derselben, und der gemeinschaftlichen Augenhaut hinlaufen.
Niemals habe ich gesagt, daß kleine Schlag- adern(s) von Nerven durchstrichen werden; es waren ansehnliche Schlagaderstämme, von denen ich redete: und Niemand hat dergleichen an den kleinen gesehen. Man hätte nicht ein Wort, so von grosser Bedeutung, und mir nicht eigen war, hinzu sezzen sollen.
Jndessen muß man darum nicht solchen Thei- len Nerven zuschreiben(t), an denen unsere Sin- nen keine entdecken; es ist die Sache des Be- hauptenden, zu beweisen. Man muß nichts als Wahrheiten behaupten wollen, wenn man sich nicht entweder auf das Zeugniß der Sinne, oder auf völlig zuverläßige, und zunächst aus Versuchen heraus gezogne Schlüsse verlassen kann.
Von der Erfindung des Knochenmarkes habe ich nichts bestimmt (u), und ich warte die Zeit ab, die Nerven am Narungskanale zu demonstriren.
Jch
(s)[Spaltenumbruch]Append. p. 240.
(t)[Spaltenumbruch]p. 241. 242.
(u)pag. 465.
Vorrede.
derſelben, und der gemeinſchaftlichen Augenhaut hinlaufen.
Niemals habe ich geſagt, daß kleine Schlag- adern(s) von Nerven durchſtrichen werden; es waren anſehnliche Schlagaderſtaͤmme, von denen ich redete: und Niemand hat dergleichen an den kleinen geſehen. Man haͤtte nicht ein Wort, ſo von groſſer Bedeutung, und mir nicht eigen war, hinzu ſezzen ſollen.
Jndeſſen muß man darum nicht ſolchen Thei- len Nerven zuſchreiben(t), an denen unſere Sin- nen keine entdecken; es iſt die Sache des Be- hauptenden, zu beweiſen. Man muß nichts als Wahrheiten behaupten wollen, wenn man ſich nicht entweder auf das Zeugniß der Sinne, oder auf voͤllig zuverlaͤßige, und zunaͤchſt aus Verſuchen heraus gezogne Schluͤſſe verlaſſen kann.
Von der Erfindung des Knochenmarkes habe ich nichts beſtimmt (u), und ich warte die Zeit ab, die Nerven am Narungskanale zu demonſtriren.
Jch
(s)[Spaltenumbruch]Append. p. 240.
(t)[Spaltenumbruch]p. 241. 242.
(u)pag. 465.
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[XI/0015]
Vorrede.
derſelben, und der gemeinſchaftlichen Augenhaut
hinlaufen.
Niemals habe ich geſagt, daß kleine Schlag-
adern (s) von Nerven durchſtrichen werden; es
waren anſehnliche Schlagaderſtaͤmme, von denen
ich redete: und Niemand hat dergleichen an den
kleinen geſehen. Man haͤtte nicht ein Wort, ſo
von groſſer Bedeutung, und mir nicht eigen war,
hinzu ſezzen ſollen.
Jndeſſen muß man darum nicht ſolchen Thei-
len Nerven zuſchreiben (t), an denen unſere Sin-
nen keine entdecken; es iſt die Sache des Be-
hauptenden, zu beweiſen. Man muß nichts
als Wahrheiten behaupten wollen, wenn man
ſich nicht entweder auf das Zeugniß der Sinne,
oder auf voͤllig zuverlaͤßige, und zunaͤchſt aus
Verſuchen heraus gezogne Schluͤſſe verlaſſen
kann.
Von der Erfindung des Knochenmarkes habe
ich nichts beſtimmt (u), und ich warte die Zeit ab,
die Nerven am Narungskanale zu demonſtriren.
Jch
(s)
Append. p. 240.
(t)
p. 241. 242.
(u) pag. 465.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. XI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/15>, abgerufen am 25.11.2024.
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