kleinsten und schwächsten, im Oberkiefer grösser (q) und die inwendig zu liegen am grösten (r). An der Zal ent- hält ihrer jede Kinnlade vier (s)(t).
Alle haben dieses unter einander gemein, daß sie eine einzige, Kegelförmige, zusammengedrükkte (u) gerade herablaufende Wurzel, und eine Krone haben, welche sich allmälich zu einer schneidenden Schärfe verdünnt.
Ferner ist an diesem Körper die Vorderfläche fast slach und mäßig convex (x) und von Figur fast eine Pa- rabel, deren herabsehende Achse die Schneide ausmacht.
Die hintere Fläche, die sich gegen die Zunge hin- kehrt, ist dreiekkig, ausgehölt, und wird der Länge nach von einigen Furchen durchlaufen.
Sie wirken wärend dem Beissen nach der Art eines Keiles. Da diese Schneide, welche die Speisen zerstükkt, dünner ist und derjenige ganze Theil, welcher von der Schneide, gegen die Wurzel herabläuft, dikker ist, so wird die Schneide einen desto längern Weg zu durch- wandern haben, um so viel dünner sie, als der dikke Theil ist, der der Wurzel näher liegt, und es werden sich die Kräfte eines Schneidezahnes an der Schneide, gegen die Kräfte, so der Wurzel Widerstand thun, wie der Halb- durchmesser der Basis, zu der Länge des Zahnes ver- halten (x*)
Da
(q)[Spaltenumbruch]WINSLOW n. 468. ALBIN p. 4. tab. 1. f. 1. SUE t. 5. f. 1. Add. BERTIN l. c. p. 246. ANDEY orthoped. II. p. 270. 271.
(r)BERTIN p. 247. WINSLOW I. c. ALBIN I. c. im Unterkiefer sind die vier Schneidezähne viel- mehr gleich gros.
(s) Nur zwei, aber breitere PAL- FYN c. 9. GENGA Anat. Chir. p. 84.
(t)[Spaltenumbruch]
Wie im Affen BLAS. PARIS. TYSON p. 65.
(u)BERTIN p. 246.
(x)IDEM. p. 244. ALBIN f. 3.
(x*)DESAGULIERS Course of exper. phil. l. p. 114. 117. S'GRA- VEZANDE Philos. Newton Instit. n. 288. VARIGNON Mecan. T. II. p. 161. SWAMMERDAM bibl. p. 145.
Weg zum Magen. XVIII. Buch.
kleinſten und ſchwaͤchſten, im Oberkiefer groͤſſer (q) und die inwendig zu liegen am groͤſten (r). An der Zal ent- haͤlt ihrer jede Kinnlade vier (s)(t).
Alle haben dieſes unter einander gemein, daß ſie eine einzige, Kegelfoͤrmige, zuſammengedruͤkkte (u) gerade herablaufende Wurzel, und eine Krone haben, welche ſich allmaͤlich zu einer ſchneidenden Schaͤrfe verduͤnnt.
Ferner iſt an dieſem Koͤrper die Vorderflaͤche faſt ſlach und maͤßig convex (x) und von Figur faſt eine Pa- rabel, deren herabſehende Achſe die Schneide ausmacht.
Die hintere Flaͤche, die ſich gegen die Zunge hin- kehrt, iſt dreiekkig, ausgehoͤlt, und wird der Laͤnge nach von einigen Furchen durchlaufen.
Sie wirken waͤrend dem Beiſſen nach der Art eines Keiles. Da dieſe Schneide, welche die Speiſen zerſtuͤkkt, duͤnner iſt und derjenige ganze Theil, welcher von der Schneide, gegen die Wurzel herablaͤuft, dikker iſt, ſo wird die Schneide einen deſto laͤngern Weg zu durch- wandern haben, um ſo viel duͤnner ſie, als der dikke Theil iſt, der der Wurzel naͤher liegt, und es werden ſich die Kraͤfte eines Schneidezahnes an der Schneide, gegen die Kraͤfte, ſo der Wurzel Widerſtand thun, wie der Halb- durchmeſſer der Baſis, zu der Laͤnge des Zahnes ver- halten (x*)
Da
(q)[Spaltenumbruch]WINSLOW n. 468. ALBIN p. 4. tab. 1. f. 1. SUE t. 5. f. 1. Add. BERTIN l. c. p. 246. ANDEY orthoped. II. p. 270. 271.
