Da die Schlagader, und die Holader überall an den Lenden viele Drüsen neben sich haben(a), so kann man auch hier Flieswassergefässe erwarten.
Es lassen sich leicht in allen todten Körpern an der Nierenblutader Stämmchen entdekken (b), durch die sich der Brustkanal ohne Umstände aussprizzen läßt, da sie sich in denselben begeben (c). Aber es ist nicht eben so leicht, sie in die Nieren zu begleiten (c*), man pflegt da- her den Kunstgriff anzuwenden, die Blutader zu binden, und Wasser durch die Schlagader (d), oder durch die Blutader (e), und endlich durch den Harngang (f) an- zubringen; oder man bindet wenigstens die Blutaderge- fässe der Niere(g), und da diese Gefässe zugleich in die- sem Bande mit begriffen werden, so schwellen sie ihrer Gewohnheit auf. Endlich öffnet schon die blosse Fäul- niß, von der die Fächerchen sich aufblähen, auch die Flieswassergefässe (h).
Folglich gehört schon mehr Glükk dazu, wenn man diese Gefässe an der Niere finden soll (i). Die solche ge- sehen, sagen, daß sie ohne Knoten wären (k).
Man hat auch einige an den Nebennieren wahrge- nommen (l).
§. 17.
(a)[Spaltenumbruch]L. II. p. 190.
(b)L. XXV. p. 224.
(c)BLAS anat. anim. p. 39.
(c*) Jn der Niere ein vas limph. so groß, als eine Feder.
(d)BARTHOL. diaphragm. p. 93. VIEUSSENS. p. 47. WAL- THER secret. p. 18. Luft NUCK. p. 61. COWPER. t. 43. f. 5.
(e)COWPER. VIEUSSENS. p. 147. NUCK p. 61.
(f)COWPER. VIEUSSENS. NUCK.
(g)[Spaltenumbruch]VERHEYN. p. 132.
(h)BERTIN. Mem. de l'Acad. 1744. p. 81.
(i)NUCK. f. 30. 31. 34. p. 60. BERTIN. La PEYRONIE. Journ. des Sav. 1742. p. 33. BOEHMER. praef. ad obs. Fasc. l. p. 7.
(k)La PEYRONIE.
(l) Sieben bis acht HEUERM. physiol. T. V. p. 61. davon conf. B. van der CRUYCI. bei dem DEUSING. de calido innato p. 89. 90. eine ohne Schmerzen ver-
zehrte
Die Harnwege. XXVI. Buch.
§. 16. Limphatiſche Gefaͤſſe der Niere.
Da die Schlagader, und die Holader uͤberall an den Lenden viele Druͤſen neben ſich haben(a), ſo kann man auch hier Flieswaſſergefaͤſſe erwarten.
Es laſſen ſich leicht in allen todten Koͤrpern an der Nierenblutader Staͤmmchen entdekken (b), durch die ſich der Bruſtkanal ohne Umſtaͤnde ausſprizzen laͤßt, da ſie ſich in denſelben begeben (c). Aber es iſt nicht eben ſo leicht, ſie in die Nieren zu begleiten (c*), man pflegt da- her den Kunſtgriff anzuwenden, die Blutader zu binden, und Waſſer durch die Schlagader (d), oder durch die Blutader (e), und endlich durch den Harngang (f) an- zubringen; oder man bindet wenigſtens die Blutaderge- faͤſſe der Niere(g), und da dieſe Gefaͤſſe zugleich in die- ſem Bande mit begriffen werden, ſo ſchwellen ſie ihrer Gewohnheit auf. Endlich oͤffnet ſchon die bloſſe Faͤul- niß, von der die Faͤcherchen ſich aufblaͤhen, auch die Flieswaſſergefaͤſſe (h).
Folglich gehoͤrt ſchon mehr Gluͤkk dazu, wenn man dieſe Gefaͤſſe an der Niere finden ſoll (i). Die ſolche ge- ſehen, ſagen, daß ſie ohne Knoten waͤren (k).
Man hat auch einige an den Nebennieren wahrge- nommen (l).
§. 17.
