Endlich sagt dieser berümte Mann noch, daß man auch in der Menschenmilz Kernchen antreffe (o), die oval wären (p), und es hat sie selbst Ruysch nicht verkennen mögen (q), so wie sie vom Winslow(r), Ferren(s), Heuermann(t), Senak(u), Fanton(w), und Leeuwenhök berürt worden sind (x).
Berümte Männer behaupten, daß sie hol sind, daß sie wirklich einfache Kernchen, traubenförmig (y), in Krank- heiten (z), und mit fremden widernatürlichen Säften, und Gips (z*) angefüllt, und sehr vergrössert, gefunden worden (a).
Sie sagen noch, ihr Wesen bestehe nicht aus Ge- fässen, weil der Saft von den Schlagadern in diese Drü- sen nicht übergehe (b), noch sie färbe, und daß die Ker- ner von der anatomischen Jnjection verschwinden (b*); daß sie übrigens in den Pläzzen der Milzfächer im Centro selbst sizzen (c), an den Schlagadern und Blutadern trau- benweise hiengen (d), und der von den Schlagadern abge- sonderte Saft in diese Drüsen (d*) nieder gelegt werde.
Da man sich vor kurzem einbildete, daß Ruysch dieses Drüsensistem widerlegt habe, so ist es von dem berümten la Sone(e) dergestalt wieder hergestellt wor-
den,
(o)[Spaltenumbruch]MALPIGH. p. 111. Nach Krankheiten werden durch micro- scop. gesehen WINSLOW n 349.
(p)MALPIGH. p. m. p. 413.
(q)Conf. p. 413.
(r)n. 338 seq.
(s)Mem. de 1749. p. 495.
(t)Physiolog. p. 667.
(u)Ess de phys p. 180.
(w)p. 118. im Menschen.
(x)Phil. trans. n. 307. mit Kupfer.
(y)MALPIGH. p. 111.
(z)Id. p. 112.
(z*)MERY Hist. de l'Acad. 1702. DOUGLAS Phil. trans. n. 349. im schwindsüchtigen Affen Anc. Mem. I. p. 404.
(a)[Spaltenumbruch]Ibid.
(b)MALP. p. 110. wie auch la SONE p. 215. Mem. de 1754. VIEUSSENS das Queksilber er- scheine in der Milz in Gestalt der Blasen; dies rühre ober von den zerrißnen Gefässen her. structure des vaiss.
(b*)La SONE p. 228.
(c)MALPIGH. p. 112. add. La SONE p. 224. 228. WINSLOW n. 348. SENAC l. c.
(d)MALPIGH. p. 111. 112.
(d*)Idem p. 112. da sie sich in sie öffnen hient.
(e)I. c. p. 207. 212. 214. 220. 221.
Die Milz. XXI. Buch.
Endlich ſagt dieſer beruͤmte Mann noch, daß man auch in der Menſchenmilz Kernchen antreffe (o), die oval waͤren (p), und es hat ſie ſelbſt Ruyſch nicht verkennen moͤgen (q), ſo wie ſie vom Winslow(r), Ferren(s), Heuermann(t), Senak(u), Fanton(w), und Leeuwenhoͤk beruͤrt worden ſind (x).
Beruͤmte Maͤnner behaupten, daß ſie hol ſind, daß ſie wirklich einfache Kernchen, traubenfoͤrmig (y), in Krank- heiten (z), und mit fremden widernatuͤrlichen Saͤften, und Gips (z*) angefuͤllt, und ſehr vergroͤſſert, gefunden worden (a).
Sie ſagen noch, ihr Weſen beſtehe nicht aus Ge- faͤſſen, weil der Saft von den Schlagadern in dieſe Druͤ- ſen nicht uͤbergehe (b), noch ſie faͤrbe, und daß die Ker- ner von der anatomiſchen Jnjection verſchwinden (b*); daß ſie uͤbrigens in den Plaͤzzen der Milzfaͤcher im Centro ſelbſt ſizzen (c), an den Schlagadern und Blutadern trau- benweiſe hiengen (d), und der von den Schlagadern abge- ſonderte Saft in dieſe Druͤſen (d*) nieder gelegt werde.
Da man ſich vor kurzem einbildete, daß Ruyſch dieſes Druͤſenſiſtem widerlegt habe, ſo iſt es von dem beruͤmten la Sone(e) dergeſtalt wieder hergeſtellt wor-
den,
(o)[Spaltenumbruch]MALPIGH. p. 111. Nach Krankheiten werden durch micro- ſcop. geſehen WINSLOW n 349.
