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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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Die Milz. XXI. Buch.
er ihren Bau anders (b). Er erinnert nämlich, daß
dergleichen Kernchen weder von einer gemeinschaftlichen
Haut bekleidet (c), noch überhaupt etwas stärker zusam-
men hienge (d), welches sich aber, so bald man die Schlag-
adern der Kunst gemäs aussprizze, mit der Farbe des
Sprizzensaftes färbe, und sich nach und nach im Wasser
entwikkele (e), bis das zu einem Pinsel würde (f), was
vorher ein Kernchen war. Er erinnert, daß sich seine
ware Beschaffenheit durch Krankheiten überhaupt nicht
entdekken lasse (g).

Beinahe macht Albin hierüber eben die Anmer-
kung (h) (i), als Ruysch, und er sagt, daß sich an der
Milz, ausser den Gefässen und dem gefächerten Bau,
weiter nichts zeige.

Vorlängst hat schon J. Hieronimus Skavagli (k)
gegen diese Drüsen, wie auch R. Vieussens geschrie-
ben (l). G. Stukelei wollte lieber (m), daß sie Ner-
vengeflechte wären, und der berümte Eller nannte es
an einer Kälbermilz abgerissne Fasern (n), was Mal-
pighi
Drüsen geheissen hatte. Unser ehemaliger Lehrer
will, daß sie nicht im Elefanten vorkommen (o), und
Snape läugnet sie im Pferde (p).

Was
(b) [Spaltenumbruch] Seit dem Jahre 1696.
(c) Epist. IV. Thes. X. n. 90.
(d) zähere Gefässe, als in den
Thieren Thes. IV. n. 17.
(e) Thes. VII. tab. 1. f. 1.
(f) Jm Menschen Epist. IV.
tab. 4. f. 4. Thes. I. ass. 3. n. 10.
Thes. III. n. 72. Thes. VII. tab. 1.
f. 1. Cur. renov. n.
65. im Kalbe
Thes. III. ass. 4. n. 4. Thes. V.
n. 12. 72. Thes. max. n.
71.
(g) Thes. IX. n. 55. vergleicht
dieses unsern Werks L. VII. p. 389.
(h) Aus RUYSCHIO SCHEL-
HAMMER analect. FIZES p. 206.
[Spaltenumbruch] VATER mus. p. 61. &c.
in die-
sen Kernchen vereinigen sich die
venae und arteriae, und geben die
kleinste Aeste von sich HEUER-
MANN T. III. p.
667.
(i) MESLON n. 13.
(k) Vigil. p. 152. wären von
den Fächern nicht unterschieden.
(l) Es wären Päkke von Ge-
fässen nouvelles decouvertes p. 14.
(m) p. 24.
(n) p. 18.
(o) DUVERNOI I. c. p. 160.
(p) Tab. 7. f. 2.

Die Milz. XXI. Buch.
er ihren Bau anders (b). Er erinnert naͤmlich, daß
dergleichen Kernchen weder von einer gemeinſchaftlichen
Haut bekleidet (c), noch uͤberhaupt etwas ſtaͤrker zuſam-
men hienge (d), welches ſich aber, ſo bald man die Schlag-
adern der Kunſt gemaͤs ausſprizze, mit der Farbe des
Sprizzenſaftes faͤrbe, und ſich nach und nach im Waſſer
entwikkele (e), bis das zu einem Pinſel wuͤrde (f), was
vorher ein Kernchen war. Er erinnert, daß ſich ſeine
ware Beſchaffenheit durch Krankheiten uͤberhaupt nicht
entdekken laſſe (g).

Beinahe macht Albin hieruͤber eben die Anmer-
kung (h) (i), als Ruyſch, und er ſagt, daß ſich an der
Milz, auſſer den Gefaͤſſen und dem gefaͤcherten Bau,
weiter nichts zeige.

Vorlaͤngſt hat ſchon J. Hieronimus Skavagli (k)
gegen dieſe Druͤſen, wie auch R. Vieuſſens geſchrie-
ben (l). G. Stukelei wollte lieber (m), daß ſie Ner-
vengeflechte waͤren, und der beruͤmte Eller nannte es
an einer Kaͤlbermilz abgeriſſne Faſern (n), was Mal-
pighi
Druͤſen geheiſſen hatte. Unſer ehemaliger Lehrer
will, daß ſie nicht im Elefanten vorkommen (o), und
Snape laͤugnet ſie im Pferde (p).

