dem sie eingeschränkt sind, fortgeschaffet worden, so siehet man, warum nach der Zernichtung eines Theiles der Eichel, die wirkende Muskelkraft noch vorhanden sei [Spaltenumbruch](i*).
Das Wesen dieser Körper ist ein von einem sehr zähen und dichten Fadengewebe gemachter Sakk.
Jnwendig laufen aus dieser Rinde, nezzförmige (k), zahlreiche Blättchen in die Höhlung dieses Körpers her- ab, sie füllen diese Höhlung wie ein Schwamm aus (l), der aber dennoch Blut und Luft oder Wachs von dem knochigen Ursprunge an, bis zum Ende disseits der Eichel in eins fort durch läßt, und es lassen sich diese Säkke
ungemein
(b)[Spaltenumbruch]Thalami SANTORIN. p. 188. WEITBRECHT. p. 228.
(c)GRAAF. tnb. 9. f. 1.
(d)DUVERNEY tab. 2. f. 4. WINSLOW. n. 526.
(e)VESAL. p. 649.
(f)WINSLOW. ebenda.
(g)RUYSCH. obs. 100. f. 75. 81.
(i)RUYSCH. ebend. DARAN. f. 1. WINSLOW. n. 528. VESAL. COWPER. f. 13. BIDLOO t. 48. f. 1. zu dikk GRAAF. tab. 9. f. 1.
(i*)ZACUT. L. X. p. 182. WEPFER. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 3. obs. 167. conf. p. 478.
(k)WINSLOW. n. 525. RU- YSCH. Epist. XV. tab. 9. f. 2. 6. 7. richtig conf. DUVERNEY tab. 2. f. 5. GRAAF. tab. 9. f. 3.
(l) War bereits CARPENSI Anmerkung Isag. p. 21. ferner beim VESALIO p. 649. FALLOPIO obs. p. 190. am Esel SEVERIN. p. 293.
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
weſen(b) befeſtigt. An dieſem Orte iſt eine enge Kam- mer (c).
Von da laufen ſie einwaͤrts, und nach vorne hin, ſie naͤhern ſich einander, und umfaſſen vor der Zwiebel der Harnroͤhre die Harnroͤhre, an die ſie wiederum mit ihrem feſten Fadengewebe angewachſen ſind. Sie begleiten die Harnroͤhre durch die ganze Ruthe hindurch, indem ſie uͤber der Harnroͤhre liegen, ſie ſchlieſſen ſich mit einer be- ſondern Furche an dieſelbe an (d), indem ſie als cilindri- ſche Koͤrper dieſe Furche uͤbrig laſſen; ſie ſind oberwaͤrts flaͤcher (e), ſie werden von einer leichten Furche, fuͤr die Blutadern der Ruthe abgetheilt (f), und nehmen ihr Ende, entweder in der Eichel (g), oder diſſeits der Ei- chel, wie ich oft geſehen, mit einer ſtumpfen Endigung (i). Wenn der ſchwammige Harnroͤhrenkoͤrper, von dem ſie eingeſchraͤnkt ſind, fortgeſchaffet worden, ſo ſiehet man, warum nach der Zernichtung eines Theiles der Eichel, die wirkende Muſkelkraft noch vorhanden ſei [Spaltenumbruch](i*).
Das Weſen dieſer Koͤrper iſt ein von einem ſehr zaͤhen und dichten Fadengewebe gemachter Sakk.
Jnwendig laufen aus dieſer Rinde, nezzfoͤrmige (k), zahlreiche Blaͤttchen in die Hoͤhlung dieſes Koͤrpers her- ab, ſie fuͤllen dieſe Hoͤhlung wie ein Schwamm aus (l), der aber dennoch Blut und Luft oder Wachs von dem knochigen Urſprunge an, bis zum Ende diſſeits der Eichel in eins fort durch laͤßt, und es laſſen ſich dieſe Saͤkke
ungemein
(b)[Spaltenumbruch]Thalami SANTORIN. p. 188. WEITBRECHT. p. 228.
(c)GRAAF. tnb. 9. f. 1.
(d)DUVERNEY tab. 2. f. 4. WINSLOW. n. 526.
(e)VESAL. p. 649.
(f)WINSLOW. ebenda.
