Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Abschnitt. Das Kauen.
Krümmungen einander zukehren. Am obern Kinnbak-
ken trift es sich öfters (n) daß er mehr Wurzeln als der
untere hat.

Der lezzte Bakkenzahn, welcher am spätesten (o) her-
vorbricht, wird der Weisheitszahn geheissen, und
dieser hat bisweilen (p) nur eine einzige Wurzel.

Da diese Zähne breit sind, und nahe, ja fast unter
dem Stüzzpunkte des Kinnbakkens liegen, so zerreiben
sie alles, auch das Härteste, als Mülensteine: doch wer-
den sie auch viel ehe, als die andern vom Beinfrase an-
gegriffen, und fallen aus. Eben so schleifen sich auch
ihre Spizzen früher ab und werden gerade (q).

Folglich hat ein erwachsener Mensch zwei und dreis-
sig Zähne (r), und an dieser Zahl fehlt nicht selten einer
oder der andere von der Klasse der Spätlinge, und es
sind selten mehrere vorhanden (s), wenn man schon sechs
Bakkenzähne hat. Bisweilen wachsen zween oder meh-

rere
(n) [Spaltenumbruch] JANUS. DAMASCEN p. 498.
ORIBAS p. 142. AVICENNA p. 96.
VESAL. l. c. XI. EUSTACHIUS
tac. 47. f. 10. 12. CARP. Isag. P. 43.
l'ECLUSE p. 33. CHESELDEN
osteogr. c. 2 PAV. in CELSUM.

Nicht beständig WINSLOW n. 478.
EUSTACH. c. XI.
(o) Jm zwanzigsten daher oder
im hohen Alter. ARISTOTELES
de gener. L. V. c.
8. Jm fünf und
zwanzigsten SEVERIN nov. obs.
c.
17. Am VESALIO brach im
26. Jahre ein Weisheits Zahn her-
aus. Id. I. c. im vierzigsteu Jahre
FAUCH I. p. 155. Jm 43. Jahre
CARDAN in L. trophes. PETRO
della VALLE
in Egipten Voyag.
T. l. p.
404. Jm sechs und funf-
zigsten FAUCHART I. p. 31. Jm
70sten BOEHMER osteol. p. 185.
[Spaltenumbruch] Jm 80sten Isag. anat. c. 57. & 81.
Jahre. HOFMANN Idea p. 300.
Jm drei und achtzigsten BARTHO-
LIN p.
730.
(p) WINSLOW n. 478. BER-
TIN II. p. 254. EUSTACH FAU-
CHART T. 27. f.
20. Doch sahe
zwei oder drei in eins gewachsene
und zusammen vereinigte, l'ECLU-
SE p.
32. vier ALBIN p. 4.
(q) BERTIN T. II. p. 253.
(r) POLLUX p. 200.
(s) Dentes. 33. COLUMBUS
p. 34. dentes 33. et
34. sahe FAU-
CHART Ed. II. T. I. p. 3. dentes

36. an Bakkenzähnen 14, zwei
Hunds, zwei Schneidezähne über-
zälich BOURDRU recherch p. 25.
dentes 36. molares 24. INGRAS-
SIAS text.
2.

I. Abſchnitt. Das Kauen.
Kruͤmmungen einander zukehren. Am obern Kinnbak-
ken trift es ſich oͤfters (n) daß er mehr Wurzeln als der
untere hat.

Der lezzte Bakkenzahn, welcher am ſpaͤteſten (o) her-
vorbricht, wird der Weisheitszahn geheiſſen, und
dieſer hat bisweilen (p) nur eine einzige Wurzel.

Da dieſe Zaͤhne breit ſind, und nahe, ja faſt unter
dem Stuͤzzpunkte des Kinnbakkens liegen, ſo zerreiben
ſie alles, auch das Haͤrteſte, als Muͤlenſteine: doch wer-
den ſie auch viel ehe, als die andern vom Beinfraſe an-
gegriffen, und fallen aus. Eben ſo ſchleifen ſich auch
ihre Spizzen fruͤher ab und werden gerade (q).

