Jch habe eine Menge Exempel, daß Leute in Fiebern, ohne vorher vom tollen Hunde gebissen zu sein, was- serscheu gewesen, gesammlet. Nur will ich noch etwas weniges von dem Sizze dieses Uebels hinzufügen. Es ist gemeiniglich eine Entzündung des Schlundes dabei. morgagn. sed caus. morb. I. p. 64. Vor der Was- serfurcht eine Bräune, und Röthe an der Luftröhre, ne- ben der Luftröhrenspalte. sauvages nosol. II. p. 2. p. 202. Jemand ward wasserschen von der entzündeten und reizbaren Luftröhrenspalte gilbert watts de epilepsia Leid. 1750. die Muskeln des Luftröhrenkopfes, und des Schlundkopfes waren entzündet, die dreiekkige Knorpel geschwollen, daß die Kehle gedrükkt würde. Der heisse Brand am Luftröhrenkopfe, und Schlundko- pfe, und ein sehr stinkender dünner Eiter in jenem. Die benachbarte Drüsen entzündet. Act. Acad. Mogunt I. p. 343. s.
Es gieng die Bekleidung der Zunge, oder die Ober- haut vom Gifte ab. Hamb. Magaz. B. 15. p. 538. wie auch im Munde und Schlunde, mit tödtlichem Er- folge. sauvages nosol. T. III. P. I. p. 24.
18. Buch. 4. Abschn. 3. §.
Man hat es der Oberhaut des Schlundes, und des Magens zuzuschreiben, daß verschiedne Menschen die schärfste Gifte, geschmolzne Metalle, ohne auf der Stel- le zu sterben, niederschlingen gekonnt. Man heilte den,
wel-
Rachtrag zu dem ſechſten Bande.
18. Buch 3. Abſchn. 25. §.
Jch habe eine Menge Exempel, daß Leute in Fiebern, ohne vorher vom tollen Hunde gebiſſen zu ſein, waſ- ſerſcheu geweſen, geſammlet. Nur will ich noch etwas weniges von dem Sizze dieſes Uebels hinzufuͤgen. Es iſt gemeiniglich eine Entzuͤndung des Schlundes dabei. morgagn. ſed cauſ. morb. I. p. 64. Vor der Waſ- ſerfurcht eine Braͤune, und Roͤthe an der Luftroͤhre, ne- ben der Luftroͤhrenſpalte. ſauvageſ noſol. II. p. 2. p. 202. Jemand ward waſſerſchen von der entzuͤndeten und reizbaren Luftroͤhrenſpalte gilbert wattſ de epilepſia Leid. 1750. die Muſkeln des Luftroͤhrenkopfes, und des Schlundkopfes waren entzuͤndet, die dreiekkige Knorpel geſchwollen, daß die Kehle gedruͤkkt wuͤrde. Der heiſſe Brand am Luftroͤhrenkopfe, und Schlundko- pfe, und ein ſehr ſtinkender duͤnner Eiter in jenem. Die benachbarte Druͤſen entzuͤndet. Act. Acad. Mogunt I. p. 343. ſ.
Es gieng die Bekleidung der Zunge, oder die Ober- haut vom Gifte ab. Hamb. Magaz. B. 15. p. 538. wie auch im Munde und Schlunde, mit toͤdtlichem Er- folge. ſauvageſ noſol. T. III. P. I. p. 24.
