derer grosser Mann (r) macht es, wegen des verlornen Salzwassers schwarz, und daraus liesse sich schliessen, daß es nicht sonderlich flüßig sein könne.
Hier mus man aus wiederholten Versuchen über das Pfortaderblut eines gesunden Thieres, z. E. eines Kalbes, und nicht aus einem einzigen oder wenigen Ver- suchen die Entscheidung thun. Denn wenn in zwanzig Versuchen, in diesem Blute mehr Wasser oder Fett zu- gegen gewesen, so wird sich derjenige kaum irren, wel- cher sagt, daß beständig mehr darinnen ist: macht er aber nur den Versuch ein einziges mal, so kann eine andre Ursache vorhanden gewesen seyn.
§. 17. Die wegführende Gefässe. 1. Die Holader(a).
Wenn die Holader vor dem hintern Läppchen der Le- ber (b) vorbei läuft, so berührt sie das Zwerchfell, und wandert durch ein Loch, welches sich für sie schikkt (c), welches sich an dem sehnigen Theile, so sich nicht zusam- men ziehen kann (d), befindet, in die Brust, und nun- mehr befindet sie sich im rechten Herzohr. Es hat näm- lich der Mensch, bei welchem das Herz mit seiner gan- zen Basis auf dem Zwerchfell liegt (d+), keine untere Hol- ader in der Brust, wie die Thiere wohl haben, deren Herz blos mit seiner Spizze dieses Zwerchfell berüht. Es sind auch zwei andre Löcher da (d*), deren eins für die eine von den Leberblutadern (d**) bestimmt ist.
Auf
(r)[Spaltenumbruch]SENAC II. p. 90. braun BARBETTE ad BARTH desp. hep. caus. f. 1.
(a) Die eine vena, die bis zu den Erhabenheiten zu dem Rükk- grad geht. ARETAEUS sign. acut. II. c. 8.
(b)p. 473.
(c)L. VIII. p. 83.
(d)[Spaltenumbruch]ibid.
(d+)L. IV. p. 301. EUSTACH t. 26. t. 16. f. 1. VESAL. ic. art. venar.
(d*)NORGAGN. sed caus. II. p. 381. 491.
(d**)Idem ibid. p. 387. Epist. I. n. 26.
Die Leber. XXIII. Buch.
derer groſſer Mann (r) macht es, wegen des verlornen Salzwaſſers ſchwarz, und daraus lieſſe ſich ſchlieſſen, daß es nicht ſonderlich fluͤßig ſein koͤnne.
Hier mus man aus wiederholten Verſuchen uͤber das Pfortaderblut eines geſunden Thieres, z. E. eines Kalbes, und nicht aus einem einzigen oder wenigen Ver- ſuchen die Entſcheidung thun. Denn wenn in zwanzig Verſuchen, in dieſem Blute mehr Waſſer oder Fett zu- gegen geweſen, ſo wird ſich derjenige kaum irren, wel- cher ſagt, daß beſtaͤndig mehr darinnen iſt: macht er aber nur den Verſuch ein einziges mal, ſo kann eine andre Urſache vorhanden geweſen ſeyn.
§. 17. Die wegfuͤhrende Gefaͤſſe. 1. Die Holader(a).
Wenn die Holader vor dem hintern Laͤppchen der Le- ber (b) vorbei laͤuft, ſo beruͤhrt ſie das Zwerchfell, und wandert durch ein Loch, welches ſich fuͤr ſie ſchikkt (c), welches ſich an dem ſehnigen Theile, ſo ſich nicht zuſam- men ziehen kann (d), befindet, in die Bruſt, und nun- mehr befindet ſie ſich im rechten Herzohr. Es hat naͤm- lich der Menſch, bei welchem das Herz mit ſeiner gan- zen Baſis auf dem Zwerchfell liegt (d†), keine untere Hol- ader in der Bruſt, wie die Thiere wohl haben, deren Herz blos mit ſeiner Spizze dieſes Zwerchfell beruͤht. Es ſind auch zwei andre Loͤcher da (d*), deren eins fuͤr die eine von den Leberblutadern (d**) beſtimmt iſt.
Auf
(r)[Spaltenumbruch]SENAC II. p. 90. braun BARBETTE ad BARTH deſp. hep. cauſ. f. 1.
(a) Die eine vena, die bis zu den Erhabenheiten zu dem Ruͤkk- grad geht. ARETAEUS ſign. acut. II. c. 8.
(b)p. 473.
(c)L. VIII. p. 83.
(d)[Spaltenumbruch]ibid.
(d†)L. IV. p. 301. EUSTACH t. 26. t. 16. f. 1. VESAL. ic. art. venar.
(d*)NORGAGN. ſed cauſ. II. p. 381. 491.
(d**)Idem ibid. p. 387. Epiſt. I. n. 26.
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[722[738]/0758]
Die Leber. XXIII. Buch.
derer groſſer Mann (r) macht es, wegen des verlornen
Salzwaſſers ſchwarz, und daraus lieſſe ſich ſchlieſſen,
daß es nicht ſonderlich fluͤßig ſein koͤnne.
Hier mus man aus wiederholten Verſuchen uͤber
das Pfortaderblut eines geſunden Thieres, z. E. eines
Kalbes, und nicht aus einem einzigen oder wenigen Ver-
ſuchen die Entſcheidung thun. Denn wenn in zwanzig
Verſuchen, in dieſem Blute mehr Waſſer oder Fett zu-
gegen geweſen, ſo wird ſich derjenige kaum irren, wel-
cher ſagt, daß beſtaͤndig mehr darinnen iſt: macht er
aber nur den Verſuch ein einziges mal, ſo kann eine
andre Urſache vorhanden geweſen ſeyn.
§. 17.
Die wegfuͤhrende Gefaͤſſe.
1. Die Holader (a).
Wenn die Holader vor dem hintern Laͤppchen der Le-
ber (b) vorbei laͤuft, ſo beruͤhrt ſie das Zwerchfell, und
wandert durch ein Loch, welches ſich fuͤr ſie ſchikkt (c),
welches ſich an dem ſehnigen Theile, ſo ſich nicht zuſam-
men ziehen kann (d), befindet, in die Bruſt, und nun-
mehr befindet ſie ſich im rechten Herzohr. Es hat naͤm-
lich der Menſch, bei welchem das Herz mit ſeiner gan-
zen Baſis auf dem Zwerchfell liegt (d†), keine untere Hol-
ader in der Bruſt, wie die Thiere wohl haben, deren
Herz blos mit ſeiner Spizze dieſes Zwerchfell beruͤht. Es
ſind auch zwei andre Loͤcher da (d*), deren eins fuͤr die
eine von den Leberblutadern (d**) beſtimmt iſt.
Auf
(r)
SENAC II. p. 90. braun
BARBETTE ad BARTH deſp.
hep. cauſ. f. 1.
(a) Die eine vena, die bis zu
den Erhabenheiten zu dem Ruͤkk-
grad geht. ARETAEUS ſign.
acut. II. c. 8.
(b) p. 473.
(c) L. VIII. p. 83.
(d)
ibid.
(d†) L. IV. p. 301. EUSTACH
t. 26. t. 16. f. 1. VESAL. ic. art.
venar.
(d*) NORGAGN. ſed cauſ. II.
p. 381. 491.
(d**) Idem ibid. p. 387. Epiſt. I.
n. 26.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 722[738]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/758>, abgerufen am 22.11.2024.
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