Folglich hat ein erwachſener Menſch zwei und dreiſ-
ſig Zaͤhne (r), und an dieſer Zahl fehlt nicht ſelten einer
oder der andere von der Klaſſe der Spaͤtlinge, und es
ſind ſelten mehrere vorhanden (s), wenn man ſchon ſechs
Bakkenzaͤhne hat. Bisweilen wachſen zween oder meh-

rere
(n) [Spaltenumbruch] JANUS. DAMASCEN p. 498.
ORIBAS p. 142. AVICENNA p. 96.
VESAL. l. c. XI. EUSTACHIUS
tac. 47. f. 10. 12. CARP. Iſag. P. 43.
l’ECLUSE p. 33. CHESELDEN
oſteogr. c. 2 PAV. in CELSUM.

Nicht beſtaͤndig WINSLOW n. 478.
EUSTACH. c. XI.
(o) Jm zwanzigſten daher oder
im hohen Alter. ARISTOTELES
de gener. L. V. c.
8. Jm fuͤnf und
zwanzigſten SEVERIN nov. obſ.
c.
17. Am VESALIO brach im
26. Jahre ein Weisheits Zahn her-
aus. Id. I. c. im vierzigſteu Jahre
FAUCH I. p. 155. Jm 43. Jahre
CARDAN in L. trophes. PETRO
della VALLE
in Egipten Voyag.
T. l. p.
404. Jm ſechs und funf-
zigſten FAUCHART I. p. 31. Jm
70ſten BOEHMER oſteol. p. 185.
[Spaltenumbruch] Jm 80ſten Iſag. anat. c. 57. & 81.
Jahre. HOFMANN Idea p. 300.
Jm drei und achtzigſten BARTHO-
LIN p.
730.
(p) WINSLOW n. 478. BER-
TIN II. p. 254. EUSTACH FAU-
CHART T. 27. f.
20. Doch ſahe
zwei oder drei in eins gewachſene
und zuſammen vereinigte, l’ECLU-
SE p.
32. vier ALBIN p. 4.
(q) BERTIN T. II. p. 253.
(r) POLLUX p. 200.
(s) Dentes. 33. COLUMBUS
p. 34. dentes 33. et
34. ſahe FAU-
CHART Ed. II. T. I. p. 3. dentes