18. Buch. 4. Abſchn. 3. §.
Man hat es der Oberhaut des Schlundes, und des Magens zuzuſchreiben, daß verſchiedne Menſchen die ſchaͤrfſte Gifte, geſchmolzne Metalle, ohne auf der Stel- le zu ſterben, niederſchlingen gekonnt. Man heilte den,
wel-
<TEI><text><body><pbfacs="#f0931"n="911"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Rachtrag<lb/>
zu dem ſechſten Bande.</hi></hi></head><lb/><divn="2"><head>18. <hirendition="#b">Buch 3. Abſchn.</hi> 25. §.</head><lb/><p><hirendition="#in">J</hi>ch habe eine Menge Exempel, daß Leute in Fiebern,<lb/>
ohne vorher vom tollen Hunde gebiſſen zu ſein, waſ-<lb/>ſerſcheu geweſen, geſammlet. Nur will ich noch etwas<lb/>
weniges von dem Sizze dieſes Uebels hinzufuͤgen. Es<lb/>
iſt gemeiniglich eine Entzuͤndung des Schlundes dabei.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">morgagn.</hi></hi>ſed cauſ. morb. I. p.</hi> 64. Vor der Waſ-<lb/>ſerfurcht eine Braͤune, und Roͤthe an der Luftroͤhre, ne-<lb/>
ben der Luftroͤhrenſpalte. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">ſauvageſ</hi></hi> noſol. II. p. 2.<lb/>
p.</hi> 202. Jemand ward waſſerſchen von der entzuͤndeten<lb/>
und reizbaren Luftroͤhrenſpalte <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">gilbert wattſ</hi></hi> de<lb/>
epilepſia Leid.</hi> 1750. die Muſkeln des Luftroͤhrenkopfes,<lb/>
und des Schlundkopfes waren entzuͤndet, die dreiekkige<lb/>
Knorpel geſchwollen, daß die Kehle gedruͤkkt wuͤrde.<lb/>
Der heiſſe Brand am Luftroͤhrenkopfe, und Schlundko-<lb/>
pfe, und ein ſehr ſtinkender duͤnner Eiter in jenem. Die<lb/>
benachbarte Druͤſen entzuͤndet. <hirendition="#aq">Act. Acad. Mogunt I.<lb/>
p. 343. ſ.</hi></p><lb/><p>Es gieng die Bekleidung der Zunge, oder die Ober-<lb/>
haut vom Gifte ab. Hamb. Magaz. B. 15. <hirendition="#aq">p.</hi> 538. wie<lb/>
auch im Munde und Schlunde, mit toͤdtlichem Er-<lb/>
folge. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">ſauvageſ</hi></hi> noſol. T. III. P. I. p.</hi> 24.</p></div><lb/><divn="2"><head>18. <hirendition="#b">Buch. 4. Abſchn.</hi> 3. §.</head><lb/><p>Man hat es der Oberhaut des Schlundes, und<lb/>
des Magens zuzuſchreiben, daß verſchiedne Menſchen die<lb/>ſchaͤrfſte Gifte, geſchmolzne Metalle, ohne auf der Stel-<lb/>
le zu ſterben, niederſchlingen gekonnt. Man heilte den,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">wel-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[911/0931]
Rachtrag
zu dem ſechſten Bande.
18. Buch 3. Abſchn. 25. §.
Jch habe eine Menge Exempel, daß Leute in Fiebern,
ohne vorher vom tollen Hunde gebiſſen zu ſein, waſ-
ſerſcheu geweſen, geſammlet. Nur will ich noch etwas
weniges von dem Sizze dieſes Uebels hinzufuͤgen. Es
iſt gemeiniglich eine Entzuͤndung des Schlundes dabei.
morgagn. ſed cauſ. morb. I. p. 64. Vor der Waſ-
ſerfurcht eine Braͤune, und Roͤthe an der Luftroͤhre, ne-
ben der Luftroͤhrenſpalte. ſauvageſ noſol. II. p. 2.
p. 202. Jemand ward waſſerſchen von der entzuͤndeten
und reizbaren Luftroͤhrenſpalte gilbert wattſ de
epilepſia Leid. 1750. die Muſkeln des Luftroͤhrenkopfes,
und des Schlundkopfes waren entzuͤndet, die dreiekkige
Knorpel geſchwollen, daß die Kehle gedruͤkkt wuͤrde.
Der heiſſe Brand am Luftroͤhrenkopfe, und Schlundko-
pfe, und ein ſehr ſtinkender duͤnner Eiter in jenem. Die
benachbarte Druͤſen entzuͤndet. Act. Acad. Mogunt I.
p. 343. ſ.
Es gieng die Bekleidung der Zunge, oder die Ober-
haut vom Gifte ab. Hamb. Magaz. B. 15. p. 538. wie
auch im Munde und Schlunde, mit toͤdtlichem Er-
folge. ſauvageſ noſol. T. III. P. I. p. 24.
18. Buch. 4. Abſchn. 3. §.
Man hat es der Oberhaut des Schlundes, und
des Magens zuzuſchreiben, daß verſchiedne Menſchen die
ſchaͤrfſte Gifte, geſchmolzne Metalle, ohne auf der Stel-
le zu ſterben, niederſchlingen gekonnt. Man heilte den,
wel-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 911. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/931>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.