(g)RUYSCH. obſ. 100. f. 75. 81.
(i)RUYSCH. ebend. DARAN. f. 1. WINSLOW. n. 528. VESAL. COWPER. f. 13. BIDLOO t. 48. f. 1. zu dikk GRAAF. tab. 9. f. 1.
(i*)ZACUT. L. X. p. 182. WEPFER. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 3. obſ. 167. conf. p. 478.
(k)WINSLOW. n. 525. RU- YSCH. Epiſt. XV. tab. 9. f. 2. 6. 7. richtig conf. DUVERNEY tab. 2. f. 5. GRAAF. tab. 9. f. 3.
(l) War bereits CARPENSI Anmerkung Iſag. p. 21. ferner beim VESALIO p. 649. FALLOPIO obſ. p. 190. am Eſel SEVERIN. p. 293.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0738"n="702"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Zeugungstheile, <hirendition="#aq">XXVII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
weſen<noteplace="foot"n="(b)"><cb/><hirendition="#aq">Thalami SANTORIN. p.<lb/>
188. WEITBRECHT. p.</hi> 228.</note> befeſtigt. An dieſem Orte iſt eine enge Kam-<lb/>
mer <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">GRAAF. tnb. 9. f.</hi> 1.</note>.</p><lb/><p>Von da laufen ſie einwaͤrts, und nach vorne hin,<lb/>ſie naͤhern ſich einander, und umfaſſen vor der Zwiebel der<lb/>
Harnroͤhre die Harnroͤhre, an die ſie wiederum mit ihrem<lb/>
feſten Fadengewebe angewachſen ſind. Sie begleiten die<lb/>
Harnroͤhre durch die ganze Ruthe hindurch, indem ſie<lb/>
uͤber der Harnroͤhre liegen, ſie ſchlieſſen ſich mit einer be-<lb/>ſondern Furche an dieſelbe an <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">DUVERNEY tab. 2. f. 4.<lb/>
WINSLOW. n.</hi> 526.</note>, indem ſie als cilindri-<lb/>ſche Koͤrper dieſe Furche uͤbrig laſſen; ſie ſind oberwaͤrts<lb/>
flaͤcher <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">VESAL. p.</hi> 649.</note>, ſie werden von einer leichten Furche, fuͤr die<lb/>
Blutadern der Ruthe abgetheilt <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">WINSLOW.</hi> ebenda.</note>, und nehmen ihr<lb/>
Ende, entweder in der Eichel <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">RUYSCH. obſ. 100. f.</hi> 75. 81.</note>, oder diſſeits der Ei-<lb/>
chel, wie ich oft geſehen, mit einer ſtumpfen Endigung <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">RUYSCH.</hi> ebend. <hirendition="#aq">DARAN.<lb/>
f. 1. WINSLOW. n. 528. VESAL.<lb/>
COWPER. f. 13. BIDLOO t. 48.<lb/>
f.</hi> 1. zu dikk <hirendition="#aq">GRAAF. tab. 9. f.</hi> 1.</note>.<lb/>
Wenn der ſchwammige Harnroͤhrenkoͤrper, von dem ſie<lb/>
eingeſchraͤnkt ſind, fortgeſchaffet worden, ſo ſiehet man,<lb/>
warum nach der Zernichtung eines Theiles der Eichel,<lb/>
die wirkende Muſkelkraft noch vorhanden ſei <cb/><noteplace="foot"n="(i*)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ZACUT.</hi> L. X. p. 182.<lb/>
WEPFER. Eph. Nat. Cur. Dec. I.<lb/>
ann. 3. obſ. 167. conf. p.</hi> 478.</note>.</p><lb/><p>Das Weſen dieſer Koͤrper iſt ein von einem ſehr<lb/>
zaͤhen und dichten Fadengewebe gemachter Sakk.</p><lb/><p>Jnwendig laufen aus dieſer Rinde, nezzfoͤrmige <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">WINSLOW. n. 525. RU-<lb/>
YSCH. Epiſt. XV. tab. 9. f.</hi> 2. 6. 7.<lb/>
richtig <hirendition="#aq">conf. DUVERNEY tab. 2.<lb/>
f. 5. GRAAF. tab. 9. f.</hi> 3.</note>,<lb/>
zahlreiche Blaͤttchen in die Hoͤhlung dieſes Koͤrpers her-<lb/>
ab, ſie fuͤllen dieſe Hoͤhlung wie ein Schwamm aus <noteplace="foot"n="(l)">War bereits <hirendition="#aq">CARPENSI</hi><lb/>
Anmerkung <hirendition="#aq">Iſag. p.</hi> 21. ferner beim<lb/><hirendition="#aq">VESALIO p. 649. FALLOPIO<lb/>
obſ. p.</hi> 190. am Eſel <hirendition="#aq">SEVERIN.<lb/>
p.</hi> 293.</note>,<lb/>
der aber dennoch Blut und Luft oder Wachs von dem<lb/>
knochigen Urſprunge an, bis zum Ende diſſeits der Eichel<lb/>
in eins fort durch laͤßt, und es laſſen ſich dieſe Saͤkke<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ungemein</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[702/0738]
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
weſen (b) befeſtigt. An dieſem Orte iſt eine enge Kam-
mer (c).
