Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Gedärme. XXIV. Buch.

Jndessen bekömmt derselbe doch bisweilen Risse, wenn
sich die widerstehende Materie gar zu sehr darinnen an-
häufet, und dieses begegnet sowohl dem Zwölffinger-
darm (c), als dem Leerdarm (d), Krummdarm (e), und
Grimmdarm(f). Sie werden wie ich gesehen habe, von
dem Blattern ganz und gar weich, so daß sie die einge-
sprizzte rote Materie ohne Sprünge zu bekommen, nicht
allein nicht vertrugen, sondern auch die Behandlung der
Hand nicht einmal litten, daß sie nicht, wie ein nasses
Pappier zerrissen wären (f*). Andre bemerken eben der-
gleichen bei den Blattern (f**).

Bei dem Menschen windet sich das dünne Gedärm,
nach keiner gewissen Regel, und es bieget sich auf tausen-
derlei Art nach runden Winkeln. So ist es auch bei
den vierfüßigen Thieren, wie im Schweine, schlangen-
förmig gewunden. Jn den Vögeln ist das Gedärme (g)
weniger gewunden, und in den Fischen wie wir gesagt
haben (h), ist es fast gerade. Unter den Jnsekten haben es
einige gerade, andre aber wellenförmig (i), und so verhält
es sich auch bei einigen Fischen (i*).

Es ist das ganze Gedärm aus vier (k) auf einander
folgenden Häuten zusammengesezzt, die durch drei Faden-
gewebe mit einander verbunden werden.

[Spaltenumbruch]

§. 7.
Mem. de l'Acad. 1762. p. 238.
COGROSSI Saggi p.
99. aus dem
Misbrauch des Klees CHESELD.
p.
161. dreimal grosser RAYMOND
malad. danger. p.
300.
(c) Comm. Bonon. T. IV. p. 38.
39. HAMBERGER in progr. de
duoden. ob scirrhum rupto
das
dünne Gedärm| war höchst aufge-
blasen Phil. Trans. n. 275.
(d) KLAUNIG nosodoch.
obs.
14.
(e) Jn der schwarzen Sucht.
HOFMANN de morb. lien.
p.
14. von einem Voloulo. KALT-
SCHMIDT progr. de ileo ob
osculis vesicul.
(f) [Spaltenumbruch] im Pferde GIESON. p. 277.
(f*) von genommenem Gifte
gänzlich ze[r]rissen. VALCARENG-
HI ad Ehnbit. p.
104. 105.
(f**) Idem ibid.
(g) Conf. ALDROV. L. XII.
p.
7.
(h) p. 2. 3. 6.
(i) ROESEL Insect. Belustig.
T. III. tab.
92.
(i*) Raia thornback DERHAM
Physiotheol. p.
203.
(k) LEEUWENHOECK Phil.
trans. n.
314. neun im Wallfische
Von zwischen Fette abgesondert.
ANDERSON p. 192.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.

Jndeſſen bekoͤmmt derſelbe doch bisweilen Riſſe, wenn
ſich die widerſtehende Materie gar zu ſehr darinnen an-
haͤufet, und dieſes begegnet ſowohl dem Zwoͤlffinger-
darm (c), als dem Leerdarm (d), Krummdarm (e), und
Grimmdarm(f). Sie werden wie ich geſehen habe, von
dem Blattern ganz und gar weich, ſo daß ſie die einge-
ſprizzte rote Materie ohne Spruͤnge zu bekommen, nicht
allein nicht vertrugen, ſondern auch die Behandlung der
Hand nicht einmal litten, daß ſie nicht, wie ein naſſes
Pappier zerriſſen waͤren (f*). Andre bemerken eben der-
gleichen bei den Blattern (f**).

Bei dem Menſchen windet ſich das duͤnne Gedaͤrm,
nach keiner gewiſſen Regel, und es bieget ſich auf tauſen-
derlei Art nach runden Winkeln. So iſt es auch bei
den vierfuͤßigen Thieren, wie im Schweine, ſchlangen-
foͤrmig gewunden. Jn den Voͤgeln iſt das Gedaͤrme (g)
weniger gewunden, und in den Fiſchen wie wir geſagt
haben (h), iſt es faſt gerade. Unter den Jnſekten haben es
einige gerade, andre aber wellenfoͤrmig (i), und ſo verhaͤlt
es ſich auch bei einigen Fiſchen (i*).

Es iſt das ganze Gedaͤrm aus vier (k) auf einander
folgenden Haͤuten zuſammengeſezzt, die durch drei Faden-
gewebe mit einander verbunden werden.

