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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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Die Milz. XXI. Buch
steller haben dergleichen änliche Gründe vorgetragen (s),
allein die meisten geben andre Gründe von dieser Dünne
des Blutes an.

§. 3.
Die Bewegung des Milzblutes.

Jn den vierfüßigen Thieren ist schon die Milz wirk-
licher und ansenlicher (a), und bei dieser Klasse mus man
denjenigen Nuzzen suchen, den man von dem Menschen
behaupten will.

Die Galle ist notwendiger, wenn eine Speise wohl
durcheinander gemengt werden soll. Es würde also eine
sehr grosse Bequemlichkeit sein, wenn zu einer solchen
Zeit eine grosse Menge erzeugt würde, da sie ohnentber-
lich ist. Sie wird aber häufiger abgeschieden werden,
wenn zu dieser Zeit eine grössere Menge Blut zur Leber
kömmt; diese grössere Menge wird aber ankommen, wo-
fern die Milz, ausserhalb der Verdauungszeit, eine grös-
sere Menge Blut aufnehmen, und gegen diese Zeit reich-
licher zur Leber zurükk senden sollte.

Nun wird diese Absicht durch einen sehr einfachen
Handgriff erreicht. Es liegt die Milz zwischen dem blin-
den Sakke (b) des Magens, und dem Zwerchfelle: es
kann der Magen nicht grösser werden, daß nicht die Milz
zusammengedrükkt würde, noch gegenteils leer werden,
daß nicht die Milz schlaffer würde. Wenn daher der
Magen leer ist, so fällt alsdann das Blut durch eine
grosse Schlagader in ein schlaffes Eingeweide, und in

weiche
(s) [Spaltenumbruch] das Blut verdünne sich in
der Milz COWPER Introduct. to
the| anthropolog. DEUSING san-
guificat. p. 112. FAUVRY anat.
raisonn. c. 9. WINSLOW IV.
BOERHAAVE |n. 326. BOHN
p. 257. BERGER p. 217. GEORGI
de homine p. 133. FIZES de liene
[Spaltenumbruch] p. 125. 130. ELLER p. 23 24 SE-
NAC. Ess. ed. 1735. p. 186. DREW
n. 33 MEKELL I. c.
es komme,
wegen der Menge der Arterien das
Blut heisser, zur Leber. HARVEI.
(a) p. 386.
(b) p. 391.

Die Milz. XXI. Buch
ſteller haben dergleichen aͤnliche Gruͤnde vorgetragen (s),
allein die meiſten geben andre Gruͤnde von dieſer Duͤnne
des Blutes an.

§. 3.
Die Bewegung des Milzblutes.

Jn den vierfuͤßigen Thieren iſt ſchon die Milz wirk-
licher und anſenlicher (a), und bei dieſer Klaſſe mus man
denjenigen Nuzzen ſuchen, den man von dem Menſchen
behaupten will.

Die Galle iſt notwendiger, wenn eine Speiſe wohl
durcheinander gemengt werden ſoll. Es wuͤrde alſo eine
ſehr groſſe Bequemlichkeit ſein, wenn zu einer ſolchen
Zeit eine groſſe Menge erzeugt wuͤrde, da ſie ohnentber-
lich iſt. Sie wird aber haͤufiger abgeſchieden werden,
wenn zu dieſer Zeit eine groͤſſere Menge Blut zur Leber
koͤmmt; dieſe groͤſſere Menge wird aber ankommen, wo-
fern die Milz, auſſerhalb der Verdauungszeit, eine groͤſ-
ſere Menge Blut aufnehmen, und gegen dieſe Zeit reich-
licher zur Leber zuruͤkk ſenden ſollte.

Nun wird dieſe Abſicht durch einen ſehr einfachen
Handgriff erreicht. Es liegt die Milz zwiſchen dem blin-
den Sakke (b) des Magens, und dem Zwerchfelle: es
kann der Magen nicht groͤſſer werden, daß nicht die Milz
zuſammengedruͤkkt wuͤrde, noch gegenteils leer werden,
daß nicht die Milz ſchlaffer wuͤrde. Wenn daher der
Magen leer iſt, ſo faͤllt alsdann das Blut durch eine
groſſe Schlagader in ein ſchlaffes Eingeweide, und in

weiche
(s) [Spaltenumbruch] das Blut verduͤnne ſich in
der Milz COWPER Introduct. to
the| anthropolog. DEUSING ſan-
guificat. p. 112. FAUVRY anat.
raiſonn. c. 9. WINSLOW IV.
BOERHAAVE |n. 326. BOHN
p. 257. BERGER p. 217. GEORGI
de homine p. 133. FIZES de liene
[Spaltenumbruch] p. 125. 130. ELLER p. 23 24 SE-
NAC. Eſſ. ed. 1735. p. 186. DREW
n. 33 MEKELL I. c.
es komme,
wegen der Menge der Arterien das
Blut heiſſer, zur Leber. HARVEI.
(a) p. 386.
(b) p. 391.
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[608[624]/0644] Die Milz. XXI. Buch ſteller haben dergleichen aͤnliche Gruͤnde vorgetragen (s), allein die meiſten geben andre Gruͤnde von dieſer Duͤnne des Blutes an. §. 3. Die Bewegung des Milzblutes. Jn den vierfuͤßigen Thieren iſt ſchon die Milz wirk- licher und anſenlicher (a), und bei dieſer Klaſſe mus man denjenigen Nuzzen ſuchen, den man von dem Menſchen behaupten will. Die Galle iſt notwendiger, wenn eine Speiſe wohl durcheinander gemengt werden ſoll. Es wuͤrde alſo eine ſehr groſſe Bequemlichkeit ſein, wenn zu einer ſolchen Zeit eine groſſe Menge erzeugt wuͤrde, da ſie ohnentber- lich iſt. Sie wird aber haͤufiger abgeſchieden werden, wenn zu dieſer Zeit eine groͤſſere Menge Blut zur Leber koͤmmt; dieſe groͤſſere Menge wird aber ankommen, wo- fern die Milz, auſſerhalb der Verdauungszeit, eine groͤſ- ſere Menge Blut aufnehmen, und gegen dieſe Zeit reich- licher zur Leber zuruͤkk ſenden ſollte. Nun wird dieſe Abſicht durch einen ſehr einfachen Handgriff erreicht. Es liegt die Milz zwiſchen dem blin- den Sakke (b) des Magens, und dem Zwerchfelle: es kann der Magen nicht groͤſſer werden, daß nicht die Milz zuſammengedruͤkkt wuͤrde, noch gegenteils leer werden, daß nicht die Milz ſchlaffer wuͤrde. Wenn daher der Magen leer iſt, ſo faͤllt alsdann das Blut durch eine groſſe Schlagader in ein ſchlaffes Eingeweide, und in weiche (s) das Blut verduͤnne ſich in der Milz COWPER Introduct. to the| anthropolog. DEUSING ſan- guificat. p. 112. FAUVRY anat. raiſonn. c. 9. WINSLOW IV. BOERHAAVE |n. 326. BOHN p. 257. BERGER p. 217. GEORGI de homine p. 133. FIZES de liene p. 125. 130. ELLER p. 23 24 SE- NAC. Eſſ. ed. 1735. p. 186. DREW n. 33 MEKELL I. c. es komme, wegen der Menge der Arterien das Blut heiſſer, zur Leber. HARVEI. (a) p. 386. (b) p. 391.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 608[624]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/644>, abgerufen am 22.11.2024.