So übergehe ich auch diejenige Drüsen, welche ich an der Mündung der weiblichen Blase dicht gepakkt ge- sehen habe.
Endlich öfnen sich an der geschwollenen Mündung der Harnröhre zwo grosse(p) bis auf eine Liuie breite Schleimdrüse, welche einen ziemlich dikken Griffel in sich nehmen und sich auch zerästeln.
Noch giebt es einige Schleimgruben, und von die- sen mag ich lieber an diesem Ort Erwähnung thun. Es sind ihrer zwo, drei, oder vier, sie liegen nahe an der Harnröhre, kehren sich gegen die Mutterscheide (q) bei den vorragenden Wärzchens, und sind bisweilen selbst groß (r): denn ich habe sie eine Linie breit gefunden. Es laufen ihre Gänge über die öberste Säule schief, neben der Scheide herab.
Ausserdem habe ich nichts weiter gesehen, und ich kann bei so viel Exempeln die weibliche Vorsteherdrüse des Graafs(s) auf keinerlei Weise (t) bestätigen, weil sich an dem, um die Harnröhre gelagerten Fadengewebe nichts bildbares, nichts festes finden läst.
Die Mündung der Harnröhre selbst ist beinahe drei- ekkig (u), sie endiget sich wenigstens mit geraden Sei-
tenlinien,
(p)[Spaltenumbruch]Conf. tab nostr. uter. und drei im andern Kupfer, und meh- rere GRAAF. t. 5. 7. D. MORG. Adv. I. t. 3. p. 7. zween HUBER. 9 petites lacunes WINSLOW. n. 641. dies hat HEISTER. p. 32.
(q) Ein oder zwei HUBER. 9. die GRAAFIANAS lacunas ziehe ich nicht hieher.
(r) Vielleicht gehören hieher die Worte RUYSCHII, es sey nur ein Sinus gewesen, den man für die Mündung der Harnröhre hal- ten können ERNDL. it. angl. bat. p. 90.
(s)p. 67. t. 6. f. 9. Es erhellet zur Gnüge, der ber. Mann habe [Spaltenumbruch]
blos das Fadengewebe gesehen. Den Namen hat schon GALENUS util. part. L. XIV. c. 2. und viele Neuere DIMERBROECK. BERG. p. 456. VERH. p. 138. WEISCH. t. 52. für eine wahre Drüse SCHLICH- TING. mnemosyn. p. 202. FLU- RANT. II. p. 14.
(t) Dies verwarf vordem VE- SALIUS rad. chin. p. 124. fabr. corp. human. p. 668. sey nicht vollkommen LIEUTAUD. Mem. de 1753. p. 8. Mehr zerstreute Drüsen FANTON. ebenda.
(u)Fasc. II. & HUBER. p. 7. oder wenigstens doch länglicht.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
So uͤbergehe ich auch diejenige Druͤſen, welche ich an der Muͤndung der weiblichen Blaſe dicht gepakkt ge- ſehen habe.
Endlich oͤfnen ſich an der geſchwollenen Muͤndung der Harnroͤhre zwo groſſe(p) bis auf eine Liuie breite Schleimdruͤſe, welche einen ziemlich dikken Griffel in ſich nehmen und ſich auch zeraͤſteln.
Noch giebt es einige Schleimgruben, und von die- ſen mag ich lieber an dieſem Ort Erwaͤhnung thun. Es ſind ihrer zwo, drei, oder vier, ſie liegen nahe an der Harnroͤhre, kehren ſich gegen die Mutterſcheide (q) bei den vorragenden Waͤrzchens, und ſind bisweilen ſelbſt groß (r): denn ich habe ſie eine Linie breit gefunden. Es laufen ihre Gaͤnge uͤber die oͤberſte Saͤule ſchief, neben der Scheide herab.
Auſſerdem habe ich nichts weiter geſehen, und ich kann bei ſo viel Exempeln die weibliche Vorſteherdruͤſe des Graafs(s) auf keinerlei Weiſe (t) beſtaͤtigen, weil ſich an dem, um die Harnroͤhre gelagerten Fadengewebe nichts bildbares, nichts feſtes finden laͤſt.
Die Muͤndung der Harnroͤhre ſelbſt iſt beinahe drei- ekkig (u), ſie endiget ſich wenigſtens mit geraden Sei-
tenlinien,
(p)[Spaltenumbruch]Conf. tab noſtr. uter. und drei im andern Kupfer, und meh- rere GRAAF. t. 5. 7. D. MORG. Adv. I. t. 3. p. 7. zween HUBER. 9 petites lacunes WINSLOW. n. 641. dies hat HEISTER. p. 32.