[Spaltenumbruch]

§. 7.
Mém. de l’Acad. 1762. p. 238.
COGROSSI Saggi p.
99. aus dem
Misbrauch des Klees CHESELD.
p.
161. dreimal groſſer RAYMOND
malad. danger. p.
300.
(c) Comm. Bonon. T. IV. p. 38.
39. HAMBERGER in progr. de
duoden. ob ſcirrhum rupto
das
duͤnne Gedaͤrm| war hoͤchſt aufge-
blaſen Phil. Tranſ. n. 275.
(d) KLAUNIG noſodoch.
obſ.
14.
(e) Jn der ſchwarzen Sucht.
HOFMANN de morb. lien.
p.
14. von einem Voloulo. KALT-
SCHMIDT progr. de ileo ob
oſculis veſicul.
(f) [Spaltenumbruch] im Pferde GIESON. p. 277.
(f*) von genommenem Gifte
gaͤnzlich ze[r]riſſen. VALCARENG-
HI ad Ehnbit. p.
104. 105.
(f**) Idem ibid.
(g) Conf. ALDROV. L. XII.
p.
7.
(h) p. 2. 3. 6.
(i) ROESEL Inſect. Beluſtig.
T. III. tab.
92.
(i*) Raia thornback DERHAM
Phyſiotheol. p.
203.
(k) LEEUWENHOECK Phil.
tranſ. n.
314. neun im Wallfiſche
Von zwiſchen Fette abgeſondert.
ANDERSON p. 192.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0058" n="22"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Geda&#x0364;rme. <hi rendition="#aq">XXIV.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
              <p>Jnde&#x017F;&#x017F;en beko&#x0364;mmt der&#x017F;elbe doch bisweilen Ri&#x017F;&#x017F;e, wenn<lb/>
&#x017F;ich die wider&#x017F;tehende Materie gar zu &#x017F;ehr darinnen an-<lb/>
ha&#x0364;ufet, und die&#x017F;es begegnet &#x017F;owohl dem Zwo&#x0364;lffinger-<lb/>
darm <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Comm. Bonon. T. IV. p. 38.<lb/>
39. HAMBERGER in progr. de<lb/>
duoden. ob &#x017F;cirrhum rupto</hi> das<lb/>
du&#x0364;nne Geda&#x0364;rm| war ho&#x0364;ch&#x017F;t aufge-<lb/>
bla&#x017F;en <hi rendition="#aq">Phil. Tran&#x017F;. n.</hi> 275.</note>, als dem Leerdarm <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">KLAUNIG</hi> no&#x017F;odoch.<lb/>
ob&#x017F;.</hi> 14.</note>, Krummdarm <note place="foot" n="(e)">Jn der &#x017F;chwarzen Sucht.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">HOFMANN</hi> de morb. lien.<lb/>
p.</hi> 14. von einem <hi rendition="#aq">Voloulo. KALT-<lb/>
SCHMIDT progr. de ileo ob<lb/>
o&#x017F;culis ve&#x017F;icul.</hi></note>, und<lb/>
Grimmdarm<note place="foot" n="(f)"><cb/>
im Pferde <hi rendition="#aq">GIESON. p.</hi> 277.</note>. Sie werden wie ich ge&#x017F;ehen habe, von<lb/>
dem Blattern ganz und gar weich, &#x017F;o daß &#x017F;ie die einge-<lb/>
&#x017F;prizzte rote Materie ohne Spru&#x0364;nge zu bekommen, nicht<lb/>
allein nicht vertrugen, &#x017F;ondern auch die Behandlung der<lb/>
Hand nicht einmal litten, daß &#x017F;ie nicht, wie ein na&#x017F;&#x017F;es<lb/>
Pappier zerri&#x017F;&#x017F;en wa&#x0364;ren <note place="foot" n="(f*)">von genommenem Gifte<lb/>
ga&#x0364;nzlich ze<supplied>r</supplied>ri&#x017F;&#x017F;en. <hi rendition="#aq">VALCARENG-<lb/>
HI ad Ehnbit. p.</hi> 104. 105.</note>. Andre bemerken eben der-<lb/>
gleichen bei den Blattern <note place="foot" n="(f**)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem</hi> ibid.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Bei dem Men&#x017F;chen windet &#x017F;ich das du&#x0364;nne Geda&#x0364;rm,<lb/>
nach keiner gewi&#x017F;&#x017F;en Regel, und es bieget &#x017F;ich auf tau&#x017F;en-<lb/>
derlei Art nach runden Winkeln. So i&#x017F;t es auch bei<lb/>
den vierfu&#x0364;ßigen Thieren, wie im Schweine, &#x017F;chlangen-<lb/>
fo&#x0364;rmig gewunden. Jn den Vo&#x0364;geln i&#x017F;t das Geda&#x0364;rme <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">Conf. ALDROV. L. XII.<lb/>
p.</hi> 7.</note><lb/>
weniger gewunden, und in den Fi&#x017F;chen wie wir ge&#x017F;agt<lb/>
haben <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 2. 3. 6.</note>, i&#x017F;t es fa&#x017F;t gerade. Unter den Jn&#x017F;ekten haben es<lb/>
