schmakke kennt (o), oder Stuhlzäpfchen, ausgeworfen werden (p).
Daher hatte Galen Recht, daß er diese Bewegung längst (q) nebst seiner Schule angenommen, und es bestätigen berühmte Männer unter den Neuern seine Lehre(r).
Es haben einige berühmte Männer sowohl die peri- staltische als antiperistaltische Bewegung (s) verwerfen wollen, und die zu ihrer Bestätigung gemachten Ver- suche und das Erbrechen der Thiere, so von den benach- barten Därmen erwekkt worden, dergestalt ausgelegt, daß das Gedärme weit und breit bis zum Magen hinauf angefüllt gewesen (t)(t*), und blos dadurch das Er- brechen entstehe.
Doch es zeigt sich gemeiniglich an Leuten, die an dieser fürchterlichen Krankheit versterben, keine solche Anfüllung des Gedärmes, und man lieset, daß blos von einem durch den Hintern gemachten Reize, von einem Tabaksklistier ein Erbrechen erreget worden (u).
Es ist auch Unrecht, wenn man sagt, daß der Koth selten durch den Mund ausgeworfen (w) werde, da ich doch von dieser Krankheit so viele Exempel angeführt habe.
[Spaltenumbruch]
§. 19.
VIRIDET bon chyle p. 657. DIE- MERBROECK p. 36. LAVATER enteroperist. n. 6. de HAEN l. c. von Wasser.
(o) Darinnen der Geschmakk des Meersalzes. HAEN III. p. 104. der Klistitgeschmakk im Munde. BARTHOL. Cent. IV. hist. 68.
(p)MALVICINI M. de Gradib. DIEMERBROECK.
(q)Comm. ad hipp. morb. acut. III. n. 39. &c. THEOPHI- LUS diakhorem c. 15. LAURENT. p. 299. GLISSON p. 306. c. 15. den wir viel zu danken haben.
(r)[Spaltenumbruch]PEYER Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 4. obs. 100.
(s)RICHELMAN beim PEYER l. c. HAGUENOT de ileo p. 16. 17. &c. SENAC. Ess. ann. 1735. p. 119. 143.
(t) Fünf bis sechs Fuß lang. HAGUENOT p. 56.
(t*)SENAC. l. c. HAGUE- NOT Mem. de l'Acad. 1713. p. 357. 358. 359.
(u)Mem. de Chirurg. ed. in 8. T. I. P. 2. p. 434.
(w)INNES de ileo p. 1[2].
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
ſchmakke kennt (o), oder Stuhlzaͤpfchen, ausgeworfen werden (p).
Daher hatte Galen Recht, daß er dieſe Bewegung laͤngſt (q) nebſt ſeiner Schule angenommen, und es beſtaͤtigen beruͤhmte Maͤnner unter den Neuern ſeine Lehre(r).
Es haben einige beruͤhmte Maͤnner ſowohl die peri- ſtaltiſche als antiperiſtaltiſche Bewegung (s) verwerfen wollen, und die zu ihrer Beſtaͤtigung gemachten Ver- ſuche und das Erbrechen der Thiere, ſo von den benach- barten Daͤrmen erwekkt worden, dergeſtalt ausgelegt, daß das Gedaͤrme weit und breit bis zum Magen hinauf angefuͤllt geweſen (t)(t*), und blos dadurch das Er- brechen entſtehe.
Doch es zeigt ſich gemeiniglich an Leuten, die an dieſer fuͤrchterlichen Krankheit verſterben, keine ſolche Anfuͤllung des Gedaͤrmes, und man lieſet, daß blos von einem durch den Hintern gemachten Reize, von einem Tabakskliſtier ein Erbrechen erreget worden (u).
Es iſt auch Unrecht, wenn man ſagt, daß der Koth ſelten durch den Mund ausgeworfen (w) werde, da ich doch von dieſer Krankheit ſo viele Exempel angefuͤhrt habe.
[Spaltenumbruch]
§. 19.
VIRIDET bon chyle p. 657. DIE- MERBROECK p. 36. LAVATER enteroperiſt. n. 6. de HAEN l. c. von Waſſer.
