Gefässes mit einem blinden Ende sind. Endlich siehet man sie am Blakfische(o), in welchem sich die Hode eben- falls zu einem einzigen Kanale aus einander ziehen läßt, und im Regenwurme (p), bei dem sie, wie in der Ratte, aus schlaffen Gefässen besteht, ferner an der Schnekke (p*).
Betrachtet man diese Fäden weiter, mit Genauigkeit, so sind sie cilindrisch, nicht ästig, dikk, von kleiner Mün- dung, mit Schlag und Blutäderchen bemalt (q), die viel kleiner, als sie selbst sind, und es hat daraus noch zur Zeit Niemand einige Feuchtigkeit in diese Gänge trei- ben können (r).
Sie laufen in das Nezz, oder in die cellulöse Linie der Hode, wo sie auch an sich grösser sind, gerades we- ges hinein (s). Aber darum sind sie nicht durchweg fe- ste, noch nach Art des Rohres poröse (t): denn es dringt überhaupt das Quekksilber durch den zuführenden Gang in diese Gänge hinein, und es ist dieses nicht nur mir, mehr als einmal (u), sondern auch andern berühmten Männern (x), gut von statten gegangen, und daraus entstand in ihrer Mündung ein fortgehender Metallfaden; folglich ist es zuverläßig, daß sie hol sind, zu vermuthen steht es, daß in jedem Läppchen ein einziger Faden sei, ohngeachtet man dieses noch zur Zeit nicht erwiesen hat (y).
§. 18.
(o)[Spaltenumbruch]Idem p. 895.
(p)TYSON Phil. trans. n. 145.
(p*)SWAMMERDAM bibl. p. 128.
(q)RUYSCH. BIRCH. T. II. p. 327. ALBIN. l. c. f. 3.
(r)MONRO de sem. et test. p. 23. BURGGRAV de aere aq. et loc. Francof. p. 164.
(s) Gerade Gängchen n. 8. WINSLOW n. 408. geradere MONRO de semin. et test. p. 28.
(t)BORELL. II. prop. 167.
(u) Jch hab es zuerst 1743 den 28. Dec. wo ich nicht irre, er- sunden, und im progr. beschrieben [Spaltenumbruch]
1745. wie auch in den Prim. lin. 1747. n. 881. und in den Phil. trans. n. 494.
(x)MONRO p. 20. 28. et obs. anat. and Physiol. p. 6. anno 1753. HUNTER l. c. f. 2. anno 1752. Nach seiner Hipothese machte sie hohl PLAZZONUS p. 32. daß es Gefässe sind, hatte erinnert KINGIUS l. c. et GRAAFIUS. daß sie hohl sind RUYSCHIUS Thes. IX. n. 99. 100. Thes. IV. n. 59. BIRCH l. c.
(y)DUVERNEY II. pag. 290. DEIDIER anat. rais. p. 378.
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
Gefaͤſſes mit einem blinden Ende ſind. Endlich ſiehet man ſie am Blakfiſche(o), in welchem ſich die Hode eben- falls zu einem einzigen Kanale aus einander ziehen laͤßt, und im Regenwurme (p), bei dem ſie, wie in der Ratte, aus ſchlaffen Gefaͤſſen beſteht, ferner an der Schnekke (p*).
Betrachtet man dieſe Faͤden weiter, mit Genauigkeit, ſo ſind ſie cilindriſch, nicht aͤſtig, dikk, von kleiner Muͤn- dung, mit Schlag und Blutaͤderchen bemalt (q), die viel kleiner, als ſie ſelbſt ſind, und es hat daraus noch zur Zeit Niemand einige Feuchtigkeit in dieſe Gaͤnge trei- ben koͤnnen (r).
Sie laufen in das Nezz, oder in die celluloͤſe Linie der Hode, wo ſie auch an ſich groͤſſer ſind, gerades we- ges hinein (s). Aber darum ſind ſie nicht durchweg fe- ſte, noch nach Art des Rohres poroͤſe (t): denn es dringt uͤberhaupt das Quekkſilber durch den zufuͤhrenden Gang in dieſe Gaͤnge hinein, und es iſt dieſes nicht nur mir, mehr als einmal (u), ſondern auch andern beruͤhmten Maͤnnern (x), gut von ſtatten gegangen, und daraus entſtand in ihrer Muͤndung ein fortgehender Metallfaden; folglich iſt es zuverlaͤßig, daß ſie hol ſind, zu vermuthen ſteht es, daß in jedem Laͤppchen ein einziger Faden ſei, ohngeachtet man dieſes noch zur Zeit nicht erwieſen hat (y).
§. 18.
(o)[Spaltenumbruch]Idem p. 895.
(p)TYSON Phil. tranſ. n. 145.
