Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Milz. XXI. Buch.

Jhre Farbe ist in der Frucht (g), wie auch in den
Vögeln, Fischen, Vierfüßigen, die vom kalten Blute
sind, und in den vom warmen Blute, welche Fleisch
essen (h). Jm erwachsenen Menschen ist sie blaurot,
weil sich zu der Blutröthe eine blaue Farbe mengt, wel-
ches die Farbe der grossen Blutadern in todten Körpern
zu sein pflegt, dennoch aber ist sie auch alsdann biswei-
len blühend rot (i). Eine scirrhöse Leber war weis und
blau geflekkt, und gleichsam gemarmelt, wie ich nach mei-
nem eignen Bemerken, vor kurzem erwänte. Jhre
Schwere verhält sich zum Wasser, wie 1.060 zu 1000 (i*).

§. 7.
Die äussere Membran der Milz.

Diese Bekleidung ist keinem Zweifel unterworfen.
Sie ist im Menschen einfach (a), feste ohne deutliche Fa-
sern (b), klebt an der Milz feste an, vermittelst des Fa-
dengewebes, und ist vom Darmfell eine Fortsezzung (c),
und demselben gleich.

Jm Kalbe finden sich allerdings zwo Bekleidungen
für die Milz (d), und man kann sie so gar mit dem
Messer von einander trennen. Sie sind aus diesem
Thiere auf die Milz des Menschen angewandt worden (e).

Ein
(g) [Spaltenumbruch] MOTH ad WORM Epist.
p. 575 COLLINS p. 412 FIZES
de liene p. 107. STUKELEY p
8.
(h) Jm Löwen STUKELEY
p.
8. und andern.
(i) FEHR Eph. Nat. Cur. SPI-
GEL I. c.
(i*) MUSCHENBR. introd.
p.
556.
(a) WINSLOW n. 336. doch
in surchtsamen Tone standhafter
la SONE p. 194. VERDIER II.
p. 112 GARENGEOT.
(b) stralenförmige Muskelfasern
[Spaltenumbruch] nennt es STUKELEY p. 7. Etwas
änliches sahe bisweilen in einem
Menschen la SONE Mem. de
1754 p.
194. vielleicht Falten, die
nicht gar zu selten sind.
(c) Mit Recht KAAUW perspir.
n.
573. warum leiten sie vom Nez-
ze her DISDIER TANARON Pra-
tiq. de Chir. T. I. p.
63.
(d) MALPIGH de liene p. 102.
Editio. Angl.
(e) FANTON p. 117. FIZES
p. 105. DISDIER splanchnolog.
STUKELEY p.
8.
Die Milz. XXI. Buch.

Jhre Farbe iſt in der Frucht (g), wie auch in den
Voͤgeln, Fiſchen, Vierfuͤßigen, die vom kalten Blute
ſind, und in den vom warmen Blute, welche Fleiſch
eſſen (h). Jm erwachſenen Menſchen iſt ſie blaurot,
weil ſich zu der Blutroͤthe eine blaue Farbe mengt, wel-
ches die Farbe der groſſen Blutadern in todten Koͤrpern
zu ſein pflegt, dennoch aber iſt ſie auch alsdann biswei-
len bluͤhend rot (i). Eine ſcirrhoͤſe Leber war weis und
blau geflekkt, und gleichſam gemarmelt, wie ich nach mei-
nem eignen Bemerken, vor kurzem erwaͤnte. Jhre
Schwere verhaͤlt ſich zum Waſſer, wie 1.060 zu 1000 (i*).

§. 7.
Die aͤuſſere Membran der Milz.

Dieſe Bekleidung iſt keinem Zweifel unterworfen.
Sie iſt im Menſchen einfach (a), feſte ohne deutliche Fa-
ſern (b), klebt an der Milz feſte an, vermittelſt des Fa-
dengewebes, und iſt vom Darmfell eine Fortſezzung (c),
und demſelben gleich.

Jm Kalbe finden ſich allerdings zwo Bekleidungen
fuͤr die Milz (d), und man kann ſie ſo gar mit dem
Meſſer von einander trennen. Sie ſind aus dieſem
Thiere auf die Milz des Menſchen angewandt worden (e).

