lezzte ist ein zartes Nezz, für das dritte Fadengewebe, und gehört der zottigen Haut zu(f).
Am Mastdarme laufen die Stämme (g) durch den hintern Theil des Darms herab, und schiessen in die vor- dere Fläche Aeste, welche mit dem äussern, und Schei- denästen der Unterbauchadern (h) ein unförmliches Nezz- werk formiren.
Es dünstet ebenfalls, wie am dünnen Gedärme, eine Feuchtigkeit in das dikke Gedärme aus, welche man mit dergleichen Säften nachmachen kann, so man in die Schlagader des dikken Gedärmes (i) sprizzt, oder die man sichtbar machen kann, wenn man auf das Gedärme in einem lebendigen Thiere Salz streut(k), oder wenn man den ausgetretenen Darm an lebendigen Personen reizt, und dieses alles habe ich in Augenschein genom- men (l). Davon rühret der erstaunliche Verlust an Feuchtigkeiten her, welche in der Ruhr aufs Gedärm fällt, und Menschen auszehrt (m). Jhm ist die Kraft eigen, da von Furcht oder Kälte, die Ausdünstung auf das Gedärme zurükke getrieben wird, und zugleich mit dieser Feuchtigkeit fortgeht.
§. 34. Die Blutadern.
Durchgehends begleiten die Blutadern des dikken Ge- därmes ihre Schlagadern (a) und sie verdienen also keine besondere Geschichte; nur daß sie an den Stämmen von einander abweichen.
Es
(f)[Spaltenumbruch]RUYSCH. Epist. XI. tab. 12. f. 1. 2. A.
(g)Fascic. III. ibid.
(h)Ibid.
(i)p. 42. Auch umständlicher VIEUSSENS. obs. d'anat. et de pritiq. p. 291.
(k)[Spaltenumbruch]p. 101.
(l) Ebendas.
(m)DEGNER. de dysenter. p. 18.
(a)V. Fasc. III. in icon.
Q 4
III. Abſchn. Das dikke Gedaͤrm.
lezzte iſt ein zartes Nezz, fuͤr das dritte Fadengewebe, und gehoͤrt der zottigen Haut zu(f).
Am Maſtdarme laufen die Staͤmme (g) durch den hintern Theil des Darms herab, und ſchieſſen in die vor- dere Flaͤche Aeſte, welche mit dem aͤuſſern, und Schei- denaͤſten der Unterbauchadern (h) ein unfoͤrmliches Nezz- werk formiren.
Es duͤnſtet ebenfalls, wie am duͤnnen Gedaͤrme, eine Feuchtigkeit in das dikke Gedaͤrme aus, welche man mit dergleichen Saͤften nachmachen kann, ſo man in die Schlagader des dikken Gedaͤrmes (i) ſprizzt, oder die man ſichtbar machen kann, wenn man auf das Gedaͤrme in einem lebendigen Thiere Salz ſtreut(k), oder wenn man den ausgetretenen Darm an lebendigen Perſonen reizt, und dieſes alles habe ich in Augenſchein genom- men (l). Davon ruͤhret der erſtaunliche Verluſt an Feuchtigkeiten her, welche in der Ruhr aufs Gedaͤrm faͤllt, und Menſchen auszehrt (m). Jhm iſt die Kraft eigen, da von Furcht oder Kaͤlte, die Ausduͤnſtung auf das Gedaͤrme zuruͤkke getrieben wird, und zugleich mit dieſer Feuchtigkeit fortgeht.
§. 34. Die Blutadern.
Durchgehends begleiten die Blutadern des dikken Ge- daͤrmes ihre Schlagadern (a) und ſie verdienen alſo keine beſondere Geſchichte; nur daß ſie an den Staͤmmen von einander abweichen.
Es
(f)[Spaltenumbruch]RUYSCH. Epiſt. XI. tab. 12. f. 1. 2. A.
(g)Faſcic. III. ibid.
(h)Ibid.
(i)p. 42. Auch umſtaͤndlicher VIEUSSENS. obſ. d’anat. et de pritiq. p. 291.
(k)[Spaltenumbruch]p. 101.
(l) Ebendaſ.
(m)DEGNER. de dyſenter. p. 18.
(a)V. Faſc. III. in icon.
Q 4
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III. Abſchn. Das dikke Gedaͤrm.
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Am Maſtdarme laufen die Staͤmme (g) durch den
hintern Theil des Darms herab, und ſchieſſen in die vor-
dere Flaͤche Aeſte, welche mit dem aͤuſſern, und Schei-
denaͤſten der Unterbauchadern (h) ein unfoͤrmliches Nezz-
werk formiren.
Es duͤnſtet ebenfalls, wie am duͤnnen Gedaͤrme,
eine Feuchtigkeit in das dikke Gedaͤrme aus, welche man
mit dergleichen Saͤften nachmachen kann, ſo man in die
Schlagader des dikken Gedaͤrmes (i) ſprizzt, oder die
man ſichtbar machen kann, wenn man auf das Gedaͤrme
in einem lebendigen Thiere Salz ſtreut (k), oder wenn
man den ausgetretenen Darm an lebendigen Perſonen
reizt, und dieſes alles habe ich in Augenſchein genom-
men (l). Davon ruͤhret der erſtaunliche Verluſt an
Feuchtigkeiten her, welche in der Ruhr aufs Gedaͤrm
faͤllt, und Menſchen auszehrt (m). Jhm iſt die Kraft
eigen, da von Furcht oder Kaͤlte, die Ausduͤnſtung auf
das Gedaͤrme zuruͤkke getrieben wird, und zugleich mit
dieſer Feuchtigkeit fortgeht.
§. 34.
Die Blutadern.
Durchgehends begleiten die Blutadern des dikken Ge-
daͤrmes ihre Schlagadern (a) und ſie verdienen alſo keine
beſondere Geſchichte; nur daß ſie an den Staͤmmen von
einander abweichen.
Es
(f)
RUYSCH. Epiſt. XI. tab.
12. f. 1. 2. A.
(g) Faſcic. III. ibid.
(h) Ibid.
(i) p. 42. Auch umſtaͤndlicher
VIEUSSENS. obſ. d’anat. et de
pritiq. p. 291.
(k)
p. 101.
(l) Ebendaſ.
(m) DEGNER. de dyſenter.
p. 18.
(a) V. Faſc. III. in icon.
Q 4
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/283>, abgerufen am 22.11.2024.
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