Sie beschließt ihr Ende mit einem unterwärts ver- längerten(e) und geschwollenen (f) Ringe (g): der aber nicht völlig rund ist, und von einer schleimigen Haut, fast wie die Trompeten, umgeben wird. Jndessen raget doch aus dieser Mündung nicht selten ein Kamm (h), oder zwei Stükkchen Fleisch hervor.
Wenn man die Harnröhre öfnet, so findet man an ihr eine sehr grosse Menge Schleimgruben (i). Jch habe die Harnröhre von sechs vorragenden Linien (k) ihrer Länge nach abgetheilt gefunden, welche sich an ihrem Ende zu Bogens krümmten, sich wieder zurükk bogen, und zwischen diesen Linien befanden sich gegen sechs und dreißig und mehrere Schleimgruben, in so vielen Rei- hen als Säulen waren von vier bis sieben in einen Zwi- schenraum, sie waren mit denen Schleimgruben an der männlichen Harnröhre ziemlich übereinstimmend, ver- längerten sich schief in das schwammige Fadengewebe der Harnröhre (l) drei bis fünf Linien tief hinein, und konn- ten Borsten in sich nehmen. Die Sache an sich selbsten ist immer gleichförmig (m): ihre Anzahl aber ungewiß.
Das Kügelchen (n), oder diejenige Drüse, welche diese Schleimgruben endigen soll, habe ich nicht zu Ge- sichte bekommen.
So
(e)[Spaltenumbruch]GRAAF. p. 64.
(f)WALTHER. hist. suffoc.
(g)Bourlet. WINSL. e. 641.
(h) Das grosse gablige Stükk- chen Fleisch MURALT. p. 421. So auch Cl. HUBER. p. 7. nennt es ei- chelförmigen Körper. MORGAGN. I. p. 7. befiehlt es mit Recht, zu untersuchen. Dergleichen carun- culam hat DOUGLAS. MORG. Adv. I. p. 10. Mem. des Savans etrang. T. III. wenn ich nicht irre.
(i) Diese Sinus hat GRAAF. p. 66. 67. endlich auch SCHAAR- SCHMIDT. relat. T. V. bei un- [Spaltenumbruch]
reinen Frauens WALTHER. hist. suffocat. LIEUTAUD. p. 357. HEI- STER. II. p. 37. MORGAGN. Adv. IV. p. 44. & 45. FANTON. p. 182. WINSLOW. n. 643. in der Harn- röhre sind Fächerchen ASTRUC. p. 153.
(k) Siehe WINSLOW. n. 644.
(l) Dergleichen Kupfer hat GRAAF. t. 5. 6.
(m) Keine BIANCHI. auch oft keine Idem Memor. di Valentuem. T. III. p. 125.
(n)Ampoule WINSLOW. n. 643. Drüsen leugnet HEISTER.
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
Sie beſchließt ihr Ende mit einem unterwaͤrts ver- laͤngerten(e) und geſchwollenen (f) Ringe (g): der aber nicht voͤllig rund iſt, und von einer ſchleimigen Haut, faſt wie die Trompeten, umgeben wird. Jndeſſen raget doch aus dieſer Muͤndung nicht ſelten ein Kamm (h), oder zwei Stuͤkkchen Fleiſch hervor.
Wenn man die Harnroͤhre oͤfnet, ſo findet man an ihr eine ſehr groſſe Menge Schleimgruben (i). Jch habe die Harnroͤhre von ſechs vorragenden Linien (k) ihrer Laͤnge nach abgetheilt gefunden, welche ſich an ihrem Ende zu Bogens kruͤmmten, ſich wieder zuruͤkk bogen, und zwiſchen dieſen Linien befanden ſich gegen ſechs und dreißig und mehrere Schleimgruben, in ſo vielen Rei- hen als Saͤulen waren von vier bis ſieben in einen Zwi- ſchenraum, ſie waren mit denen Schleimgruben an der maͤnnlichen Harnroͤhre ziemlich uͤbereinſtimmend, ver- laͤngerten ſich ſchief in das ſchwammige Fadengewebe der Harnroͤhre (l) drei bis fuͤnf Linien tief hinein, und konn- ten Borſten in ſich nehmen. Die Sache an ſich ſelbſten iſt immer gleichfoͤrmig (m): ihre Anzahl aber ungewiß.
Das Kuͤgelchen (n), oder diejenige Druͤſe, welche dieſe Schleimgruben endigen ſoll, habe ich nicht zu Ge- ſichte bekommen.
So
(e)[Spaltenumbruch]GRAAF. p. 64.
