Es haben also die Nerven des Herzens eini- gen Nuzzen: ob man gleich noch zur Zeit in Ver- suchen nicht gesehen, daß das Herz stärker schlage, wenn selbige gereizt werden(n). Jch habe nem- lich den einfältigen Erfolg der Versuche erzählt. Es kann indessen geschehen, daß die Muskelfaser, ohne Reiz des Nervensaftes, nicht mit einer gleich grossen Beständigkeit ihre Verrichtung thut.
Unter allen Materien der Reize ist die elektri- sche die stärkste(o). Sie wecket daher die Mus- keln aus der Schlafsucht, welche sonst keinem an- dern Reize gehorcht.
Vom Opio ist weitläuftig gehandelt wor- den (p). Jch sagte aber nichts, als daß meine Hunde, welche Opium verschlukkten, nicht das Leben eingebüßt haben, nemlich, daß ihr Herz reizbar geblieben, obgleich ihre Empfindungen, und auch die Empfindlichkeit des Regenbogens im Auge gegen das Licht, und auch in einer Wun- de gänzlich aufgehöret hatte. Es lehret dieser ein- fältige Versuch, man könne die Empfindung zer-
stören,
(n)[Spaltenumbruch]Add. p. 274.
(o)[Spaltenumbruch]pag. 279.
(p)pag. 281.
Vorrede.
Es haben alſo die Nerven des Herzens eini- gen Nuzzen: ob man gleich noch zur Zeit in Ver- ſuchen nicht geſehen, daß das Herz ſtaͤrker ſchlage, wenn ſelbige gereizt werden(n). Jch habe nem- lich den einfaͤltigen Erfolg der Verſuche erzaͤhlt. Es kann indeſſen geſchehen, daß die Muſkelfaſer, ohne Reiz des Nervenſaftes, nicht mit einer gleich groſſen Beſtaͤndigkeit ihre Verrichtung thut.
Unter allen Materien der Reize iſt die elektri- ſche die ſtaͤrkſte(o). Sie wecket daher die Muſ- keln aus der Schlafſucht, welche ſonſt keinem an- dern Reize gehorcht.
Vom Opio iſt weitlaͤuftig gehandelt wor- den (p). Jch ſagte aber nichts, als daß meine Hunde, welche Opium verſchlukkten, nicht das Leben eingebuͤßt haben, nemlich, daß ihr Herz reizbar geblieben, obgleich ihre Empfindungen, und auch die Empfindlichkeit des Regenbogens im Auge gegen das Licht, und auch in einer Wun- de gaͤnzlich aufgehoͤret hatte. Es lehret dieſer ein- faͤltige Verſuch, man koͤnne die Empfindung zer-
ſtoͤren,
(n)[Spaltenumbruch]Add. p. 274.
(o)[Spaltenumbruch]pag. 279.
(p)pag. 281.
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[XVIII/0022]
Vorrede.
Es haben alſo die Nerven des Herzens eini-
gen Nuzzen: ob man gleich noch zur Zeit in Ver-
ſuchen nicht geſehen, daß das Herz ſtaͤrker ſchlage,
wenn ſelbige gereizt werden (n). Jch habe nem-
lich den einfaͤltigen Erfolg der Verſuche erzaͤhlt.
Es kann indeſſen geſchehen, daß die Muſkelfaſer,
ohne Reiz des Nervenſaftes, nicht mit einer gleich
groſſen Beſtaͤndigkeit ihre Verrichtung thut.
Unter allen Materien der Reize iſt die elektri-
ſche die ſtaͤrkſte (o). Sie wecket daher die Muſ-
keln aus der Schlafſucht, welche ſonſt keinem an-
dern Reize gehorcht.
Vom Opio iſt weitlaͤuftig gehandelt wor-
den (p). Jch ſagte aber nichts, als daß meine
Hunde, welche Opium verſchlukkten, nicht das
Leben eingebuͤßt haben, nemlich, daß ihr Herz
reizbar geblieben, obgleich ihre Empfindungen,
und auch die Empfindlichkeit des Regenbogens
im Auge gegen das Licht, und auch in einer Wun-
de gaͤnzlich aufgehoͤret hatte. Es lehret dieſer ein-
faͤltige Verſuch, man koͤnne die Empfindung zer-
ſtoͤren,
(n)
Add. p. 274.
(o)
pag. 279.
(p) pag. 281.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. XVIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/22>, abgerufen am 11.12.2024.
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