sache längst (a) aus diesem Gesichtspunkte unter die Schlagadern gerechnet. Denn es übersteigt ebenfalls, wie an den Schlagadern, die Summe der Astöffnungen die- ser Blutader, die Oeffnung des Stammes um ein gros- ses, und es muß nach diesem Verhältnisse der Lauf des Pfortenblutes eben so langsam geschehen, wie wir an- ders wo gezeigt haben (b).
Doch sie ist auch darum, wie es sich noch stärker vermuten läst, mit den Schlagadern verbunden, weil sie alle andere Blutadern des menschlichen Körpers (c), und um desto mehr die Schlagadern ganz allein an der sonderbaren Stärke übertrift. Es haben Versuche, die mit aller Genauigkeit gemacht sind, gewiesen, daß die Häute der Pfortadern, mit dem Durchmesser des Blut- cilinders verglichen, ganz und gar nicht dikke sind (d); indem sich diese Stükke im Schaafe beinahe wie 23 zu 1, im Hunde wie 17 zu 15 verhalten. Und dennoch äus- sert sich bei dieser Dünnheit eine grosse Stärke. Es trug diese Pfortader in einem Schaafe fünf Atmosphä- renschweren und einem Drukk von 139 Pfunden, und 10 Unzen und darüber (e): ihre Stärke ist, mit der Stär- ke der Holader verglichen, wie 6 zu 5 (f), zur Stärke der Aorte aber wie 7 zu 5, und etwas darüber (g). Sie trug im Hundet fast sechs Atmosphärenschweren (h), und einen Drukk von vier und sechzig Pfunden, und dar- über (i). Jhre Stärke war, mit der Aorte ihrer ver- glichen, wiederum wie 7 zu 5 (k), und zur Holader, wie 3 zu 2 (l). Auch übertrift sie die Milzader beina-
he
(a)[Spaltenumbruch]PECQUET diss. anat. I. p. 32. LISTER de cochl. p. 101. BOERHAAVE Praelect.
(b)L. VI p. 176. seqq.
(c)CLISTON WINTRING- HAM dieses geschikkten Mannes enquiry p. 204. 230.
(d) Dünner unrichtig GUNZ p. 10. wären dikker PECQUET hätten doppelte Häute, wie die [Spaltenumbruch]
Arterien GLISSON p. 233. BAR- THOLIN p. 132.
(e) 4. 98. p. 179.
(f)p. 180.
(g) Wie 1414. 1000. p. 181.
(h) 5. 73. p. 189.
(i)p. 190.
(k) Wie 1407. 1000. p. 191.
(l) Wie 1544. 1000.
Z z 5
I. Abſchn. Jhr Bau.
ſache laͤngſt (a) aus dieſem Geſichtspunkte unter die Schlagadern gerechnet. Denn es uͤberſteigt ebenfalls, wie an den Schlagadern, die Summe der Aſtoͤffnungen die- ſer Blutader, die Oeffnung des Stammes um ein groſ- ſes, und es muß nach dieſem Verhaͤltniſſe der Lauf des Pfortenblutes eben ſo langſam geſchehen, wie wir an- ders wo gezeigt haben (b).
Doch ſie iſt auch darum, wie es ſich noch ſtaͤrker vermuten laͤſt, mit den Schlagadern verbunden, weil ſie alle andere Blutadern des menſchlichen Koͤrpers (c), und um deſto mehr die Schlagadern ganz allein an der ſonderbaren Staͤrke uͤbertrift. Es haben Verſuche, die mit aller Genauigkeit gemacht ſind, gewieſen, daß die Haͤute der Pfortadern, mit dem Durchmeſſer des Blut- cilinders verglichen, ganz und gar nicht dikke ſind (d); indem ſich dieſe Stuͤkke im Schaafe beinahe wie 23 zu 1, im Hunde wie 17 zu 15 verhalten. Und dennoch aͤuſ- ſert ſich bei dieſer Duͤnnheit eine groſſe Staͤrke. Es trug dieſe Pfortader in einem Schaafe fuͤnf Atmoſphaͤ- renſchweren und einem Drukk von 139 Pfunden, und 10 Unzen und daruͤber (e): ihre Staͤrke iſt, mit der Staͤr- ke der Holader verglichen, wie 6 zu 5 (f), zur Staͤrke der Aorte aber wie 7 zu 5, und etwas daruͤber (g). Sie trug im Hundet faſt ſechs Atmoſphaͤrenſchweren (h), und einen Drukk von vier und ſechzig Pfunden, und dar- uͤber (i). Jhre Staͤrke war, mit der Aorte ihrer ver- glichen, wiederum wie 7 zu 5 (k), und zur Holader, wie 3 zu 2 (l). Auch uͤbertrift ſie die Milzader beina-
he
(a)[Spaltenumbruch]PECQUET diſſ. anat. I. p. 32. LISTER de cochl. p. 101. BOERHAAVE Prælect.