36. an Bakkenzaͤhnen 14, zwei
Hunds, zwei Schneidezaͤhne uͤber-
zaͤlich BOURDRU recherch p. 25.
dentes 36. molares 24. INGRAS-
SIAS text.
2.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0067" n="47"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Das Kauen.</hi></fw><lb/>
Kru&#x0364;mmungen einander zukehren. Am obern Kinnbak-<lb/>
ken trift es &#x017F;ich o&#x0364;fters <note place="foot" n="(n)"><cb/><hi rendition="#aq">JANUS. DAMASCEN p. 498.<lb/>
ORIBAS p. 142. AVICENNA p. 96.<lb/>
VESAL. l. c. XI. EUSTACHIUS<lb/>
tac. 47. f. 10. 12. CARP. I&#x017F;ag. P. 43.<lb/>
l&#x2019;ECLUSE p. 33. <hi rendition="#g">CHESELDEN</hi><lb/>
o&#x017F;teogr. c. 2 PAV. in CELSUM.</hi><lb/>
Nicht be&#x017F;ta&#x0364;ndig <hi rendition="#aq">WINSLOW n. 478.<lb/>
EUSTACH. c. XI.</hi></note> daß er mehr Wurzeln als der<lb/>
untere hat.</p><lb/>
            <p>Der lezzte Bakkenzahn, welcher am &#x017F;pa&#x0364;te&#x017F;ten <note place="foot" n="(o)">Jm zwanzig&#x017F;ten daher oder<lb/>
im hohen Alter. <hi rendition="#aq">ARISTOTELES<lb/>
de gener. L. V. c.</hi> 8. Jm fu&#x0364;nf und<lb/>
zwanzig&#x017F;ten <hi rendition="#aq">SEVERIN nov. ob&#x017F;.<lb/>
c.</hi> 17. Am <hi rendition="#aq">VESALIO</hi> brach im<lb/>
26. Jahre ein Weisheits Zahn her-<lb/>
aus. <hi rendition="#aq">Id. I. c.</hi> im vierzig&#x017F;teu Jahre<lb/><hi rendition="#aq">FAUCH I. p.</hi> 155. Jm 43. Jahre<lb/><hi rendition="#aq">CARDAN in L. trophes. PETRO<lb/>
della VALLE</hi> in Egipten <hi rendition="#aq">Voyag.<lb/>
T. l. p.</hi> 404. Jm &#x017F;echs und funf-<lb/>
zig&#x017F;ten <hi rendition="#aq">FAUCHART I. p.</hi> 31. Jm<lb/>
70&#x017F;ten <hi rendition="#aq">BOEHMER o&#x017F;teol. p.</hi> 185.<lb/><cb/>
Jm 80&#x017F;ten <hi rendition="#aq">I&#x017F;ag. anat. c. 57. &amp;</hi> 81.<lb/>
Jahre. <hi rendition="#aq">HOFMANN Idea p.</hi> 300.<lb/>
Jm drei und achtzig&#x017F;ten <hi rendition="#aq">BARTHO-<lb/>
LIN p.</hi> 730.</note> her-<lb/>
vorbricht, wird der <hi rendition="#fr">Weisheitszahn</hi> gehei&#x017F;&#x017F;en, und<lb/>
die&#x017F;er hat bisweilen <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">WINSLOW n. 478. BER-<lb/>
TIN II. p. 254. EUSTACH FAU-<lb/>
CHART T. 27. f.</hi> 20. Doch &#x017F;ahe<lb/>
zwei oder drei in eins gewach&#x017F;ene<lb/>
und zu&#x017F;ammen vereinigte, <hi rendition="#aq">l&#x2019;ECLU-<lb/>
SE p.</hi> 32. vier <hi rendition="#aq">ALBIN p.</hi> 4.</note> nur eine einzige Wurzel.</p><lb/>
            <p>Da die&#x017F;e Za&#x0364;hne breit &#x017F;ind, und nahe, ja fa&#x017F;t unter<lb/>
dem Stu&#x0364;zzpunkte des Kinnbakkens liegen, &#x017F;o zerreiben<lb/>
&#x017F;ie alles, auch das Ha&#x0364;rte&#x017F;te, als Mu&#x0364;len&#x017F;teine: doch wer-<lb/>
den &#x017F;ie auch viel ehe, als die andern vom Beinfra&#x017F;e an-<lb/>
gegriffen, und fallen aus. Eben &#x017F;o &#x017F;chleifen &#x017F;ich auch<lb/>
ihre Spizzen fru&#x0364;her ab und werden gerade <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">BERTIN T. II. p.</hi> 253.</note>.</p><lb/>
