Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Harnwege. XXVI. Buch.
folgt; eben diese Kraft äussern auch die spanische Fliegen,
wenn man sie an die Haut bringt(y), oder durch den
Mund zu sich nimmt (z), oder in die Blutadern spriz-
zet (a), und sie wird uns höchst gefährlich und nicht sel-
ten tödtlich (b), welches auch nicht weniger von den un-
vernünftigen Thieren gilt (c). Jhre Kraft scheinet dar-
auf anzukommen, daß man sie in Weingeiste auflöset (c*),
und daß sie das Geblüte zum Gerinnen bringt (c**).

§. 18.
Die Hügelchen, welche die Harngänge in die
Harnröhre ausstrekken.

Man siehet, an der sich selbst überlassenen, und nicht
aus ihrer Lage gerükkten Harnblase zu beiden Seiten,
ein weisses Hügelchen (a), welches sich von dem Harn-
gange seiner Seite gegen die Mündung der Harnröhre (b),
und bisweilen bis zu dem so genannten Hahnenkopfe er-
strekkt (c).

Es ist ein Geschwulst der nervigen, und innersten
Haut (d), den inwendig ein Gebinde von Fleischfasern
unterstüzzt (e). Dreiekkig nennt ihn der berühmte Lieu-

taud
(y) [Spaltenumbruch] SOLINGEN. pag. 280.
SPINDLER. VALISNER. BAR
THOL. Hist. 21. Cent. V. BOER-
HAAVE Prax. I. p.
25. dies geste-
het RAYMOND der die Vesicator
lodt, sur l'efficac. de vesicator p 31.
(z) BARTH. Cent. III. Hist. 16.
(a) BAGLIV.
(b) Fast tödlich LESSER II. p.
191. 299. der Tod und Brand der
Blase BARRERE l. c.
(c) BAGLIV 1. 2.
(c*) Comm. l'Acad. Bonon. II.
P. II. p.
113. ein geistiger Extract
zieht nur Blasen auf.
(c**) p. 107.
(a) EUSTACH. t. 11. f. 11.
[Spaltenumbruch] GRAAF. part. genit. masc. pag.
5.
einigermaßen MORGAGN. Adv. I.
n. 9 p. 5. Sed. caus. II. p. 183. 433.
DRAN. f 2 SANTORIN. f.
11.
besser et p 204. RUTTY p. 12. t.
3. f. 3. PALUCCI p.
17. auch am
Schweine SEVERIN. Zoot. p. 302.
(b) Reicht nicht immer dahin
MORGAGN. sed. et caus. p. 451.
(c) MORGAGN. DRAN. f. 2.
(d) Nennts schwammig LIEU-
TAUD. p.
17.
(e) LIEUTAUD. p. 14. add.
MORGAGN. BEUDT. p. 20. BE-
RENGARIUS
redet von langen
Blasenfasern, die vom Harngange
kommen MUNDIN. p. 201.

Die Harnwege. XXVI. Buch.
folgt; eben dieſe Kraft aͤuſſern auch die ſpaniſche Fliegen,
wenn man ſie an die Haut bringt(y), oder durch den
Mund zu ſich nimmt (z), oder in die Blutadern ſpriz-
zet (a), und ſie wird uns hoͤchſt gefaͤhrlich und nicht ſel-
ten toͤdtlich (b), welches auch nicht weniger von den un-
vernuͤnftigen Thieren gilt (c). Jhre Kraft ſcheinet dar-
auf anzukommen, daß man ſie in Weingeiſte aufloͤſet (c*),
und daß ſie das Gebluͤte zum Gerinnen bringt (c**).

§. 18.
Die Huͤgelchen, welche die Harngaͤnge in die
Harnroͤhre ausſtrekken.

Man ſiehet, an der ſich ſelbſt uͤberlaſſenen, und nicht
aus ihrer Lage geruͤkkten Harnblaſe zu beiden Seiten,
ein weiſſes Huͤgelchen (a), welches ſich von dem Harn-
gange ſeiner Seite gegen die Muͤndung der Harnroͤhre (b),
und bisweilen bis zu dem ſo genannten Hahnenkopfe er-
ſtrekkt (c).

