Arten der Gummen auf, als die Mirrhe selbst, das Bdellium (k), sie zerlegt am besten die Zähigkeit der Aloe (l) und das Wachs, so daß der Eierdotter davon zerfliest (l*). Die Chineser mischen sie unter ihren Fir- nis (m).
Sie soll ferner die menschlichen Säfte auflösen (n), weil die Gelbesucht die Dichtheit des Blutes in eine Wässrigkeit verwandelt (o).
Daher hat man die auflösende Kräfte der Galle son- derlich zu allen Zeiten in den Augenkrankheiten sehr merk- würdig, sowohl bei den Griechen (p), als bei den Ara- bern (q), auch bei den Neuern (r), und auch bei den Chinesern (s) befunden.
Man pflegte sie, zu der Zeit als man das Buch des Tobias schrieb, gemeiniglich gegen die Augenfelle (t) und Häute der Hornhaut (u), sowohl von Vögeln (w), als
von
(k)[Spaltenumbruch]GESNER quadruped. de Tauro.
(l)Pharmacien moderne p. 98.
(l*)Act. acad. Mogunt. II. p. 293.
(m)Mem. des savans etrang. T. III. p. 121.
(n)QUESNAI oecon. anim. p. 181. G. v. SWIETEN III. p. 500.
(o) hindre das Grimmen. HEU- ERMANN T. III. p. 796.
(p) das unterlaufne Blut AP- POLLINIUS pitaneus, curirte mit Kazzengalle PLIN. L. XXIX. n. 38. & MILETUS ibid. L. XXV. n. 2. von der Menschengalle. GA- LEN. ad PISONEM c. 9 von der Hyänengalle Wider dunkle Au- gen soll die Galle der Hyänen, von Rebhünern und Aal gut seyn AL- VANDER TRALLIANUS L. II. c. 5. PLINIUS und Löwengalle PLIN. L. XXIX. n. 25. und MAR- CELL Empir. L. XXVIIII. n. 40.
(q)[Spaltenumbruch]JAN DAMASCENUS L. IV. c. 9. wider schwache Augen, Galle vom Vogel Horbaara SHAW tra- vels p. 252.
(r) Nattergalle WEDEL Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 2. obs. 126. BARTHOL morb. bibl. 12. 15. FORESTUS L. II. obs. 9. HEI- STER de cataract. p. 282. MANU- TII hermes p. 786. von der Adler- galle MONTIN med. lap. Luliens. von ihm, vom Schwan, und Wolfe, machen sie eine Augensalbe HARMENS med. lap. n. 15.
(s) Elephantengalle.
(t) Hundesgalle. DEMETRIUS cur. accipit. p. 559. Geiergalle Idem p 633.
(u)BURRHUS de felle humano.
(w) Adler oder Geiergalle wi- der unterlaufnes Blut PLINIUS L. XXIX. n. 36. von den Raub- vögeln AVICENNA L. II. tr. 3. c. 256.
Die Galle. XXIII. Buch.
Arten der Gummen auf, als die Mirrhe ſelbſt, das Bdellium (k), ſie zerlegt am beſten die Zaͤhigkeit der Aloe (l) und das Wachs, ſo daß der Eierdotter davon zerflieſt (l*). Die Chineſer miſchen ſie unter ihren Fir- nis (m).
Sie ſoll ferner die menſchlichen Saͤfte aufloͤſen (n), weil die Gelbeſucht die Dichtheit des Blutes in eine Waͤſſrigkeit verwandelt (o).
Daher hat man die aufloͤſende Kraͤfte der Galle ſon- derlich zu allen Zeiten in den Augenkrankheiten ſehr merk- wuͤrdig, ſowohl bei den Griechen (p), als bei den Ara- bern (q), auch bei den Neuern (r), und auch bei den Chineſern (s) befunden.
Man pflegte ſie, zu der Zeit als man das Buch des Tobias ſchrieb, gemeiniglich gegen die Augenfelle (t) und Haͤute der Hornhaut (u), ſowohl von Voͤgeln (w), als
von
(k)[Spaltenumbruch]GESNER quadruped. de Tauro.
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(l*)Act. acad. Mogunt. II. p. 293.
(m)Mém. des ſavans etrang. T. III. p. 121.
(n)QUESNAI oecon. anim. p. 181. G. v. SWIETEN III. p. 500.
(o) hindre das Grimmen. HEU- ERMANN T. III. p. 796.
