Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Abschn. Jhr Bau.

Ferner gehet leicht die Luft (u), eine wässrige Flüßig-
keit (w), Queksilber (x), und Wachs (y), ohne alle
Schwierigkeiten aus der Pfortader in die Holader über,
und es strömen diese Materien, denn man mus es nur
gestehen, wiederum durch die Holader in den Stamm
der Pfortader zurükke (z). Der Versuch ist so leicht zu
machen, daß Cowper daraus geschlossen, es wären
dieserwegen die Aderzusammenhänge in der Leber loser
und weiter angelegt (a) (b). Vielleicht war auch die-
ses die Ursache, warum Laurentius (c) und Piccolo-
mini
(d) die Astverbindungen zwischen der Holader,
und der Pfortader übermäßig gros zeichnen liessen, da
sie doch eine strenge Untersuchung widerlegen kann (e).

Wofern also das Blut der Pfortader in die Leber
fliest, und wofern der Weg von der Leber in die Holader
offen ist, so darf man nicht mehr daran zweifeln, daß
nicht dieses Blut aus der Leber in die Holader, und ins
Herz kommen sollte.

Doch es giebt auch die Leberschlagader ihr Blut der
Holader wieder. Denn sie verteilt nicht nur ihr Blut,
vermöge der Natur einer Schlagader, in kleinere Aeste,
sondern es dringen auch die aus dieser Schlagader ge-

trieb-
(u) [Spaltenumbruch] VESAL p. 442. RIOLA-
NUS anat. pneum. p. 168. BACK
de corde p. 168. BARBETTE
p 27 GALEACIUS Comm. Bo-
non T. II. P. II. p.
334
(w) BERGER nat hum. p. 211.
MARCHETT
beim des NOUES
p. 19. FRANCKEN de hepate
p. 19. BARBETTE HEUERMANN
III. p. 728. GLISSON p. 287.
LISCHWIZ. THRUSTON resp.
p. 115. ORTLOB. n. 11 COW-
PER ad t. 38 f. 2. MURALT.
vadem. p. 99 ROEDERLR
beim
SCHEEL de hepate p. 16.
(x) Ehe als in den Gallengang
VIEUSSENII obs. p. 156. 129.
(y) RUYSCH bei BOERHAA-
[Spaltenumbruch] VE de fabr. gland. SCHACHER
administr. anat. p.
31. von Wachs.
(z) In cysticum GALEACIUS
Comm. Bonon. I. c. VIEUSSENS
obs. p.
129.
(a) Den Fortsazz der Aeste der
Pfortader mit den Aesten der Hol-
ader zeiget an GLISSON siehe
dessen p. 222 246. 274. und
RUYSCH Vhes. VI. n. 72.
(b) ad t. 38. f. 5.
(c) p. 231. f. 1. C. BAUHIN.
theatr. p. 151. t. 35. f.
4.
(d) Praelect. p. 117.
(e) BARTHOL. p. 591.
A a a 3
I. Abſchn. Jhr Bau.

Ferner gehet leicht die Luft (u), eine waͤſſrige Fluͤßig-
keit (w), Quekſilber (x), und Wachs (y), ohne alle
Schwierigkeiten aus der Pfortader in die Holader uͤber,
und es ſtroͤmen dieſe Materien, denn man mus es nur
geſtehen, wiederum durch die Holader in den Stamm
der Pfortader zuruͤkke (z). Der Verſuch iſt ſo leicht zu
machen, daß Cowper daraus geſchloſſen, es waͤren
dieſerwegen die Aderzuſammenhaͤnge in der Leber loſer
und weiter angelegt (a) (b). Vielleicht war auch die-
ſes die Urſache, warum Laurentius (c) und Piccolo-
mini
(d) die Aſtverbindungen zwiſchen der Holader,
und der Pfortader uͤbermaͤßig gros zeichnen lieſſen, da
ſie doch eine ſtrenge Unterſuchung widerlegen kann (e).

Wofern alſo das Blut der Pfortader in die Leber
flieſt, und wofern der Weg von der Leber in die Holader
offen iſt, ſo darf man nicht mehr daran zweifeln, daß
nicht dieſes Blut aus der Leber in die Holader, und ins
Herz kommen ſollte.

