ten blind zu seyn, da sie doch ein genauer Untersucher, ihren Durchgang darböten, weil vielleicht ihre Mündung zwischen dem gekräuselten Ronde zusammengefalten und verstekkt gewesen(f), so habe ich doch selbst die Mut- tertrompeten an dreyen Körpern auf beyden Seiten wirk- lich blind gefunden, dieses bestätiget auch eine Menge anderer Schriftsteller (g), deren Berichte man nicht in Zweifel ziehen darf. Es reden auch berühmte Männer (h), daß sie zu einem Bande ausgeartet gewesen.
Jch lese von einer unfruchtbaren Frauen, daß die Mündung der Trompete von Fett verstopft gewesen.
Ein neuer Beweiß von einer öfters vorkommenden Blindheit ist noch, daß die ältern Schriftsteller des vo- rigen Jahrhunderts (k) sie beständig als blind angeben und behaupten, so daß man nunmehro einmüthig und zwar nicht ohne Versuche weiß, daß es wirklich offene Kanäle sind (l).
Wenn man beyde Trompeten blind gefunden, so kann man aus gewissen andern Ursachen, welche ich an ihrem Orte sagen will, vermuthen, daß die Unfruchtbarkeit davon ihren Ursprung genommen (m). Jch lese, daß sie an der Mauleselinn blind seyn soll (n), callöse, und fast zu Knochen gewordene Trompeten hat ein berühmter (i)
Mann
(f)[Spaltenumbruch]FALLOP. DRELINC. Ad- vers. de gener. 12.
(g)T. BARTHOL. Cent. I. hist. 92. DUVERNEY Mem. de l'Acad. 1702. RUYSCH. obs. 83. mus. p. 147. CYPRIANUS Epist. p. 28. TULP. L. IV. c. 44. HARTMAN. l. c. GRAAF. p. 231. SCHEID. de gener. hom. pag. 17. an einer Mutter FANTON. p. 191. Hist. de l'Acad. 1704. n. 2. auch an ei- ner Mutter CHESELD. MONRO sem. test. p. 70. MORGAGN. Sed. caus. morb. II. p. 119. eine feste Trompete MANNINGHAM. p. 159. [Spaltenumbruch]BIANCHI p. 75. sey sehr gemein MANNINGHAM. NABOTH. n. 12 adde VALISNER. nov. delle vivip. c. n. 21. VOGLI p. 227.
(h)ORTESCHI diar. I. p. 91.
(k)CASSER. L. VIII. t. 20. 21. SPIGEL. p. 261. PLAZZON. L. II. c. 11. C. ot. T. BARTHOLIN. anat. renov. p. 258. HIGHMOR. p. 100. MAURICEAU p. 13.
(l)GRAAF. SWAMM. &c.
(m)MONRO l. c. RUYSCH. obs. 83. CYPRIANUS.
(n)Act. Hafn. Vol. II. obs. 230.
(i)VIRIDET. bon. chyl. p. 87.
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
ten blind zu ſeyn, da ſie doch ein genauer Unterſucher, ihren Durchgang darboͤten, weil vielleicht ihre Muͤndung zwiſchen dem gekraͤuſelten Ronde zuſammengefalten und verſtekkt geweſen(f), ſo habe ich doch ſelbſt die Mut- tertrompeten an dreyen Koͤrpern auf beyden Seiten wirk- lich blind gefunden, dieſes beſtaͤtiget auch eine Menge anderer Schriftſteller (g), deren Berichte man nicht in Zweifel ziehen darf. Es reden auch beruͤhmte Maͤnner (h), daß ſie zu einem Bande ausgeartet geweſen.
Jch leſe von einer unfruchtbaren Frauen, daß die Muͤndung der Trompete von Fett verſtopft geweſen.
Ein neuer Beweiß von einer oͤfters vorkommenden Blindheit iſt noch, daß die aͤltern Schriftſteller des vo- rigen Jahrhunderts (k) ſie beſtaͤndig als blind angeben und behaupten, ſo daß man nunmehro einmuͤthig und zwar nicht ohne Verſuche weiß, daß es wirklich offene Kanaͤle ſind (l).
Wenn man beyde Trompeten blind gefunden, ſo kann man aus gewiſſen andern Urſachen, welche ich an ihrem Orte ſagen will, vermuthen, daß die Unfruchtbarkeit davon ihren Urſprung genommen (m). Jch leſe, daß ſie an der Mauleſelinn blind ſeyn ſoll (n), calloͤſe, und faſt zu Knochen gewordene Trompeten hat ein beruͤhmter (i)
Mann
(f)[Spaltenumbruch]FALLOP. DRELINC. Ad- verſ. de gener. 12.