(r)BERTIN p. 247. WINSLOW I. c. ALBIN I. c. im Unterkiefer ſind die vier Schneidezaͤhne viel- mehr gleich gros.
(s) Nur zwei, aber breitere PAL- FYN c. 9. GENGA Anat. Chir. p. 84.
(t)[Spaltenumbruch]
Wie im Affen BLAS. PARIS. TYSON p. 65.
(u)BERTIN p. 246.
(x)IDEM. p. 244. ALBIN f. 3.
(x*)DESAGULIERS Courſe of exper. phil. l. p. 114. 117. S’GRA- VEZANDE Philoſ. Newton Inſtit. n. 288. VARIGNON Mécan. T. II. p. 161. SWAMMERDAM bibl. p. 145.
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Weg zum Magen. XVIII. Buch.
kleinſten und ſchwaͤchſten, im Oberkiefer groͤſſer (q) und
die inwendig zu liegen am groͤſten (r). An der Zal ent-
haͤlt ihrer jede Kinnlade vier (s) (t).
Alle haben dieſes unter einander gemein, daß ſie eine
einzige, Kegelfoͤrmige, zuſammengedruͤkkte (u) gerade
herablaufende Wurzel, und eine Krone haben, welche
ſich allmaͤlich zu einer ſchneidenden Schaͤrfe verduͤnnt.
Ferner iſt an dieſem Koͤrper die Vorderflaͤche faſt
ſlach und maͤßig convex (x) und von Figur faſt eine Pa-
rabel, deren herabſehende Achſe die Schneide ausmacht.
Die hintere Flaͤche, die ſich gegen die Zunge hin-
kehrt, iſt dreiekkig, ausgehoͤlt, und wird der Laͤnge nach
von einigen Furchen durchlaufen.
Sie wirken waͤrend dem Beiſſen nach der Art eines
Keiles. Da dieſe Schneide, welche die Speiſen zerſtuͤkkt,
duͤnner iſt und derjenige ganze Theil, welcher von der
Schneide, gegen die Wurzel herablaͤuft, dikker iſt, ſo
wird die Schneide einen deſto laͤngern Weg zu durch-
wandern haben, um ſo viel duͤnner ſie, als der dikke Theil
iſt, der der Wurzel naͤher liegt, und es werden ſich die
Kraͤfte eines Schneidezahnes an der Schneide, gegen die
Kraͤfte, ſo der Wurzel Widerſtand thun, wie der Halb-
durchmeſſer der Baſis, zu der Laͤnge des Zahnes ver-
halten (x*)
Da
(q)
WINSLOW n. 468. ALBIN
p. 4. tab. 1. f. 1. SUE t. 5. f. 1. Add.
BERTIN l. c. p. 246. ANDEY
orthoped. II. p. 270. 271.
(r) BERTIN p. 247. WINSLOW
I. c. ALBIN I. c. im Unterkiefer
ſind die vier Schneidezaͤhne viel-
mehr gleich gros.
(s) Nur zwei, aber breitere PAL-
FYN c. 9. GENGA Anat. Chir.
p. 84.
(t)
Wie im Affen BLAS. PARIS.
TYSON p. 65.
(u) BERTIN p. 246.
(x) IDEM. p. 244. ALBIN f. 3.
(x*) DESAGULIERS Courſe of
exper. phil. l. p. 114. 117. S’GRA-
VEZANDE Philoſ. Newton Inſtit.
n. 288. VARIGNON Mécan. T. II.
p. 161. SWAMMERDAM bibl.
p. 145.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/62>, abgerufen am 23.11.2024.
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