Jn den Vögeln stimmt sie nicht allezeit mit der wa- ren Milz überein. Sie ist rot, länglich, im Mittel- punkte des Gekröses gelagert, disseits des linken Endes etwas dikker, aber kaum mit dem Magen verbunden, zwischen dem linken Leberlappen, und dem vordern Ge- därm, welches vom Magen herkömmt, und zwischen dem hintern, welches eben jezt durch den Beitritt der blinden Anhängsel einen Zuwachs bekömmt, so klein, daß sie weder zum Magen, noch zur Leber ein Verhält- nis hat, in kleinen Vögeln nicht ein Gran schwer wiegt, und ist überhaupt dem milzförmigen Körperchen der ei- erlegenden Vierfüßigen sehr änlich.
Jn den Fischen hat sie eine blutige Farbe, und die völlige Lage der waren Milz in den Vierfüßigen, wie auch deren Figur (m), so viel ich Fische geöffnet habe, und einer Seits am Magen, andrer Seits an der Leber und dem Gedärme befindlich, lang, vorne her flach, und dünne. Jn den Vierfüßigen vom kalten Blute hält man dasjenige für die Milz, was im Mittelpunkte des Gekröses eine rote Drüse (n), und mit grossen Gefässen bedekkt ist, wie die Gekrösdrüse des Asellius zu sein pflegt (o).
§. 2.
(d)[Spaltenumbruch]KLEIN miss. V. p. 34. dreiekkig.
(e)ibid. ENT. rund. Jm klei- nen länglich rundlich.
(f)GRONOV I. c. p. 99.
(g) Ein rotes dreiekkiges Ein- geweide GRONOV. mus. p. 7.
(h)COLLINS p. 407.
(i)GRONOV. Act. litt. Upsal. ann. 1741. mus. uhthyol. p. 10. dem schwarzen Blute änlich RO- BERG piscat. Salm. p. 11.
(k)[Spaltenumbruch]
dreiekkig, voller Kerne, unterhalb dem Magen gelegen. Ei- nige Fischmilze beschreibet auch HASSELQUIST p. 329.
(l)SEVERIN Zootom. p. 369.
(m) sie sei fast dreiekkig, und schwärzlich HILL. review. p. 114. wie ich davor halte im Meerfischen.
(n)ROESEL T. V. & XIX.
(o) Gekrösdrüse nennt es in der Natter CHARAS tab. 1. F. tab. 22. tab. 3. F. p. 43.
Jn den Voͤgeln ſtimmt ſie nicht allezeit mit der wa- ren Milz uͤberein. Sie iſt rot, laͤnglich, im Mittel- punkte des Gekroͤſes gelagert, diſſeits des linken Endes etwas dikker, aber kaum mit dem Magen verbunden, zwiſchen dem linken Leberlappen, und dem vordern Ge- daͤrm, welches vom Magen herkoͤmmt, und zwiſchen dem hintern, welches eben jezt durch den Beitritt der blinden Anhaͤngſel einen Zuwachs bekoͤmmt, ſo klein, daß ſie weder zum Magen, noch zur Leber ein Verhaͤlt- nis hat, in kleinen Voͤgeln nicht ein Gran ſchwer wiegt, und iſt uͤberhaupt dem milzfoͤrmigen Koͤrperchen der ei- erlegenden Vierfuͤßigen ſehr aͤnlich.
Jn den Fiſchen hat ſie eine blutige Farbe, und die voͤllige Lage der waren Milz in den Vierfuͤßigen, wie auch deren Figur (m), ſo viel ich Fiſche geoͤffnet habe, und einer Seits am Magen, andrer Seits an der Leber und dem Gedaͤrme befindlich, lang, vorne her flach, und duͤnne. Jn den Vierfuͤßigen vom kalten Blute haͤlt man dasjenige fuͤr die Milz, was im Mittelpunkte des Gekroͤſes eine rote Druͤſe (n), und mit groſſen Gefaͤſſen bedekkt iſt, wie die Gekroͤsdruͤſe des Aſellius zu ſein pflegt (o).
§. 2.
(d)[Spaltenumbruch]KLEIN miſſ. V. p. 34. dreiekkig.