Es iſt ein Geſchwulſt der nervigen, und innerſten
Haut (d), den inwendig ein Gebinde von Fleiſchfaſern
unterſtuͤzzt (e). Dreiekkig nennt ihn der beruͤhmte Lieu-

taud
(y) [Spaltenumbruch] SOLINGEN. pag. 280.
SPINDLER. VALISNER. BAR
THOL. Hiſt. 21. Cent. V. BOER-
HAAVE Prax. I. p.
25. dies geſte-
het RAYMOND der die Veſicator
lodt, ſur l’efficac. de veſicator p 31.
(z) BARTH. Cent. III. Hiſt. 16.
(a) BAGLIV.
(b) Faſt toͤdlich LESSER II. p.
191. 299. der Tod und Brand der
Blaſe BARRERE l. c.
(c) BAGLIV 1. 2.
(c*) Comm. l’Acad. Bonon. II.
P. II. p.
113. ein geiſtiger Extract
zieht nur Blaſen auf.
(c**) p. 107.
(a) EUSTACH. t. 11. f. 11.
[Spaltenumbruch] GRAAF. part. genit. maſc. pag.
5.
einigermaßen MORGAGN. Adv. I.
n. 9 p. 5. Sed. cauſ. II. p. 183. 433.
DRAN. f 2 SANTORIN. f.
11.
beſſer et p 204. RUTTY p. 12. t.
3. f. 3. PALUCCI p.
17. auch am
Schweine SEVERIN. Zoot. p. 302.
(b) Reicht nicht immer dahin
MORGAGN. ſed. et cauſ. p. 451.
(c) MORGAGN. DRAN. f. 2.
(d) Nennts ſchwammig LIEU-
TAUD. p.
17.
(e) LIEUTAUD. p. 14. add.
MORGAGN. BEUDT. p. 20. BE-
RENGARIUS
redet von langen
Blaſenfaſern, die vom Harngange
kommen MUNDIN. p. 201.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0518" n="482"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Harnwege. <hi rendition="#aq">XXVI.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
folgt; eben die&#x017F;e Kraft a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern auch die &#x017F;pani&#x017F;che Fliegen,<lb/>
wenn man &#x017F;ie an die Haut bringt<note place="foot" n="(y)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SOLINGEN.</hi> pag. 280.<lb/>
SPINDLER. VALISNER. BAR<lb/>
THOL. Hi&#x017F;t. 21. Cent. V. BOER-<lb/>
HAAVE Prax. I. p.</hi> 25. dies ge&#x017F;te-<lb/>
het <hi rendition="#aq">RAYMOND</hi> der die <hi rendition="#aq">Ve&#x017F;icator</hi><lb/>
lodt, <hi rendition="#aq">&#x017F;ur l&#x2019;efficac. de ve&#x017F;icator p</hi> 31.</note>, oder durch den<lb/>
Mund zu &#x017F;ich nimmt <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">BARTH. Cent. III. Hi&#x017F;t.</hi> 16.</note>, oder in die Blutadern &#x017F;priz-<lb/>
zet <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">BAGLIV.</hi></note>, und &#x017F;ie wird uns ho&#x0364;ch&#x017F;t gefa&#x0364;hrlich und nicht &#x017F;el-<lb/>
ten to&#x0364;dtlich <note place="foot" n="(b)">Fa&#x017F;t to&#x0364;dlich <hi rendition="#aq">LESSER II. p.</hi><lb/>
191. 299. der Tod und Brand der<lb/>
Bla&#x017F;e <hi rendition="#aq">BARRERE l. c.</hi></note>, welches auch nicht weniger von den un-<lb/>
vernu&#x0364;nftigen Thieren gilt <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">BAGLIV</hi> 1. 2.</note>. Jhre Kraft &#x017F;cheinet dar-<lb/>
auf anzukommen, daß man &#x017F;ie in Weingei&#x017F;te auflo&#x0364;&#x017F;et <note place="foot" n="(c*)"><hi rendition="#aq">Comm. l&#x2019;Acad. Bonon. II.<lb/>
P. II. p.</hi> 113. ein gei&#x017F;tiger <hi rendition="#aq">Extract</hi><lb/>
zieht nur Bla&#x017F;en auf.</note>,<lb/>
und daß &#x017F;ie das Geblu&#x0364;te zum Gerinnen bringt <note place="foot" n="(c**)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 107.</note>.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 18.<lb/><hi rendition="#b">Die Hu&#x0364;gelchen, welche die Harnga&#x0364;nge in die<lb/>
Harnro&#x0364;hre aus&#x017F;trekken.</hi></head><lb/>
              <p>Man &#x017F;iehet, an der &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;enen, und nicht<lb/>
aus ihrer Lage geru&#x0364;kkten Harnbla&#x017F;e zu beiden Seiten,<lb/>
ein wei&#x017F;&#x017F;es Hu&#x0364;gelchen <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">EUSTACH.</hi> t. 11. f. 11.<lb/><cb/>