(f)WALTHER. hiſt. ſuffoc.
(g)Bourlet. WINSL. e. 641.
(h) Das groſſe gablige Stuͤkk- chen Fleiſch MURALT. p. 421. So auch Cl. HUBER. p. 7. nennt es ei- chelfoͤrmigen Koͤrper. MORGAGN. I. p. 7. befiehlt es mit Recht, zu unterſuchen. Dergleichen carun- culam hat DOUGLAS. MORG. Adv. I. p. 10. Mém. des Savans étrang. T. III. wenn ich nicht irre.
(i) Dieſe Sinus hat GRAAF. p. 66. 67. endlich auch SCHAAR- SCHMIDT. relat. T. V. bei un- [Spaltenumbruch]
reinen Frauens WALTHER. hiſt. ſuffocat. LIEUTAUD. p. 357. HEI- STER. II. p. 37. MORGAGN. Adv. IV. p. 44. & 45. FANTON. p. 182. WINSLOW. n. 643. in der Harn- roͤhre ſind Faͤcherchen ASTRUC. p. 153.
(k) Siehe WINSLOW. n. 644.
(l) Dergleichen Kupfer hat GRAAF. t. 5. 6.
(m) Keine BIANCHI. auch oft keine Idem Memor. di Valentuem. T. III. p. 125.
(n)Ampoule WINSLOW. n. 643. Druͤſen leugnet HEISTER.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f1023"n="987"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.</hi></fw><lb/><p>Sie beſchließt ihr Ende mit einem unterwaͤrts ver-<lb/>
laͤngerten<noteplace="foot"n="(e)"><cb/><hirendition="#aq">GRAAF. p.</hi> 64.</note> und geſchwollenen <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">WALTHER. hiſt. ſuffoc.</hi></note> Ringe <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">Bourlet. WINSL. e.</hi> 641.</note>: der aber<lb/>
nicht voͤllig rund iſt, und von einer ſchleimigen Haut,<lb/>
faſt wie die Trompeten, umgeben wird. Jndeſſen raget<lb/>
doch aus dieſer Muͤndung nicht ſelten ein Kamm <noteplace="foot"n="(h)">Das groſſe gablige Stuͤkk-<lb/>
chen Fleiſch <hirendition="#aq">MURALT. p.</hi> 421. So<lb/>
auch <hirendition="#aq">Cl. HUBER. p.</hi> 7. nennt es ei-<lb/>
chelfoͤrmigen Koͤrper. <hirendition="#aq">MORGAGN.<lb/>
I. p.</hi> 7. befiehlt es mit Recht, zu<lb/>
unterſuchen. Dergleichen <hirendition="#aq">carun-<lb/>
culam</hi> hat <hirendition="#aq">DOUGLAS. MORG.<lb/>
Adv. I. p. 10. Mém. des Savans<lb/>
étrang. T. III.</hi> wenn ich nicht irre.</note>,<lb/>
oder zwei Stuͤkkchen Fleiſch hervor.</p><lb/><p>Wenn man die Harnroͤhre oͤfnet, ſo findet man an<lb/>
ihr eine ſehr groſſe Menge Schleimgruben <noteplace="foot"n="(i)">Dieſe <hirendition="#aq">Sinus</hi> hat <hirendition="#aq">GRAAF.<lb/>
p.</hi> 66. 67. endlich auch <hirendition="#aq">SCHAAR-<lb/>
SCHMIDT. relat. T. V.</hi> bei un-<lb/><cb/>
reinen Frauens <hirendition="#aq">WALTHER. hiſt.<lb/>ſuffocat. LIEUTAUD. p. 357. HEI-<lb/>
STER. II. p. 37. MORGAGN. Adv.<lb/>
IV. p. 44. & 45. FANTON. p. 182.<lb/>
WINSLOW. n.</hi> 643. in der Harn-<lb/>
roͤhre ſind Faͤcherchen <hirendition="#aq">ASTRUC.<lb/>
p.</hi> 153.</note>. Jch habe<lb/>
die Harnroͤhre von ſechs vorragenden Linien <noteplace="foot"n="(k)">Siehe <hirendition="#aq">WINSLOW. n.</hi> 644.</note> ihrer<lb/>
Laͤnge nach abgetheilt gefunden, welche ſich an ihrem<lb/>
Ende zu Bogens kruͤmmten, ſich wieder zuruͤkk bogen,<lb/>
und zwiſchen dieſen Linien befanden ſich gegen ſechs und<lb/>
dreißig und mehrere Schleimgruben, in ſo vielen Rei-<lb/>
hen als Saͤulen waren von vier bis ſieben in einen Zwi-<lb/>ſchenraum, ſie waren mit denen Schleimgruben an der<lb/>
maͤnnlichen Harnroͤhre ziemlich uͤbereinſtimmend, ver-<lb/>
