Jhre Farbe ist in den meisten Thieren (a), so wie in den Fischen (b), den eierlegenden Vierfüßigen (c) und Vögeln grün.
Dunkler ist die Farbe in den fleischfräßigen Thieren (d) mit einem häufig beigemischtem Gelben, so daß die Gal- le im Menschen, wenn sie sich verbreitet hat, und in die kleine Gefässe übergegangen, oder in andre Säfte er- giest, gelb erscheint (e). Jm Hasen ist sie rotschwarz (e*).
Jn Krankheiten nähert sie sich mehr, oder weniger der Schwärze, z. E. in der Pest (f), im gelben Fieber (g) in der schwarzen Sucht (h), in milzsüchtigen Perso- nen (h*), und in der Rinderseuche (i).
Jhre Farbe ändert sich von der Beimischung der Magenspeisen, und von den Materien im Gedärme der- gestalt, daß einer, und eben derselbe Mensch, nach der Reihe, eine bleiche, rostfarbne, und waidblaue Galle durchs Erbrechen von sich gegeben (m).
Jch
(a)[Spaltenumbruch]
die Kraut fressen, Schaa- fe, Rehe, Kühe, Kaninchen FLOYER praeternat. state of hum. p. 115.
(b) süsbitter in den Flusfischen, und nicht so bitter, als in den Vierfüßigen. Doch das finde ich nicht, sie ist sehr scharf, doch nicht wirklich bitter. FLOYER p. 118.
(c) Frosch, Kamäleon. HAS- SELQUIST p. 297 298. Schild- kröte WELSCH hecatest I. n. 47. blau in der Klapperschlange MA- THER.
(d) schwarz im Löwen BARTH. Cent. IV. n. 100.
(e) gelb im Hunde, Schwein, und Menschen. FLOYER p. 116. Wiesel flammenfarbig Idem p. 118.
(e*)BUFFON T. VI. p. 275.
(f)[Spaltenumbruch]COUZIER I. c. & ibid. p. 201. 278. a CASTRO. DEIDIER p. 513.
(g)I. c.
(h)TISSOT Epist p. 28. 29. WALTHER färbte so gar. Jn ei- nem, der Ohnmachten unterwor- fen war, kolschwarz MORGAGN. sed caus. morb. I. p 251. bei einer scirrhösen Gekrösdrüse sehr schwarz Idem I. II Epist. 30. wie ein schwar- zes Geblüte PASTA in aphor. hipp. Ep. 69.
(h*)WALTHER de atrabile.
(i) Gelbschwarz Fraenk. Anmerk. I. c. RAUDOT p. 22. braun SAU- VAGES Mem. p. 16. MANGET reflex p. 162. Scripta Soc Danic. p. 393. seq.
(m)COBER Silesiac. IV. p. 48.
E e e 5
III. Abſchn. Jhr Bau.
§. 4. Die Farbe.
Jhre Farbe iſt in den meiſten Thieren (a), ſo wie in den Fiſchen (b), den eierlegenden Vierfuͤßigen (c) und Voͤgeln gruͤn.
Dunkler iſt die Farbe in den fleiſchfraͤßigen Thieren (d) mit einem haͤufig beigemiſchtem Gelben, ſo daß die Gal- le im Menſchen, wenn ſie ſich verbreitet hat, und in die kleine Gefaͤſſe uͤbergegangen, oder in andre Saͤfte er- gieſt, gelb erſcheint (e). Jm Haſen iſt ſie rotſchwarz (e*).
Jn Krankheiten naͤhert ſie ſich mehr, oder weniger der Schwaͤrze, z. E. in der Peſt (f), im gelben Fieber (g) in der ſchwarzen Sucht (h), in milzſuͤchtigen Perſo- nen (h*), und in der Rinderſeuche (i).
Jhre Farbe aͤndert ſich von der Beimiſchung der Magenſpeiſen, und von den Materien im Gedaͤrme der- geſtalt, daß einer, und eben derſelbe Menſch, nach der Reihe, eine bleiche, roſtfarbne, und waidblaue Galle durchs Erbrechen von ſich gegeben (m).
Jch
(a)[Spaltenumbruch]
die Kraut freſſen, Schaa- fe, Rehe, Kuͤhe, Kaninchen FLOYER præternat. ſtate of hum. p. 115.
(b) ſuͤsbitter in den Flusfiſchen, und nicht ſo bitter, als in den Vierfuͤßigen. Doch das finde ich nicht, ſie iſt ſehr ſcharf, doch nicht wirklich bitter. FLOYER p. 118.
(c) Froſch, Kamaͤleon. HAS- SELQUIST p. 297 298. Schild- kroͤte WELSCH hecateſt I. n. 47. blau in der Klapperſchlange MA- THER.