(g)T. BARTHOL. Cent. I. hiſt. 92. DUVERNEY Mém. de l’Acad. 1702. RUYSCH. obſ. 83. muſ. p. 147. CYPRIANUS Epiſt. p. 28. TULP. L. IV. c. 44. HARTMAN. l. c. GRAAF. p. 231. SCHEID. de gener. hom. pag. 17. an einer Mutter FANTON. p. 191. Hiſt. de l’Acad. 1704. n. 2. auch an ei- ner Mutter CHESELD. MONRO ſem. teſt. p. 70. MORGAGN. Sed. cauſ. morb. II. p. 119. eine feſte Trompete MANNINGHAM. p. 159. [Spaltenumbruch]BIANCHI p. 75. ſey ſehr gemein MANNINGHAM. NABOTH. n. 12 adde VALISNER. nov. delle vivip. c. n. 21. VOGLI p. 227.
(h)ORTESCHI diar. I. p. 91.
(k)CASSER. L. VIII. t. 20. 21. SPIGEL. p. 261. PLAZZON. L. II. c. 11. C. ot. T. BARTHOLIN. anat. renov. p. 258. HIGHMOR. p. 100. MAURICEAU p. 13.
(l)GRAAF. SWAMM. &c.
(m)MONRO l. c. RUYSCH. obſ. 83. CYPRIANUS.
(n)Act. Hafn. Vol. II. obſ. 230.
(i)VIRIDET. bon. chyl. p. 87.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f1057"n="1021"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.</hi></fw><lb/>
ten blind zu ſeyn, da ſie doch ein genauer Unterſucher,<lb/>
ihren Durchgang darboͤten, weil vielleicht ihre Muͤndung<lb/>
zwiſchen dem gekraͤuſelten Ronde zuſammengefalten und<lb/>
verſtekkt geweſen<noteplace="foot"n="(f)"><cb/><hirendition="#aq">FALLOP. DRELINC. Ad-<lb/>
verſ. de gener.</hi> 12.</note>, ſo habe ich doch ſelbſt die Mut-<lb/>
tertrompeten an dreyen Koͤrpern auf beyden Seiten wirk-<lb/>
lich blind gefunden, dieſes beſtaͤtiget auch eine Menge<lb/>
anderer Schriftſteller <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">T. BARTHOL. Cent. I. hiſt.<lb/>
92. DUVERNEY Mém. de l’Acad.<lb/>
1702. RUYSCH. obſ. 83. muſ. p.<lb/>
147. CYPRIANUS Epiſt. p. 28.<lb/>
TULP. L. IV. c. 44. HARTMAN.<lb/>
l. c. GRAAF. p. 231. SCHEID.<lb/>
de gener. hom. pag.</hi> 17. an einer<lb/>
Mutter <hirendition="#aq">FANTON. p. 191. Hiſt.<lb/>
de l’Acad. 1704. n.</hi> 2. auch an ei-<lb/>
ner Mutter <hirendition="#aq">CHESELD. MONRO<lb/>ſem. teſt. p. 70. MORGAGN. Sed.<lb/>
cauſ. morb. II. p.</hi> 119. eine feſte<lb/>
Trompete <hirendition="#aq">MANNINGHAM. p.</hi> 159.<lb/><cb/><hirendition="#aq">BIANCHI p.</hi> 75. ſey ſehr gemein<lb/><hirendition="#aq">MANNINGHAM. NABOTH. n.<lb/>
12 adde VALISNER. nov. delle<lb/>
vivip. c. n. 21. VOGLI p.</hi> 227.</note>, deren Berichte man nicht in<lb/>
Zweifel ziehen darf. Es reden auch beruͤhmte Maͤnner <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">ORTESCHI diar. I. p.</hi> 91.</note>,<lb/>
daß ſie zu einem Bande ausgeartet geweſen.</p><lb/><p>Jch leſe von einer unfruchtbaren Frauen, daß die<lb/>
Muͤndung der Trompete von Fett verſtopft geweſen.</p><lb/><p>Ein neuer Beweiß von einer oͤfters vorkommenden<lb/>
Blindheit iſt noch, daß die aͤltern Schriftſteller des vo-<lb/>
rigen Jahrhunderts <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">CASSER. L. VIII. t. 20. 21.<lb/>
SPIGEL. p. 261. PLAZZON. L.<lb/>
II. c. 11. C. ot. T. BARTHOLIN.<lb/>
anat. renov. p. 258. HIGHMOR.<lb/>
p. 100. MAURICEAU p.</hi> 13.</note>ſie beſtaͤndig als blind angeben<lb/>
und behaupten, ſo daß man nunmehro einmuͤthig und<lb/>
zwar nicht ohne Verſuche weiß, daß es wirklich offene<lb/>