(q) Ein oder zwei HUBER. 9. die GRAAFIANAS lacunas ziehe ich nicht hieher.
(r) Vielleicht gehoͤren hieher die Worte RUYSCHII, es ſey nur ein Sinus geweſen, den man fuͤr die Muͤndung der Harnroͤhre hal- ten koͤnnen ERNDL. it. angl. bat. p. 90.
(s)p. 67. t. 6. f. 9. Es erhellet zur Gnuͤge, der ber. Mann habe [Spaltenumbruch]
blos das Fadengewebe geſehen. Den Namen hat ſchon GALENUS util. part. L. XIV. c. 2. und viele Neuere DIMERBROECK. BERG. p. 456. VERH. p. 138. WEISCH. t. 52. fuͤr eine wahre Druͤſe SCHLICH- TING. mnemoſyn. p. 202. FLU- RANT. II. p. 14.
(t) Dies verwarf vordem VE- SALIUS rad. chin. p. 124. fabr. corp. human. p. 668. ſey nicht vollkommen LIEUTAUD. Mém. de 1753. p. 8. Mehr zerſtreute Druͤſen FANTON. ebenda.
(u)Faſc. II. & HUBER. p. 7. oder wenigſtens doch laͤnglicht.
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Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
So uͤbergehe ich auch diejenige Druͤſen, welche ich
an der Muͤndung der weiblichen Blaſe dicht gepakkt ge-
ſehen habe.
Endlich oͤfnen ſich an der geſchwollenen Muͤndung
der Harnroͤhre zwo groſſe (p) bis auf eine Liuie breite
Schleimdruͤſe, welche einen ziemlich dikken Griffel in
ſich nehmen und ſich auch zeraͤſteln.
Noch giebt es einige Schleimgruben, und von die-
ſen mag ich lieber an dieſem Ort Erwaͤhnung thun. Es
ſind ihrer zwo, drei, oder vier, ſie liegen nahe an der
Harnroͤhre, kehren ſich gegen die Mutterſcheide (q) bei
den vorragenden Waͤrzchens, und ſind bisweilen ſelbſt
groß (r): denn ich habe ſie eine Linie breit gefunden. Es
laufen ihre Gaͤnge uͤber die oͤberſte Saͤule ſchief, neben
der Scheide herab.
Auſſerdem habe ich nichts weiter geſehen, und ich
kann bei ſo viel Exempeln die weibliche Vorſteherdruͤſe
des Graafs (s) auf keinerlei Weiſe (t) beſtaͤtigen, weil
ſich an dem, um die Harnroͤhre gelagerten Fadengewebe
nichts bildbares, nichts feſtes finden laͤſt.
Die Muͤndung der Harnroͤhre ſelbſt iſt beinahe drei-
ekkig (u), ſie endiget ſich wenigſtens mit geraden Sei-
tenlinien,
(p)
Conf. tab noſtr. uter. und
drei im andern Kupfer, und meh-
rere GRAAF. t. 5. 7. D. MORG.
Adv. I. t. 3. p. 7. zween HUBER.
9 petites lacunes WINSLOW. n.
641. dies hat HEISTER. p. 32.
(q) Ein oder zwei HUBER. 9.
die GRAAFIANAS lacunas ziehe
ich nicht hieher.
(r) Vielleicht gehoͤren hieher
die Worte RUYSCHII, es ſey nur
ein Sinus geweſen, den man fuͤr
die Muͤndung der Harnroͤhre hal-
ten koͤnnen ERNDL. it. angl. bat.
p. 90.
(s) p. 67. t. 6. f. 9. Es erhellet
zur Gnuͤge, der ber. Mann habe
blos das Fadengewebe geſehen. Den
Namen hat ſchon GALENUS util.
part. L. XIV. c. 2. und viele Neuere
DIMERBROECK. BERG. p. 456.
VERH. p. 138. WEISCH. t. 52.
fuͤr eine wahre Druͤſe SCHLICH-
TING. mnemoſyn. p. 202. FLU-
RANT. II. p. 14.
(t) Dies verwarf vordem VE-
SALIUS rad. chin. p. 124. fabr.
corp. human. p. 668. ſey nicht
vollkommen LIEUTAUD. Mém.
de 1753. p. 8. Mehr zerſtreute
Druͤſen FANTON. ebenda.
(u) Faſc. II. & HUBER. p. 7.
oder wenigſtens doch laͤnglicht.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 988. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1024>, abgerufen am 25.11.2024.
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