(p*)SWAMMERDAM bibl. p. 128.
(q)RUYSCH. BIRCH. T. II. p. 327. ALBIN. l. c. f. 3.
(r)MONRO de ſem. et teſt. p. 23. BURGGRAV de aere aq. et loc. Francof. p. 164.
(s) Gerade Gaͤngchen n. 8. WINSLOW n. 408. geradere MONRO de ſemin. et teſt. p. 28.
(t)BORELL. II. prop. 167.
(u) Jch hab es zuerſt 1743 den 28. Dec. wo ich nicht irre, er- ſunden, und im progr. beſchrieben [Spaltenumbruch]
1745. wie auch in den Prim. lin. 1747. n. 881. und in den Phil. tranſ. n. 494.
(x)MONRO p. 20. 28. et obſ. anat. and Phyſiol. p. 6. anno 1753. HUNTER l. c. f. 2. anno 1752. Nach ſeiner Hipotheſe machte ſie hohl PLAZZONUS p. 32. daß es Gefaͤſſe ſind, hatte erinnert KINGIUS l. c. et GRAAFIUS. daß ſie hohl ſind RUYSCHIUS Theſ. IX. n. 99. 100. Theſ. IV. n. 59. BIRCH l. c.
(y)DUVERNEY II. pag. 290. DEIDIER anat. raiſ. p. 378.
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Zeugungstheile, XXVII. Buch.
Gefaͤſſes mit einem blinden Ende ſind. Endlich ſiehet
man ſie am Blakfiſche (o), in welchem ſich die Hode eben-
falls zu einem einzigen Kanale aus einander ziehen laͤßt,
und im Regenwurme (p), bei dem ſie, wie in der Ratte,
aus ſchlaffen Gefaͤſſen beſteht, ferner an der Schnekke (p*).
Betrachtet man dieſe Faͤden weiter, mit Genauigkeit,
ſo ſind ſie cilindriſch, nicht aͤſtig, dikk, von kleiner Muͤn-
dung, mit Schlag und Blutaͤderchen bemalt (q), die
viel kleiner, als ſie ſelbſt ſind, und es hat daraus noch
zur Zeit Niemand einige Feuchtigkeit in dieſe Gaͤnge trei-
ben koͤnnen (r).
Sie laufen in das Nezz, oder in die celluloͤſe Linie
der Hode, wo ſie auch an ſich groͤſſer ſind, gerades we-
ges hinein (s). Aber darum ſind ſie nicht durchweg fe-
ſte, noch nach Art des Rohres poroͤſe (t): denn es dringt
uͤberhaupt das Quekkſilber durch den zufuͤhrenden Gang
in dieſe Gaͤnge hinein, und es iſt dieſes nicht nur mir,
mehr als einmal (u), ſondern auch andern beruͤhmten
Maͤnnern (x), gut von ſtatten gegangen, und daraus
entſtand in ihrer Muͤndung ein fortgehender Metallfaden;
folglich iſt es zuverlaͤßig, daß ſie hol ſind, zu vermuthen
ſteht es, daß in jedem Laͤppchen ein einziger Faden ſei,
ohngeachtet man dieſes noch zur Zeit nicht erwieſen hat (y).
§. 18.
(o)
Idem p. 895.
(p) TYSON Phil. tranſ. n. 145.
(p*) SWAMMERDAM bibl. p.
128.
(q) RUYSCH. BIRCH. T. II.
p. 327. ALBIN. l. c. f. 3.
(r) MONRO de ſem. et teſt. p.
23. BURGGRAV de aere aq. et
loc. Francof. p. 164.
(s) Gerade Gaͤngchen n. 8.
WINSLOW n. 408. geradere
MONRO de ſemin. et teſt. p. 28.
(t) BORELL. II. prop. 167.
(u) Jch hab es zuerſt 1743
den 28. Dec. wo ich nicht irre, er-
ſunden, und im progr. beſchrieben
1745. wie auch in den Prim. lin.
1747. n. 881. und in den Phil.
tranſ. n. 494.
(x) MONRO p. 20. 28. et obſ.
anat. and Phyſiol. p. 6. anno
1753. HUNTER l. c. f. 2. anno
1752. Nach ſeiner Hipotheſe machte
ſie hohl PLAZZONUS p. 32. daß
es Gefaͤſſe ſind, hatte erinnert
KINGIUS l. c. et GRAAFIUS.
daß ſie hohl ſind RUYSCHIUS
Theſ. IX. n. 99. 100. Theſ. IV. n.
59. BIRCH l. c.
(y) DUVERNEY II. pag. 290.
DEIDIER anat. raiſ. p. 378.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 648. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/684>, abgerufen am 22.11.2024.
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