so daß alle Spuren des Steins verschwunden(r); und der Urin aufgehört, steinige Rinden abzusezzen (s), wel- ches doch der Karakter eines versteinernden Urins ist, und in einer sehr vornehmen Person der Stein, den die Aerzte mittelst des Catheters fühlten, nun nicht mehr be- merkt werden konnten (s*), so siehet man deutlich die Richtigkeit einer solchen Arznei ein.
Ueberhaupt scheinet die Kraft des Kalkes und der Seife darauf anzukommen, daß sie den Leim (t), worin- nen die bindende Kraft der Grundstoffe des Steins stekkt, erweichen und verdünnen helfen. Jch sehe jezzo, daß die erste Spuren von den Kräften des Austernkalkes, beim Gatinaria(u), und hiernächst bei andern berühm- ten Männern vorkommen (x).
Jndessen verursacht entweder die Härte der Steine (x*) oder der verstekkte Winkel in dem Fadengewebe (y), oder eine losgeschälte Blase, oder sonst eine andre Ursache, daß manche Personen öfters von diesen Arzeneien gar keine Linderung empfunden (z): und einige haben gar davon Schmerzen erlitten, so daß sie genötigt worden, von dem fernern Gebrauche derselben abzustehen (a).
Jndessen
(r)[Spaltenumbruch]Exper. 126. in der Harn- röhre ausgelöst Expof. cas. 94. HARTLEY. Phil. trans. n. 483. CANTWEL. GEOEROI Mem. de l'Acad. 1734. p. 380. Hist. of M. STEPH. p. 19. AMYAND. p. 347. Supplem. p. 49. TURIN.
(s)Exper. p. 132 HARTLEY. hist. p. 80 81. TURIN.
(s*)Nov. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obs. 100.
(t)PALUCCI Ess. sur la pierre p. 142.
(u)p. 135. führt seinen Versuch an.
(x) Solches hat auch BARTH. Cent. III. Exper. p. 39. den Mar- morkalk MORGAGN. Comm. Bo- non. T. I. p. 135. Muscheln mit Es- [Spaltenumbruch]
sig gerieben, machen den Stein zu Schleim PECHLIN. I. obs. 13.
(x*)MORAND Memoir. de l'Acad. 1744. pag. 189. CANT- WELL. et HAZON. Thes. im Jahr 1743. dies gestehet RUTTY Sect. I. von Seife läst doch den Kalk auf- lösen MEAD. monit. p. 176.
(a)Obs. 19. 23. 67. 90. 115. 117. FISCHER. Comm. Litt. Nor. im Jahr 1740. hebd. 31.
Die Harnwege, XXVI. Buch.
ſo daß alle Spuren des Steins verſchwunden(r); und der Urin aufgehoͤrt, ſteinige Rinden abzuſezzen (s), wel- ches doch der Karakter eines verſteinernden Urins iſt, und in einer ſehr vornehmen Perſon der Stein, den die Aerzte mittelſt des Catheters fuͤhlten, nun nicht mehr be- merkt werden konnten (s*), ſo ſiehet man deutlich die Richtigkeit einer ſolchen Arznei ein.
Ueberhaupt ſcheinet die Kraft des Kalkes und der Seife darauf anzukommen, daß ſie den Leim (t), worin- nen die bindende Kraft der Grundſtoffe des Steins ſtekkt, erweichen und verduͤnnen helfen. Jch ſehe jezzo, daß die erſte Spuren von den Kraͤften des Auſternkalkes, beim Gatinaria(u), und hiernaͤchſt bei andern beruͤhm- ten Maͤnnern vorkommen (x).
Jndeſſen verurſacht entweder die Haͤrte der Steine (x*) oder der verſtekkte Winkel in dem Fadengewebe (y), oder eine losgeſchaͤlte Blaſe, oder ſonſt eine andre Urſache, daß manche Perſonen oͤfters von dieſen Arzeneien gar keine Linderung empfunden (z): und einige haben gar davon Schmerzen erlitten, ſo daß ſie genoͤtigt worden, von dem fernern Gebrauche derſelben abzuſtehen (a).
Jndeſſen
(r)[Spaltenumbruch]Exper. 126. in der Harn- roͤhre auſgeloͤſt Expof. caſ. 94. HARTLEY. Phil. tranſ. n. 483. CANTWEL. GEOEROI Mém. de l’Acad. 1734. p. 380. Hiſt. of M. STEPH. p. 19. AMYAND. p. 347. Supplem. p. 49. TURIN.
