und zu den Nabelschlagadern hin; wenn diese verlohren gehen, so wird die Blasenschnur sehr geschlank, und sie nimmt schwerlich eine Borste in sich. Die Blasenschnur ist an ihren Obertheile gebogen.
Daher läst sich in der Frucht die Blasenschnur einen oder anderthalb Zoll(i) verlängern, oder auch mit Quek- silber ausfüllen (k), wie es mir einige male geglükkt. Es dringt aber dieses Halbmetall nicht leicht weiter in die Schnur (l), und es scheinet die Blasenschnur in Aesten (m), die wieder ästig werden (n), und sich durch die Nabelschlagadern entwikkeln (o), endlich aber breit werden und verschwinden, aufhören. Bei den Thieren läuft sie offenbar in die dritte Fruchthaut, und zwar durch die ganze Nabelschnur hindurch (p)(q).
Man hat an einer, oder der andern Nabelschnur der zarten Frucht, gleichsam ein viertes Gefässe, ausser den Schlagadern, und der Blutader gesehen, welches wie ein Nerve ausgesehen (r), und in eine besondre Blase, die am Ende der Nabelschnur (r*) nahe am Mutterku- chen liegt, zu führen schien. Es ist daher geschehen, daß die Schüler eines berühmten Mannes, auch dem Men- schen eine Blasenschnur zugeschrieben haben (s).
Doch
(i)[Spaltenumbruch]NOREEN. p. 11.
(k)NOREEN. p. 13.
(l) Finde sich nicht im funiculo ARANTIUS cap. 11. et DRELIN- COURT. urach n. 1. HOBOKEN. überall, und TREW. p. 105. und NOORTWYCK. de utero gravido p. 24. kann nicht weit continuirt werden. WRISBERG. embr. p. 52.
(m)FABRICIUS form. fet. RIOLANUS. p. 378.
(n) Drei, oder mehrere NO- REEN. p. 11.
(o)SPIGEL. p. 7. HOBOKEN anat. secund. repet. p. 251 ROU- HAULT. oss. p. 39. BACK. de cordo. p. 17. SENAC. ess. de phy- [Spaltenumbruch]
siq. ed. 1733. p. 290. BOUSSAC. Journ. sav. anno 1750. m. Octobr. HEUERMAN IV p. 439. VOGEL de liq. amnii. p. 9.
(p)HOBOKEN. secund. vitul. f. 45.
(q)Idem. E. 9. 10. 13. FAB- RIC. f. 30.
(r)ALBIN. bei dem NEUF- VILLE de Alland. p. 43. WRIS- BERG. embryol. p. 70 f. 1. 2. 3. ein Nervchen nennt es HOBOKEN p. 344. Anat. rep.
(r*) Daß sie nicht dahin kom- me. BESLER. t. 5. f. 2.
(s)HOLLANDZE. Physiolog. pag. 629.
Die Harnwege. XXVI. Buch.
und zu den Nabelſchlagadern hin; wenn dieſe verlohren gehen, ſo wird die Blaſenſchnur ſehr geſchlank, und ſie nimmt ſchwerlich eine Borſte in ſich. Die Blaſenſchnur iſt an ihren Obertheile gebogen.
Daher laͤſt ſich in der Frucht die Blaſenſchnur einen oder anderthalb Zoll(i) verlaͤngern, oder auch mit Quek- ſilber ausfuͤllen (k), wie es mir einige male gegluͤkkt. Es dringt aber dieſes Halbmetall nicht leicht weiter in die Schnur (l), und es ſcheinet die Blaſenſchnur in Aeſten (m), die wieder aͤſtig werden (n), und ſich durch die Nabelſchlagadern entwikkeln (o), endlich aber breit werden und verſchwinden, aufhoͤren. Bei den Thieren laͤuft ſie offenbar in die dritte Fruchthaut, und zwar durch die ganze Nabelſchnur hindurch (p)(q).
Man hat an einer, oder der andern Nabelſchnur der zarten Frucht, gleichſam ein viertes Gefaͤſſe, auſſer den Schlagadern, und der Blutader geſehen, welches wie ein Nerve ausgeſehen (r), und in eine beſondre Blaſe, die am Ende der Nabelſchnur (r*) nahe am Mutterku- chen liegt, zu fuͤhren ſchien. Es iſt daher geſchehen, daß die Schuͤler eines beruͤhmten Mannes, auch dem Men- ſchen eine Blaſenſchnur zugeſchrieben haben (s).
Doch
(i)[Spaltenumbruch]NOREEN. p. 11.
