am Mastdarme, und eben daselbst überall mit Poris ver- sehen, die Schleim auschütten(d), und denselben in dem vorgetriebenen dikken Gedärme verbreiten (e). Sie ist ungemein roth (f). Jndessen mangeln dergleichen Schleimlöcher weder dem Grimmdarm (g), noch dem Blinddarm (h).
Jch lese, daß mit diesen Poris sehr kleine Bläschen zusammen passen sollen(i), ich habe aber solche nicht fin- den können.
Diese Haut ist aus dem Geschlechte der Oberhaut, und ist eine deutliche Fortsezzung von dieser, wenn sie von den Hinterbakken herkömmt.
Sie beschüzzt die Gefässe des dritten Fadengewebes dergestalt, daß wenn dasselbe loß geht (a), Blutpunkte, Flekken und Geschwüre (a*), und endlich offene Gefässe zum Vorschein kommen (b).
Es hat gemeiniglich im dikken Gedärme die Ruhr (c) ihren Sizz, und es ziehet ihre Entzündung (d), Ge- schwüre (e), den Brand (e*) nach sich, so wie sich die
zottige
(d)[Spaltenumbruch]RUYSCH. Epist. XI. t. 12. f. 5. Thes. III. n. 72. Thes. IV. n. 79. Thes. VII. n. 66. t 3. f. 4. Thes. IX. n. 81. Cur. poster. n. 33. GA- LEACIUS Comm. Bonon. l. c. p. 362. 363. f. 3.
(e)HEBENSTREIT anthropo- log. p. 538.
(f)BROUSET. educat. des Enfans II. p. 121.
(g)RUYSCH. Thes. V. n. 101. Thes. I. ass. 2. n. 4. GALEACIUS p. 362 363. Man weiß von einer Menge Exempeln, daß die dikke Därme in der rothen Ruhr entzün- det gewesen, daß sie Blut ausge- schwizzt, daß die Häute lose ge- worden, und abgerieben gewesen, und daß ein Brand entstanden.
(h)RUYSCH. Epist. XI. p. 10. GALEACIUS ib.
(i)[Spaltenumbruch]GALEACIUS p. 369. f. 3. et p. 363.
(a)PRINGLE ibid. BONT. Med. ind. L. III. c. 3.
(a*) Am ileo, coeco und colo im Leberflusse. KLAUNIG. obs. 23.
(b)SCHWARTZ. von Klistie- ren. p. 257.
(c)PANAROL. Dec. I. obs. 9. PRINGER. BROKLESBY nicht eben allezeit MORGAGNUS.
(d)Phil. trans. Vol. L. II. P. 2. p. 650. BIRNBAUM de dysentr. BROKLESBY obs. p. 179. 197.
(e)BARTHOL. Cent. II. hist. 2. Phil. trans. Vol. XLIX. P. l. n. 12. GEHEMMA Obs. 6. MORG. sed. morb. II. p. 29.
(e*)PRINGLE diseas. p. 261.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
am Maſtdarme, und eben daſelbſt uͤberall mit Poris ver- ſehen, die Schleim auschuͤtten(d), und denſelben in dem vorgetriebenen dikken Gedaͤrme verbreiten (e). Sie iſt ungemein roth (f). Jndeſſen mangeln dergleichen Schleimloͤcher weder dem Grimmdarm (g), noch dem Blinddarm (h).
Jch leſe, daß mit dieſen Poris ſehr kleine Blaͤschen zuſammen paſſen ſollen(i), ich habe aber ſolche nicht fin- den koͤnnen.
Dieſe Haut iſt aus dem Geſchlechte der Oberhaut, und iſt eine deutliche Fortſezzung von dieſer, wenn ſie von den Hinterbakken herkoͤmmt.
Sie beſchuͤzzt die Gefaͤſſe des dritten Fadengewebes dergeſtalt, daß wenn daſſelbe loß geht (a), Blutpunkte, Flekken und Geſchwuͤre (a*), und endlich offene Gefaͤſſe zum Vorſchein kommen (b).
Es hat gemeiniglich im dikken Gedaͤrme die Ruhr (c) ihren Sizz, und es ziehet ihre Entzuͤndung (d), Ge- ſchwuͤre (e), den Brand (e*) nach ſich, ſo wie ſich die
zottige
(d)[Spaltenumbruch]RUYSCH. Epiſt. XI. t. 12. f. 5. Theſ. III. n. 72. Theſ. IV. n. 79. Theſ. VII. n. 66. t 3. f. 4. Theſ. IX. n. 81. Cur. poſter. n. 33. GA- LEACIUS Comm. Bonon. l. c. p. 362. 363. f. 3.
(e)HEBENSTREIT anthropo- log. p. 538.
