und zwanzig Pfunde vom Gebrauche des Quekksilbers [Spaltenumbruch](y*) dreimal mehr, als man im Getränke zu sich nahm, und periodisches harnen bei Tage, indem das Harnlassen Nacht über natürlich war (z). Es wurden vom neun- ten bis zum eilften Februar 34 Pfunde Urin, und achte- halb Pfunde über die Quantität des Getränkes wegge- lassen. Vom eilften bis vierzehnten dieses Monates gien- gen 52 Pfunde und 121/4 Pfunde über dem Speise und Getränkemaasse, vom ersten bis vierten Merz 64 Pfunde, und 121/2 über Speise und Trank weg (a). Ein andrer gab zweimal so viel (b), als er genossen hatte, durch den Urin von sich, ein andrer dreimal so viel (c).
Ein Mädchen gab alle Tage (d) 16 Bocalia Urin, in sechszig Tagen von sich, da ihre ganze Speise und Getränke nicht über drei Bocalia betragen hatte: folglich hatte der Urin, die ganze Zeit über mehr als 1740 Pfun- de, über das Maas von Speise und Trank enthalten. Ein Fräulein gab alle Tage 260 Unzen, ohne Speise und Trank von sich(e). Eine Alte (f) harnte 18 Pfun- de auf den Tag, da sie drittehalb genoß, und dieses wäh- rete so dreißig Tage lang, ohne daß ihr Körper nach dem Tode leichter geworden wäre. Man lieset, daß Jemand den Tag über einen Eimer unveränderten Urin von sich gegeben; in der That eine grosse Menge, ob man gleich das rechte Eimermaas anzugeben vergessen (g).
Zwölf bis dreizehn (h) Pinten auf den Tag wässrigen Urin, folssen aus einer Wunde des Lendenmuskels. Jch
lese,
(y*)GMELIN It. II. p. 165.
(z)WILLIS. convuls. p. 119. 120.
(a)METZ. de diabet rar.
(b)HORNUNG. cist. med. p. 371. 372.
(c)Maro. DONAT. hist. med. L. IV. n. 27.
(d)M. Franc. de BUSTI apud GATINARIAM.
(e)[Spaltenumbruch]PISANI hist. virg. nob. p. 32.
(f)DOLAEUS Epist. 3.
(g)Delic. Medic. Chir. p. 762. 763 der Kranke wurde wieder ge- sund.
(h)G. HARVEY. cas. med. Chir. p. 91.
Die Harnwege, XXVI. Buch.
und zwanzig Pfunde vom Gebrauche des Quekkſilbers [Spaltenumbruch](y*) dreimal mehr, als man im Getraͤnke zu ſich nahm, und periodiſches harnen bei Tage, indem das Harnlaſſen Nacht uͤber natuͤrlich war (z). Es wurden vom neun- ten bis zum eilften Februar 34 Pfunde Urin, und achte- halb Pfunde uͤber die Quantitaͤt des Getraͤnkes wegge- laſſen. Vom eilften bis vierzehnten dieſes Monates gien- gen 52 Pfunde und 12¼ Pfunde uͤber dem Speiſe und Getraͤnkemaaſſe, vom erſten bis vierten Merz 64 Pfunde, und 12½ uͤber Speiſe und Trank weg (a). Ein andrer gab zweimal ſo viel (b), als er genoſſen hatte, durch den Urin von ſich, ein andrer dreimal ſo viel (c).
Ein Maͤdchen gab alle Tage (d) 16 Bocalia Urin, in ſechszig Tagen von ſich, da ihre ganze Speiſe und Getraͤnke nicht uͤber drei Bocalia betragen hatte: folglich hatte der Urin, die ganze Zeit uͤber mehr als 1740 Pfun- de, uͤber das Maas von Speiſe und Trank enthalten. Ein Fraͤulein gab alle Tage 260 Unzen, ohne Speiſe und Trank von ſich(e). Eine Alte (f) harnte 18 Pfun- de auf den Tag, da ſie drittehalb genoß, und dieſes waͤh- rete ſo dreißig Tage lang, ohne daß ihr Koͤrper nach dem Tode leichter geworden waͤre. Man lieſet, daß Jemand den Tag uͤber einen Eimer unveraͤnderten Urin von ſich gegeben; in der That eine groſſe Menge, ob man gleich das rechte Eimermaas anzugeben vergeſſen (g).
