serste Theil des schwammigen Körpers der Harnröhre völlig von dem änlichen Körper der Ruthe abgesondert wurde: die Scheidewand war aber mitten an der Eichel unterbrochen, und es hatten beide schwammige Körper eine Gemeinschaft unter sich. Ein andermal, und man pflegt die Sache gemeiniglich so zu beschreiben, faltete sich der schwammige Körper der Harnröhre zurükk, und machte den schwammigen Körper der Eichel aus, nur daß zwischen beiden eine lange Scheidewand war, welche endlich an der lezzten Stelle der Eichel einen Durchgang machte, und Gemeinschaft unterhielt.
Vielleicht mag dieses dasjenige seyn, welches San- torin(q) die Bekleidungen der schwammigen Ruthen- körper nennt, die ohne Höhlung wären, und unter der Gestalt von Bändern, bis zur äussersten Eichel fort lie- fen, sich daselbst in Queerfasern entwikkelten, und an der äussersten Mündung an der innersten Membran der Harnröhre fest hingen.
Uebrigens besteht dieser schwammige Körper aus Fa- sern (r) und Blätterchen, die von der innern Fläche der Membran, worinnen sie enthalten sind, herkommen, und sich durch einander flechten, so daß zwar die ganze Höhlung dadurch gehemmt wird, aber dennoch in einem Stükke fortgeht, und die, in die Zwiebel geblasene Luft (s) die Eichel, so weit solche die Harnröhre angeht, schwel- lend macht.
Berühmte Männer sezzen in die Zwiebel eine zarte Scheidewand(t).
Jn der Frucht, und im Kinde ist dieses Fadengewebe wie ein Schwamm anzusehen, dichte, es wird von der Jnjection röthlich, und läßt sich schlecht entwikkeln. Bei
Perso-
(q)[Spaltenumbruch]p. 192.
(r) Vergleichet FANTON. p. 168. 169.
(s) Werden steif ARANT. l. c. RIOLAN. Enchirid. p. 157.
(t)[Spaltenumbruch]DUVERNEY II. pag. 297. COWPER. p. 237. f. 14. WINS- LOW. n. 533.
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
ſerſte Theil des ſchwammigen Koͤrpers der Harnroͤhre voͤllig von dem aͤnlichen Koͤrper der Ruthe abgeſondert wurde: die Scheidewand war aber mitten an der Eichel unterbrochen, und es hatten beide ſchwammige Koͤrper eine Gemeinſchaft unter ſich. Ein andermal, und man pflegt die Sache gemeiniglich ſo zu beſchreiben, faltete ſich der ſchwammige Koͤrper der Harnroͤhre zuruͤkk, und machte den ſchwammigen Koͤrper der Eichel aus, nur daß zwiſchen beiden eine lange Scheidewand war, welche endlich an der lezzten Stelle der Eichel einen Durchgang machte, und Gemeinſchaft unterhielt.
Vielleicht mag dieſes dasjenige ſeyn, welches San- torin(q) die Bekleidungen der ſchwammigen Ruthen- koͤrper nennt, die ohne Hoͤhlung waͤren, und unter der Geſtalt von Baͤndern, bis zur aͤuſſerſten Eichel fort lie- fen, ſich daſelbſt in Queerfaſern entwikkelten, und an der aͤuſſerſten Muͤndung an der innerſten Membran der Harnroͤhre feſt hingen.
Uebrigens beſteht dieſer ſchwammige Koͤrper aus Fa- ſern (r) und Blaͤtterchen, die von der innern Flaͤche der Membran, worinnen ſie enthalten ſind, herkommen, und ſich durch einander flechten, ſo daß zwar die ganze Hoͤhlung dadurch gehemmt wird, aber dennoch in einem Stuͤkke fortgeht, und die, in die Zwiebel geblaſene Luft (s) die Eichel, ſo weit ſolche die Harnroͤhre angeht, ſchwel- lend macht.
Beruͤhmte Maͤnner ſezzen in die Zwiebel eine zarte Scheidewand(t).
Jn der Frucht, und im Kinde iſt dieſes Fadengewebe wie ein Schwamm anzuſehen, dichte, es wird von der Jnjection roͤthlich, und laͤßt ſich ſchlecht entwikkeln. Bei
Perſo-
(q)[Spaltenumbruch]p. 192.
(r) Vergleichet FANTON. p. 168. 169.
(s) Werden ſteif ARANT. l. c. RIOLAN. Enchirid. p. 157.
(t)[Spaltenumbruch]DUVERNEY II. pag. 297. COWPER. p. 237. f. 14. WINS- LOW. n. 533.
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Zeugungstheile, XXVII. Buch.
ſerſte Theil des ſchwammigen Koͤrpers der Harnroͤhre
voͤllig von dem aͤnlichen Koͤrper der Ruthe abgeſondert
wurde: die Scheidewand war aber mitten an der Eichel
unterbrochen, und es hatten beide ſchwammige Koͤrper
eine Gemeinſchaft unter ſich. Ein andermal, und man
pflegt die Sache gemeiniglich ſo zu beſchreiben, faltete ſich
der ſchwammige Koͤrper der Harnroͤhre zuruͤkk, und
machte den ſchwammigen Koͤrper der Eichel aus, nur
daß zwiſchen beiden eine lange Scheidewand war, welche
endlich an der lezzten Stelle der Eichel einen Durchgang
machte, und Gemeinſchaft unterhielt.
Vielleicht mag dieſes dasjenige ſeyn, welches San-
torin (q) die Bekleidungen der ſchwammigen Ruthen-
koͤrper nennt, die ohne Hoͤhlung waͤren, und unter der
Geſtalt von Baͤndern, bis zur aͤuſſerſten Eichel fort lie-
fen, ſich daſelbſt in Queerfaſern entwikkelten, und an
der aͤuſſerſten Muͤndung an der innerſten Membran der
Harnroͤhre feſt hingen.
Uebrigens beſteht dieſer ſchwammige Koͤrper aus Fa-
ſern (r) und Blaͤtterchen, die von der innern Flaͤche der
Membran, worinnen ſie enthalten ſind, herkommen,
und ſich durch einander flechten, ſo daß zwar die ganze
Hoͤhlung dadurch gehemmt wird, aber dennoch in einem
Stuͤkke fortgeht, und die, in die Zwiebel geblaſene Luft (s)
die Eichel, ſo weit ſolche die Harnroͤhre angeht, ſchwel-
lend macht.
Beruͤhmte Maͤnner ſezzen in die Zwiebel eine zarte
Scheidewand (t).
Jn der Frucht, und im Kinde iſt dieſes Fadengewebe
wie ein Schwamm anzuſehen, dichte, es wird von der
Jnjection roͤthlich, und laͤßt ſich ſchlecht entwikkeln. Bei
Perſo-
(q)
p. 192.
(r) Vergleichet FANTON. p.
168. 169.
(s) Werden ſteif ARANT. l. c.
RIOLAN. Enchirid. p. 157.
(t)
DUVERNEY II. pag. 297.
COWPER. p. 237. f. 14. WINS-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 700. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/736>, abgerufen am 25.11.2024.
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