zen verursachen würde. Es erzeugt sich von Reizen, wie der Speichel, so auch der Blasenschleim in grösserer Menge, der Reiz mag von der Schärfe des Saftes(b), oder von der Strangurie, oder vom Steine herrüh- ren (d), und man pflegt unter den Zeichen dieser Krank- heit den schleimigen Bodensatz im Urine mit zu rechnen, den ich öfters weis an Farbe, und so häufig angetroffen, daß er schon für sich allein, die Hälfte vom Urine aus- machte (d*). Die Natur wird daher von den Aerzten mit Jnjicirung schleimiger Säfte nachgeahmt(e), um der Blase eine Linderung in den Schmerzen zu verschaf- fen. Durch die Arzeneien der Stephanie wird der Stein im Schleim eingewikkelt, und der Schmerz der Blase gemindert.
Man weis aber doch auch, daß ohne einen Stein (f), ein häufiger Schleim erzeugt und ausgeführet worden, und zwar bis drei Pfunde, auf den Tag (g)(h). An- dre berühmte Männer haben fünf oder sechs Unzen von Tage zu Tage abgehen gesehen (i), und sie nennen sol- ches die Schleimgüldenader(k). Wischt man ihn weg, so stellet sich gleich ein neuer wieder ein (l), den man ausdrükken kann. Man hat Beispiele, daß er hart und feste gewesen (m), und sich zu runden Klümpen ge- bildet hat (n).
(c)
Es
(b)[Spaltenumbruch]Act. Hafn. Vol. V. n. 120. HILDAN. Cent. IV. obs. 54. von den Arzeneien der STEPHANIAE. PARSONS. p. 127. von scharfem Urin CLOSSY p. 146.
(d)GORTER. perspir. p. 208. PECHLIN. L. l. c. 12. Nov. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obs. 75 RHOD. Cent. III. obs. 33 CARDAN in aphor. p. 301. discus repluens in calculoso. GROENEVELT. tat. usus canthare p. 116. 117 118.
(d*)In CASAUBONI casu MANGET. bibl. I. p. 401.
(e)[Spaltenumbruch]CAMER. mict. pultac. p. 28.
(f)Phil. trans. n. 157. dies er- innert DENYS. de calc. p. 27.
(g)MARCELL. DONAT. p. 510. Act. Hafn. IV. p. 105.
(h)Act. Hafn.
(i)LIEUTAUD. Mem. de 1753. pag. 20.
(k)DETHARDING. in disp. davon. Catarrhum vesicae nennt es LIEUTAUD. precis p. 410.
(l)KAAUW. n. 205.
(m)BRAKEN. ad HARTLEY. pag. 53.
(n)FONSECA calc. remed. p. 45. ohne Stein.
(c)F. GHERLI Cent. II. obs. 67.
Die Harnwege. XXVI. Buch.
zen verurſachen wuͤrde. Es erzeugt ſich von Reizen, wie der Speichel, ſo auch der Blaſenſchleim in groͤſſerer Menge, der Reiz mag von der Schaͤrfe des Saftes(b), oder von der Strangurie, oder vom Steine herruͤh- ren (d), und man pflegt unter den Zeichen dieſer Krank- heit den ſchleimigen Bodenſatz im Urine mit zu rechnen, den ich oͤfters weis an Farbe, und ſo haͤufig angetroffen, daß er ſchon fuͤr ſich allein, die Haͤlfte vom Urine aus- machte (d*). Die Natur wird daher von den Aerzten mit Jnjicirung ſchleimiger Saͤfte nachgeahmt(e), um der Blaſe eine Linderung in den Schmerzen zu verſchaf- fen. Durch die Arzeneien der Stephanie wird der Stein im Schleim eingewikkelt, und der Schmerz der Blaſe gemindert.
Man weis aber doch auch, daß ohne einen Stein (f), ein haͤufiger Schleim erzeugt und ausgefuͤhret worden, und zwar bis drei Pfunde, auf den Tag (g)(h). An- dre beruͤhmte Maͤnner haben fuͤnf oder ſechs Unzen von Tage zu Tage abgehen geſehen (i), und ſie nennen ſol- ches die Schleimguͤldenader(k). Wiſcht man ihn weg, ſo ſtellet ſich gleich ein neuer wieder ein (l), den man ausdruͤkken kann. Man hat Beiſpiele, daß er hart und feſte geweſen (m), und ſich zu runden Kluͤmpen ge- bildet hat (n).