(e)ibid. ENT. rund. Jm klei- nen laͤnglich rundlich.
(f)GRONOV I. c. p. 99.
(g) Ein rotes dreiekkiges Ein- geweide GRONOV. muſ. p. 7.
(h)COLLINS p. 407.
(i)GRONOV. Act. litt. Upſal. ann. 1741. muſ. uhthyol. p. 10. dem ſchwarzen Blute aͤnlich RO- BERG piſcat. Salm. p. 11.
(k)[Spaltenumbruch]
dreiekkig, voller Kerne, unterhalb dem Magen gelegen. Ei- nige Fiſchmilze beſchreibet auch HASSELQUIST p. 329.
(l)SEVERIN Zootom. p. 369.
(m) ſie ſei faſt dreiekkig, und ſchwaͤrzlich HILL. review. p. 114. wie ich davor halte im Meerfiſchen.
(n)ROESEL T. V. & XIX.
(o) Gekroͤsdruͤſe nennt es in der Natter CHARAS tab. 1. F. tab. 22. tab. 3. F. p. 43.
O o 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0601"n="565[581]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. Jhr Bau.</hi></fw><lb/>
Sander <noteplace="foot"n="(d)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">KLEIN</hi> miſſ. V. p.</hi> 34.<lb/>
dreiekkig.</note>, <hirendition="#aq">cernua</hi><noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">ibid. ENT.</hi> rund. Jm klei-<lb/>
nen laͤnglich rundlich.</note>, <hirendition="#aq">trachino</hi><noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">GRONOV I. c. p.</hi> 99.</note>, Karpen, Wels <noteplace="foot"n="(g)">Ein rotes dreiekkiges Ein-<lb/>
geweide <hirendition="#aq">GRONOV. muſ. p.</hi> 7.</note>,<lb/>
Stoͤr <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">COLLINS p.</hi> 407.</note>, Lachs <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">GRONOV. Act. litt. Upſal.<lb/>
ann. 1741. muſ. uhthyol. p.</hi> 10.<lb/>
dem ſchwarzen Blute aͤnlich <hirendition="#aq">RO-<lb/>
BERG piſcat. Salm. p.</hi> 11.</note>, <hirendition="#aq">trocta</hi><noteplace="foot"n="(k)"><cb/>
dreiekkig, voller Kerne,<lb/>
unterhalb dem Magen gelegen. Ei-<lb/>
nige Fiſchmilze beſchreibet auch<lb/><hirendition="#aq">HASSELQUIST p.</hi> 329.</note>, Muraͤne <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">SEVERIN Zootom. p.</hi> 369.</note>.</p><lb/><p>Jn den Voͤgeln ſtimmt ſie nicht allezeit mit der wa-<lb/>
ren Milz uͤberein. Sie iſt rot, laͤnglich, im Mittel-<lb/>
punkte des Gekroͤſes gelagert, diſſeits des linken Endes<lb/>
etwas dikker, aber kaum mit dem Magen verbunden,<lb/>
zwiſchen dem linken Leberlappen, und dem vordern Ge-<lb/>
daͤrm, welches vom Magen herkoͤmmt, und zwiſchen<lb/>
dem hintern, welches eben jezt durch den Beitritt der<lb/>
blinden Anhaͤngſel einen Zuwachs bekoͤmmt, ſo klein,<lb/>
daß ſie weder zum Magen, noch zur Leber ein Verhaͤlt-<lb/>
nis hat, in kleinen Voͤgeln nicht ein Gran ſchwer wiegt,<lb/>
und iſt uͤberhaupt dem milzfoͤrmigen Koͤrperchen der ei-<lb/>
erlegenden Vierfuͤßigen ſehr aͤnlich.</p><lb/><p>Jn den Fiſchen hat ſie eine blutige Farbe, und die<lb/>
voͤllige Lage der waren Milz in den Vierfuͤßigen, wie<lb/>
auch deren Figur <noteplace="foot"n="(m)">ſie ſei faſt dreiekkig, und<lb/>ſchwaͤrzlich <hirendition="#aq">HILL. review. p.</hi> 114.<lb/>
wie ich davor halte im Meerfiſchen.</note>, ſo viel ich Fiſche geoͤffnet habe,<lb/>
und einer Seits am Magen, andrer Seits an der Leber<lb/>
und dem Gedaͤrme befindlich, lang, vorne her flach,<lb/>
und duͤnne. Jn den Vierfuͤßigen vom kalten Blute haͤlt<lb/>
man dasjenige fuͤr die Milz, was im Mittelpunkte des<lb/>
Gekroͤſes eine rote Druͤſe <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">ROESEL T. V. & XIX.</hi></note>, und mit groſſen Gefaͤſſen<lb/>
bedekkt iſt, wie die Gekroͤsdruͤſe des <hirendition="#fr">Aſellius</hi> zu ſein<lb/>
pflegt <noteplace="foot"n="(o)">Gekroͤsdruͤſe nennt es in der<lb/>
Natter <hirendition="#aq">CHARAS tab. 1. F. tab.<lb/>
22. tab. 3. F. p.</hi> 43.</note>.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="sig">O o 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">§. 2.</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[565[581]/0601]
