ren Bakkenzähne heissen, wirklich dreitheilig sind (n) und überhaupt von dem Menschenzähnen abweichen: indem an diesen die Fläche der Krone, womit jedweder Zahn nach seinem Nebenzahne der andern Kinnlade hin ge- kehrt, ist überhaupt flach oder eben und beinahe vierekkigt ist. Thiere vom kaltem Blute haben gezakkte Zähne (o) wie die Fleischfräßigen, oder wenigstens doch zugespizzte.
Bei uns Menschen haben die Bakkenzähne dieses unter sich gemein, daß ihre Kronen breite Oberflächen haben, die mit einigen Gruben und Vorragungen ver- sehen sind, ihr Körper ist beinahe ein Parallelopipedon (p) und er endigt sich oft mit mehreren Wurzeln. Jndessen trift man doch bei diesen Zähnen einen Unterscheid an, welcher nicht undeutlich in die Augen fällt.
Die vordern oder kleinen(q)Bakkenzähne haben flache Seiten, die Krone läuft überzwerch, ist von vorne nach hinten zu breiter, von der Figur eines Schiffchen, und mit zwo Vorragungen (r), einer vordern und einer hintern versehen, die durch ein kleines Thal von einan- der abgesondert werden (s). Diese Zähne sind nur klein, und noch kleiner als die Hundszähne (t). Am obern
Kinn-
(n)[Spaltenumbruch]
Jm Löwen PARIS, DUVER- NEY ibid. im Löwen, Tyger, Hun- de und Bären DUVERNEY l. c. p. 9. im Luchs ALDROV. quadru- ped. I. p. 93. unciae CAIUS can. britann. im Bär. DUVERNEY ibid in der mustela ALDROV. I. c. p. 311. Spizzmaus LINN. anim. suec. p. 12. Maus ALDROVAND quadruped. L. II. c. 442. Fleder- maus. LINN. I. c. p. 8. Meer- kalb Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 9. 10. obs. 98. ALBIN adnot. L. III. p. 67 auch im Affen RIOLAN simiae osteol. c. 6. TYSON p. 65. [Spaltenumbruch]
blos der Pygmäe hat menschenän- liche TYSON ibid.
(o)ARISTOTELES part. anim. L. IV. c. II.
(p)WINSLOW n. 474.
(q)IDEM n. 473. BERTIN T. II. p. 251.
(r)WINSO n. 475. EUSTACH. c. 8. PALTYN tab. I. f. 4. C. Jnnerlich und äusserlich BERTIN II. p. 251. bisweilen erwänet deren drei WINSLOW.
(s)EUSTACH c. 8.
(t)JANKE II. p. 13.
I. Abſchnitt. Das Kauen.
ren Bakkenzaͤhne heiſſen, wirklich dreitheilig ſind (n) und uͤberhaupt von dem Menſchenzaͤhnen abweichen: indem an dieſen die Flaͤche der Krone, womit jedweder Zahn nach ſeinem Nebenzahne der andern Kinnlade hin ge- kehrt, iſt uͤberhaupt flach oder eben und beinahe vierekkigt iſt. Thiere vom kaltem Blute haben gezakkte Zaͤhne (o) wie die Fleiſchfraͤßigen, oder wenigſtens doch zugeſpizzte.
Bei uns Menſchen haben die Bakkenzaͤhne dieſes unter ſich gemein, daß ihre Kronen breite Oberflaͤchen haben, die mit einigen Gruben und Vorragungen ver- ſehen ſind, ihr Koͤrper iſt beinahe ein Parallelopipedon (p) und er endigt ſich oft mit mehreren Wurzeln. Jndeſſen trift man doch bei dieſen Zaͤhnen einen Unterſcheid an, welcher nicht undeutlich in die Augen faͤllt.