Was
(b) [Spaltenumbruch] Seit dem Jahre 1696.
(c) Epiſt. IV. Theſ. X. n. 90.
(d) zaͤhere Gefaͤſſe, als in den
Thieren Theſ. IV. n. 17.
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f. 1. Cur. renov. n.
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n. 12. 72. Theſ. max. n.
71.
(g) Theſ. IX. n. 55. vergleicht
dieſes unſern Werks L. VII. p. 389.
(h) Aus RUYSCHIO SCHEL-
HAMMER analect. FIZES p. 206.
[Spaltenumbruch] VATER muſ. p. 61. &c.
in die-
ſen Kernchen vereinigen ſich die
venæ und arteriæ, und geben die
kleinſte Aeſte von ſich HEUER-
MANN T. III. p.
667.
(i) MESLON n. 13.
(k) Vigil. p. 152. waͤren von
den Faͤchern nicht unterſchieden.
(l) Es waͤren Paͤkke von Ge-
faͤſſen nouvelles decouvertes p. 14.
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[602[618]/0638] Die Milz. XXI. Buch. er ihren Bau anders (b). Er erinnert naͤmlich, daß dergleichen Kernchen weder von einer gemeinſchaftlichen Haut bekleidet (c), noch uͤberhaupt etwas ſtaͤrker zuſam- men hienge (d), welches ſich aber, ſo bald man die Schlag- adern der Kunſt gemaͤs ausſprizze, mit der Farbe des Sprizzenſaftes faͤrbe, und ſich nach und nach im Waſſer entwikkele (e), bis das zu einem Pinſel wuͤrde (f), was vorher ein Kernchen war. Er erinnert, daß ſich ſeine ware Beſchaffenheit durch Krankheiten uͤberhaupt nicht entdekken laſſe (g). Beinahe macht Albin hieruͤber eben die Anmer- kung (h) (i), als Ruyſch, und er ſagt, daß ſich an der Milz, auſſer den Gefaͤſſen und dem gefaͤcherten Bau, weiter nichts zeige. Vorlaͤngſt hat ſchon J. Hieronimus Skavagli (k) gegen dieſe Druͤſen, wie auch R. Vieuſſens geſchrie- ben (l). G. Stukelei wollte lieber (m), daß ſie Ner- vengeflechte waͤren, und der beruͤmte Eller nannte es an einer Kaͤlbermilz abgeriſſne Faſern (n), was Mal- pighi Druͤſen geheiſſen hatte. Unſer ehemaliger Lehrer will, daß ſie nicht im Elefanten vorkommen (o), und Snape laͤugnet ſie im Pferde (p). Was (b) Seit dem Jahre 1696. (c) Epiſt. IV. Theſ. X. n. 90. (d) zaͤhere Gefaͤſſe, als in den Thieren Theſ. IV. n. 17. (e) Theſ. VII. tab. 1. f. 1. (f) Jm Menſchen Epiſt. IV. tab. 4. f. 4. Theſ. I. aſſ. 3. n. 10. Theſ. III. n. 72. Theſ. VII. tab. 1. f. 1. Cur. renov. n. 65. im Kalbe Theſ. III. aſſ. 4. n. 4. Theſ. V. n. 12. 72. Theſ. max. n. 71. (g) Theſ. IX. n. 55. vergleicht dieſes unſern Werks L. VII. p. 389. (h) Aus RUYSCHIO SCHEL- HAMMER analect. FIZES p. 206. VATER muſ. p. 61. &c. in die- ſen Kernchen vereinigen ſich die venæ und arteriæ, und geben die kleinſte Aeſte von ſich HEUER- MANN T. III. p. 667. (i) MESLON n. 13. (k) Vigil. p. 152. waͤren von den Faͤchern nicht unterſchieden. (l) Es waͤren Paͤkke von Ge- faͤſſen nouvelles decouvertes p. 14. (m) p. 24. (n) p. 18. (o) DUVERNOI I. c. p. 160. (p) Tab. 7. f. 2.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 602[618]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/638>, abgerufen am 25.11.2024.