Gekrösegeflechte, aus dem deutliche Stämme herablau- fen(b); es kommen auch noch andre hinzu, vom Nie- rengeflechte (c): andre vom Rippenstamme, wenn dieser die Lenden herabsteigt: andre entspringen noch in der Brust an der zehnten Rippe (e).
Diese folgen den Aesten, der gedachten Schlagader, an der linken Seite des Queergrimmdarms, und endlich an dem Obertheile des Mastdarms nach.
Diejenigen, welche im Bekken entstehen, darunter laufen einige vom Unterbauchsgeflechte (f) nach dem Mastdarm hinab. Dieses bekömmt sein Entstehen vom Gekrösegeflechte (g), von den Lenden und heiligen Ner- ven, von den Rippennerven (h), die dahin gehen, und von einigen heiligen, so aus dem Rükkenmarcke entstam- men(i). Diese laufen mit grossen Aesten zum Mast- darm (k). Ein andermal kommen sie, nicht vom Ge- flechte, sondern von Aesten des Ribbenstammes (l), die längst dem Heiligbein entstehen, und von den Heiligner- ven (m), die vom Rükkenmark kommen.
Man kann das dikke Gedärm, für weniger empfind- lich halten, als den Magen, denn dieser würde nicht einmal den Geruch des Kothes ohne Erbrechen vertragen.
Daß es aber doch nicht ohne alle Empfindung sei, oder auch ziemlich scharf empfinde, läßt sich auch aus den- jenigen Schmerzen schliessen, welche die im Mastdarme gesammelte Unreinigkeiten, oder die im Grimmdarme verhaltene Blähungen, oder die in der Ruhr abgeschälte dikke Därme erregen. Jch lese, daß sich der Hintere von der Berührung eines Honigklistirs mit den heftigsten Schmerzen, aufs hartnäkkigste verschlossen gehabt (n),
und
(b)[Spaltenumbruch]p. 265. 266.
(c)p. 266.
(e)p. 261. 265.
(f)p. 266.
(g)p. 266.
(h)p. 267.
(i)[Spaltenumbruch]ibid. p. 253.
(k)p. 264.
(l)p. 268.
(m)p. 253.
(n)MORGAGN. sed. et caus. morb. II. p. 58.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
Gekroͤſegeflechte, aus dem deutliche Staͤmme herablau- fen(b); es kommen auch noch andre hinzu, vom Nie- rengeflechte (c): andre vom Rippenſtamme, wenn dieſer die Lenden herabſteigt: andre entſpringen noch in der Bruſt an der zehnten Rippe (e).
Dieſe folgen den Aeſten, der gedachten Schlagader, an der linken Seite des Queergrimmdarms, und endlich an dem Obertheile des Maſtdarms nach.
Diejenigen, welche im Bekken entſtehen, darunter laufen einige vom Unterbauchsgeflechte (f) nach dem Maſtdarm hinab. Dieſes bekoͤmmt ſein Entſtehen vom Gekroͤſegeflechte (g), von den Lenden und heiligen Ner- ven, von den Rippennerven (h), die dahin gehen, und von einigen heiligen, ſo aus dem Ruͤkkenmarcke entſtam- men(i). Dieſe laufen mit groſſen Aeſten zum Maſt- darm (k). Ein andermal kommen ſie, nicht vom Ge- flechte, ſondern von Aeſten des Ribbenſtammes (l), die laͤngſt dem Heiligbein entſtehen, und von den Heiligner- ven (m), die vom Ruͤkkenmark kommen.
Man kann das dikke Gedaͤrm, fuͤr weniger empfind- lich halten, als den Magen, denn dieſer wuͤrde nicht einmal den Geruch des Kothes ohne Erbrechen vertragen.
Daß es aber doch nicht ohne alle Empfindung ſei, oder auch ziemlich ſcharf empfinde, laͤßt ſich auch aus den- jenigen Schmerzen ſchlieſſen, welche die im Maſtdarme geſammelte Unreinigkeiten, oder die im Grimmdarme verhaltene Blaͤhungen, oder die in der Ruhr abgeſchaͤlte dikke Daͤrme erregen. Jch leſe, daß ſich der Hintere von der Beruͤhrung eines Honigkliſtirs mit den heftigſten Schmerzen, aufs hartnaͤkkigſte verſchloſſen gehabt (n),
und
(b)[Spaltenumbruch]p. 265. 266.
(c)p. 266.
(e)p. 261. 265.
(f)p. 266.
(g)p. 266.
(h)p. 267.
(i)[Spaltenumbruch]ibid. p. 253.
(k)p. 264.
(l)p. 268.
(m)p. 253.
(n)MORGAGN. ſed. et cauſ. morb. II. p. 58.
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Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
Gekroͤſegeflechte, aus dem deutliche Staͤmme herablau-
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rengeflechte (c): andre vom Rippenſtamme, wenn dieſer
die Lenden herabſteigt: andre entſpringen noch in der
Bruſt an der zehnten Rippe (e).
Dieſe folgen den Aeſten, der gedachten Schlagader,
an der linken Seite des Queergrimmdarms, und endlich
an dem Obertheile des Maſtdarms nach.
Diejenigen, welche im Bekken entſtehen, darunter
laufen einige vom Unterbauchsgeflechte (f) nach dem
Maſtdarm hinab. Dieſes bekoͤmmt ſein Entſtehen vom
Gekroͤſegeflechte (g), von den Lenden und heiligen Ner-
ven, von den Rippennerven (h), die dahin gehen, und
von einigen heiligen, ſo aus dem Ruͤkkenmarcke entſtam-
men (i). Dieſe laufen mit groſſen Aeſten zum Maſt-
darm (k). Ein andermal kommen ſie, nicht vom Ge-
flechte, ſondern von Aeſten des Ribbenſtammes (l), die
laͤngſt dem Heiligbein entſtehen, und von den Heiligner-
ven (m), die vom Ruͤkkenmark kommen.
Man kann das dikke Gedaͤrm, fuͤr weniger empfind-
lich halten, als den Magen, denn dieſer wuͤrde nicht
einmal den Geruch des Kothes ohne Erbrechen vertragen.
Daß es aber doch nicht ohne alle Empfindung ſei,
oder auch ziemlich ſcharf empfinde, laͤßt ſich auch aus den-
jenigen Schmerzen ſchlieſſen, welche die im Maſtdarme
geſammelte Unreinigkeiten, oder die im Grimmdarme
verhaltene Blaͤhungen, oder die in der Ruhr abgeſchaͤlte
dikke Daͤrme erregen. Jch leſe, daß ſich der Hintere
von der Beruͤhrung eines Honigkliſtirs mit den heftigſten
Schmerzen, aufs hartnaͤkkigſte verſchloſſen gehabt (n),
und
(b)
p. 265. 266.
(c) p. 266.
(e) p. 261. 265.
(f) p. 266.
(g) p. 266.
(h) p. 267.
(i)
ibid. p. 253.
(k) p. 264.
(l) p. 268.
(m) p. 253.
(n) MORGAGN. ſed. et cauſ.
morb. II. p. 58.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/288>, abgerufen am 22.11.2024.
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