Zwoͤlf bis dreizehn (h) Pinten auf den Tag waͤſſrigen Urin, folſſen aus einer Wunde des Lendenmuſkels. Jch
leſe,
(y*)GMELIN It. II. p. 165.
(z)WILLIS. convulſ. p. 119. 120.
(a)METZ. de diabet rar.
(b)HORNUNG. ciſt. med. p. 371. 372.
(c)Maro. DONAT. hiſt. med. L. IV. n. 27.
(d)M. Franc. de BUSTI apud GATINARIAM.
(e)[Spaltenumbruch]PISANI hiſt. virg. nob. p. 32.
(f)DOLAEUS Epiſt. 3.
(g)Delic. Medic. Chir. p. 762. 763 der Kranke wurde wieder ge- ſund.
(h)G. HARVEY. caſ. med. Chir. p. 91.
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Die Harnwege, XXVI. Buch.
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periodiſches harnen bei Tage, indem das Harnlaſſen
Nacht uͤber natuͤrlich war (z). Es wurden vom neun-
ten bis zum eilften Februar 34 Pfunde Urin, und achte-
halb Pfunde uͤber die Quantitaͤt des Getraͤnkes wegge-
laſſen. Vom eilften bis vierzehnten dieſes Monates gien-
gen 52 Pfunde und 12¼ Pfunde uͤber dem Speiſe und
Getraͤnkemaaſſe, vom erſten bis vierten Merz 64 Pfunde,
und 12½ uͤber Speiſe und Trank weg (a). Ein andrer
gab zweimal ſo viel (b), als er genoſſen hatte, durch den
Urin von ſich, ein andrer dreimal ſo viel (c).
Ein Maͤdchen gab alle Tage (d) 16 Bocalia Urin,
in ſechszig Tagen von ſich, da ihre ganze Speiſe und
Getraͤnke nicht uͤber drei Bocalia betragen hatte: folglich
hatte der Urin, die ganze Zeit uͤber mehr als 1740 Pfun-
de, uͤber das Maas von Speiſe und Trank enthalten.
Ein Fraͤulein gab alle Tage 260 Unzen, ohne Speiſe
und Trank von ſich (e). Eine Alte (f) harnte 18 Pfun-
de auf den Tag, da ſie drittehalb genoß, und dieſes waͤh-
rete ſo dreißig Tage lang, ohne daß ihr Koͤrper nach dem
Tode leichter geworden waͤre. Man lieſet, daß Jemand
den Tag uͤber einen Eimer unveraͤnderten Urin von ſich
gegeben; in der That eine groſſe Menge, ob man gleich
das rechte Eimermaas anzugeben vergeſſen (g).
Zwoͤlf bis dreizehn (h) Pinten auf den Tag waͤſſrigen
Urin, folſſen aus einer Wunde des Lendenmuſkels. Jch
leſe,
(y*) GMELIN It. II. p. 165.
(z) WILLIS. convulſ. p. 119. 120.
(a) METZ. de diabet rar.
(b) HORNUNG. ciſt. med. p.
371. 372.
(c) Maro. DONAT. hiſt. med.
L. IV. n. 27.
(d) M. Franc. de BUSTI apud
GATINARIAM.
(e)
PISANI hiſt. virg. nob. p. 32.
(f) DOLAEUS Epiſt. 3.
(g) Delic. Medic. Chir. p. 762.
763 der Kranke wurde wieder ge-
ſund.
(h) G. HARVEY. caſ. med.
Chir. p. 91.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/610>, abgerufen am 22.11.2024.
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