(o) Darinnen der Geſchmakk des Meerſalzes. HAEN III. p. 104. der Kliſtitgeſchmakk im Munde. BARTHOL. Cent. IV. hiſt. 68.
(p)MALVICINI M. de Gradib. DIEMERBROECK.
(q)Comm. ad hipp. morb. acut. III. n. 39. &c. THEOPHI- LUS δίαχωϱημ c. 15. LAURENT. p. 299. GLISSON p. 306. c. 15. den wir viel zu danken haben.
(r)[Spaltenumbruch]PEYER Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 4. obſ. 100.
(s)RICHELMAN beim PEYER l. c. HAGUENOT de ileo p. 16. 17. &c. SENAC. Eſſ. ann. 1735. p. 119. 143.
(t) Fuͤnf bis ſechs Fuß lang. HAGUENOT p. 56.
(t*)SENAC. l. c. HAGUE- NOT Mém. de l’Acad. 1713. p. 357. 358. 359.
(u)Mém. de Chirurg. ed. in 8. T. I. P. 2. p. 434.
(w)INNES de ileo p. 1[2].
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Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
ſchmakke kennt (o), oder Stuhlzaͤpfchen, ausgeworfen
werden (p).
Daher hatte Galen Recht, daß er dieſe Bewegung
laͤngſt (q) nebſt ſeiner Schule angenommen, und es
beſtaͤtigen beruͤhmte Maͤnner unter den Neuern ſeine
Lehre (r).
Es haben einige beruͤhmte Maͤnner ſowohl die peri-
ſtaltiſche als antiperiſtaltiſche Bewegung (s) verwerfen
wollen, und die zu ihrer Beſtaͤtigung gemachten Ver-
ſuche und das Erbrechen der Thiere, ſo von den benach-
barten Daͤrmen erwekkt worden, dergeſtalt ausgelegt,
daß das Gedaͤrme weit und breit bis zum Magen hinauf
angefuͤllt geweſen (t) (t*), und blos dadurch das Er-
brechen entſtehe.
Doch es zeigt ſich gemeiniglich an Leuten, die an
dieſer fuͤrchterlichen Krankheit verſterben, keine ſolche
Anfuͤllung des Gedaͤrmes, und man lieſet, daß blos
von einem durch den Hintern gemachten Reize, von
einem Tabakskliſtier ein Erbrechen erreget worden (u).
Es iſt auch Unrecht, wenn man ſagt, daß der Koth
ſelten durch den Mund ausgeworfen (w) werde, da ich
doch von dieſer Krankheit ſo viele Exempel angefuͤhrt
habe.
§. 19.
(l)
(o) Darinnen der Geſchmakk
des Meerſalzes. HAEN III. p. 104.
der Kliſtitgeſchmakk im Munde.
BARTHOL. Cent. IV. hiſt. 68.
(p) MALVICINI M. de Gradib.
DIEMERBROECK.
(q) Comm. ad hipp. morb.
acut. III. n. 39. &c. THEOPHI-
LUS δίαχωϱημ c. 15. LAURENT.
p. 299. GLISSON p. 306. c. 15.
den wir viel zu danken haben.
(r)
PEYER Eph. Nat. Cur. Dec.
II. ann. 4. obſ. 100.
(s) RICHELMAN beim PEYER
l. c. HAGUENOT de ileo p. 16.
17. &c. SENAC. Eſſ. ann. 1735.
p. 119. 143.
(t) Fuͤnf bis ſechs Fuß lang.
HAGUENOT p. 56.
(t*) SENAC. l. c. HAGUE-
NOT Mém. de l’Acad. 1713. p. 357.
358. 359.
(u) Mém. de Chirurg. ed. in 8.
T. I. P. 2. p. 434.
(w) INNES de ileo p. 12.
(l) VIRIDET bon chyle p. 657. DIE-
MERBROECK p. 36. LAVATER
enteroperiſt. n. 6. de HAEN l. c.
von Waſſer.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/176>, abgerufen am 22.11.2024.
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