Hieher rechne ich auch die Gelbesucht der kleinen Kin- der, die man mit der Rhabarber fortschaft. Der ge- meinschaftliche Gallengang scheint, von Käsegerinnungen verstopft zu sein (a*).
Daher fliest nach der gemeinen Uebereinstimmung der anatomischen Schriftsteller, die Galle aus der Leber in die Gallenblase ab: nur daß darunter viele, und un- ter diesen befinden wir uns auch mit, einen Theil, in derjenigen Zeit, da der Ausfluß der Galle in den Zwölf- fingerdarm gehemmt ist, dahin gelangen lassen. Man kan sich aber vorstellen, daß eine solche Menge Galle in die Blase komme, als der Gallenblasengang (b) durchläst.
Andre leiten beständig, und alle Galle auf diesem Wege fort, wir haben aber bereits unsre Gegengründe oben vorgetragen.
§. 24. Ob die Galle durch andre Wege, aus der Leber in die Gallenblase komme.
Jch habe an einem andern Orte gezeigt (a), daß die Anatomie keine Gänge erlaube, die von der Leber in die Gallenblase führen sollten, den gedachten Gallenblasen- gang ausgenommen; damit man uns aber nicht vorwer- fen möge, es könnten wohl einige, uns unbekannte, und vielleicht gar zu subtile Wege noch vorhanden sein, auf welchen die Leber ihre Galle in die Blase durchleitete, oder damit uns nicht, wie bereits mehrmalen geschehen, unsre Gegner antworten möchten, diese Kanäle wären nicht darum unsichtbar, weil man sie nicht gleich sehen könne, so wollen wir die Gründe anhören, die berümte Männer
zur
[Spaltenumbruch]
dernisse im Ausgange add. JASO- LINUS. PETIT beim PALFYN II. p. 239. Thes. Paris. ann, 1744. ausgegeben.
(a*)[Spaltenumbruch]STORCH Kinderkrankh. p. 379.
(b)VERHEYEN II. p. 79. Conf. GLISSON p. 159. 160.
(a)p. 541.
III. Abſchn. Jhr Bau.
Hieher rechne ich auch die Gelbeſucht der kleinen Kin- der, die man mit der Rhabarber fortſchaft. Der ge- meinſchaftliche Gallengang ſcheint, von Kaͤſegerinnungen verſtopft zu ſein (a*).
Daher flieſt nach der gemeinen Uebereinſtimmung der anatomiſchen Schriftſteller, die Galle aus der Leber in die Gallenblaſe ab: nur daß darunter viele, und un- ter dieſen befinden wir uns auch mit, einen Theil, in derjenigen Zeit, da der Ausfluß der Galle in den Zwoͤlf- fingerdarm gehemmt iſt, dahin gelangen laſſen. Man kan ſich aber vorſtellen, daß eine ſolche Menge Galle in die Blaſe komme, als der Gallenblaſengang (b) durchlaͤſt.
Andre leiten beſtaͤndig, und alle Galle auf dieſem Wege fort, wir haben aber bereits unſre Gegengruͤnde oben vorgetragen.
§. 24. Ob die Galle durch andre Wege, aus der Leber in die Gallenblaſe komme.
Jch habe an einem andern Orte gezeigt (a), daß die Anatomie keine Gaͤnge erlaube, die von der Leber in die Gallenblaſe fuͤhren ſollten, den gedachten Gallenblaſen- gang ausgenommen; damit man uns aber nicht vorwer- fen moͤge, es koͤnnten wohl einige, uns unbekannte, und vielleicht gar zu ſubtile Wege noch vorhanden ſein, auf welchen die Leber ihre Galle in die Blaſe durchleitete, oder damit uns nicht, wie bereits mehrmalen geſchehen, unſre Gegner antworten moͤchten, dieſe Kanaͤle waͤren nicht darum unſichtbar, weil man ſie nicht gleich ſehen koͤnne, ſo wollen wir die Gruͤnde anhoͤren, die beruͤmte Maͤnner
zur
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derniſſe im Ausgange add. JASO- LINUS. PETIT beim PALFYN II. p. 239. Theſ. Pariſ. ann, 1744. ausgegeben.
(a*)[Spaltenumbruch]STORCH Kinderkrankh. p. 379.
(b)VERHEYEN II. p. 79. Conf. GLISSON p. 159. 160.
(a)p. 541.
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[859/0879]
III. Abſchn. Jhr Bau.
Hieher rechne ich auch die Gelbeſucht der kleinen Kin-
der, die man mit der Rhabarber fortſchaft. Der ge-
meinſchaftliche Gallengang ſcheint, von Kaͤſegerinnungen
verſtopft zu ſein (a*).
Daher flieſt nach der gemeinen Uebereinſtimmung
der anatomiſchen Schriftſteller, die Galle aus der Leber
in die Gallenblaſe ab: nur daß darunter viele, und un-
ter dieſen befinden wir uns auch mit, einen Theil, in
derjenigen Zeit, da der Ausfluß der Galle in den Zwoͤlf-
fingerdarm gehemmt iſt, dahin gelangen laſſen. Man
kan ſich aber vorſtellen, daß eine ſolche Menge Galle in
die Blaſe komme, als der Gallenblaſengang (b) durchlaͤſt.
Andre leiten beſtaͤndig, und alle Galle auf dieſem
Wege fort, wir haben aber bereits unſre Gegengruͤnde
oben vorgetragen.
§. 24.
Ob die Galle durch andre Wege, aus der Leber
in die Gallenblaſe komme.
Jch habe an einem andern Orte gezeigt (a), daß die
Anatomie keine Gaͤnge erlaube, die von der Leber in die
Gallenblaſe fuͤhren ſollten, den gedachten Gallenblaſen-
gang ausgenommen; damit man uns aber nicht vorwer-
fen moͤge, es koͤnnten wohl einige, uns unbekannte, und
vielleicht gar zu ſubtile Wege noch vorhanden ſein, auf
welchen die Leber ihre Galle in die Blaſe durchleitete, oder
damit uns nicht, wie bereits mehrmalen geſchehen, unſre
Gegner antworten moͤchten, dieſe Kanaͤle waͤren nicht
darum unſichtbar, weil man ſie nicht gleich ſehen koͤnne,
ſo wollen wir die Gruͤnde anhoͤren, die beruͤmte Maͤnner
zur
(a)
(a*)
STORCH Kinderkrankh.
p. 379.
(b) VERHEYEN II. p. 79.
Conf. GLISSON p. 159. 160.
(a) p. 541.
(a)
derniſſe im Ausgange add. JASO-
LINUS. PETIT beim PALFYN
II. p. 239. Theſ. Pariſ. ann, 1744.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 859. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/879>, abgerufen am 23.11.2024.
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