fächrigen Schaum zu sehen(d), ein andermal ist diese Scheidewand mit diesem Gewebe bedekkt, behält aber dennoch ein festes Wesen, bald bleibt sie frei und offen (e), wenn man in einem vollständigen Körper in den einen Sakk Luft einbläßt.
Jch habe von dem Bande des Fallopius(f) einige irrende Fasern mit der Saamenschnur herablaufen gese- hen, welche sich innwärts über der Fleischhaut des Ho- densakkes zerstreuten. Jch habe das Fadengewebe dich- ter, einem Bande änlich von den Bekleidungen des Schaamknochens herab kommen gesehen (g). Andere berühmte Männer (h) schreiben, daß eine vollständige Aponeurosis vom grossen schiefen Muskel des Unterleibes herablaufe, die Hode umfasse, und durch einen Beitritt, von den Fasern der breiten Binde, verstärkt werde. Soll sie aber eine sehnige Haut genannt werden, so muß sie erst durch Krankheiten dikker geworden seyn (i). Ja es kommen auch nicht allezeit jene erste Fasern zu Gesichte. Jn der That tragen sie die Hode (k).
§. 4. Das Fadengewebe des Hodensakkes.
Nach und nach lokkert sich die Fleischhaut (dartos) zu einem Fadengewebe auf (l), welches fast ohne alles Fett ist, und wenn man es aufbläset, ein sehr artiges
Baum-
(d)[Spaltenumbruch]
So WALTHER Act. Erud. 1725. p. 496. MONRO p. 265. leugnete daß es die Scheidewand sey.
(e)MORGAGN. Adv. IV. p. 2.
(f) Von der breiten Binde WINSLOW n. 502. add. MONRO p. 268. sehnige Fäden LOESEKE p. 274.
(g)WINSLOW n. 503.
(h)Zod. Med. Gall. An. I. m. [Spaltenumbruch]
Febr. BIANCHI Mem. de Valen- tuom. III. MAUCHART de hern. p. 14. tab. 2. D. D. GAREN- GEOT splanchnol. T. II. p. 8. 9. 10. 268.
(i)MONRO Ess. of a Societ. ad Edimb. T. IV. p. 259.
(k)DUVERN. II. p. 287.
(l)WINSLOW n. 501. MOR GAGN. l. c.
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
faͤchrigen Schaum zu ſehen(d), ein andermal iſt dieſe Scheidewand mit dieſem Gewebe bedekkt, behaͤlt aber dennoch ein feſtes Weſen, bald bleibt ſie frei und offen (e), wenn man in einem vollſtaͤndigen Koͤrper in den einen Sakk Luft einblaͤßt.
Jch habe von dem Bande des Fallopius(f) einige irrende Faſern mit der Saamenſchnur herablaufen geſe- hen, welche ſich innwaͤrts uͤber der Fleiſchhaut des Ho- denſakkes zerſtreuten. Jch habe das Fadengewebe dich- ter, einem Bande aͤnlich von den Bekleidungen des Schaamknochens herab kommen geſehen (g). Andere beruͤhmte Maͤnner (h) ſchreiben, daß eine vollſtaͤndige Aponeuroſis vom groſſen ſchiefen Muſkel des Unterleibes herablaufe, die Hode umfaſſe, und durch einen Beitritt, von den Faſern der breiten Binde, verſtaͤrkt werde. Soll ſie aber eine ſehnige Haut genannt werden, ſo muß ſie erſt durch Krankheiten dikker geworden ſeyn (i). Ja es kommen auch nicht allezeit jene erſte Faſern zu Geſichte. Jn der That tragen ſie die Hode (k).
§. 4. Das Fadengewebe des Hodenſakkes.
Nach und nach lokkert ſich die Fleiſchhaut (dartos) zu einem Fadengewebe auf (l), welches faſt ohne alles Fett iſt, und wenn man es aufblaͤſet, ein ſehr artiges
Baum-
(d)[Spaltenumbruch]
So WALTHER Act. Erud. 1725. p. 496. MONRO p. 265. leugnete daß es die Scheidewand ſey.
(e)MORGAGN. Adv. IV. p. 2.
(f) Von der breiten Binde WINSLOW n. 502. add. MONRO p. 268. ſehnige Faͤden LOESEKE p. 274.
(g)WINSLOW n. 503.
(h)Zod. Med. Gall. An. I. m. [Spaltenumbruch]
Febr. BIANCHI Mém. de Valen- tuom. III. MAUCHART de hern. p. 14. tab. 2. D. D. GAREN- GEOT ſplanchnol. T. II. p. 8. 9. 10. 268.
(i)MONRO Eſſ. of a Societ. ad Edimb. T. IV. p. 259.
(k)DUVERN. II. p. 287.
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[612/0648]
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
faͤchrigen Schaum zu ſehen (d), ein andermal iſt dieſe
Scheidewand mit dieſem Gewebe bedekkt, behaͤlt aber
dennoch ein feſtes Weſen, bald bleibt ſie frei und offen (e),
wenn man in einem vollſtaͤndigen Koͤrper in den einen
Sakk Luft einblaͤßt.
Jch habe von dem Bande des Fallopius (f) einige
irrende Faſern mit der Saamenſchnur herablaufen geſe-
hen, welche ſich innwaͤrts uͤber der Fleiſchhaut des Ho-
denſakkes zerſtreuten. Jch habe das Fadengewebe dich-
ter, einem Bande aͤnlich von den Bekleidungen des
Schaamknochens herab kommen geſehen (g). Andere
beruͤhmte Maͤnner (h) ſchreiben, daß eine vollſtaͤndige
Aponeuroſis vom groſſen ſchiefen Muſkel des Unterleibes
herablaufe, die Hode umfaſſe, und durch einen Beitritt,
von den Faſern der breiten Binde, verſtaͤrkt werde. Soll
ſie aber eine ſehnige Haut genannt werden, ſo muß ſie
erſt durch Krankheiten dikker geworden ſeyn (i). Ja
es kommen auch nicht allezeit jene erſte Faſern zu Geſichte.
Jn der That tragen ſie die Hode (k).
§. 4.
Das Fadengewebe des Hodenſakkes.
Nach und nach lokkert ſich die Fleiſchhaut (dartos)
zu einem Fadengewebe auf (l), welches faſt ohne alles
Fett iſt, und wenn man es aufblaͤſet, ein ſehr artiges
Baum-
(d)
So WALTHER Act. Erud.
1725. p. 496. MONRO p. 265.
leugnete daß es die Scheidewand
ſey.
(e) MORGAGN. Adv. IV. p. 2.
(f) Von der breiten Binde
WINSLOW n. 502. add. MONRO
p. 268. ſehnige Faͤden LOESEKE
p. 274.
(g) WINSLOW n. 503.
(h) Zod. Med. Gall. An. I. m.
Febr. BIANCHI Mém. de Valen-
tuom. III. MAUCHART de hern.
p. 14. tab. 2. D. D. GAREN-
GEOT ſplanchnol. T. II. p. 8. 9.
10. 268.
(i) MONRO Eſſ. of a Societ.
ad Edimb. T. IV. p. 259.
(k) DUVERN. II. p. 287.
(l) WINSLOW n. 501. MOR
GAGN. l. c.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 612. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/648>, abgerufen am 18.12.2024.
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