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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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I. Abschn. und deren Saamen.
nicht erwiesen hat. Selbst den Würmern fehlen die
Hoden nicht(u). Folglich hatte Aristoteles Unrecht,
wenn er behauptete, daß sie den Fischen, (den kalten
Thieren) und den Würmern ohne Füsse fehlten (x); wenn
man verlangt, daß dieser Knaul von einer besondern Haut,
als ein runder Körper, eingeschlossen seyn soll (z), und der
Name Hode nicht mehr als ein jedes Pakk von saamen-
machenden Gefässes ausdrükken soll.

Es giebt aber zwo Hoden in allen vierfüßigen Thie-
ren, in den Vögeln, Schlangen, und Jnsekten, nicht
aber so in denjenigen Thieren, welche ein gedoppeltes
Geschlecht haben, und in denen theils ein Eierstokk,
theils eine Hode angetroffen wird.

Wenn man jemals in einem Thiere, und im Geier,
buteo genannt (a), oder im Hahne (b), oder endlich
im Menschen drei Hoden (c) gefunden, so kann man
solches unter die seltene Fälle rechnen, und ich vermuthe,
daß gemeiniglich eine von der Hode losgegangene Ober-
hode, oder ein Pakk Saamengefässe (d), oder irgend
eine Krankheit (e), oder irgend ein unbekannter Theil

des
(u) [Spaltenumbruch] Blakkfisch SWAMMERD.
bibl. p.
895. Schnekke HARDER
ad FELICE p. 38. REDI anim. p.
12. 13. et p. 27. 32. LISTER cochl.
p. 128. t. 1. f. y. m. l. l. SWAM-
MERDAM p.
128. ob die Schwal-
be beim PAUPART Journ. des
Sav. 1697. n.
28.
(x) Die regenwurmartige Men-
schenwürmer Phil. trans. n. 145.
(z) Jst nicht zusammengepakkt
in Fischen, nec in lumbrico renis
lupi Phil. trans. n. 413. KLEIN
herpetol. T. II.
vergl. REDI anim.
negli auim. p. 18. seqq.
(a) CHARLET. beim BIRCH.
T. I. p.
474.
(b) CARPENSIS.
(c) Idem BERENGARIUS in
MUNDINUM p. CXCV. b ROL-
FINK. gener. p.
36. wirkliche Ho-
[Spaltenumbruch] den LEAL LEALIS p. 23. er sagt,
dieser Mensch sey geil gewesen.
BIRCH. T. I. p. 474. GRAAF p. 6.
BORELL. Cent. II. obs. 60. DRE-
LINCOURT.
bei dem MANGET.
theat. pag. 411. Eph. Nat. Cur.
Dec. III. ann. 7. 8. obs.
211. dieser
Mensch sey kaltblütig gewesen
BARTHOL. anat. p. 208. BLAS
L. IV. obs.
20. zwo rechte Hoden
von Francisco PHILEIPHO VE-
NUSTI disc. della generaz.
von
der Familie der Cogliori zu Ber-
gamo SINIBALDUS. auch von ei-
ner ganzen Familie DIONIS p. 258.
Zwo im Hodensakk, eine in den
Weichen BASS. Dec. III. obs. 4.
(d) ROLFINK.
(e) Dergleichen Hübelchen C.
BAUHIN theatr. p.
94.

I. Abſchn. und deren Saamen.
nicht erwieſen hat. Selbſt den Wuͤrmern fehlen die
Hoden nicht(u). Folglich hatte Ariſtoteles Unrecht,
wenn er behauptete, daß ſie den Fiſchen, (den kalten
Thieren) und den Wuͤrmern ohne Fuͤſſe fehlten (x); wenn
man verlangt, daß dieſer Knaul von einer beſondern Haut,
als ein runder Koͤrper, eingeſchloſſen ſeyn ſoll (z), und der
Name Hode nicht mehr als ein jedes Pakk von ſaamen-
machenden Gefaͤſſes ausdruͤkken ſoll.

Es giebt aber zwo Hoden in allen vierfuͤßigen Thie-
ren, in den Voͤgeln, Schlangen, und Jnſekten, nicht
aber ſo in denjenigen Thieren, welche ein gedoppeltes
Geſchlecht haben, und in denen theils ein Eierſtokk,
theils eine Hode angetroffen wird.

Wenn man jemals in einem Thiere, und im Geier,
buteo genannt (a), oder im Hahne (b), oder endlich
im Menſchen drei Hoden (c) gefunden, ſo kann man
ſolches unter die ſeltene Faͤlle rechnen, und ich vermuthe,
daß gemeiniglich eine von der Hode losgegangene Ober-
hode, oder ein Pakk Saamengefaͤſſe (d), oder irgend
eine Krankheit (e), oder irgend ein unbekannter Theil