(d) ſchwarz im Loͤwen BARTH. Cent. IV. n. 100.
(e) gelb im Hunde, Schwein, und Menſchen. FLOYER p. 116. Wieſel flammenfarbig Idem p. 118.
(e*)BUFFON T. VI. p. 275.
(f)[Spaltenumbruch]COUZIER I. c. & ibid. p. 201. 278. a CASTRO. DEIDIER p. 513.
(g)I. c.
(h)TISSOT Epiſt p. 28. 29. WALTHER faͤrbte ſo gar. Jn ei- nem, der Ohnmachten unterwor- fen war, kolſchwarz MORGAGN. ſed cauſ. morb. I. p 251. bei einer ſcirrhoͤſen Gekroͤsdruͤſe ſehr ſchwarz Idem I. II Epiſt. 30. wie ein ſchwar- zes Gebluͤte PASTA in aphor. hipp. Ep. 69.
(h*)WALTHER de atrabile.
(i) Gelbſchwarz Frænk. Anmerk. I. c. RAUDOT p. 22. braun SAU- VAGES Mém. p. 16. MANGET reflex p. 162. Scripta Soc Danic. p. 393. ſeq.
(m)COBER Sileſiac. IV. p. 48.
E e e 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0829"n="809"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III.</hi> Abſchn. Jhr Bau.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§. 4.<lb/><hirendition="#b"><hirendition="#g">Die Farbe.</hi></hi></head><lb/><p>Jhre Farbe iſt in den meiſten Thieren <noteplace="foot"n="(a)"><cb/>
die Kraut freſſen, Schaa-<lb/>
fe, Rehe, Kuͤhe, Kaninchen<lb/><hirendition="#aq">FLOYER præternat. ſtate of hum.<lb/>
p.</hi> 115.</note>, ſo wie<lb/>
in den Fiſchen <noteplace="foot"n="(b)">ſuͤsbitter in den Flusfiſchen,<lb/>
und nicht ſo bitter, als in den<lb/>
Vierfuͤßigen. Doch das finde ich<lb/>
nicht, ſie iſt ſehr ſcharf, doch nicht<lb/>
wirklich bitter. <hirendition="#aq">FLOYER p.</hi> 118.</note>, den eierlegenden Vierfuͤßigen <noteplace="foot"n="(c)">Froſch, Kamaͤleon. <hirendition="#aq">HAS-<lb/>
SELQUIST p.</hi> 297 298. Schild-<lb/>
kroͤte <hirendition="#aq">WELSCH hecateſt I. n.</hi> 47.<lb/>
blau in der Klapperſchlange <hirendition="#aq">MA-<lb/>
THER.</hi></note> und<lb/>
Voͤgeln gruͤn.</p><lb/><p>Dunkler iſt die Farbe in den fleiſchfraͤßigen Thieren <noteplace="foot"n="(d)">ſchwarz im Loͤwen <hirendition="#aq">BARTH.<lb/>
Cent. IV. n.</hi> 100.</note><lb/>
mit einem haͤufig beigemiſchtem Gelben, ſo daß die Gal-<lb/>
le im Menſchen, wenn ſie ſich verbreitet hat, und in die<lb/>
kleine Gefaͤſſe uͤbergegangen, oder in andre Saͤfte er-<lb/>
gieſt, gelb erſcheint <noteplace="foot"n="(e)">gelb im Hunde, Schwein,<lb/>
und Menſchen. <hirendition="#aq">FLOYER p.</hi> 116.<lb/>
Wieſel flammenfarbig <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Idem</hi> p.</hi> 118.</note>. Jm Haſen iſt ſie rotſchwarz <noteplace="foot"n="(e*)"><hirendition="#aq">BUFFON T. VI. p.</hi> 275.</note>.</p><lb/><p>Jn Krankheiten naͤhert ſie ſich mehr, oder weniger<lb/>
der Schwaͤrze, z. E. in der Peſt <noteplace="foot"n="(f)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">COUZIER</hi> I. c. & ibid.<lb/>
p. 201. 278. a CASTRO. DEIDIER<lb/>
p.</hi> 513.</note>, im gelben Fieber <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">I. c.</hi></note><lb/>
in der ſchwarzen Sucht <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">TISSOT Epiſt p. 28. 29.<lb/>
WALTHER</hi> faͤrbte ſo gar. Jn ei-<lb/>
nem, der Ohnmachten unterwor-<lb/>
fen war, kolſchwarz <hirendition="#aq">MORGAGN.<lb/>ſed cauſ. morb. I. p</hi> 251. bei einer<lb/>ſcirrhoͤſen Gekroͤsdruͤſe ſehr ſchwarz<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Idem</hi> I. II Epiſt.</hi> 30. wie ein ſchwar-<lb/>
