Dünnung. Oefters hat sich die Galle nachdem sie sich von selbst geöfnet, einen Ausfluß gemacht, und es ent- standen von Zeit zu Zeit Fisteln; die sich wechsel&se;weise öfneten, und wieder schlossen (r). Durch einen Abceß des Oberschmeerbauches kamen nach und nach eine Men- ste Steine zum Vorschein (s).
Jch habe zu allererst bei dem Cheselden gelesen (t), daß Steine mit guten Fortgange durchgebrochen, und mit Vorteil herausgeschnitten sind.
Jn diesem Fache hat sich J. Lud, Petit viele Ver- dienste erworben (u), denn es fand derselbe, daß ein Wundarzt, die Natur nachahmen, und den Kranken von einem der allergrausamsten Uebel befreien könne; er giebt zugleich die Zeichen, nach der Lage und dem Schwanken u. s. w. an (w), und erinnert, es müsse der Geschwulst deutlich begrenzt (x) sein, und anhängen, wofern man in die Blase einen Einschnitt machen wolle. Er lies den ersten Kranken mit gutem Bedachte von sich, weil er sich nicht unterstand, die neue Erfindung an Men- schen zu versuchen (y). Nach der Zeit schlug er eine Oefnung der Gallenblase vor, wie man einen Griffel (z) anbringen müste (a), und endlich zog er den Stein, oh- ne gefärliche Folgen selbst heraus (b).
Vor kurzen folgten ihm einige berümte Männer (c) und vor andern, der berümte J. Zacharias Vogel nach (d).
Noch
(r)[Spaltenumbruch]Mem. de l'Acad. de Chir. I. p. 298.
(s)Eph. Nat. Cur. Vol. X. obs. 91.
(t)p. 166.
(u)Mem. de Chir. T. I.
(w)p. 266. 267.
(x)p. 265.
(y)p. 257.
(z)p. 290.
(a)[Spaltenumbruch]p. 292.
(b)p. 293. 300.
(c)Journ. med. 1757. m. Mars. 1759. m. Mai. & T. III. n. 1. wenn ich nicht irre.
(d)IV. Anmerk. Hamburger Magazin T. XIV. add. N. Eph. Nat. Cur. Dec. II. obs. 61. 68. 69.
III. Abſchn. Jhr Bau.
Duͤnnung. Oefters hat ſich die Galle nachdem ſie ſich von ſelbſt geoͤfnet, einen Ausfluß gemacht, und es ent- ſtanden von Zeit zu Zeit Fiſteln; die ſich wechſel&ſe;weiſe oͤfneten, und wieder ſchloſſen (r). Durch einen Abceß des Oberſchmeerbauches kamen nach und nach eine Men- ſte Steine zum Vorſchein (s).
Jch habe zu allererſt bei dem Cheſelden geleſen (t), daß Steine mit guten Fortgange durchgebrochen, und mit Vorteil herausgeſchnitten ſind.
Jn dieſem Fache hat ſich J. Lud, Petit viele Ver- dienſte erworben (u), denn es fand derſelbe, daß ein Wundarzt, die Natur nachahmen, und den Kranken von einem der allergrauſamſten Uebel befreien koͤnne; er giebt zugleich die Zeichen, nach der Lage und dem Schwanken u. ſ. w. an (w), und erinnert, es muͤſſe der Geſchwulſt deutlich begrenzt (x) ſein, und anhaͤngen, wofern man in die Blaſe einen Einſchnitt machen wolle. Er lies den erſten Kranken mit gutem Bedachte von ſich, weil er ſich nicht unterſtand, die neue Erfindung an Men- ſchen zu verſuchen (y). Nach der Zeit ſchlug er eine Oefnung der Gallenblaſe vor, wie man einen Griffel (z) anbringen muͤſte (a), und endlich zog er den Stein, oh- ne gefaͤrliche Folgen ſelbſt heraus (b).
Vor kurzen folgten ihm einige beruͤmte Maͤnner (c) und vor andern, der beruͤmte J. Zacharias Vogel nach (d).
Noch
(r)[Spaltenumbruch]Mém. de l’Acad. de Chir. I. p. 298.
(s)Eph. Nat. Cur. Vol. X. obſ. 91.
(t)p. 166.
(u)Mém. de Chir. T. I.
(w)p. 266. 267.
(x)p. 265.
(y)p. 257.
(z)p. 290.
(a)[Spaltenumbruch]p. 292.
(b)p. 293. 300.
(c)Journ. med. 1757. m. Mars. 1759. m. Mai. & T. III. n. 1. wenn ich nicht irre.
(d)IV. Anmerk. Hamburger Magazin T. XIV. add. N. Eph. Nat. Cur. Dec. II. obſ. 61. 68. 69.
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III. Abſchn. Jhr Bau.
Duͤnnung. Oefters hat ſich die Galle nachdem ſie ſich
von ſelbſt geoͤfnet, einen Ausfluß gemacht, und es ent-
ſtanden von Zeit zu Zeit Fiſteln; die ſich wechſel&ſe;weiſe
oͤfneten, und wieder ſchloſſen (r). Durch einen Abceß
des Oberſchmeerbauches kamen nach und nach eine Men-
ſte Steine zum Vorſchein (s).
Jch habe zu allererſt bei dem Cheſelden geleſen (t),
daß Steine mit guten Fortgange durchgebrochen, und
mit Vorteil herausgeſchnitten ſind.
Jn dieſem Fache hat ſich J. Lud, Petit viele Ver-
dienſte erworben (u), denn es fand derſelbe, daß ein
Wundarzt, die Natur nachahmen, und den Kranken
von einem der allergrauſamſten Uebel befreien koͤnne; er
giebt zugleich die Zeichen, nach der Lage und dem
Schwanken u. ſ. w. an (w), und erinnert, es muͤſſe der
Geſchwulſt deutlich begrenzt (x) ſein, und anhaͤngen,
wofern man in die Blaſe einen Einſchnitt machen wolle.
Er lies den erſten Kranken mit gutem Bedachte von ſich,
weil er ſich nicht unterſtand, die neue Erfindung an Men-
ſchen zu verſuchen (y). Nach der Zeit ſchlug er eine
Oefnung der Gallenblaſe vor, wie man einen Griffel (z)
anbringen muͤſte (a), und endlich zog er den Stein, oh-
ne gefaͤrliche Folgen ſelbſt heraus (b).
Vor kurzen folgten ihm einige beruͤmte Maͤnner (c)
und vor andern, der beruͤmte J. Zacharias Vogel
nach (d).
Noch
(r)
Mém. de l’Acad. de Chir. I.
p. 298.
(s) Eph. Nat. Cur. Vol. X.
obſ. 91.
(t) p. 166.
(u) Mém. de Chir. T. I.
(w) p. 266. 267.
(x) p. 265.
(y) p. 257.
(z) p. 290.
(a)
p. 292.
(b) p. 293. 300.
(c) Journ. med. 1757. m. Mars.
1759. m. Mai. & T. III. n. 1. wenn
ich nicht irre.
(d) IV. Anmerk. Hamburger
Magazin T. XIV. add. N. Eph.
Nat. Cur. Dec. II. obſ. 61. 68. 69.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 875. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/895>, abgerufen am 25.11.2024.
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