(b)L. VI p. 176. ſeqq.
(c)CLISTON WINTRING- HAM dieſes geſchikkten Mannes enquiry p. 204. 230.
(d) Duͤnner unrichtig GUNZ p. 10. waͤren dikker PECQUET haͤtten doppelte Haͤute, wie die [Spaltenumbruch]
Arterien GLISSON p. 233. BAR- THOLIN p. 132.
(e) 4. 98. p. 179.
(f)p. 180.
(g) Wie 1414. 1000. p. 181.
(h) 5. 73. p. 189.
(i)p. 190.
(k) Wie 1407. 1000. p. 191.
(l) Wie 1544. 1000.
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[713[729]/0749]
I. Abſchn. Jhr Bau.
ſache laͤngſt (a) aus dieſem Geſichtspunkte unter die
Schlagadern gerechnet. Denn es uͤberſteigt ebenfalls, wie
an den Schlagadern, die Summe der Aſtoͤffnungen die-
ſer Blutader, die Oeffnung des Stammes um ein groſ-
ſes, und es muß nach dieſem Verhaͤltniſſe der Lauf des
Pfortenblutes eben ſo langſam geſchehen, wie wir an-
ders wo gezeigt haben (b).
Doch ſie iſt auch darum, wie es ſich noch ſtaͤrker
vermuten laͤſt, mit den Schlagadern verbunden, weil
ſie alle andere Blutadern des menſchlichen Koͤrpers (c),
und um deſto mehr die Schlagadern ganz allein an der
ſonderbaren Staͤrke uͤbertrift. Es haben Verſuche, die
mit aller Genauigkeit gemacht ſind, gewieſen, daß die
Haͤute der Pfortadern, mit dem Durchmeſſer des Blut-
cilinders verglichen, ganz und gar nicht dikke ſind (d);
indem ſich dieſe Stuͤkke im Schaafe beinahe wie 23 zu 1,
im Hunde wie 17 zu 15 verhalten. Und dennoch aͤuſ-
ſert ſich bei dieſer Duͤnnheit eine groſſe Staͤrke. Es
trug dieſe Pfortader in einem Schaafe fuͤnf Atmoſphaͤ-
renſchweren und einem Drukk von 139 Pfunden, und
10 Unzen und daruͤber (e): ihre Staͤrke iſt, mit der Staͤr-
ke der Holader verglichen, wie 6 zu 5 (f), zur Staͤrke der
Aorte aber wie 7 zu 5, und etwas daruͤber (g). Sie
trug im Hundet faſt ſechs Atmoſphaͤrenſchweren (h), und
einen Drukk von vier und ſechzig Pfunden, und dar-
uͤber (i). Jhre Staͤrke war, mit der Aorte ihrer ver-
glichen, wiederum wie 7 zu 5 (k), und zur Holader,
wie 3 zu 2 (l). Auch uͤbertrift ſie die Milzader beina-
he
(a)
PECQUET diſſ. anat. I.
p. 32. LISTER de cochl. p. 101.
BOERHAAVE Prælect.
(b) L. VI p. 176. ſeqq.
(c) CLISTON WINTRING-
HAM dieſes geſchikkten Mannes
enquiry p. 204. 230.
(d) Duͤnner unrichtig GUNZ
p. 10. waͤren dikker PECQUET
haͤtten doppelte Haͤute, wie die
Arterien GLISSON p. 233. BAR-
THOLIN p. 132.
(e) 4. 98. p. 179.
(f) p. 180.
(g) Wie 1414. 1000. p. 181.
(h) 5. 73. p. 189.
(i) p. 190.
(k) Wie 1407. 1000. p. 191.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 713[729]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/749>, abgerufen am 22.11.2024.
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