zes Gebluͤte <hirendition="#aq"><hirendition="#g">PASTA</hi> in aphor.<lb/>
hipp. Ep.</hi> 69.</note>, in milzſuͤchtigen Perſo-<lb/>
nen <noteplace="foot"n="(h*)"><hirendition="#aq">WALTHER de atrabile.</hi></note>, und in der Rinderſeuche <noteplace="foot"n="(i)">Gelbſchwarz <hirendition="#aq">Frænk. Anmerk.<lb/>
I. c. RAUDOT p.</hi> 22. braun <hirendition="#aq">SAU-<lb/>
VAGES Mém. p. 16. MANGET<lb/>
reflex p. 162. Scripta Soc Danic.<lb/>
p. 393. ſeq.</hi></note>.</p><lb/><p>Jhre Farbe aͤndert ſich von der Beimiſchung der<lb/>
Magenſpeiſen, und von den Materien im Gedaͤrme der-<lb/>
geſtalt, daß einer, und eben derſelbe Menſch, nach der<lb/>
Reihe, eine bleiche, roſtfarbne, und waidblaue Galle<lb/>
durchs Erbrechen von ſich gegeben <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">COBER Sileſiac. IV. p.</hi> 48.</note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">E e e 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">Jch</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[809/0829]
III. Abſchn. Jhr Bau.
§. 4.
Die Farbe.
Jhre Farbe iſt in den meiſten Thieren (a), ſo wie
in den Fiſchen (b), den eierlegenden Vierfuͤßigen (c) und
Voͤgeln gruͤn.
Dunkler iſt die Farbe in den fleiſchfraͤßigen Thieren (d)
mit einem haͤufig beigemiſchtem Gelben, ſo daß die Gal-
le im Menſchen, wenn ſie ſich verbreitet hat, und in die
kleine Gefaͤſſe uͤbergegangen, oder in andre Saͤfte er-
gieſt, gelb erſcheint (e). Jm Haſen iſt ſie rotſchwarz (e*).
Jn Krankheiten naͤhert ſie ſich mehr, oder weniger
der Schwaͤrze, z. E. in der Peſt (f), im gelben Fieber (g)
in der ſchwarzen Sucht (h), in milzſuͤchtigen Perſo-
nen (h*), und in der Rinderſeuche (i).
Jhre Farbe aͤndert ſich von der Beimiſchung der
Magenſpeiſen, und von den Materien im Gedaͤrme der-
geſtalt, daß einer, und eben derſelbe Menſch, nach der
Reihe, eine bleiche, roſtfarbne, und waidblaue Galle
durchs Erbrechen von ſich gegeben (m).
Jch
(a)
die Kraut freſſen, Schaa-
fe, Rehe, Kuͤhe, Kaninchen
FLOYER præternat. ſtate of hum.
p. 115.
(b) ſuͤsbitter in den Flusfiſchen,
und nicht ſo bitter, als in den
Vierfuͤßigen. Doch das finde ich
nicht, ſie iſt ſehr ſcharf, doch nicht
wirklich bitter. FLOYER p. 118.
(c) Froſch, Kamaͤleon. HAS-
SELQUIST p. 297 298. Schild-
kroͤte WELSCH hecateſt I. n. 47.
blau in der Klapperſchlange MA-
THER.
(d) ſchwarz im Loͤwen BARTH.
Cent. IV. n. 100.
(e) gelb im Hunde, Schwein,
und Menſchen. FLOYER p. 116.
Wieſel flammenfarbig Idem p. 118.
(e*) BUFFON T. VI. p. 275.
(f)
COUZIER I. c. & ibid.
p. 201. 278. a CASTRO. DEIDIER
p. 513.
(g) I. c.
(h) TISSOT Epiſt p. 28. 29.
WALTHER faͤrbte ſo gar. Jn ei-
nem, der Ohnmachten unterwor-
fen war, kolſchwarz MORGAGN.
ſed cauſ. morb. I. p 251. bei einer
ſcirrhoͤſen Gekroͤsdruͤſe ſehr ſchwarz
Idem I. II Epiſt. 30. wie ein ſchwar-
zes Gebluͤte PASTA in aphor.
hipp. Ep. 69.
(h*) WALTHER de atrabile.
(i) Gelbſchwarz Frænk. Anmerk.
I. c. RAUDOT p. 22. braun SAU-
VAGES Mém. p. 16. MANGET
reflex p. 162. Scripta Soc Danic.
p. 393. ſeq.
(m) COBER Sileſiac. IV. p. 48.
E e e 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 809. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/829>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.