des
(u) [Spaltenumbruch] Blakkfiſch SWAMMERD.
bibl. p.
895. Schnekke HARDER
ad FELICE p. 38. REDI anim. p.
12. 13. et p. 27. 32. LISTER cochl.
p. 128. t. 1. f. y. m. l. l. SWAM-
MERDAM p.
128. ob die Schwal-
be beim PAUPART Journ. des
Sav. 1697. n.
28.
(x) Die regenwurmartige Men-
ſchenwuͤrmer Phil. tranſ. n. 145.
(z) Jſt nicht zuſammengepakkt
in Fiſchen, nec in lumbrico renis
lupi Phil. tranſ. n. 413. KLEIN
herpetol. T. II.
vergl. REDI anim.
negli auim. p. 18. ſeqq.
(a) CHARLET. beim BIRCH.
T. I. p.
474.
(b) CARPENSIS.
(c) Idem BERENGARIUS in
MUNDINUM p. CXCV. b ROL-
FINK. gener. p.
36. wirkliche Ho-
[Spaltenumbruch] den LEAL LEALIS p. 23. er ſagt,
dieſer Menſch ſey geil geweſen.
BIRCH. T. I. p. 474. GRAAF p. 6.
BORELL. Cent. II. obſ. 60. DRE-
LINCOURT.
bei dem MANGET.
theat. pag. 411. Eph. Nat. Cur.
Dec. III. ann. 7. 8. obſ.
211. dieſer
Menſch ſey kaltbluͤtig geweſen
BARTHOL. anat. p. 208. BLAS
L. IV. obſ.
20. zwo rechte Hoden
von Franciſco PHILEIPHO VE-
NUSTI diſc. della generaz.
von
der Familie der Cogliori zu Ber-
gamo SINIBALDUS. auch von ei-
ner ganzen Familie DIONIS p. 258.
Zwo im Hodenſakk, eine in den
Weichen BASS. Dec. III. obſ. 4.
(d) ROLFINK.
(e) Dergleichen Huͤbelchen C.
BAUHIN theatr. p.
94.
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[603/0639] I. Abſchn. und deren Saamen. nicht erwieſen hat. Selbſt den Wuͤrmern fehlen die Hoden nicht (u). Folglich hatte Ariſtoteles Unrecht, wenn er behauptete, daß ſie den Fiſchen, (den kalten Thieren) und den Wuͤrmern ohne Fuͤſſe fehlten (x); wenn man verlangt, daß dieſer Knaul von einer beſondern Haut, als ein runder Koͤrper, eingeſchloſſen ſeyn ſoll (z), und der Name Hode nicht mehr als ein jedes Pakk von ſaamen- machenden Gefaͤſſes ausdruͤkken ſoll. Es giebt aber zwo Hoden in allen vierfuͤßigen Thie- ren, in den Voͤgeln, Schlangen, und Jnſekten, nicht aber ſo in denjenigen Thieren, welche ein gedoppeltes Geſchlecht haben, und in denen theils ein Eierſtokk, theils eine Hode angetroffen wird. Wenn man jemals in einem Thiere, und im Geier, buteo genannt (a), oder im Hahne (b), oder endlich im Menſchen drei Hoden (c) gefunden, ſo kann man ſolches unter die ſeltene Faͤlle rechnen, und ich vermuthe, daß gemeiniglich eine von der Hode losgegangene Ober- hode, oder ein Pakk Saamengefaͤſſe (d), oder irgend eine Krankheit (e), oder irgend ein unbekannter Theil des (u) Blakkfiſch SWAMMERD. bibl. p. 895. Schnekke HARDER ad FELICE p. 38. REDI anim. p. 12. 13. et p. 27. 32. LISTER cochl. p. 128. t. 1. f. y. m. l. l. SWAM- MERDAM p. 128. ob die Schwal- be beim PAUPART Journ. des Sav. 1697. n. 28. (x) Die regenwurmartige Men- ſchenwuͤrmer Phil. tranſ. n. 145. (z) Jſt nicht zuſammengepakkt in Fiſchen, nec in lumbrico renis lupi Phil. tranſ. n. 413. KLEIN herpetol. T. II. vergl. REDI anim. negli auim. p. 18. ſeqq. (a) CHARLET. beim BIRCH. T. I. p. 474. (b) CARPENSIS. (c) Idem BERENGARIUS in MUNDINUM p. CXCV. b ROL- FINK. gener. p. 36. wirkliche Ho- den LEAL LEALIS p. 23. er ſagt, dieſer Menſch ſey geil geweſen. BIRCH. T. I. p. 474. GRAAF p. 6. BORELL. Cent. II. obſ. 60. DRE- LINCOURT. bei dem MANGET. theat. pag. 411. Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. 7. 8. obſ. 211. dieſer Menſch ſey kaltbluͤtig geweſen BARTHOL. anat. p. 208. BLAS L. IV. obſ. 20. zwo rechte Hoden von Franciſco PHILEIPHO VE- NUSTI diſc. della generaz. von der Familie der Cogliori zu Ber- gamo SINIBALDUS. auch von ei- ner ganzen Familie DIONIS p. 258. Zwo im Hodenſakk, eine in den Weichen BASS. Dec. III. obſ. 4. (d) ROLFINK. (e) Dergleichen Huͤbelchen C. BAUHIN theatr. p. 94.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/639>, abgerufen am 25.11.2024.