Doch es giebt auch die Leberſchlagader ihr Blut der
Holader wieder. Denn ſie verteilt nicht nur ihr Blut,
vermoͤge der Natur einer Schlagader, in kleinere Aeſte,
ſondern es dringen auch die aus dieſer Schlagader ge-

trieb-
(u) [Spaltenumbruch] VESAL p. 442. RIOLA-
NUS anat. pneum. p. 168. BACK
de corde p. 168. BARBETTE
p 27 GALEACIUS Comm. Bo-
non T. II. P. II. p.
334
(w) BERGER nat hum. p. 211.
MARCHETT
beim des NOUES
p. 19. FRANCKEN de hepate
p. 19. BARBETTE HEUERMANN
III. p. 728. GLISSON p. 287.
LISCHWIZ. THRUSTON reſp.
p. 115. ORTLOB. n. 11 COW-
PER ad t. 38 f. 2. MURALT.
vadem. p. 99 ROEDERLR
beim
SCHEEL de hepate p. 16.
(x) Ehe als in den Gallengang
VIEUSSENII obſ. p. 156. 129.
(y) RUYSCH bei BOERHAA-
[Spaltenumbruch] VE de fabr. gland. SCHACHER
adminiſtr. anat. p.
31. von Wachs.
(z) In cyſticum GALEACIUS
Comm. Bonon. I. c. VIEUSSENS
obſ. p.
129.
(a) Den Fortſazz der Aeſte der
Pfortader mit den Aeſten der Hol-
ader zeiget an GLISSON ſiehe
deſſen p. 222 246. 274. und
RUYSCH Vheſ. VI. n. 72.
(b) ad t. 38. f. 5.
(c) p. 231. f. 1. C. BAUHIN.
theatr. p. 151. t. 35. f.
4.
(d) Prælect. p. 117.
(e) BARTHOL. p. 591.
A a a 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0761" n="725[741]"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chn. Jhr Bau.</hi> </fw><lb/>
            <p>Ferner gehet leicht die Luft <note place="foot" n="(u)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VESAL</hi> p. 442. RIOLA-<lb/>
NUS anat. pneum. p. 168. BACK<lb/>
de corde p. 168. <hi rendition="#g">BARBETTE</hi><lb/>
p 27 GALEACIUS Comm. Bo-<lb/>
non T. II. P. II. p.</hi> 334</note>, eine wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;rige Flu&#x0364;ßig-<lb/>
keit <note place="foot" n="(w)"><hi rendition="#aq">BERGER nat hum. p. 211.<lb/>
MARCHETT</hi> beim <hi rendition="#aq">des NOUES<lb/>
p. 19. FRANCKEN de hepate<lb/>
p. 19. BARBETTE HEUERMANN<lb/>
III. p. 728. <hi rendition="#g">GLISSON</hi> p. 287.<lb/>
LISCHWIZ. THRUSTON re&#x017F;p.<lb/>
p. 115. ORTLOB. n. 11 COW-<lb/>
PER ad t. 38 f. 2. <hi rendition="#g">MURALT.</hi><lb/>
vadem. p. 99 ROEDERLR</hi> beim<lb/><hi rendition="#aq">SCHEEL de hepate p.</hi> 16.</note>, Quek&#x017F;ilber <note place="foot" n="(x)">Ehe als in den Gallengang<lb/><hi rendition="#aq">VIEUSSENII ob&#x017F;. p.</hi> 156. 129.</note>, und Wachs <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">RUYSCH</hi> bei <hi rendition="#aq">BOERHAA-<lb/><cb/>
VE de fabr. gland. SCHACHER<lb/>
admini&#x017F;tr. anat. p.</hi> 31. von Wachs.</note>, ohne alle<lb/>
Schwierigkeiten aus der Pfortader in die Holader u&#x0364;ber,<lb/>
und es &#x017F;tro&#x0364;men die&#x017F;e Materien, denn man mus es nur<lb/>
ge&#x017F;tehen, wiederum durch die Holader in den Stamm<lb/>
der Pfortader zuru&#x0364;kke <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">In cy&#x017F;ticum GALEACIUS<lb/>
Comm. Bonon. I. c. VIEUSSENS<lb/>
ob&#x017F;. p.</hi> 129.</note>. Der Ver&#x017F;uch i&#x017F;t &#x017F;o leicht zu<lb/>
machen, daß <hi rendition="#fr">Cowper</hi> daraus ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, es wa&#x0364;ren<lb/>
die&#x017F;erwegen die Aderzu&#x017F;ammenha&#x0364;nge in der Leber lo&#x017F;er<lb/>
und weiter angelegt <note place="foot" n="(a)">Den Fort&#x017F;azz der Ae&#x017F;te der<lb/>
Pfortader mit den Ae&#x017F;ten der Hol-<lb/>
ader zeiget an <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GLISSON</hi></hi> &#x017F;iehe<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">p.</hi> 222 246. 274. und<lb/><hi rendition="#aq">RUYSCH Vhe&#x017F;. VI. n.</hi> 72.</note> <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">ad t. 38. f.</hi> 5.</note>. Vielleicht war auch die-<lb/>