Ein
(g) [Spaltenumbruch] MOTH ad WORM Epiſt.
p. 575 COLLINS p. 412 FIZES
de liene p. 107. STUKELEY p
8.
(h) Jm Loͤwen STUKELEY
p.
8. und andern.
(i) FEHR Eph. Nat. Cur. SPI-
GEL I. c.
(i*) MUSCHENBR. introd.
p.
556.
(a) WINSLOW n. 336. doch
in ſurchtſamen Tone ſtandhafter
la SONE p. 194. VERDIER II.
p. 112 GARENGEOT.
(b) ſtralenfoͤrmige Muſkelfaſern
[Spaltenumbruch] nennt es STUKELEY p. 7. Etwas
aͤnliches ſahe bisweilen in einem
Menſchen la SONE Mém. de
1754 p.
194. vielleicht Falten, die
nicht gar zu ſelten ſind.
(c) Mit Recht KAAUW perſpir.
n.
573. warum leiten ſie vom Nez-
ze her DISDIER TANARON Pra-
tiq. de Chir. T. I. p.
63.
(d) MALPIGH de liene p. 102.
Editio. Angl.
(e) FANTON p. 117. FIZES
p. 105. DISDIER ſplanchnolog.
STUKELEY p.
8.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0618" n="582[598]"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Milz. <hi rendition="#aq">XXI.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
            <p>Jhre Farbe i&#x017F;t in der Frucht <note place="foot" n="(g)"><cb/><hi rendition="#aq">MOTH ad WORM Epi&#x017F;t.<lb/>
p. 575 COLLINS p. 412 FIZES<lb/>
de liene p. 107. STUKELEY p</hi> 8.</note>, wie auch in den<lb/>
Vo&#x0364;geln, Fi&#x017F;chen, Vierfu&#x0364;ßigen, die vom kalten Blute<lb/>
&#x017F;ind, und in den vom warmen Blute, welche Flei&#x017F;ch<lb/>
e&#x017F;&#x017F;en <note place="foot" n="(h)">Jm Lo&#x0364;wen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">STUKELEY</hi><lb/>
p.</hi> 8. und andern.</note>. Jm erwach&#x017F;enen Men&#x017F;chen i&#x017F;t &#x017F;ie blaurot,<lb/>
weil &#x017F;ich zu der Blutro&#x0364;the eine blaue Farbe mengt, wel-<lb/>
ches die Farbe der gro&#x017F;&#x017F;en Blutadern in todten Ko&#x0364;rpern<lb/>
zu &#x017F;ein pflegt, dennoch aber i&#x017F;t &#x017F;ie auch alsdann biswei-<lb/>
len blu&#x0364;hend rot <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">FEHR Eph. Nat. Cur. SPI-<lb/>
GEL I. c.</hi></note>. Eine &#x017F;cirrho&#x0364;&#x017F;e Leber war weis und<lb/>
blau geflekkt, und gleich&#x017F;am gemarmelt, wie ich nach mei-<lb/>
nem eignen Bemerken, vor kurzem erwa&#x0364;nte. Jhre<lb/>
Schwere verha&#x0364;lt &#x017F;ich zum Wa&#x017F;&#x017F;er, wie 1.060 zu 1000 <note place="foot" n="(i*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MUSCHENBR.</hi> introd.<lb/>
p.</hi> 556.</note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 7.<lb/><hi rendition="#b">Die a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ere Membran der Milz.</hi></head><lb/>
            <p>Die&#x017F;e Bekleidung i&#x017F;t keinem Zweifel unterworfen.<lb/>
Sie i&#x017F;t im Men&#x017F;chen einfach <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">WINSLOW n.</hi> 336. doch<lb/>
in &#x017F;urcht&#x017F;amen Tone &#x017F;tandhafter<lb/><hi rendition="#aq">la SONE p. 194. VERDIER II.<lb/>
p. 112 GARENGEOT.</hi></note>, fe&#x017F;te ohne deutliche Fa-<lb/>
&#x017F;ern <note place="foot" n="(b)">&#x017F;tralenfo&#x0364;rmige Mu&#x017F;kelfa&#x017F;ern<lb/><cb/>
nennt es <hi rendition="#aq">STUKELEY p.</hi> 7. Etwas<lb/>
a&#x0364;nliches &#x017F;ahe bisweilen in einem<lb/>
Men&#x017F;chen <hi rendition="#aq">la <hi rendition="#g">SONE</hi> Mém. de<lb/>
