fürchten, damit sich nicht etwa die Folgen von einer fau- len Galle mit darunter mischen; man hat viele solche Versuche, die glaubwürdig sind vom Gaubius, und diese findet man bei den Schülern dieses grossen Mannes beschrieben.
Wir wollen den Anfang mit denjenigen machen, die die Galle mit den sauren Dingen leidet.
Wir wollen den Violensirup zu erst vor uns nehmen, wovon sie sich grün färbt (e), so wie von der Tinktur der Pappelrosen (f).
Sie soll die Milch zum gerinnen bringen (g), doch dieses ist ohne Grund gesagt (h), indem sie eine verdün- nende Kraft hat, die Säure zurükke hält, und so gar die geronnene Milch auflöset (i).
Sie gerinnt von den sauren Materien im Schweins- magen (k).
Die trokknen Sauersalze, als der Alaun (l), coagu- liren die Galle, fast wie die sauren Geister. Man will auch, daß dieselben mit der Galle aufbrausen sollen (m).
Die vegetabilische Säure verändert sie wenig, die Galle gerinnt nicht vom Weine, sie brauset mit demsel- bigen nicht, auch nicht einmal mit dem schon sauren Rheinweine (n). Es wird aber auch nicht die Fäulnis
der
(e)[Spaltenumbruch]HOFMANN med. syst. I. p. 283. VERHEYEN L. II. p. 90. FLOYER p. 113. STIEF Hamb. Magaz. T. VI. n. 4. mit grünem nebligen Klumpen. Solches läug- net RAMSAY p. 5. doch bestätigt es de bile cystica Cl. SPIELMANN in einem Briefe an mich.
(f)DEIDIER tum. p. 52.
(g)TESTI Galer. di minerv. T. VI. p. 145. seqq. VALISNER galer. Minerv. T. VI. p. 87. Oper. T. III. Oss. var. p. 141. ORTLOB cholepoje. negor.
(h)[Spaltenumbruch]
Gerinnt nicht. MOSEDER negot. p. 14.
(i)VISSCHER I. c. n. 49. NARCIS. p. 9.
(k)FLOYER p. 124.
(l)FLOYER p. 121. werden gelbe Klümpe.
(m)HOMBERG Mem. de l'Acad. 1709. p. 360.
(n)BIRCH T. II. p. 22. wird davon dünne. ORTLOB.
III. Abſchn. Jhr Bau.
fuͤrchten, damit ſich nicht etwa die Folgen von einer fau- len Galle mit darunter miſchen; man hat viele ſolche Verſuche, die glaubwuͤrdig ſind vom Gaubius, und dieſe findet man bei den Schuͤlern dieſes groſſen Mannes beſchrieben.
Wir wollen den Anfang mit denjenigen machen, die die Galle mit den ſauren Dingen leidet.
Wir wollen den Violenſirup zu erſt vor uns nehmen, wovon ſie ſich gruͤn faͤrbt (e), ſo wie von der Tinktur der Pappelroſen (f).
Sie ſoll die Milch zum gerinnen bringen (g), doch dieſes iſt ohne Grund geſagt (h), indem ſie eine verduͤn- nende Kraft hat, die Saͤure zuruͤkke haͤlt, und ſo gar die geronnene Milch aufloͤſet (i).
Sie gerinnt von den ſauren Materien im Schweins- magen (k).
Die trokknen Sauerſalze, als der Alaun (l), coagu- liren die Galle, faſt wie die ſauren Geiſter. Man will auch, daß dieſelben mit der Galle aufbrauſen ſollen (m).
Die vegetabiliſche Saͤure veraͤndert ſie wenig, die Galle gerinnt nicht vom Weine, ſie brauſet mit demſel- bigen nicht, auch nicht einmal mit dem ſchon ſauren Rheinweine (n). Es wird aber auch nicht die Faͤulnis
der
(e)[Spaltenumbruch]HOFMANN med. ſyſt. I. p. 283. VERHEYEN L. II. p. 90. FLOYER p. 113. STIEF Hamb. Magaz. T. VI. n. 4. mit gruͤnem nebligen Klumpen. Solches laͤug- net RAMSAY p. 5. doch beſtaͤtigt es de bile cyſtica Cl. SPIELMANN in einem Briefe an mich.
(f)DEIDIER tum. p. 52.
(g)TESTI Galer. di minerv. T. VI. p. 145. ſeqq. VALISNER galer. Minerv. T. VI. p. 87. Oper. T. III. Oſſ. var. p. 141. ORTLOB cholepoje. negor.
(h)[Spaltenumbruch]
Gerinnt nicht. MOSEDER negot. p. 14.
(i)VISSCHER I. c. n. 49. NARCIS. p. 9.
(k)FLOYER p. 124.
(l)FLOYER p. 121. werden gelbe Kluͤmpe.
(m)HOMBERG Mém. de l’Acad. 1709. p. 360.
(n)BIRCH T. II. p. 22. wird davon duͤnne. ORTLOB.
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Verſuche, die glaubwuͤrdig ſind vom Gaubius, und
dieſe findet man bei den Schuͤlern dieſes groſſen Mannes
beſchrieben.
Wir wollen den Anfang mit denjenigen machen, die
die Galle mit den ſauren Dingen leidet.
Wir wollen den Violenſirup zu erſt vor uns nehmen,
wovon ſie ſich gruͤn faͤrbt (e), ſo wie von der Tinktur
der Pappelroſen (f).
Sie ſoll die Milch zum gerinnen bringen (g), doch
dieſes iſt ohne Grund geſagt (h), indem ſie eine verduͤn-
nende Kraft hat, die Saͤure zuruͤkke haͤlt, und ſo gar
die geronnene Milch aufloͤſet (i).
Sie gerinnt von den ſauren Materien im Schweins-
magen (k).
Die trokknen Sauerſalze, als der Alaun (l), coagu-
liren die Galle, faſt wie die ſauren Geiſter. Man will
auch, daß dieſelben mit der Galle aufbrauſen ſollen (m).
Die vegetabiliſche Saͤure veraͤndert ſie wenig, die
Galle gerinnt nicht vom Weine, ſie brauſet mit demſel-
bigen nicht, auch nicht einmal mit dem ſchon ſauren
Rheinweine (n). Es wird aber auch nicht die Faͤulnis
der
(e)
HOFMANN med. ſyſt. I.
p. 283. VERHEYEN L. II. p. 90.
FLOYER p. 113. STIEF Hamb.
Magaz. T. VI. n. 4. mit gruͤnem
nebligen Klumpen. Solches laͤug-
net RAMSAY p. 5. doch beſtaͤtigt
es de bile cyſtica Cl. SPIELMANN
in einem Briefe an mich.
(f) DEIDIER tum. p. 52.
(g) TESTI Galer. di minerv.
T. VI. p. 145. ſeqq. VALISNER
galer. Minerv. T. VI. p. 87. Oper.
T. III. Oſſ. var. p. 141. ORTLOB
cholepoje. negor.
(h)
Gerinnt nicht. MOSEDER
negot. p. 14.
(i) VISSCHER I. c. n. 49.
NARCIS. p. 9.
(k) FLOYER p. 124.
(l) FLOYER p. 121. werden
gelbe Kluͤmpe.
(m) HOMBERG Mém. de
l’Acad. 1709. p. 360.
(n) BIRCH T. II. p. 22. wird
davon duͤnne. ORTLOB.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 815. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/835>, abgerufen am 22.11.2024.
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