ragung des Darmknochens(s), hinter der Sehne des schiefen äusserlichen Muskels, und es wird dieser Ur- sprung grösten Theils durch das Fadengewebe der öber- sten Hüfte hin und her zerstreut; endlich stammen sie noch vom Queermuskel (t), und bisweilen auch vom Schaamknochen selbst, zu beiden Seiten längst der männ- lichen Ruthe ab (u).
Von einem dieser Anfänge, sonderlich aber von dem obern schiefen Muskel, oder aus mehreren Wurzeln zu- gleich, entspringt dieser Hodenmuskel, er läuft hernieder, hebt die Hode in die Höhe (x), drükket selbige zusam- men (y), und drükket sie auch etwas aus. Jch habe bei einem achtzigjährigen Greise den ganzen Muskel fast ohne eine Spur zu hinterlassen, verschwinden gesehen. Die Frauenspersonen haben dergleichen gar nichts, als bisweilen einige wenige, von dem aufsteigenden schiefen Muskel herkommende Fasern. Er inserirt sich nicht in die Oberhode (a).
Man kann von diesem Muskel mehr, als von dem dartos vermuthen, wofern bisweilen Menschen ihre Hode von freien Stükken (b) bewegen können. Leichter läßt es sich glauben, daß man an dem Hodensakke männli- cher Thiere eine Bewegung wahrgenommen habe (c). (z)
Dieser
(s)[Spaltenumbruch]
Auch ORIBAS. p. 236. CASSER L VIII. t. 11. FALLO- PIUS instit. anat. p. 9.
(t) Auch von ihm ALBINUS l. c. MONRO p. 254. EUSTACH t. 33. vom Queermuskel WAL- THER obs. de musc. p. 3.
(u)Cremaster. alter. ORIBAS. Nach der Zeichnung des EUST. tab. 33. davon handelt D. de MAR- CHETT. p. 58. auch FALLOPIUS p. 29.
(x)FANTON. p. 149. &c.
(y) Solches leugnet BORDEU p. 242. und soll vielmehr nachge- [Spaltenumbruch]
lassen werden. Jn starken und ver- liebten werden sie in die Höhe ge- zogen SORANUS, FALLOP. p. 195. VIDUS p. 206. 282.
(a)DEIDIER Anat. raisonnee p. 376.
(b)GALEN. de util. part. L. XIV. c. 14. VESAL. p. 640. C. BARTHOL. anat. p. 122. GRAAF p. 17. SCHLICHTING in VER- BRUGGE p. 49.
(c)HARVEI gener. anim. exerc. 67. SCHLICHTING l. c.
(z) Solches hat WINSLOW 622. wider sie RIOLAN. p. 651.
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
ragung des Darmknochens(s), hinter der Sehne des ſchiefen aͤuſſerlichen Muſkels, und es wird dieſer Ur- ſprung groͤſten Theils durch das Fadengewebe der oͤber- ſten Huͤfte hin und her zerſtreut; endlich ſtammen ſie noch vom Queermuſkel (t), und bisweilen auch vom Schaamknochen ſelbſt, zu beiden Seiten laͤngſt der maͤnn- lichen Ruthe ab (u).
Von einem dieſer Anfaͤnge, ſonderlich aber von dem obern ſchiefen Muſkel, oder aus mehreren Wurzeln zu- gleich, entſpringt dieſer Hodenmuſkel, er laͤuft hernieder, hebt die Hode in die Hoͤhe (x), druͤkket ſelbige zuſam- men (y), und druͤkket ſie auch etwas aus. Jch habe bei einem achtzigjaͤhrigen Greiſe den ganzen Muſkel faſt ohne eine Spur zu hinterlaſſen, verſchwinden geſehen. Die Frauensperſonen haben dergleichen gar nichts, als bisweilen einige wenige, von dem aufſteigenden ſchiefen Muſkel herkommende Faſern. Er inſerirt ſich nicht in die Oberhode (a).
Man kann von dieſem Muſkel mehr, als von dem dartos vermuthen, wofern bisweilen Menſchen ihre Hode von freien Stuͤkken (b) bewegen koͤnnen. Leichter laͤßt es ſich glauben, daß man an dem Hodenſakke maͤnnli- cher Thiere eine Bewegung wahrgenommen habe (c). (z)
Dieſer
(s)[Spaltenumbruch]
Auch ORIBAS. p. 236. CASSER L VIII. t. 11. FALLO- PIUS inſtit. anat. p. 9.