(p)MALPIGH. p. m. p. 413.
(q)Conf. p. 413.
(r)n. 338 ſeq.
(s)Mém. de 1749. p. 495.
(t)Phyſiolog. p. 667.
(u)Eſſ de phyſ p. 180.
(w)p. 118. im Menſchen.
(x)Phil. tranſ. n. 307. mit Kupfer.
(y)MALPIGH. p. 111.
(z)Id. p. 112.
(z*)MERY Hiſt. de l’Acad. 1702. DOUGLAS Phil. tranſ. n. 349. im ſchwindſuͤchtigen Affen Anc. Mém. I. p. 404.
(a)[Spaltenumbruch]Ibid.
(b)MALP. p. 110. wie auch la SONE p. 215. Mém. de 1754. VIEUSSENS das Quekſilber er- ſcheine in der Milz in Geſtalt der Blaſen; dies ruͤhre ober von den zerrißnen Gefaͤſſen her. ſtructure des vaiſſ.
(b*)La SONE p. 228.
(c)MALPIGH. p. 112. add. La SONE p. 224. 228. WINSLOW n. 348. SENAC l. c.
(d)MALPIGH. p. 111. 112.
(d*)Idem p. 112. da ſie ſich in ſie oͤffnen hient.
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[600[616]/0636]
Die Milz. XXI. Buch.
Endlich ſagt dieſer beruͤmte Mann noch, daß man
auch in der Menſchenmilz Kernchen antreffe (o), die oval
waͤren (p), und es hat ſie ſelbſt Ruyſch nicht verkennen
moͤgen (q), ſo wie ſie vom Winslow (r), Ferren (s),
Heuermann (t), Senak (u), Fanton (w), und
Leeuwenhoͤk beruͤrt worden ſind (x).
Beruͤmte Maͤnner behaupten, daß ſie hol ſind, daß
ſie wirklich einfache Kernchen, traubenfoͤrmig (y), in Krank-
heiten (z), und mit fremden widernatuͤrlichen Saͤften,
und Gips (z*) angefuͤllt, und ſehr vergroͤſſert, gefunden
worden (a).
Sie ſagen noch, ihr Weſen beſtehe nicht aus Ge-
faͤſſen, weil der Saft von den Schlagadern in dieſe Druͤ-
ſen nicht uͤbergehe (b), noch ſie faͤrbe, und daß die Ker-
ner von der anatomiſchen Jnjection verſchwinden (b*);
daß ſie uͤbrigens in den Plaͤzzen der Milzfaͤcher im Centro
ſelbſt ſizzen (c), an den Schlagadern und Blutadern trau-
benweiſe hiengen (d), und der von den Schlagadern abge-
ſonderte Saft in dieſe Druͤſen (d*) nieder gelegt werde.
Da man ſich vor kurzem einbildete, daß Ruyſch
dieſes Druͤſenſiſtem widerlegt habe, ſo iſt es von dem
beruͤmten la Sone (e) dergeſtalt wieder hergeſtellt wor-
den,
(o)
MALPIGH. p. 111. Nach
Krankheiten werden durch micro-
ſcop. geſehen WINSLOW n 349.
(p) MALPIGH. p. m. p. 413.
(q) Conf. p. 413.
(r) n. 338 ſeq.
(s) Mém. de 1749. p. 495.
(t) Phyſiolog. p. 667.
(u) Eſſ de phyſ p. 180.
(w) p. 118. im Menſchen.
(x) Phil. tranſ. n. 307. mit
Kupfer.
(y) MALPIGH. p. 111.
(z) Id. p. 112.
(z*) MERY Hiſt. de l’Acad. 1702.
DOUGLAS Phil. tranſ. n. 349.
im ſchwindſuͤchtigen Affen Anc.
Mém. I. p. 404.
(a)
Ibid.
(b) MALP. p. 110. wie auch la
SONE p. 215. Mém. de 1754.
VIEUSSENS das Quekſilber er-
ſcheine in der Milz in Geſtalt der
Blaſen; dies ruͤhre ober von den
zerrißnen Gefaͤſſen her. ſtructure
des vaiſſ.
(b*) La SONE p. 228.
(c) MALPIGH. p. 112. add. La
SONE p. 224. 228. WINSLOW
n. 348. SENAC l. c.
(d) MALPIGH. p. 111. 112.
(d*) Idem p. 112. da ſie ſich in
ſie oͤffnen hient.
(e) I. c. p. 207. 212. 214.
220. 221.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 600[616]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/636>, abgerufen am 21.11.2024.
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