Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Leber. XXIII. Buch.


Das drei und zwanzigste Buch.
Die Leber. Die Gallenblase.


Erster Abschnitt.
Die Leber.
§. 1.
Das Gemeinschaftliche der Leber.

Das Gebiet der Leber erstrekkt sich über einen grossen
Bezirk des thierischen Reiches, ob es gleich etwas
engere Grenzen, als das Gedärm, oder das Herz hat.
Man findet sie in allen vierfüßigen Thieren, von beider-
lei Arten Bluts, in allen Vögeln und Fischen, jeder-
zeit so gelagert, daß sie ihren Saft in den Magen oder
das nächste Gedärm unter demselben ausschüttet. Nicht
wenig Jnsekten haben etwas, welches zwar nicht ganz
einer Leber änlich; sondern hol, und vielmehr fächrig,
und ehe den Pförtneranhängseln (a) gleich ist. Doch
haben es berümte Männer unter dem Namen von Leber
beschrieben, und es kömmt in den Krebsen (b), in eini-
gen Muscheln, den Austern (c), Schnekken (d), auch (e)
in den Wasserschnekken (f), Miesmuscheln (g), im Blak-

fische,
(a) [Spaltenumbruch] An Schnekken LISTER
p.
79. Krebsen ROBERG Diss.
de astaco
von Raupen, und Kreb-
sen MALPIGHIUS.
(b) WILLIS de anim. brut.
p. 20. t. 3. f. 1. LISTER de
cochl. MERY Mem. de l'Acad.
1710. p.
418. dies hat HEYDE
de mytul. f. 7. SACHS Gamarol.
p.
225.
(c) WILLIS ibid. tab. 2. f. 2.
(d) LISTER de cochleis p. 73.
[Spaltenumbruch] 77. 78 SEVERIN Zootom. p. 331.
HARDER ov. cochl. f.
8.
(e) Spirale glandulosum SWAM-
MERDAM p.
123 163.
(f) LISTER blätterig, und
voller weissen Adern de chochleis
p. 23. Exerc. anat. t. 3. f. 3. HAR-
DER Exp.
204.
(g) Diese hat Drüsenkörner voll
gelben Saft den sie ins Gedärme
ausschütten.
Die Leber. XXIII. Buch.


Das drei und zwanzigſte Buch.
Die Leber. Die Gallenblaſe.


Erſter Abſchnitt.
Die Leber.
§. 1.
Das Gemeinſchaftliche der Leber.

Das Gebiet der Leber erſtrekkt ſich uͤber einen groſſen
Bezirk des thieriſchen Reiches, ob es gleich etwas
engere Grenzen, als das Gedaͤrm, oder das Herz hat.
Man findet ſie in allen vierfuͤßigen Thieren, von beider-
lei Arten Bluts, in allen Voͤgeln und Fiſchen, jeder-
zeit ſo gelagert, daß ſie ihren Saft in den Magen oder
das naͤchſte Gedaͤrm unter demſelben ausſchuͤttet. Nicht
wenig Jnſekten haben etwas, welches zwar nicht ganz
einer Leber aͤnlich; ſondern hol, und vielmehr faͤchrig,
und ehe den Pfoͤrtneranhaͤngſeln (a) gleich iſt. Doch
haben es beruͤmte Maͤnner unter dem Namen von Leber
beſchrieben, und es koͤmmt in den Krebſen (b), in eini-
gen Muſcheln, den Auſtern (c), Schnekken (d), auch (e)
in den Waſſerſchnekken (f), Miesmuſcheln (g), im Blak-