(t) Auch von ihm ALBINUS l. c. MONRO p. 254. EUSTACH t. 33. vom Queermuſkel WAL- THER obſ. de muſc. p. 3.
(u)Cremaſter. alter. ORIBAS. Nach der Zeichnung des EUST. tab. 33. davon handelt D. de MAR- CHETT. p. 58. auch FALLOPIUS p. 29.
(x)FANTON. p. 149. &c.
(y) Solches leugnet BORDEU p. 242. und ſoll vielmehr nachge- [Spaltenumbruch]
laſſen werden. Jn ſtarken und ver- liebten werden ſie in die Hoͤhe ge- zogen SORANUS, FALLOP. p. 195. VIDUS p. 206. 282.
(a)DEIDIER Anat. raiſonnée p. 376.
(b)GALEN. de util. part. L. XIV. c. 14. VESAL. p. 640. C. BARTHOL. anat. p. 122. GRAAF p. 17. SCHLICHTING in VER- BRUGGE p. 49.
(c)HARVEI gener. anim. exerc. 67. SCHLICHTING l. c.
(z) Solches hat WINSLOW 622. wider ſie RIOLAN. p. 651.
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[614/0650]
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
ragung des Darmknochens (s), hinter der Sehne des
ſchiefen aͤuſſerlichen Muſkels, und es wird dieſer Ur-
ſprung groͤſten Theils durch das Fadengewebe der oͤber-
ſten Huͤfte hin und her zerſtreut; endlich ſtammen ſie
noch vom Queermuſkel (t), und bisweilen auch vom
Schaamknochen ſelbſt, zu beiden Seiten laͤngſt der maͤnn-
lichen Ruthe ab (u).
Von einem dieſer Anfaͤnge, ſonderlich aber von dem
obern ſchiefen Muſkel, oder aus mehreren Wurzeln zu-
gleich, entſpringt dieſer Hodenmuſkel, er laͤuft hernieder,
hebt die Hode in die Hoͤhe (x), druͤkket ſelbige zuſam-
men (y), und druͤkket ſie auch etwas aus. Jch habe
bei einem achtzigjaͤhrigen Greiſe den ganzen Muſkel faſt
ohne eine Spur zu hinterlaſſen, verſchwinden geſehen.
Die Frauensperſonen haben dergleichen gar nichts, als
bisweilen einige wenige, von dem aufſteigenden ſchiefen
Muſkel herkommende Faſern. Er inſerirt ſich nicht in
die Oberhode (a).
Man kann von dieſem Muſkel mehr, als von dem
dartos vermuthen, wofern bisweilen Menſchen ihre Hode
von freien Stuͤkken (b) bewegen koͤnnen. Leichter laͤßt
es ſich glauben, daß man an dem Hodenſakke maͤnnli-
cher Thiere eine Bewegung wahrgenommen habe (c).
Dieſer
(z)
(s)
Auch ORIBAS. p. 236.
CASSER L VIII. t. 11. FALLO-
PIUS inſtit. anat. p. 9.
(t) Auch von ihm ALBINUS
l. c. MONRO p. 254. EUSTACH
t. 33. vom Queermuſkel WAL-
THER obſ. de muſc. p. 3.
(u) Cremaſter. alter. ORIBAS.
Nach der Zeichnung des EUST.
tab. 33. davon handelt D. de MAR-
CHETT. p. 58. auch FALLOPIUS
p. 29.
(x) FANTON. p. 149. &c.
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p. 242. und ſoll vielmehr nachge-
laſſen werden. Jn ſtarken und ver-
liebten werden ſie in die Hoͤhe ge-
zogen SORANUS, FALLOP. p.
195. VIDUS p. 206. 282.
(a) DEIDIER Anat. raiſonnée
p. 376.
(b) GALEN. de util. part. L.
XIV. c. 14. VESAL. p. 640. C.
BARTHOL. anat. p. 122. GRAAF
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(z) Solches hat WINSLOW
622. wider ſie RIOLAN. p. 651.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 614. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/650>, abgerufen am 25.11.2024.
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