Die vordern oder kleinen(q)Bakkenzaͤhne haben flache Seiten, die Krone laͤuft uͤberzwerch, iſt von vorne nach hinten zu breiter, von der Figur eines Schiffchen, und mit zwo Vorragungen (r), einer vordern und einer hintern verſehen, die durch ein kleines Thal von einan- der abgeſondert werden (s). Dieſe Zaͤhne ſind nur klein, und noch kleiner als die Hundszaͤhne (t). Am obern
Kinn-
(n)[Spaltenumbruch]
Jm Loͤwen PARIS, DUVER- NEY ibid. im Loͤwen, Tyger, Hun- de und Baͤren DUVERNEY l. c. p. 9. im Luchs ALDROV. quadru- ped. I. p. 93. unciae CAIUS can. britann. im Baͤr. DUVERNEY ibid in der muſtela ALDROV. I. c. p. 311. Spizzmaus LINN. anim. ſuec. p. 12. Maus ALDROVAND quadruped. L. II. c. 442. Fleder- maus. LINN. I. c. p. 8. Meer- kalb Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 9. 10. obſ. 98. ALBIN adnot. L. III. p. 67 auch im Affen RIOLAN ſimiae oſteol. c. 6. TYSON p. 65. [Spaltenumbruch]
blos der Pygmaͤe hat menſchenaͤn- liche TYSON ibid.
(o)ARISTOTELES part. anim. L. IV. c. II.
(p)WINSLOW n. 474.
(q)IDEM n. 473. BERTIN T. II. p. 251.
(r)WINSO n. 475. EUSTACH. c. 8. PALTYN tab. I. f. 4. C. Jnnerlich und aͤuſſerlich BERTIN II. p. 251. bisweilen erwaͤnet deren drei WINSLOW.
(s)EUSTACH c. 8.
(t)JANKE II. p. 13.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0065"n="45"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchnitt. Das Kauen.</hi></fw><lb/>
ren Bakkenzaͤhne heiſſen, wirklich dreitheilig ſind <noteplace="foot"n="(n)"><cb/>
Jm Loͤwen <hirendition="#aq">PARIS, DUVER-<lb/>
NEY ibid.</hi> im Loͤwen, Tyger, Hun-<lb/>
de und Baͤren <hirendition="#aq">DUVERNEY l. c.<lb/>
p.</hi> 9. im Luchs <hirendition="#aq">ALDROV. quadru-<lb/>
ped. I. p. 93. unciae CAIUS can.<lb/>
britann.</hi> im Baͤr. <hirendition="#aq">DUVERNEY<lb/>
ibid</hi> in der <hirendition="#aq">muſtela ALDROV. I. c.<lb/>
p.</hi> 311. Spizzmaus <hirendition="#aq">LINN. anim.<lb/>ſuec. p.</hi> 12. Maus <hirendition="#aq">ALDROVAND<lb/>
quadruped. L. II. c.</hi> 442. Fleder-<lb/>
maus. <hirendition="#aq">LINN. I. c. p.</hi> 8. Meer-<lb/>
kalb <hirendition="#aq">Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann.<lb/>
9. 10. obſ. 98. ALBIN adnot. L.<lb/>
III. p.</hi> 67 auch im Affen <hirendition="#aq">RIOLAN<lb/>ſimiae oſteol. c. 6. TYSON p.</hi> 65.<lb/><cb/>
blos der Pygmaͤe hat menſchenaͤn-<lb/>
liche <hirendition="#aq">TYSON ibid.</hi></note> und<lb/>
uͤberhaupt von dem Menſchenzaͤhnen abweichen: indem<lb/>
an dieſen die Flaͤche der Krone, womit jedweder Zahn<lb/>
nach ſeinem Nebenzahne der andern Kinnlade hin ge-<lb/>
kehrt, iſt uͤberhaupt flach oder eben und beinahe vierekkigt<lb/>
iſt. Thiere vom kaltem Blute haben gezakkte Zaͤhne <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">ARISTOTELES part. anim.<lb/>
L. IV. c. II.</hi></note><lb/>
wie die Fleiſchfraͤßigen, oder wenigſtens doch zugeſpizzte.</p><lb/><p>Bei uns Menſchen haben die Bakkenzaͤhne dieſes<lb/>
unter ſich gemein, daß ihre Kronen breite Oberflaͤchen<lb/>
haben, die mit einigen Gruben und Vorragungen ver-<lb/>ſehen ſind, ihr Koͤrper iſt beinahe ein Parallelopipedon <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">WINSLOW n.</hi> 474.</note><lb/>
und er endigt ſich oft mit mehreren Wurzeln. Jndeſſen<lb/>
trift man doch bei dieſen Zaͤhnen einen Unterſcheid an,<lb/>