&#x017F;es die Ur&#x017F;ache, warum <hi rendition="#fr">Laurentius</hi> <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">p. 231. f. 1. C. BAUHIN.<lb/>
theatr. p. 151. t. 35. f.</hi> 4.</note> und <hi rendition="#fr">Piccolo-<lb/>
mini</hi> <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">Prælect. p.</hi> 117.</note> die A&#x017F;tverbindungen zwi&#x017F;chen der Holader,<lb/>
und der Pfortader u&#x0364;berma&#x0364;ßig gros zeichnen lie&#x017F;&#x017F;en, da<lb/>
&#x017F;ie doch eine &#x017F;trenge Unter&#x017F;uchung widerlegen kann <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">BARTHOL. p.</hi> 591.</note>.</p><lb/>
            <p>Wofern al&#x017F;o das Blut der Pfortader in die Leber<lb/>
flie&#x017F;t, und wofern der Weg von der Leber in die Holader<lb/>
offen i&#x017F;t, &#x017F;o darf man nicht mehr daran zweifeln, daß<lb/>
nicht die&#x017F;es Blut aus der Leber in die Holader, und ins<lb/>
Herz kommen &#x017F;ollte.</p><lb/>
            <p>Doch es giebt auch die Leber&#x017F;chlagader ihr Blut der<lb/>
Holader wieder. Denn &#x017F;ie verteilt nicht nur ihr Blut,<lb/>
vermo&#x0364;ge der Natur einer Schlagader, in kleinere Ae&#x017F;te,<lb/>
&#x017F;ondern es dringen auch die aus die&#x017F;er Schlagader ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A a a 3</fw><fw place="bottom" type="catch">trieb-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[725[741]/0761] I. Abſchn. Jhr Bau. Ferner gehet leicht die Luft (u), eine waͤſſrige Fluͤßig- keit (w), Quekſilber (x), und Wachs (y), ohne alle Schwierigkeiten aus der Pfortader in die Holader uͤber, und es ſtroͤmen dieſe Materien, denn man mus es nur geſtehen, wiederum durch die Holader in den Stamm der Pfortader zuruͤkke (z). Der Verſuch iſt ſo leicht zu machen, daß Cowper daraus geſchloſſen, es waͤren dieſerwegen die Aderzuſammenhaͤnge in der Leber loſer und weiter angelegt (a) (b). Vielleicht war auch die- ſes die Urſache, warum Laurentius (c) und Piccolo- mini (d) die Aſtverbindungen zwiſchen der Holader, und der Pfortader uͤbermaͤßig gros zeichnen lieſſen, da ſie doch eine ſtrenge Unterſuchung widerlegen kann (e). Wofern alſo das Blut der Pfortader in die Leber flieſt, und wofern der Weg von der Leber in die Holader offen iſt, ſo darf man nicht mehr daran zweifeln, daß nicht dieſes Blut aus der Leber in die Holader, und ins Herz kommen ſollte. Doch es giebt auch die Leberſchlagader ihr Blut der Holader wieder. Denn ſie verteilt nicht nur ihr Blut, vermoͤge der Natur einer Schlagader, in kleinere Aeſte, ſondern es dringen auch die aus dieſer Schlagader ge- trieb- (u) VESAL p. 442. RIOLA- NUS anat. pneum. p. 168. BACK de corde p. 168. BARBETTE p 27 GALEACIUS Comm. Bo- non T. II. P. II. p. 334 (w) BERGER nat hum. p. 211. MARCHETT beim des NOUES p. 19. FRANCKEN de hepate p. 19. BARBETTE HEUERMANN III. p. 728. GLISSON p. 287. LISCHWIZ. THRUSTON reſp. p. 115. ORTLOB. n. 11 COW- PER ad t. 38 f. 2. MURALT. vadem. p. 99 ROEDERLR beim SCHEEL de hepate p. 16. (x) Ehe als in den Gallengang VIEUSSENII obſ. p. 156. 129. (y) RUYSCH bei BOERHAA- VE de fabr. gland. SCHACHER adminiſtr. anat. p. 31. von Wachs. (z) In cyſticum GALEACIUS Comm. Bonon. I. c. VIEUSSENS obſ. p. 129. (a) Den Fortſazz der Aeſte der Pfortader mit den Aeſten der Hol- ader zeiget an GLISSON ſiehe deſſen p. 222 246. 274. und RUYSCH Vheſ. VI. n. 72. (b) ad t. 38. f. 5. (c) p. 231. f. 1. C. BAUHIN. theatr. p. 151. t. 35. f. 4. (d) Prælect. p. 117. (e) BARTHOL. p. 591. A a a 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/761
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 725[741]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/761>, abgerufen am 22.11.2024.