(f)BROUSET. educat. des Enfans II. p. 121.
(g)RUYSCH. Theſ. V. n. 101. Theſ. I. aſſ. 2. n. 4. GALEACIUS p. 362 363. Man weiß von einer Menge Exempeln, daß die dikke Daͤrme in der rothen Ruhr entzuͤn- det geweſen, daß ſie Blut ausge- ſchwizzt, daß die Haͤute loſe ge- worden, und abgerieben geweſen, und daß ein Brand entſtanden.
(h)RUYSCH. Epiſt. XI. p. 10. GALEACIUS ib.
(i)[Spaltenumbruch]GALEACIUS p. 369. f. 3. et p. 363.
(a)PRINGLE ibid. BONT. Méd. ind. L. III. c. 3.
(a*) Am ileo, coeco und colo im Leberfluſſe. KLAUNIG. obſ. 23.
(b)SCHWARTZ. von Kliſtie- ren. p. 257.
(c)PANAROL. Dec. I. obſ. 9. PRINGER. BROKLESBY nicht eben allezeit MORGAGNUS.
(d)Phil. tranſ. Vol. L. II. P. 2. p. 650. BIRNBAUM de dyſentr. BROKLESBY obſ. p. 179. 197.
(e)BARTHOL. Cent. II. hiſt. 2. Phil. tranſ. Vol. XLIX. P. l. n. 12. GEHEMMA Obſ. 6. MORG. ſed. morb. II. p. 29.
(e*)PRINGLE diſeaſ. p. 261.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0268"n="232"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Gedaͤrme. <hirendition="#aq">XXIV.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
am Maſtdarme, und eben daſelbſt uͤberall mit Poris ver-<lb/>ſehen, die Schleim auschuͤtten<noteplace="foot"n="(d)"><cb/><hirendition="#aq">RUYSCH. Epiſt. XI. t. 12.<lb/>
f. 5. Theſ. III. n. 72. Theſ. IV. n.<lb/>
79. Theſ. VII. n. 66. t 3. f. 4. Theſ.<lb/>
IX. n. 81. Cur. poſter. n. 33. GA-<lb/>
LEACIUS Comm. Bonon. l. c. p.<lb/>
362. 363. f.</hi> 3.</note>, und denſelben in<lb/>
dem vorgetriebenen dikken Gedaͤrme verbreiten <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">HEBENSTREIT anthropo-<lb/>
log. p.</hi> 538.</note>. Sie<lb/>
iſt ungemein roth <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">BROUSET.</hi> educat. des<lb/>
Enfans II. p.</hi> 121.</note>. Jndeſſen mangeln dergleichen<lb/>
Schleimloͤcher weder dem Grimmdarm <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">RUYSCH. Theſ. V. n. 101.<lb/>
Theſ. I. aſſ. 2. n. 4. GALEACIUS<lb/>
p.</hi> 362 363. Man weiß von einer<lb/>
Menge Exempeln, daß die dikke<lb/>
Daͤrme in der rothen Ruhr entzuͤn-<lb/>
det geweſen, daß ſie Blut ausge-<lb/>ſchwizzt, daß die Haͤute loſe ge-<lb/>
worden, und abgerieben geweſen,<lb/>
und daß ein Brand entſtanden.</note>, noch dem<lb/>
Blinddarm <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">RUYSCH. Epiſt. XI. p. 10.<lb/>
GALEACIUS ib.</hi></note>.</p><lb/><p>Jch leſe, daß mit dieſen Poris ſehr kleine Blaͤschen<lb/>
zuſammen paſſen ſollen<noteplace="foot"n="(i)"><cb/><hirendition="#aq">GALEACIUS p. 369. f. 3.<lb/>
et p.</hi> 363.</note>, ich habe aber ſolche nicht fin-<lb/>
den koͤnnen.</p><lb/><p>Dieſe Haut iſt aus dem Geſchlechte der Oberhaut,<lb/>
und iſt eine deutliche Fortſezzung von dieſer, wenn ſie<lb/>
von den Hinterbakken herkoͤmmt.</p><lb/><p>Sie beſchuͤzzt die Gefaͤſſe des dritten Fadengewebes<lb/>
dergeſtalt, daß wenn daſſelbe loß geht <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">PRINGLE ibid. <hirendition="#g">BONT.</hi><lb/>
Méd. ind. L. III. c.</hi> 3.</note>, Blutpunkte,<lb/>
Flekken und Geſchwuͤre <noteplace="foot"n="(a*)">Am <hirendition="#aq">ileo, coeco</hi> und <hirendition="#aq">colo</hi> im<lb/>
Leberfluſſe. <hirendition="#aq">KLAUNIG. obſ.</hi> 23.</note>, und endlich offene Gefaͤſſe<lb/>