fiſche,
(a) [Spaltenumbruch] An Schnekken LISTER
p.
79. Krebſen ROBERG Diſſ.
de aſtaco
von Raupen, und Kreb-
ſen MALPIGHIUS.
(b) WILLIS de anim. brut.
p. 20. t. 3. f. 1. LISTER de
cochl. MERY Mém. de l’Acad.
1710. p.
418. dies hat HEYDE
de mytul. f. 7. SACHS Gamarol.
p.
225.
(c) WILLIS ibid. tab. 2. f. 2.
(d) LISTER de cochleis p. 73.
[Spaltenumbruch] 77. 78 SEVERIN Zootom. p. 331.
HARDER ov. cochl. f.
8.
(e) Spirale glanduloſum SWAM-
MERDAM p.
123 163.
(f) LISTER blaͤtterig, und
voller weiſſen Adern de chochleis
p. 23. Exerc. anat. t. 3. f. 3. HAR-
DER Exp.
204.
(g) Dieſe hat Druͤſenkoͤrner voll
gelben Saft den ſie ins Gedaͤrme
ausſchuͤtten.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0694" n="658[674]"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Leber. <hi rendition="#aq">XXIII.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Das drei und zwanzig&#x017F;te Buch.<lb/>
Die Leber. Die Gallenbla&#x017F;e.</hi> </head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt.<lb/><hi rendition="#g">Die Leber.</hi></hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">§. 1.<lb/>
Das Gemein&#x017F;chaftliche der Leber.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>as Gebiet der Leber er&#x017F;trekkt &#x017F;ich u&#x0364;ber einen gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Bezirk des thieri&#x017F;chen Reiches, ob es gleich etwas<lb/>
engere Grenzen, als das Geda&#x0364;rm, oder das Herz hat.<lb/>
Man findet &#x017F;ie in allen vierfu&#x0364;ßigen Thieren, von beider-<lb/>
lei Arten Bluts, in allen Vo&#x0364;geln und Fi&#x017F;chen, jeder-<lb/>
zeit &#x017F;o gelagert, daß &#x017F;ie ihren Saft in den Magen oder<lb/>
das na&#x0364;ch&#x017F;te Geda&#x0364;rm unter dem&#x017F;elben aus&#x017F;chu&#x0364;ttet. Nicht<lb/>
wenig Jn&#x017F;ekten haben <hi rendition="#fr">etwas,</hi> welches zwar nicht ganz<lb/>
einer Leber a&#x0364;nlich; &#x017F;ondern hol, und vielmehr fa&#x0364;chrig,<lb/>
und ehe den Pfo&#x0364;rtneranha&#x0364;ng&#x017F;eln <note place="foot" n="(a)"><cb/>
An Schnekken <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LISTER</hi><lb/>
p.</hi> 79. Kreb&#x017F;en <hi rendition="#aq">ROBERG Di&#x017F;&#x017F;.<lb/>
de a&#x017F;taco</hi> von Raupen, und Kreb-<lb/>
&#x017F;en <hi rendition="#aq">MALPIGHIUS.</hi></note> gleich i&#x017F;t. Doch<lb/>
haben es beru&#x0364;mte Ma&#x0364;nner unter dem Namen von Leber<lb/>
be&#x017F;chrieben, und es ko&#x0364;mmt in den Kreb&#x017F;en <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">WILLIS</hi> de anim. brut.<lb/>
p. 20. t. 3. f. 1. <hi rendition="#g">LISTER</hi> de<lb/>
cochl. <hi rendition="#g">MERY</hi> Mém. de l&#x2019;Acad.<lb/>
1710. p.</hi> 418. dies hat <hi rendition="#aq">HEYDE<lb/>
de mytul. f. 7. SACHS Gamarol.<lb/>
p.</hi> 225.</note>, in eini-<lb/>
gen Mu&#x017F;cheln, den Au&#x017F;tern <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">WILLIS ibid. tab. 2. f.</hi> 2.</note>, Schnekken <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">LISTER de cochleis p. 73.<lb/><cb/>
77. 78 SEVERIN Zootom. p. 331.<lb/>
HARDER ov. cochl. f.</hi> 8.</note>, auch <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">Spirale glandulo&#x017F;um SWAM-<lb/>
MERDAM p.</hi> 123 163.</note><lb/>
in den Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;chnekken <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">LISTER</hi> bla&#x0364;tterig, und<lb/>
voller wei&#x017F;&#x017F;en Adern <hi rendition="#aq">de chochleis<lb/>
p. 23. Exerc. anat. t. 3. f. 3. HAR-<lb/>
DER Exp.</hi> 204.</note>, Miesmu&#x017F;cheln <note place="foot" n="(g)">Die&#x017F;e hat Dru&#x0364;&#x017F;enko&#x0364;rner voll<lb/>
gelben Saft den &#x017F;ie ins Geda&#x0364;rme<lb/>
aus&#x017F;chu&#x0364;tten.</note>, im Blak-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">fi&#x017F;che,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[658[674]/0694] Die Leber. XXIII. Buch. Das drei und zwanzigſte Buch. Die Leber. Die Gallenblaſe. Erſter Abſchnitt. Die Leber. §. 1. Das Gemeinſchaftliche der Leber. Das Gebiet der Leber erſtrekkt ſich uͤber einen groſſen Bezirk des thieriſchen Reiches, ob es gleich etwas engere Grenzen, als das Gedaͤrm, oder das Herz hat. Man findet ſie in allen vierfuͤßigen Thieren, von beider- lei Arten Bluts, in allen Voͤgeln und Fiſchen, jeder- zeit ſo gelagert, daß ſie ihren Saft in den Magen oder das naͤchſte Gedaͤrm unter demſelben ausſchuͤttet. Nicht wenig Jnſekten haben etwas, welches zwar nicht ganz einer Leber aͤnlich; ſondern hol, und vielmehr faͤchrig, und ehe den Pfoͤrtneranhaͤngſeln (a) gleich iſt. Doch haben es beruͤmte Maͤnner unter dem Namen von Leber beſchrieben, und es koͤmmt in den Krebſen (b), in eini- gen Muſcheln, den Auſtern (c), Schnekken (d), auch (e) in den Waſſerſchnekken (f), Miesmuſcheln (g), im Blak- fiſche, (a) An Schnekken LISTER p. 79. Krebſen ROBERG Diſſ. de aſtaco von Raupen, und Kreb- ſen MALPIGHIUS. (b) WILLIS de anim. brut. p. 20. t. 3. f. 1. LISTER de cochl. MERY Mém. de l’Acad. 1710. p. 418. dies hat HEYDE de mytul. f. 7. SACHS Gamarol. p. 225. (c) WILLIS ibid. tab. 2. f. 2. (d) LISTER de cochleis p. 73. 77. 78 SEVERIN Zootom. p. 331. HARDER ov. cochl. f. 8. (e) Spirale glanduloſum SWAM- MERDAM p. 123 163. (f) LISTER blaͤtterig, und voller weiſſen Adern de chochleis p. 23. Exerc. anat. t. 3. f. 3. HAR- DER Exp. 204. (g) Dieſe hat Druͤſenkoͤrner voll gelben Saft den ſie ins Gedaͤrme ausſchuͤtten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/694
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 658[674]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/694>, abgerufen am 21.11.2024.