(k)NOREEN. p. 13.
(l) Finde ſich nicht im funiculo ARANTIUS cap. 11. et DRELIN- COURT. urach n. 1. HOBOKEN. uͤberall, und TREW. p. 105. und NOORTWYCK. de utero gravido p. 24. kann nicht weit continuirt werden. WRISBERG. embr. p. 52.
(m)FABRICIUS form. fet. RIOLANUS. p. 378.
(n) Drei, oder mehrere NO- REEN. p. 11.
(o)SPIGEL. p. 7. HOBOKEN anat. ſecund. repet. p. 251 ROU- HAULT. oſſ. p. 39. BACK. de cordo. p. 17. SENAC. eſſ. de phy- [Spaltenumbruch]
ſiq. ed. 1733. p. 290. BOUSSAC. Journ. ſav. anno 1750. m. Octobr. HEUERMAN IV p. 439. VOGEL de liq. amnii. p. 9.
(p)HOBOKEN. ſecund. vitul. f. 45.
(q)Idem. E. 9. 10. 13. FAB- RIC. f. 30.
(r)ALBIN. bei dem NEUF- VILLE de Alland. p. 43. WRIS- BERG. embryol. p. 70 f. 1. 2. 3. ein Nervchen nennt es HOBOKEN p. 344. Anat. rep.
(r*) Daß ſie nicht dahin kom- me. BESLER. t. 5. f. 2.
(s)HOLLANDZE. Phyſiolog. pag. 629.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0492"n="456"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Harnwege. <hirendition="#aq">XXVI.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
und zu den Nabelſchlagadern hin; wenn dieſe verlohren<lb/>
gehen, ſo wird die Blaſenſchnur ſehr geſchlank, und ſie<lb/>
nimmt ſchwerlich eine Borſte in ſich. Die Blaſenſchnur<lb/>
iſt an ihren Obertheile gebogen.</p><lb/><p>Daher laͤſt ſich in der Frucht die Blaſenſchnur einen<lb/>
oder anderthalb Zoll<noteplace="foot"n="(i)"><cb/><hirendition="#aq">NOREEN. p.</hi> 11.</note> verlaͤngern, oder auch mit Quek-<lb/>ſilber ausfuͤllen <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">NOREEN. p.</hi> 13.</note>, wie es mir einige male gegluͤkkt.<lb/>
Es dringt aber dieſes Halbmetall nicht leicht weiter in<lb/>
die Schnur <noteplace="foot"n="(l)">Finde ſich nicht im <hirendition="#aq">funiculo<lb/>
ARANTIUS cap. 11. et DRELIN-<lb/>
COURT. urach n. 1. HOBOKEN.</hi><lb/>
uͤberall, und <hirendition="#aq">TREW. p.</hi> 105. und<lb/><hirendition="#aq">NOORTWYCK. de utero gravido<lb/>
p.</hi> 24. kann nicht weit continuirt<lb/>
werden. <hirendition="#aq">WRISBERG. embr. p.</hi> 52.</note>, und es ſcheinet die Blaſenſchnur in<lb/>
Aeſten <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">FABRICIUS</hi> form. fet.<lb/>
RIOLANUS. p.</hi> 378.</note>, die wieder aͤſtig werden <noteplace="foot"n="(n)">Drei, oder mehrere <hirendition="#aq">NO-<lb/>
REEN. p.</hi> 11.</note>, und ſich durch<lb/>
die Nabelſchlagadern entwikkeln <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">SPIGEL. p. 7. HOBOKEN<lb/>
anat. ſecund. repet. p. 251 ROU-<lb/>
HAULT. oſſ. p. 39. <hirendition="#g">BACK.</hi> de<lb/>
cordo. p. 17. SENAC. eſſ. de phy-<lb/><cb/>ſiq. ed. 1733. p. 290. BOUSSAC.<lb/>
Journ. ſav. anno 1750. m. Octobr.<lb/>
HEUERMAN IV p. 439. VOGEL<lb/>
de liq. amnii. p.</hi> 9.</note>, endlich aber breit<lb/>
werden und verſchwinden, aufhoͤren. Bei den Thieren<lb/>
laͤuft ſie offenbar in die dritte Fruchthaut, und zwar durch<lb/>
die ganze Nabelſchnur hindurch <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">HOBOKEN. ſecund. vitul.<lb/>
f.</hi> 45.</note><noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Idem.</hi> E. 9. 10. 13. FAB-<lb/>
RIC. f.</hi> 30.</note>.</p><lb/><p>Man hat an einer, oder der andern Nabelſchnur der<lb/>
