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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Die Milchgefässe. XXV. Buch.

Die Vögel(i), die vierfüßigen Thiere von kaltem
Blute, und die Fische haben so wenig Milchgefässe, als
einen Brustgang.

§. 12.
Die Behandlung.

Verlangt man blos den Brustkanal zu zeigen, so macht
die Sache keine Schwierigkeiten. Man suche nur ent-
weder irgend ein Flieswassergefässe, welches vor der lin-
ken Nierenblutader kriecht, und diese ermangeln niemals
zu erscheinen (a), oder ein Lendengefässe an der Seite
der Aorte, unter der rechten Nierenschlag- und Blutader
(b) auf.

Will man das zahlreichere System der Flieswasser-
gefässe im Unterleibe sehen, so kann man es durch die
Flieswassergefässe anfüllen, welche an die Schlagader des
Bekkens grenzen(c): wiewohl es auch sonst nichts Sel-
tenes ist, daß das Quekksilber, welches man in die Wur-
zeln des Brustganges gesprizzt, einen grossen Theil der
Flieswassergefässe im Unterleibe (c*) der Richtung der
Klappen zuwider, angefüllt, und daß sich endlich der
Chilus von selbsten (d) in lebendigen Thieren, oder
in Menschen, in die Lendendrüsen, in die glandulas ilia-
cas,
und in deren Gefässe ausgebreitet habe.

Jch habe auch gesehen, daß ein Röhrchen, so man
in die Brust gestekkt, viele Flieswassergefässe der Brust,
und des Unterleibes angefüllt.

Viel
(i) [Spaltenumbruch] MORGAGN Ep. IX. n. 28.
(a) Vergleichet SALZMAN.
p.
30.
(b) Jch sahe ALBINUM da
selbst aussprizzen; siehe auch HAY-
MAN. T. IV. p.
214.
(c) [Spaltenumbruch] Daselbst stekkte DUVERN.
das Röhrchen ein, wie auch BOH-
LIUS.
(c*) STENON. at BARTHOL.
Cent. III. obs.
24.
(d) BIRCH. T. III. p. 233. 239.
Die Milchgefaͤſſe. XXV. Buch.

Die Voͤgel(i), die vierfuͤßigen Thiere von kaltem
Blute, und die Fiſche haben ſo wenig Milchgefaͤſſe, als
einen Bruſtgang.

§. 12.
Die Behandlung.

Verlangt man blos den Bruſtkanal zu zeigen, ſo macht
die Sache keine Schwierigkeiten. Man ſuche nur ent-
weder irgend ein Flieswaſſergefaͤſſe, welches vor der lin-
ken Nierenblutader kriecht, und dieſe ermangeln niemals
zu erſcheinen (a), oder ein Lendengefaͤſſe an der Seite
der Aorte, unter der rechten Nierenſchlag- und Blutader
(b) auf.

Will man das zahlreichere Syſtem der Flieswaſſer-
gefaͤſſe im Unterleibe ſehen, ſo kann man es durch die
Flieswaſſergefaͤſſe anfuͤllen, welche an die Schlagader des
Bekkens grenzen(c): wiewohl es auch ſonſt nichts Sel-
tenes iſt, daß das Quekkſilber, welches man in die Wur-
zeln des Bruſtganges geſprizzt, einen groſſen Theil der
Flieswaſſergefaͤſſe im Unterleibe (c*) der Richtung der
Klappen zuwider, angefuͤllt, und daß ſich endlich der
Chilus von ſelbſten (d) in lebendigen Thieren, oder
in Menſchen, in die Lendendruͤſen, in die glandulas ilia-
cas,
und in deren Gefaͤſſe ausgebreitet habe.

Jch habe auch geſehen, daß ein Roͤhrchen, ſo man
in die Bruſt geſtekkt, viele Flieswaſſergefaͤſſe der Bruſt,
und des Unterleibes angefuͤllt.

Viel
(i) [Spaltenumbruch] MORGAGN Ep. IX. n. 28.
(a) Vergleichet SALZMAN.
p.
30.
(b) Jch ſahe ALBINUM da
ſelbſt ausſprizzen; ſiehe auch HAY-
MAN. T. IV. p.
214.
(c) [Spaltenumbruch] Daſelbſt ſtekkte DUVERN.
das Roͤhrchen ein, wie auch BOH-
LIUS.
(c*) STENON. at BARTHOL.
Cent. III. obſ.
24.
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[332/0368] Die Milchgefaͤſſe. XXV. Buch. Die Voͤgel (i), die vierfuͤßigen Thiere von kaltem Blute, und die Fiſche haben ſo wenig Milchgefaͤſſe, als einen Bruſtgang. §. 12. Die Behandlung. Verlangt man blos den Bruſtkanal zu zeigen, ſo macht die Sache keine Schwierigkeiten. Man ſuche nur ent- weder irgend ein Flieswaſſergefaͤſſe, welches vor der lin- ken Nierenblutader kriecht, und dieſe ermangeln niemals zu erſcheinen (a), oder ein Lendengefaͤſſe an der Seite der Aorte, unter der rechten Nierenſchlag- und Blutader (b) auf. Will man das zahlreichere Syſtem der Flieswaſſer- gefaͤſſe im Unterleibe ſehen, ſo kann man es durch die Flieswaſſergefaͤſſe anfuͤllen, welche an die Schlagader des Bekkens grenzen (c): wiewohl es auch ſonſt nichts Sel- tenes iſt, daß das Quekkſilber, welches man in die Wur- zeln des Bruſtganges geſprizzt, einen groſſen Theil der Flieswaſſergefaͤſſe im Unterleibe (c*) der Richtung der Klappen zuwider, angefuͤllt, und daß ſich endlich der Chilus von ſelbſten (d) in lebendigen Thieren, oder in Menſchen, in die Lendendruͤſen, in die glandulas ilia- cas, und in deren Gefaͤſſe ausgebreitet habe. Jch habe auch geſehen, daß ein Roͤhrchen, ſo man in die Bruſt geſtekkt, viele Flieswaſſergefaͤſſe der Bruſt, und des Unterleibes angefuͤllt. Viel (i) MORGAGN Ep. IX. n. 28. (a) Vergleichet SALZMAN. p. 30. (b) Jch ſahe ALBINUM da ſelbſt ausſprizzen; ſiehe auch HAY- MAN. T. IV. p. 214. (c) Daſelbſt ſtekkte DUVERN. das Roͤhrchen ein, wie auch BOH- LIUS. (c*) STENON. at BARTHOL. Cent. III. obſ. 24. (d) BIRCH. T. III. p. 233. 239.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/368>, abgerufen am 25.12.2024.