laͤngerten ſich ſchief in das ſchwammige Fadengewebe der<lb/>
Harnroͤhre <noteplace="foot"n="(l)">Dergleichen Kupfer hat<lb/><hirendition="#aq">GRAAF. t.</hi> 5. 6.</note> drei bis fuͤnf Linien tief hinein, und konn-<lb/>
ten Borſten in ſich nehmen. Die Sache an ſich ſelbſten<lb/>
iſt immer gleichfoͤrmig <noteplace="foot"n="(m)">Keine <hirendition="#aq">BIANCHI.</hi> auch oft<lb/>
keine <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Idem</hi> Memor. di Valentuem.<lb/>
T. III. p.</hi> 125.</note>: ihre Anzahl aber ungewiß.</p><lb/><p>Das Kuͤgelchen <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">Ampoule WINSLOW. n.</hi><lb/>
643. Druͤſen leugnet <hirendition="#aq">HEISTER.</hi></note>, oder diejenige Druͤſe, welche<lb/>
dieſe Schleimgruben endigen ſoll, habe ich nicht zu Ge-<lb/>ſichte bekommen.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">So</fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[987/1023]
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
Sie beſchließt ihr Ende mit einem unterwaͤrts ver-
laͤngerten (e) und geſchwollenen (f) Ringe (g): der aber
nicht voͤllig rund iſt, und von einer ſchleimigen Haut,
faſt wie die Trompeten, umgeben wird. Jndeſſen raget
doch aus dieſer Muͤndung nicht ſelten ein Kamm (h),
oder zwei Stuͤkkchen Fleiſch hervor.
Wenn man die Harnroͤhre oͤfnet, ſo findet man an
ihr eine ſehr groſſe Menge Schleimgruben (i). Jch habe
die Harnroͤhre von ſechs vorragenden Linien (k) ihrer
Laͤnge nach abgetheilt gefunden, welche ſich an ihrem
Ende zu Bogens kruͤmmten, ſich wieder zuruͤkk bogen,
und zwiſchen dieſen Linien befanden ſich gegen ſechs und
dreißig und mehrere Schleimgruben, in ſo vielen Rei-
hen als Saͤulen waren von vier bis ſieben in einen Zwi-
ſchenraum, ſie waren mit denen Schleimgruben an der
maͤnnlichen Harnroͤhre ziemlich uͤbereinſtimmend, ver-
laͤngerten ſich ſchief in das ſchwammige Fadengewebe der
Harnroͤhre (l) drei bis fuͤnf Linien tief hinein, und konn-
ten Borſten in ſich nehmen. Die Sache an ſich ſelbſten
iſt immer gleichfoͤrmig (m): ihre Anzahl aber ungewiß.
Das Kuͤgelchen (n), oder diejenige Druͤſe, welche
dieſe Schleimgruben endigen ſoll, habe ich nicht zu Ge-
ſichte bekommen.
So
(e)
GRAAF. p. 64.
(f) WALTHER. hiſt. ſuffoc.
(g) Bourlet. WINSL. e. 641.
(h) Das groſſe gablige Stuͤkk-
chen Fleiſch MURALT. p. 421. So
auch Cl. HUBER. p. 7. nennt es ei-
chelfoͤrmigen Koͤrper. MORGAGN.
I. p. 7. befiehlt es mit Recht, zu
unterſuchen. Dergleichen carun-
culam hat DOUGLAS. MORG.
Adv. I. p. 10. Mém. des Savans
étrang. T. III. wenn ich nicht irre.
(i) Dieſe Sinus hat GRAAF.
p. 66. 67. endlich auch SCHAAR-
SCHMIDT. relat. T. V. bei un-
reinen Frauens WALTHER. hiſt.
ſuffocat. LIEUTAUD. p. 357. HEI-
STER. II. p. 37. MORGAGN. Adv.
IV. p. 44. & 45. FANTON. p. 182.
WINSLOW. n. 643. in der Harn-
roͤhre ſind Faͤcherchen ASTRUC.
p. 153.
(k) Siehe WINSLOW. n. 644.
(l) Dergleichen Kupfer hat
GRAAF. t. 5. 6.
(m) Keine BIANCHI. auch oft
keine Idem Memor. di Valentuem.
T. III. p. 125.
(n) Ampoule WINSLOW. n.
643. Druͤſen leugnet HEISTER.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 987. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1023>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.