(p) das unterlaufne Blut AP- POLLINIUS pitaneus, curirte mit Kazzengalle PLIN. L. XXIX. n. 38. & MILETUS ibid. L. XXV. n. 2. von der Menſchengalle. GA- LEN. ad PISONEM c. 9 von der Hyaͤnengalle Wider dunkle Au- gen ſoll die Galle der Hyaͤnen, von Rebhuͤnern und Aal gut ſeyn AL- VANDER TRALLIANUS L. II. c. 5. PLINIUS und Loͤwengalle PLIN. L. XXIX. n. 25. und MAR- CELL Empir. L. XXVIIII. n. 40.
(q)[Spaltenumbruch]JAN DAMASCENUS L. IV. c. 9. wider ſchwache Augen, Galle vom Vogel Horbaara SHAW tra- vels p. 252.
(r) Nattergalle WEDEL Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 2. obſ. 126. BARTHOL morb. bibl. 12. 15. FORESTUS L. II. obſ. 9. HEI- STER de cataract. p. 282. MANU- TII hermes p. 786. von der Adler- galle MONTIN med. lap. Lulienſ. von ihm, vom Schwan, und Wolfe, machen ſie eine Augenſalbe HARMENS med. lap. n. 15.
(s) Elephantengalle.
(t) Hundesgalle. DEMETRIUS cur. accipit. p. 559. Geiergalle Idem p 633.
(u)BURRHUS de felle humano.
(w) Adler oder Geiergalle wi- der unterlaufnes Blut PLINIUS L. XXIX. n. 36. von den Raub- voͤgeln AVICENNA L. II. tr. 3. c. 256.
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[812/0832]
Die Galle. XXIII. Buch.
Arten der Gummen auf, als die Mirrhe ſelbſt, das
Bdellium (k), ſie zerlegt am beſten die Zaͤhigkeit der
Aloe (l) und das Wachs, ſo daß der Eierdotter davon
zerflieſt (l*). Die Chineſer miſchen ſie unter ihren Fir-
nis (m).
Sie ſoll ferner die menſchlichen Saͤfte aufloͤſen (n),
weil die Gelbeſucht die Dichtheit des Blutes in eine
Waͤſſrigkeit verwandelt (o).
Daher hat man die aufloͤſende Kraͤfte der Galle ſon-
derlich zu allen Zeiten in den Augenkrankheiten ſehr merk-
wuͤrdig, ſowohl bei den Griechen (p), als bei den Ara-
bern (q), auch bei den Neuern (r), und auch bei den
Chineſern (s) befunden.
Man pflegte ſie, zu der Zeit als man das Buch des
Tobias ſchrieb, gemeiniglich gegen die Augenfelle (t) und
Haͤute der Hornhaut (u), ſowohl von Voͤgeln (w), als
von
(k)
GESNER quadruped. de
Tauro.
(l) Pharmacien moderne p. 98.
(l*) Act. acad. Mogunt. II.
p. 293.
(m) Mém. des ſavans etrang.
T. III. p. 121.
(n) QUESNAI oecon. anim.
p. 181. G. v. SWIETEN III.
p. 500.
(o) hindre das Grimmen. HEU-
ERMANN T. III. p. 796.
(p) das unterlaufne Blut AP-
POLLINIUS pitaneus, curirte mit
Kazzengalle PLIN. L. XXIX.
n. 38. & MILETUS ibid. L. XXV.
n. 2. von der Menſchengalle. GA-
LEN. ad PISONEM c. 9 von der
Hyaͤnengalle Wider dunkle Au-
gen ſoll die Galle der Hyaͤnen, von
Rebhuͤnern und Aal gut ſeyn AL-
VANDER TRALLIANUS L. II.
c. 5. PLINIUS und Loͤwengalle
PLIN. L. XXIX. n. 25. und MAR-
CELL Empir. L. XXVIIII. n. 40.
(q)
JAN DAMASCENUS L. IV.
c. 9. wider ſchwache Augen, Galle
vom Vogel Horbaara SHAW tra-
vels p. 252.
(r) Nattergalle WEDEL Eph.
Nat. Cur. Dec. I. ann. 2. obſ. 126.
BARTHOL morb. bibl. 12. 15.
FORESTUS L. II. obſ. 9. HEI-
STER de cataract. p. 282. MANU-
TII hermes p. 786. von der Adler-
galle MONTIN med. lap. Lulienſ.
von ihm, vom Schwan, und
Wolfe, machen ſie eine Augenſalbe
HARMENS med. lap. n. 15.
(s) Elephantengalle.
(t) Hundesgalle. DEMETRIUS
cur. accipit. p. 559. Geiergalle
Idem p 633.
(u) BURRHUS de felle humano.
(w) Adler oder Geiergalle wi-
der unterlaufnes Blut PLINIUS
L. XXIX. n. 36. von den Raub-
voͤgeln AVICENNA L. II. tr. 3.
c. 256.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 812. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/832>, abgerufen am 22.11.2024.
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