zarten Frucht, gleichſam ein viertes Gefaͤſſe, auſſer den<lb/>
Schlagadern, und der Blutader geſehen, welches wie<lb/>
ein Nerve ausgeſehen <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ALBIN.</hi></hi> bei dem <hirendition="#aq">NEUF-<lb/>
VILLE de Alland. p. 43. WRIS-<lb/>
BERG. embryol. p. 70 f.</hi> 1. 2. 3.<lb/>
ein Nervchen nennt es <hirendition="#aq">HOBOKEN<lb/>
p. 344. Anat. rep.</hi></note>, und in eine beſondre Blaſe,<lb/>
die am Ende der Nabelſchnur <noteplace="foot"n="(r*)">Daß ſie nicht dahin kom-<lb/>
me. <hirendition="#aq">BESLER. t. 5. f.</hi> 2.</note> nahe am Mutterku-<lb/>
chen liegt, zu fuͤhren ſchien. Es iſt daher geſchehen, daß<lb/>
die Schuͤler eines beruͤhmten Mannes, auch dem Men-<lb/>ſchen eine Blaſenſchnur zugeſchrieben haben <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">HOLLANDZE. Phyſiolog.<lb/>
pag.</hi> 629.</note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Doch</fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[456/0492]
Die Harnwege. XXVI. Buch.
und zu den Nabelſchlagadern hin; wenn dieſe verlohren
gehen, ſo wird die Blaſenſchnur ſehr geſchlank, und ſie
nimmt ſchwerlich eine Borſte in ſich. Die Blaſenſchnur
iſt an ihren Obertheile gebogen.
Daher laͤſt ſich in der Frucht die Blaſenſchnur einen
oder anderthalb Zoll (i) verlaͤngern, oder auch mit Quek-
ſilber ausfuͤllen (k), wie es mir einige male gegluͤkkt.
Es dringt aber dieſes Halbmetall nicht leicht weiter in
die Schnur (l), und es ſcheinet die Blaſenſchnur in
Aeſten (m), die wieder aͤſtig werden (n), und ſich durch
die Nabelſchlagadern entwikkeln (o), endlich aber breit
werden und verſchwinden, aufhoͤren. Bei den Thieren
laͤuft ſie offenbar in die dritte Fruchthaut, und zwar durch
die ganze Nabelſchnur hindurch (p) (q).
Man hat an einer, oder der andern Nabelſchnur der
zarten Frucht, gleichſam ein viertes Gefaͤſſe, auſſer den
Schlagadern, und der Blutader geſehen, welches wie
ein Nerve ausgeſehen (r), und in eine beſondre Blaſe,
die am Ende der Nabelſchnur (r*) nahe am Mutterku-
chen liegt, zu fuͤhren ſchien. Es iſt daher geſchehen, daß
die Schuͤler eines beruͤhmten Mannes, auch dem Men-
ſchen eine Blaſenſchnur zugeſchrieben haben (s).
Doch
(i)
NOREEN. p. 11.
(k) NOREEN. p. 13.
(l) Finde ſich nicht im funiculo
ARANTIUS cap. 11. et DRELIN-
COURT. urach n. 1. HOBOKEN.
uͤberall, und TREW. p. 105. und
NOORTWYCK. de utero gravido
p. 24. kann nicht weit continuirt
werden. WRISBERG. embr. p. 52.
(m) FABRICIUS form. fet.
RIOLANUS. p. 378.
(n) Drei, oder mehrere NO-
REEN. p. 11.
(o) SPIGEL. p. 7. HOBOKEN
anat. ſecund. repet. p. 251 ROU-
HAULT. oſſ. p. 39. BACK. de
cordo. p. 17. SENAC. eſſ. de phy-
ſiq. ed. 1733. p. 290. BOUSSAC.
Journ. ſav. anno 1750. m. Octobr.
HEUERMAN IV p. 439. VOGEL
de liq. amnii. p. 9.
(p) HOBOKEN. ſecund. vitul.
f. 45.
(q) Idem. E. 9. 10. 13. FAB-
RIC. f. 30.
(r) ALBIN. bei dem NEUF-
VILLE de Alland. p. 43. WRIS-
BERG. embryol. p. 70 f. 1. 2. 3.
ein Nervchen nennt es HOBOKEN
p. 344. Anat. rep.
(r*) Daß ſie nicht dahin kom-
me. BESLER. t. 5. f. 2.
(s) HOLLANDZE. Phyſiolog.
pag. 629.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/492>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.