            <p>Folglich hat ein erwach&#x017F;ener Men&#x017F;ch zwei und drei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ig Za&#x0364;hne <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">POLLUX p.</hi> 200.</note>, und an die&#x017F;er Zahl fehlt nicht &#x017F;elten einer<lb/>
oder der andere von der Kla&#x017F;&#x017F;e der Spa&#x0364;tlinge, und es<lb/>
&#x017F;ind &#x017F;elten mehrere vorhanden <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">Dentes. 33. COLUMBUS<lb/>
p. 34. dentes 33. et</hi> 34. &#x017F;ahe <hi rendition="#aq">FAU-<lb/>
CHART Ed. II. T. I. p. 3. dentes</hi><lb/>
36. an Bakkenza&#x0364;hnen 14, zwei<lb/>
Hunds, zwei Schneideza&#x0364;hne u&#x0364;ber-<lb/>
za&#x0364;lich <hi rendition="#aq">BOURDRU recherch p. 25.<lb/>
dentes 36. molares 24. INGRAS-<lb/>
SIAS text.</hi> 2.</note>, wenn man &#x017F;chon &#x017F;echs<lb/>
Bakkenza&#x0364;hne hat. Bisweilen wach&#x017F;en zween oder meh-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">rere</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0067] I. Abſchnitt. Das Kauen. Kruͤmmungen einander zukehren. Am obern Kinnbak- ken trift es ſich oͤfters (n) daß er mehr Wurzeln als der untere hat. Der lezzte Bakkenzahn, welcher am ſpaͤteſten (o) her- vorbricht, wird der Weisheitszahn geheiſſen, und dieſer hat bisweilen (p) nur eine einzige Wurzel. Da dieſe Zaͤhne breit ſind, und nahe, ja faſt unter dem Stuͤzzpunkte des Kinnbakkens liegen, ſo zerreiben ſie alles, auch das Haͤrteſte, als Muͤlenſteine: doch wer- den ſie auch viel ehe, als die andern vom Beinfraſe an- gegriffen, und fallen aus. Eben ſo ſchleifen ſich auch ihre Spizzen fruͤher ab und werden gerade (q). Folglich hat ein erwachſener Menſch zwei und dreiſ- ſig Zaͤhne (r), und an dieſer Zahl fehlt nicht ſelten einer oder der andere von der Klaſſe der Spaͤtlinge, und es ſind ſelten mehrere vorhanden (s), wenn man ſchon ſechs Bakkenzaͤhne hat. Bisweilen wachſen zween oder meh- rere (n) JANUS. DAMASCEN p. 498. ORIBAS p. 142. AVICENNA p. 96. VESAL. l. c. XI. EUSTACHIUS tac. 47. f. 10. 12. CARP. Iſag. P. 43. l’ECLUSE p. 33. CHESELDEN oſteogr. c. 2 PAV. in CELSUM. Nicht beſtaͤndig WINSLOW n. 478. EUSTACH. c. XI. (o) Jm zwanzigſten daher oder im hohen Alter. ARISTOTELES de gener. L. V. c. 8. Jm fuͤnf und zwanzigſten SEVERIN nov. obſ. c. 17. Am VESALIO brach im 26. Jahre ein Weisheits Zahn her- aus. Id. I. c. im vierzigſteu Jahre FAUCH I. p. 155. Jm 43. Jahre CARDAN in L. trophes. PETRO della VALLE in Egipten Voyag. T. l. p. 404. Jm ſechs und funf- zigſten FAUCHART I. p. 31. Jm 70ſten BOEHMER oſteol. p. 185. Jm 80ſten Iſag. anat. c. 57. & 81. Jahre. HOFMANN Idea p. 300. Jm drei und achtzigſten BARTHO- LIN p. 730. (p) WINSLOW n. 478. BER- TIN II. p. 254. EUSTACH FAU- CHART T. 27. f. 20. Doch ſahe zwei oder drei in eins gewachſene und zuſammen vereinigte, l’ECLU- SE p. 32. vier ALBIN p. 4. (q) BERTIN T. II. p. 253. (r) POLLUX p. 200. (s) Dentes. 33. COLUMBUS p. 34. dentes 33. et 34. ſahe FAU- CHART Ed. II. T. I. p. 3. dentes 36. an Bakkenzaͤhnen 14, zwei Hunds, zwei Schneidezaͤhne uͤber- zaͤlich BOURDRU recherch p. 25. dentes 36. molares 24. INGRAS- SIAS text. 2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/67
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/67>, abgerufen am 23.11.2024.