(c)
Es
(b)[Spaltenumbruch]Act. Hafn. Vol. V. n. 120. HILDAN. Cent. IV. obſ. 54. von den Arzeneien der STEPHANIAE. PARSONS. p. 127. von ſcharfem Urin CLOSSY p. 146.
(d)GORTER. perſpir. p. 208. PECHLIN. L. l. c. 12. Nov. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 75 RHOD. Cent. III. obſ. 33 CARDAN in aphor. p. 301. diſcus repluens in calculoſo. GROENEVELT. tat. uſus canthare p. 116. 117 118.
(d*)In CASAUBONI caſu MANGET. bibl. I. p. 401.
(e)[Spaltenumbruch]CAMER. mict. pultac. p. 28.
(f)Phil. tranſ. n. 157. dies er- innert DENYS. de calc. p. 27.
(g)MARCELL. DONAT. p. 510. Act. Hafn. IV. p. 105.
(h)Act. Hafn.
(i)LIEUTAUD. Mém. de 1753. pag. 20.
(k)DETHARDING. in diſp. davon. Catarrhum veſicae nennt es LIEUTAUD. precis p. 410.
(l)KAAUW. n. 205.
(m)BRAKEN. ad HARTLEY. pag. 53.
(n)FONSECA calc. remed. p. 45. ohne Stein.
(c)F. GHERLI Cent. II. obſ. 67.
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Die Harnwege. XXVI. Buch.
zen verurſachen wuͤrde. Es erzeugt ſich von Reizen, wie
der Speichel, ſo auch der Blaſenſchleim in groͤſſerer
Menge, der Reiz mag von der Schaͤrfe des Saftes (b),
oder von der Strangurie, oder vom Steine herruͤh-
ren (d), und man pflegt unter den Zeichen dieſer Krank-
heit den ſchleimigen Bodenſatz im Urine mit zu rechnen,
den ich oͤfters weis an Farbe, und ſo haͤufig angetroffen,
daß er ſchon fuͤr ſich allein, die Haͤlfte vom Urine aus-
machte (d*). Die Natur wird daher von den Aerzten
mit Jnjicirung ſchleimiger Saͤfte nachgeahmt (e), um
der Blaſe eine Linderung in den Schmerzen zu verſchaf-
fen. Durch die Arzeneien der Stephanie wird der
Stein im Schleim eingewikkelt, und der Schmerz der
Blaſe gemindert.
Man weis aber doch auch, daß ohne einen Stein (f),
ein haͤufiger Schleim erzeugt und ausgefuͤhret worden,
und zwar bis drei Pfunde, auf den Tag (g) (h). An-
dre beruͤhmte Maͤnner haben fuͤnf oder ſechs Unzen von
Tage zu Tage abgehen geſehen (i), und ſie nennen ſol-
ches die Schleimguͤldenader (k). Wiſcht man ihn
weg, ſo ſtellet ſich gleich ein neuer wieder ein (l), den
man ausdruͤkken kann. Man hat Beiſpiele, daß er hart
und feſte geweſen (m), und ſich zu runden Kluͤmpen ge-
bildet hat (n).
Es
(c)
(b)
Act. Hafn. Vol. V. n. 120.
HILDAN. Cent. IV. obſ. 54. von
den Arzeneien der STEPHANIAE.
PARSONS. p. 127. von ſcharfem
Urin CLOSSY p. 146.
(d) GORTER. perſpir. p. 208.
PECHLIN. L. l. c. 12. Nov. Eph.
Nat. Cur. Vol. I. obſ. 75 RHOD.
Cent. III. obſ. 33 CARDAN in
aphor. p. 301. diſcus repluens in
calculoſo. GROENEVELT. tat.
uſus canthare p. 116. 117 118.
(d*) In CASAUBONI caſu
MANGET. bibl. I. p. 401.
(e)
CAMER. mict. pultac. p. 28.
(f) Phil. tranſ. n. 157. dies er-
innert DENYS. de calc. p. 27.
(g) MARCELL. DONAT. p.
510. Act. Hafn. IV. p. 105.
(h) Act. Hafn.
(i) LIEUTAUD. Mém. de 1753.
pag. 20.
(k) DETHARDING. in diſp.
davon. Catarrhum veſicae nennt
es LIEUTAUD. precis p. 410.
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(m) BRAKEN. ad HARTLEY.
pag. 53.
(n) FONSECA calc. remed. p.
45. ohne Stein.
(c) F. GHERLI Cent. II.
obſ. 67.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/516>, abgerufen am 25.11.2024.
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