zum Vorſchein kommen <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">SCHWARTZ.</hi> von Kliſtie-<lb/>
ren. <hirendition="#aq">p.</hi> 257.</note>.</p><lb/><p>Es hat gemeiniglich im dikken Gedaͤrme die Ruhr <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">PANAROL. Dec. I. obſ. 9.<lb/><hirendition="#g">PRINGER.</hi> BROKLESBY</hi> nicht<lb/>
eben allezeit <hirendition="#aq">MORGAGNUS.</hi></note><lb/>
ihren Sizz, und es ziehet ihre Entzuͤndung <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">Phil. tranſ. Vol. L. II. P. 2.<lb/>
p. 650. BIRNBAUM de dyſentr.<lb/>
BROKLESBY obſ. p.</hi> 179. 197.</note>, Ge-<lb/>ſchwuͤre <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">BARTHOL. Cent. II. hiſt.<lb/>
2. Phil. tranſ. Vol. XLIX. P. l. n.<lb/>
12. GEHEMMA Obſ. 6. MORG.<lb/>ſed. morb. II. p.</hi> 29.</note>, den Brand <noteplace="foot"n="(e*)"><hirendition="#aq">PRINGLE diſeaſ. p.</hi> 261.</note> nach ſich, ſo wie ſich die<lb/><fwplace="bottom"type="catch">zottige</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[232/0268]
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
am Maſtdarme, und eben daſelbſt uͤberall mit Poris ver-
ſehen, die Schleim auschuͤtten (d), und denſelben in
dem vorgetriebenen dikken Gedaͤrme verbreiten (e). Sie
iſt ungemein roth (f). Jndeſſen mangeln dergleichen
Schleimloͤcher weder dem Grimmdarm (g), noch dem
Blinddarm (h).
Jch leſe, daß mit dieſen Poris ſehr kleine Blaͤschen
zuſammen paſſen ſollen (i), ich habe aber ſolche nicht fin-
den koͤnnen.
Dieſe Haut iſt aus dem Geſchlechte der Oberhaut,
und iſt eine deutliche Fortſezzung von dieſer, wenn ſie
von den Hinterbakken herkoͤmmt.
Sie beſchuͤzzt die Gefaͤſſe des dritten Fadengewebes
dergeſtalt, daß wenn daſſelbe loß geht (a), Blutpunkte,
Flekken und Geſchwuͤre (a*), und endlich offene Gefaͤſſe
zum Vorſchein kommen (b).
Es hat gemeiniglich im dikken Gedaͤrme die Ruhr (c)
ihren Sizz, und es ziehet ihre Entzuͤndung (d), Ge-
ſchwuͤre (e), den Brand (e*) nach ſich, ſo wie ſich die
zottige
(d)
RUYSCH. Epiſt. XI. t. 12.
f. 5. Theſ. III. n. 72. Theſ. IV. n.
79. Theſ. VII. n. 66. t 3. f. 4. Theſ.
IX. n. 81. Cur. poſter. n. 33. GA-
LEACIUS Comm. Bonon. l. c. p.
362. 363. f. 3.
(e) HEBENSTREIT anthropo-
log. p. 538.
(f) BROUSET. educat. des
Enfans II. p. 121.
(g) RUYSCH. Theſ. V. n. 101.
Theſ. I. aſſ. 2. n. 4. GALEACIUS
p. 362 363. Man weiß von einer
Menge Exempeln, daß die dikke
Daͤrme in der rothen Ruhr entzuͤn-
det geweſen, daß ſie Blut ausge-
ſchwizzt, daß die Haͤute loſe ge-
worden, und abgerieben geweſen,
und daß ein Brand entſtanden.
(h) RUYSCH. Epiſt. XI. p. 10.
GALEACIUS ib.
(i)
GALEACIUS p. 369. f. 3.
et p. 363.
(a) PRINGLE ibid. BONT.
Méd. ind. L. III. c. 3.
(a*) Am ileo, coeco und colo im
Leberfluſſe. KLAUNIG. obſ. 23.
(b) SCHWARTZ. von Kliſtie-
ren. p. 257.
(c) PANAROL. Dec. I. obſ. 9.
PRINGER. BROKLESBY nicht
eben allezeit MORGAGNUS.
(d) Phil. tranſ. Vol. L. II. P. 2.
p. 650. BIRNBAUM de dyſentr.
BROKLESBY obſ. p. 179. 197.
(e) BARTHOL. Cent. II. hiſt.
2. Phil. tranſ. Vol. XLIX. P. l. n.
12. GEHEMMA Obſ. 6. MORG.
ſed. morb. II. p. 29.
(e*) PRINGLE diſeaſ. p. 261.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/268>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.