Von da laufen ſie einwaͤrts, und nach vorne hin,
ſie naͤhern ſich einander, und umfaſſen vor der Zwiebel der
Harnroͤhre die Harnroͤhre, an die ſie wiederum mit ihrem
feſten Fadengewebe angewachſen ſind. Sie begleiten die
Harnroͤhre durch die ganze Ruthe hindurch, indem ſie
uͤber der Harnroͤhre liegen, ſie ſchlieſſen ſich mit einer be-
ſondern Furche an dieſelbe an (d), indem ſie als cilindri-
ſche Koͤrper dieſe Furche uͤbrig laſſen; ſie ſind oberwaͤrts
flaͤcher (e), ſie werden von einer leichten Furche, fuͤr die
Blutadern der Ruthe abgetheilt (f), und nehmen ihr
Ende, entweder in der Eichel (g), oder diſſeits der Ei-
chel, wie ich oft geſehen, mit einer ſtumpfen Endigung (i).
Wenn der ſchwammige Harnroͤhrenkoͤrper, von dem ſie
eingeſchraͤnkt ſind, fortgeſchaffet worden, ſo ſiehet man,
warum nach der Zernichtung eines Theiles der Eichel,
die wirkende Muſkelkraft noch vorhanden ſei
(i*).
Das Weſen dieſer Koͤrper iſt ein von einem ſehr
zaͤhen und dichten Fadengewebe gemachter Sakk.
Jnwendig laufen aus dieſer Rinde, nezzfoͤrmige (k),
zahlreiche Blaͤttchen in die Hoͤhlung dieſes Koͤrpers her-
ab, ſie fuͤllen dieſe Hoͤhlung wie ein Schwamm aus (l),
der aber dennoch Blut und Luft oder Wachs von dem
knochigen Urſprunge an, bis zum Ende diſſeits der Eichel
in eins fort durch laͤßt, und es laſſen ſich dieſe Saͤkke
ungemein
(b)
Thalami SANTORIN. p.
188. WEITBRECHT. p. 228.
(c) GRAAF. tnb. 9. f. 1.
(d) DUVERNEY tab. 2. f. 4.
WINSLOW. n. 526.
(e) VESAL. p. 649.
(f) WINSLOW. ebenda.
(g) RUYSCH. obſ. 100. f. 75. 81.
(i) RUYSCH. ebend. DARAN.
f. 1. WINSLOW. n. 528. VESAL.
COWPER. f. 13. BIDLOO t. 48.
f. 1. zu dikk GRAAF. tab. 9. f. 1.
(i*) ZACUT. L. X. p. 182.
WEPFER. Eph. Nat. Cur. Dec. I.
ann. 3. obſ. 167. conf. p. 478.
(k) WINSLOW. n. 525. RU-
YSCH. Epiſt. XV. tab. 9. f. 2. 6. 7.
richtig conf. DUVERNEY tab. 2.
f. 5. GRAAF. tab. 9. f. 3.
(l) War bereits CARPENSI
Anmerkung Iſag. p. 21. ferner beim
VESALIO p. 649. FALLOPIO
obſ. p. 190. am Eſel SEVERIN.
p. 293.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 702. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/738>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.