(s)Exper. p. 132 HARTLEY. hiſt. p. 80 81. TURIN.
(s*)Nov. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 100.
(t)PALUCCI Eſſ. ſur la pierre p. 142.
(u)p. 135. fuͤhrt ſeinen Verſuch an.
(x) Solches hat auch BARTH. Cent. III. Exper. p. 39. den Mar- morkalk MORGAGN. Comm. Bo- non. T. I. p. 135. Muſcheln mit Eſ- [Spaltenumbruch]
ſig gerieben, machen den Stein zu Schleim PECHLIN. I. obſ. 13.
(x*)MORAND Mémoir. de l’Acad. 1744. pag. 189. CANT- WELL. et HAZON. Theſ. im Jahr 1743. dies geſtehet RUTTY Sect. I. von Seife laͤſt doch den Kalk auf- loͤſen MEAD. monit. p. 176.
(a)Obſ. 19. 23. 67. 90. 115. 117. FISCHER. Comm. Litt. Nor. im Jahr 1740. hebd. 31.
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Die Harnwege, XXVI. Buch.
ſo daß alle Spuren des Steins verſchwunden (r); und
der Urin aufgehoͤrt, ſteinige Rinden abzuſezzen (s), wel-
ches doch der Karakter eines verſteinernden Urins iſt,
und in einer ſehr vornehmen Perſon der Stein, den die
Aerzte mittelſt des Catheters fuͤhlten, nun nicht mehr be-
merkt werden konnten (s*), ſo ſiehet man deutlich die
Richtigkeit einer ſolchen Arznei ein.
Ueberhaupt ſcheinet die Kraft des Kalkes und der
Seife darauf anzukommen, daß ſie den Leim (t), worin-
nen die bindende Kraft der Grundſtoffe des Steins ſtekkt,
erweichen und verduͤnnen helfen. Jch ſehe jezzo, daß
die erſte Spuren von den Kraͤften des Auſternkalkes,
beim Gatinaria (u), und hiernaͤchſt bei andern beruͤhm-
ten Maͤnnern vorkommen (x).
Jndeſſen verurſacht entweder die Haͤrte der Steine (x*)
oder der verſtekkte Winkel in dem Fadengewebe (y), oder
eine losgeſchaͤlte Blaſe, oder ſonſt eine andre Urſache,
daß manche Perſonen oͤfters von dieſen Arzeneien gar
keine Linderung empfunden (z): und einige haben gar
davon Schmerzen erlitten, ſo daß ſie genoͤtigt worden,
von dem fernern Gebrauche derſelben abzuſtehen (a).
Jndeſſen
(r)
Exper. 126. in der Harn-
roͤhre auſgeloͤſt Expof. caſ. 94.
HARTLEY. Phil. tranſ. n. 483.
CANTWEL. GEOEROI Mém. de
l’Acad. 1734. p. 380. Hiſt. of M.
STEPH. p. 19. AMYAND. p. 347.
Supplem. p. 49. TURIN.
(s) Exper. p. 132 HARTLEY.
hiſt. p. 80 81. TURIN.
(s*) Nov. Eph. Nat. Cur. Vol.
I. obſ. 100.
(t) PALUCCI Eſſ. ſur la pierre
p. 142.
(u) p. 135. fuͤhrt ſeinen Verſuch
an.
(x) Solches hat auch BARTH.
Cent. III. Exper. p. 39. den Mar-
morkalk MORGAGN. Comm. Bo-
non. T. I. p. 135. Muſcheln mit Eſ-
ſig gerieben, machen den Stein zu
Schleim PECHLIN. I. obſ. 13.
(x*) MORAND Mémoir. de
l’Acad. 1744. pag. 189. CANT-
WELL. et HAZON. Theſ. im Jahr
1743. dies geſtehet RUTTY Sect. I.
von Seife laͤſt doch den Kalk auf-
loͤſen MEAD. monit. p. 176.
(y) Am Kranken Gardiner.
Phil. tranſ. n. 462.
(z) Obſ. 12. 23. 27. 33. 40. 45. 46.
53 54 57. 61 62. 70. 78 83. 87. 91.
97. 103. 104. 113. 120. 121. 133. 134.
135 138 140. 152. SCHREIBER an
Uns. PARSONS. caſ. 2. 4. 7. 9. &c.
Phil. tranſ. n. 462. 478.
(a) Obſ. 19. 23. 67. 90. 115. 117.
FISCHER. Comm. Litt. Nor. im
Jahr 1740. hebd. 31.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/586>, abgerufen am 25.11.2024.
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