I. Abſchn. Jhr Bau.
Sander (d), cernua (e), trachino (f), Karpen, Wels (g),
Stoͤr (h), Lachs (i), trocta (k), Muraͤne (l).
Jn den Voͤgeln ſtimmt ſie nicht allezeit mit der wa-
ren Milz uͤberein. Sie iſt rot, laͤnglich, im Mittel-
punkte des Gekroͤſes gelagert, diſſeits des linken Endes
etwas dikker, aber kaum mit dem Magen verbunden,
zwiſchen dem linken Leberlappen, und dem vordern Ge-
daͤrm, welches vom Magen herkoͤmmt, und zwiſchen
dem hintern, welches eben jezt durch den Beitritt der
blinden Anhaͤngſel einen Zuwachs bekoͤmmt, ſo klein,
daß ſie weder zum Magen, noch zur Leber ein Verhaͤlt-
nis hat, in kleinen Voͤgeln nicht ein Gran ſchwer wiegt,
und iſt uͤberhaupt dem milzfoͤrmigen Koͤrperchen der ei-
erlegenden Vierfuͤßigen ſehr aͤnlich.
Jn den Fiſchen hat ſie eine blutige Farbe, und die
voͤllige Lage der waren Milz in den Vierfuͤßigen, wie
auch deren Figur (m), ſo viel ich Fiſche geoͤffnet habe,
und einer Seits am Magen, andrer Seits an der Leber
und dem Gedaͤrme befindlich, lang, vorne her flach,
und duͤnne. Jn den Vierfuͤßigen vom kalten Blute haͤlt
man dasjenige fuͤr die Milz, was im Mittelpunkte des
Gekroͤſes eine rote Druͤſe (n), und mit groſſen Gefaͤſſen
bedekkt iſt, wie die Gekroͤsdruͤſe des Aſellius zu ſein
pflegt (o).
§. 2.
(d)
KLEIN miſſ. V. p. 34.
dreiekkig.
(e) ibid. ENT. rund. Jm klei-
nen laͤnglich rundlich.
(f) GRONOV I. c. p. 99.
(g) Ein rotes dreiekkiges Ein-
geweide GRONOV. muſ. p. 7.
(h) COLLINS p. 407.
(i) GRONOV. Act. litt. Upſal.
ann. 1741. muſ. uhthyol. p. 10.
dem ſchwarzen Blute aͤnlich RO-
BERG piſcat. Salm. p. 11.
(k)
dreiekkig, voller Kerne,
unterhalb dem Magen gelegen. Ei-
nige Fiſchmilze beſchreibet auch
HASSELQUIST p. 329.
(l) SEVERIN Zootom. p. 369.
(m) ſie ſei faſt dreiekkig, und
ſchwaͤrzlich HILL. review. p. 114.
wie ich davor halte im Meerfiſchen.
(n) ROESEL T. V. & XIX.
(o) Gekroͤsdruͤſe nennt es in der
Natter CHARAS tab. 1. F. tab.
22. tab. 3. F. p. 43.
O o 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 565[581]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/601>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.