einige gerade, andre aber wellenfo&#x0364;rmig <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ROESEL</hi> In&#x017F;ect. Belu&#x017F;tig.<lb/>
T. III. tab.</hi> 92.</note>, und &#x017F;o verha&#x0364;lt<lb/>
es &#x017F;ich auch bei einigen Fi&#x017F;chen <note place="foot" n="(i*)"><hi rendition="#aq">Raia thornback DERHAM<lb/>
Phy&#x017F;iotheol. p.</hi> 203.</note>.</p><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t das ganze Geda&#x0364;rm aus vier <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">LEEUWENHOECK Phil.<lb/>
tran&#x017F;. n.</hi> 314. neun im Wallfi&#x017F;che<lb/>
Von zwi&#x017F;chen Fette abge&#x017F;ondert.<lb/><hi rendition="#aq">ANDERSON p.</hi> 192.</note> auf einander<lb/>
folgenden Ha&#x0364;uten zu&#x017F;ammenge&#x017F;ezzt, die durch drei Faden-<lb/>
gewebe mit einander verbunden werden.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">§. 7.</fw><lb/>
              <cb/>
              <p>
                <note xml:id="f10" prev="#f09" place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">Mém. de l&#x2019;Acad. 1762. p. 238.<lb/>
COGROSSI Saggi p.</hi> 99. aus dem<lb/>
Misbrauch des Klees <hi rendition="#aq">CHESELD.<lb/>
p.</hi> 161. dreimal gro&#x017F;&#x017F;er <hi rendition="#aq">RAYMOND<lb/>
malad. danger. p.</hi> 300.</note>
              </p>
            </div><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[22/0058] Das Gedaͤrme. XXIV. Buch. Jndeſſen bekoͤmmt derſelbe doch bisweilen Riſſe, wenn ſich die widerſtehende Materie gar zu ſehr darinnen an- haͤufet, und dieſes begegnet ſowohl dem Zwoͤlffinger- darm (c), als dem Leerdarm (d), Krummdarm (e), und Grimmdarm (f). Sie werden wie ich geſehen habe, von dem Blattern ganz und gar weich, ſo daß ſie die einge- ſprizzte rote Materie ohne Spruͤnge zu bekommen, nicht allein nicht vertrugen, ſondern auch die Behandlung der Hand nicht einmal litten, daß ſie nicht, wie ein naſſes Pappier zerriſſen waͤren (f*). Andre bemerken eben der- gleichen bei den Blattern (f**). Bei dem Menſchen windet ſich das duͤnne Gedaͤrm, nach keiner gewiſſen Regel, und es bieget ſich auf tauſen- derlei Art nach runden Winkeln. So iſt es auch bei den vierfuͤßigen Thieren, wie im Schweine, ſchlangen- foͤrmig gewunden. Jn den Voͤgeln iſt das Gedaͤrme (g) weniger gewunden, und in den Fiſchen wie wir geſagt haben (h), iſt es faſt gerade. Unter den Jnſekten haben es einige gerade, andre aber wellenfoͤrmig (i), und ſo verhaͤlt es ſich auch bei einigen Fiſchen (i*). Es iſt das ganze Gedaͤrm aus vier (k) auf einander folgenden Haͤuten zuſammengeſezzt, die durch drei Faden- gewebe mit einander verbunden werden. §. 7. (b) (c) Comm. Bonon. T. IV. p. 38. 39. HAMBERGER in progr. de duoden. ob ſcirrhum rupto das duͤnne Gedaͤrm| war hoͤchſt aufge- blaſen Phil. Tranſ. n. 275. (d) KLAUNIG noſodoch. obſ. 14. (e) Jn der ſchwarzen Sucht. HOFMANN de morb. lien. p. 14. von einem Voloulo. KALT- SCHMIDT progr. de ileo ob oſculis veſicul. (f) im Pferde GIESON. p. 277. (f*) von genommenem Gifte gaͤnzlich zerriſſen. VALCARENG- HI ad Ehnbit. p. 104. 105. (f**) Idem ibid. (g) Conf. ALDROV. L. XII. p. 7. (h) p. 2. 3. 6. (i) ROESEL Inſect. Beluſtig. T. III. tab. 92. (i*) Raia thornback DERHAM Phyſiotheol. p. 203. (k) LEEUWENHOECK Phil. tranſ. n. 314. neun im Wallfiſche Von zwiſchen Fette abgeſondert. ANDERSON p. 192. (b) Mém. de l’Acad. 1762. p. 238. COGROSSI Saggi p. 99. aus dem Misbrauch des Klees CHESELD. p. 161. dreimal groſſer RAYMOND malad. danger. p. 300.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/58
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/58>, abgerufen am 25.11.2024.