Kanaͤle ſind <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">GRAAF. SWAMM. &c.</hi></note>.</p><lb/><p>Wenn man beyde Trompeten blind gefunden, ſo kann<lb/>
man aus gewiſſen andern Urſachen, welche ich an ihrem<lb/>
Orte ſagen will, vermuthen, daß die Unfruchtbarkeit<lb/>
davon ihren Urſprung genommen <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">MONRO l. c. RUYSCH.<lb/>
obſ. 83. CYPRIANUS.</hi></note>. Jch leſe, daß<lb/>ſie an der Mauleſelinn blind ſeyn ſoll <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">Act. Hafn. Vol. II. obſ.</hi> 230.</note>, calloͤſe, und<lb/>
faſt zu Knochen gewordene Trompeten hat ein beruͤhmter<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Mann</fw><lb/><noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">VIRIDET. bon. chyl. p.</hi> 87.</note><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1021/1057]
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
ten blind zu ſeyn, da ſie doch ein genauer Unterſucher,
ihren Durchgang darboͤten, weil vielleicht ihre Muͤndung
zwiſchen dem gekraͤuſelten Ronde zuſammengefalten und
verſtekkt geweſen (f), ſo habe ich doch ſelbſt die Mut-
tertrompeten an dreyen Koͤrpern auf beyden Seiten wirk-
lich blind gefunden, dieſes beſtaͤtiget auch eine Menge
anderer Schriftſteller (g), deren Berichte man nicht in
Zweifel ziehen darf. Es reden auch beruͤhmte Maͤnner (h),
daß ſie zu einem Bande ausgeartet geweſen.
Jch leſe von einer unfruchtbaren Frauen, daß die
Muͤndung der Trompete von Fett verſtopft geweſen.
Ein neuer Beweiß von einer oͤfters vorkommenden
Blindheit iſt noch, daß die aͤltern Schriftſteller des vo-
rigen Jahrhunderts (k) ſie beſtaͤndig als blind angeben
und behaupten, ſo daß man nunmehro einmuͤthig und
zwar nicht ohne Verſuche weiß, daß es wirklich offene
Kanaͤle ſind (l).
Wenn man beyde Trompeten blind gefunden, ſo kann
man aus gewiſſen andern Urſachen, welche ich an ihrem
Orte ſagen will, vermuthen, daß die Unfruchtbarkeit
davon ihren Urſprung genommen (m). Jch leſe, daß
ſie an der Mauleſelinn blind ſeyn ſoll (n), calloͤſe, und
faſt zu Knochen gewordene Trompeten hat ein beruͤhmter
Mann
(i)
(f)
FALLOP. DRELINC. Ad-
verſ. de gener. 12.
(g) T. BARTHOL. Cent. I. hiſt.
92. DUVERNEY Mém. de l’Acad.
1702. RUYSCH. obſ. 83. muſ. p.
147. CYPRIANUS Epiſt. p. 28.
TULP. L. IV. c. 44. HARTMAN.
l. c. GRAAF. p. 231. SCHEID.
de gener. hom. pag. 17. an einer
Mutter FANTON. p. 191. Hiſt.
de l’Acad. 1704. n. 2. auch an ei-
ner Mutter CHESELD. MONRO
ſem. teſt. p. 70. MORGAGN. Sed.
cauſ. morb. II. p. 119. eine feſte
Trompete MANNINGHAM. p. 159.
BIANCHI p. 75. ſey ſehr gemein
MANNINGHAM. NABOTH. n.
12 adde VALISNER. nov. delle
vivip. c. n. 21. VOGLI p. 227.
(h) ORTESCHI diar. I. p. 91.
(k) CASSER. L. VIII. t. 20. 21.
SPIGEL. p. 261. PLAZZON. L.
II. c. 11. C. ot. T. BARTHOLIN.
anat. renov. p. 258. HIGHMOR.
p. 100. MAURICEAU p. 13.
(l) GRAAF. SWAMM. &c.
(m) MONRO l. c. RUYSCH.
obſ. 83. CYPRIANUS.
(n) Act. Hafn. Vol. II. obſ. 230.
(i) VIRIDET. bon. chyl. p. 87.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1021. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1057>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.