welcher nicht undeutlich in die Augen faͤllt.</p><lb/><p>Die vordern oder <hirendition="#fr">kleinen</hi><noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">IDEM n. 473. BERTIN T. II.<lb/>
p.</hi> 251.</note><hirendition="#fr">Bakkenzaͤhne</hi> haben<lb/>
flache Seiten, die Krone laͤuft uͤberzwerch, iſt von vorne<lb/>
nach hinten zu breiter, von der Figur eines Schiffchen,<lb/>
und mit zwo Vorragungen <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">WINSO n. 475. EUSTACH.<lb/>
c. 8. PALTYN tab. I. f. 4. C.</hi><lb/>
Jnnerlich und aͤuſſerlich <hirendition="#aq">BERTIN<lb/>
II. p.</hi> 251. bisweilen erwaͤnet deren<lb/>
drei <hirendition="#aq">WINSLOW.</hi></note>, einer vordern und einer<lb/>
hintern verſehen, die durch ein kleines Thal von einan-<lb/>
der abgeſondert werden <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">EUSTACH c.</hi> 8.</note>. Dieſe Zaͤhne ſind nur klein,<lb/>
und noch kleiner als die Hundszaͤhne <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">JANKE II. p.</hi> 13.</note>. Am obern<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Kinn-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[45/0065]
I. Abſchnitt. Das Kauen.
ren Bakkenzaͤhne heiſſen, wirklich dreitheilig ſind (n) und
uͤberhaupt von dem Menſchenzaͤhnen abweichen: indem
an dieſen die Flaͤche der Krone, womit jedweder Zahn
nach ſeinem Nebenzahne der andern Kinnlade hin ge-
kehrt, iſt uͤberhaupt flach oder eben und beinahe vierekkigt
iſt. Thiere vom kaltem Blute haben gezakkte Zaͤhne (o)
wie die Fleiſchfraͤßigen, oder wenigſtens doch zugeſpizzte.
Bei uns Menſchen haben die Bakkenzaͤhne dieſes
unter ſich gemein, daß ihre Kronen breite Oberflaͤchen
haben, die mit einigen Gruben und Vorragungen ver-
ſehen ſind, ihr Koͤrper iſt beinahe ein Parallelopipedon (p)
und er endigt ſich oft mit mehreren Wurzeln. Jndeſſen
trift man doch bei dieſen Zaͤhnen einen Unterſcheid an,
welcher nicht undeutlich in die Augen faͤllt.
Die vordern oder kleinen (q) Bakkenzaͤhne haben
flache Seiten, die Krone laͤuft uͤberzwerch, iſt von vorne
nach hinten zu breiter, von der Figur eines Schiffchen,
und mit zwo Vorragungen (r), einer vordern und einer
hintern verſehen, die durch ein kleines Thal von einan-
der abgeſondert werden (s). Dieſe Zaͤhne ſind nur klein,
und noch kleiner als die Hundszaͤhne (t). Am obern
Kinn-
(n)
Jm Loͤwen PARIS, DUVER-
NEY ibid. im Loͤwen, Tyger, Hun-
de und Baͤren DUVERNEY l. c.
p. 9. im Luchs ALDROV. quadru-
ped. I. p. 93. unciae CAIUS can.
britann. im Baͤr. DUVERNEY
ibid in der muſtela ALDROV. I. c.
p. 311. Spizzmaus LINN. anim.
ſuec. p. 12. Maus ALDROVAND
quadruped. L. II. c. 442. Fleder-
maus. LINN. I. c. p. 8. Meer-
kalb Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann.
9. 10. obſ. 98. ALBIN adnot. L.
III. p. 67 auch im Affen RIOLAN
ſimiae oſteol. c. 6. TYSON p. 65.
blos der Pygmaͤe hat menſchenaͤn-
liche TYSON ibid.
(o) ARISTOTELES part. anim.
L. IV. c. II.
(p) WINSLOW n. 474.
(q) IDEM n. 473. BERTIN T. II.
p. 251.
(r) WINSO n. 475. EUSTACH.
c. 8. PALTYN tab. I. f. 4. C.
Jnnerlich und aͤuſſerlich BERTIN
II. p. 251. bisweilen erwaͤnet deren
drei WINSLOW.
(s) EUSTACH c. 8.
(t) JANKE II. p. 13.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/65>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.