(a)[Spaltenumbruch]L. II. p. 190.
(b)L. XXV. p. 224.
(c)BLAS anat. anim. p. 39.
(c*) Jn der Niere ein vas limph. ſo groß, als eine Feder.
(d)BARTHOL. diaphragm. p. 93. VIEUSSENS. p. 47. WAL- THER ſecret. p. 18. Luft NUCK. p. 61. COWPER. t. 43. f. 5.
(e)COWPER. VIEUSSENS. p. 147. NUCK p. 61.
(f)COWPER. VIEUSSENS. NUCK.
(g)[Spaltenumbruch]VERHEYN. p. 132.
(h)BERTIN. Mém. de l’Acad. 1744. p. 81.
(i)NUCK. f. 30. 31. 34. p. 60. BERTIN. La PEYRONIE. Journ. des Sav. 1742. p. 33. BOEHMER. præf. ad obſ. Faſc. l. p. 7.
(k)La PEYRONIE.
(l) Sieben bis acht HEUERM. phyſiol. T. V. p. 61. davon conf. B. van der CRUYCI. bei dem DEUSING. de calido innato p. 89. 90. eine ohne Schmerzen ver-
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Die Harnwege. XXVI. Buch.
§. 16.
Limphatiſche Gefaͤſſe der Niere.
Da die Schlagader, und die Holader uͤberall an
den Lenden viele Druͤſen neben ſich haben (a), ſo kann
man auch hier Flieswaſſergefaͤſſe erwarten.
Es laſſen ſich leicht in allen todten Koͤrpern an der
Nierenblutader Staͤmmchen entdekken (b), durch die ſich
der Bruſtkanal ohne Umſtaͤnde ausſprizzen laͤßt, da ſie
ſich in denſelben begeben (c). Aber es iſt nicht eben ſo
leicht, ſie in die Nieren zu begleiten (c*), man pflegt da-
her den Kunſtgriff anzuwenden, die Blutader zu binden,
und Waſſer durch die Schlagader (d), oder durch die
Blutader (e), und endlich durch den Harngang (f) an-
zubringen; oder man bindet wenigſtens die Blutaderge-
faͤſſe der Niere (g), und da dieſe Gefaͤſſe zugleich in die-
ſem Bande mit begriffen werden, ſo ſchwellen ſie ihrer
Gewohnheit auf. Endlich oͤffnet ſchon die bloſſe Faͤul-
niß, von der die Faͤcherchen ſich aufblaͤhen, auch die
Flieswaſſergefaͤſſe (h).
Folglich gehoͤrt ſchon mehr Gluͤkk dazu, wenn man
dieſe Gefaͤſſe an der Niere finden ſoll (i). Die ſolche ge-
ſehen, ſagen, daß ſie ohne Knoten waͤren (k).
Man hat auch einige an den Nebennieren wahrge-
nommen (l).
§. 17.
(a)
L. II. p. 190.
(b) L. XXV. p. 224.
(c) BLAS anat. anim. p. 39.
(c*) Jn der Niere ein vas limph.
ſo groß, als eine Feder.
(d) BARTHOL. diaphragm. p.
93. VIEUSSENS. p. 47. WAL-
THER ſecret. p. 18. Luft NUCK.
p. 61. COWPER. t. 43. f. 5.
(e) COWPER. VIEUSSENS. p.
147. NUCK p. 61.
(f) COWPER. VIEUSSENS.
NUCK.
(g)
VERHEYN. p. 132.
(h) BERTIN. Mém. de l’Acad.
1744. p. 81.
(i) NUCK. f. 30. 31. 34. p. 60.
BERTIN. La PEYRONIE. Journ.
des Sav. 1742. p. 33. BOEHMER.
præf. ad obſ. Faſc. l. p. 7.
(k) La PEYRONIE.
(l) Sieben bis acht HEUERM.
phyſiol. T. V. p. 61. davon conf.
B. van der CRUYCI. bei dem
DEUSING. de calido innato p.
89. 90. eine ohne Schmerzen ver-
zehrte
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/432>, abgerufen am 22.11.2024.
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