1754 p.</hi> 194. vielleicht Falten, die<lb/>
nicht gar zu &#x017F;elten &#x017F;ind.</note>, klebt an der Milz fe&#x017F;te an, vermittel&#x017F;t des Fa-<lb/>
dengewebes, und i&#x017F;t vom Darmfell eine Fort&#x017F;ezzung <note place="foot" n="(c)">Mit Recht <hi rendition="#aq">KAAUW per&#x017F;pir.<lb/>
n.</hi> 573. warum leiten &#x017F;ie vom Nez-<lb/>
ze her <hi rendition="#aq">DISDIER TANARON Pra-<lb/>
tiq. de Chir. T. I. p.</hi> 63.</note>,<lb/>
und dem&#x017F;elben gleich.</p><lb/>
            <p>Jm Kalbe finden &#x017F;ich allerdings zwo Bekleidungen<lb/>
fu&#x0364;r die Milz <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">MALPIGH de liene p. 102.<lb/>
Editio. Angl.</hi></note>, und man kann &#x017F;ie &#x017F;o gar mit dem<lb/>
Me&#x017F;&#x017F;er von einander trennen. Sie &#x017F;ind aus die&#x017F;em<lb/>
Thiere auf die Milz des Men&#x017F;chen angewandt worden <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">FANTON p. 117. FIZES<lb/>
p. 105. <hi rendition="#g">DISDIER</hi> &#x017F;planchnolog.<lb/>
STUKELEY p.</hi> 8.</note>.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Ein</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[582[598]/0618] Die Milz. XXI. Buch. Jhre Farbe iſt in der Frucht (g), wie auch in den Voͤgeln, Fiſchen, Vierfuͤßigen, die vom kalten Blute ſind, und in den vom warmen Blute, welche Fleiſch eſſen (h). Jm erwachſenen Menſchen iſt ſie blaurot, weil ſich zu der Blutroͤthe eine blaue Farbe mengt, wel- ches die Farbe der groſſen Blutadern in todten Koͤrpern zu ſein pflegt, dennoch aber iſt ſie auch alsdann biswei- len bluͤhend rot (i). Eine ſcirrhoͤſe Leber war weis und blau geflekkt, und gleichſam gemarmelt, wie ich nach mei- nem eignen Bemerken, vor kurzem erwaͤnte. Jhre Schwere verhaͤlt ſich zum Waſſer, wie 1.060 zu 1000 (i*). §. 7. Die aͤuſſere Membran der Milz. Dieſe Bekleidung iſt keinem Zweifel unterworfen. Sie iſt im Menſchen einfach (a), feſte ohne deutliche Fa- ſern (b), klebt an der Milz feſte an, vermittelſt des Fa- dengewebes, und iſt vom Darmfell eine Fortſezzung (c), und demſelben gleich. Jm Kalbe finden ſich allerdings zwo Bekleidungen fuͤr die Milz (d), und man kann ſie ſo gar mit dem Meſſer von einander trennen. Sie ſind aus dieſem Thiere auf die Milz des Menſchen angewandt worden (e). Ein (g) MOTH ad WORM Epiſt. p. 575 COLLINS p. 412 FIZES de liene p. 107. STUKELEY p 8. (h) Jm Loͤwen STUKELEY p. 8. und andern. (i) FEHR Eph. Nat. Cur. SPI- GEL I. c. (i*) MUSCHENBR. introd. p. 556. (a) WINSLOW n. 336. doch in ſurchtſamen Tone ſtandhafter la SONE p. 194. VERDIER II. p. 112 GARENGEOT. (b) ſtralenfoͤrmige Muſkelfaſern nennt es STUKELEY p. 7. Etwas aͤnliches ſahe bisweilen in einem Menſchen la SONE Mém. de 1754 p. 194. vielleicht Falten, die nicht gar zu ſelten ſind. (c) Mit Recht KAAUW perſpir. n. 573. warum leiten ſie vom Nez- ze her DISDIER TANARON Pra- tiq. de Chir. T. I. p. 63. (d) MALPIGH de liene p. 102. Editio. Angl. (e) FANTON p. 117. FIZES p. 105. DISDIER ſplanchnolog. STUKELEY p. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/618
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 582[598]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/618>, abgerufen am 22.12.2024.