GRAAF. part. genit. ma&#x017F;c. pag.</hi> 5.<lb/>
einigermaßen <hi rendition="#aq">MORGAGN. Adv. I.<lb/>
n. 9 p. 5. Sed. cau&#x017F;. II. p. 183. 433.<lb/>
DRAN. f 2 SANTORIN. f.</hi> 11.<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er <hi rendition="#aq">et p 204. RUTTY p. 12. t.<lb/>
3. f. 3. PALUCCI p.</hi> 17. auch am<lb/>
Schweine <hi rendition="#aq">SEVERIN. Zoot. p.</hi> 302.</note>, welches &#x017F;ich von dem Harn-<lb/>
gange &#x017F;einer Seite gegen die Mu&#x0364;ndung der Harnro&#x0364;hre <note place="foot" n="(b)">Reicht nicht immer dahin<lb/><hi rendition="#aq">MORGAGN. &#x017F;ed. et cau&#x017F;. p.</hi> 451.</note>,<lb/>
und bisweilen bis zu dem &#x017F;o genannten Hahnenkopfe er-<lb/>
&#x017F;trekkt <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">MORGAGN. DRAN. f.</hi> 2.</note>.</p><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t ein Ge&#x017F;chwul&#x017F;t der nervigen, und inner&#x017F;ten<lb/>
Haut <note place="foot" n="(d)">Nennts &#x017F;chwammig <hi rendition="#aq">LIEU-<lb/>
TAUD. p.</hi> 17.</note>, den inwendig ein Gebinde von Flei&#x017F;chfa&#x017F;ern<lb/>
unter&#x017F;tu&#x0364;zzt <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">LIEUTAUD. p. 14. add.<lb/>
MORGAGN. BEUDT. p. 20. BE-<lb/>
RENGARIUS</hi> redet von langen<lb/>
Bla&#x017F;enfa&#x017F;ern, die vom Harngange<lb/>
kommen <hi rendition="#aq">MUNDIN. p.</hi> 201.</note>. Dreiekkig nennt ihn der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#fr">Lieu-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">taud</hi></fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[482/0518] Die Harnwege. XXVI. Buch. folgt; eben dieſe Kraft aͤuſſern auch die ſpaniſche Fliegen, wenn man ſie an die Haut bringt (y), oder durch den Mund zu ſich nimmt (z), oder in die Blutadern ſpriz- zet (a), und ſie wird uns hoͤchſt gefaͤhrlich und nicht ſel- ten toͤdtlich (b), welches auch nicht weniger von den un- vernuͤnftigen Thieren gilt (c). Jhre Kraft ſcheinet dar- auf anzukommen, daß man ſie in Weingeiſte aufloͤſet (c*), und daß ſie das Gebluͤte zum Gerinnen bringt (c**). §. 18. Die Huͤgelchen, welche die Harngaͤnge in die Harnroͤhre ausſtrekken. Man ſiehet, an der ſich ſelbſt uͤberlaſſenen, und nicht aus ihrer Lage geruͤkkten Harnblaſe zu beiden Seiten, ein weiſſes Huͤgelchen (a), welches ſich von dem Harn- gange ſeiner Seite gegen die Muͤndung der Harnroͤhre (b), und bisweilen bis zu dem ſo genannten Hahnenkopfe er- ſtrekkt (c). Es iſt ein Geſchwulſt der nervigen, und innerſten Haut (d), den inwendig ein Gebinde von Fleiſchfaſern unterſtuͤzzt (e). Dreiekkig nennt ihn der beruͤhmte Lieu- taud (y) SOLINGEN. pag. 280. SPINDLER. VALISNER. BAR THOL. Hiſt. 21. Cent. V. BOER- HAAVE Prax. I. p. 25. dies geſte- het RAYMOND der die Veſicator lodt, ſur l’efficac. de veſicator p 31. (z) BARTH. Cent. III. Hiſt. 16. (a) BAGLIV. (b) Faſt toͤdlich LESSER II. p. 191. 299. der Tod und Brand der Blaſe BARRERE l. c. (c) BAGLIV 1. 2. (c*) Comm. l’Acad. Bonon. II. P. II. p. 113. ein geiſtiger Extract zieht nur Blaſen auf. (c**) p. 107. (a) EUSTACH. t. 11. f. 11. GRAAF. part. genit. maſc. pag. 5. einigermaßen MORGAGN. Adv. I. n. 9 p. 5. Sed. cauſ. II. p. 183. 433. DRAN. f 2 SANTORIN. f. 11. beſſer et p 204. RUTTY p. 12. t. 3. f. 3. PALUCCI p. 17. auch am Schweine SEVERIN. Zoot. p. 302. (b) Reicht nicht immer dahin MORGAGN. ſed. et cauſ. p. 451. (c) MORGAGN. DRAN. f. 2. (d) Nennts ſchwammig LIEU- TAUD. p. 17. (e) LIEUTAUD. p. 14. add. MORGAGN. BEUDT. p. 20. BE- RENGARIUS redet von langen Blaſenfaſern, die vom Harngange kommen MUNDIN. p. 201.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/518
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/518>, abgerufen am 25.11.2024.