geht (x). Diese Glasur ist eine Art von weissem metal- lischen Glase, welche sich ebenfalls in winkliche Theilchen zerbrokkeln läst, und so hart ist, daß sie Feuer von sich giebt, wenn man sie mit Stal zusammen schlägt (y).
Jhr Bau ist fasrig (z), wie ich sonderlich an den Zäh- nen der Meerthiere gesehen, die man in der Schwarz- feldischen Höle gefunden, und die ich dem göttingischen Vorrate beigefüget habe. Man kann an diesem unge- mein grossen und krummen Zähnen eine weisse steinige Materie betrachten, welche mit einer andern abwechselt, die grau ist, und wie Parallelstreifen aus der Achfe des Zahnes (a) nach auswendig hinläuft. Diese Fasern stüzzen sich auf den knochigen Theil (b). An grossen Thieren erscheinen Blasen, worinnen Schleim ist, der sich in eben diese Zahnglasur verwandeln will (c).
Uebrigens ist das Kinnladenloch in der Frucht sehr gros und offen, es schliesset um den fester werdenden Zahn an (c*), und enthält, wenn es sich zusammenzieht, nur den einzigen Theil des Zahns, welches seine Wurzel ist, indessen, daß der mit der Glasur überzogne Theil entblöst,
und
(x)[Spaltenumbruch]LUDWIG de cort dent.
(y)GAGLIARDI p. 62. RHOD Cent. I. obs. 96. am Krokodil. JE- SUITES siam. p. 12.
(z)WINSLOW n. 481 HAVERS p. 79. GAGLIARDI p. 60. tab. 2. f. 3. MALPIGH posthum. p. 53. t. 1 f. 4. Histoir. de l'Acad. 1699. p. 41. 43. Fasern im Wolfe, Bär, Biber, nennet. ROBERG oss. tu- beros.
(a) Ueberzwerch. GAGLIARDI p. 60. Mem. l. c. p. 41. 43. NU- CKIUS an den Bakkenzähnen lau- fen diese Fasern überzwerch, in den spizzen Zähnen nach der Spizze zu, HAVEKS p. 79.
(b)[Spaltenumbruch]GAGLIARDI p. 60. Mem. I. c. p. 41.
(c)Mem de l'Acad. 1754. p. 433. weicher Teig in den Ochsen BOUR- DET Recher. ches T. I. p. 28.
(c*)FAUCHART p. 15. DU- VERNEY p. 565. Journ. des sav. l. c. die glaßhafte Zahurinde löset sich im rauchenden Nitergeiste auf und fällt, wenn man oleum tarta- ri per deliquium zuthut, als ein sehr zarter Staub nieder. Es hat kein parenchyma oder Knochen- platten zwischen den Fadengewe- ben, sondern ist gleichsam ein coa- gulirter Saft. HERISSANT Mem. de l'ac. 1758.
C 4
I. Abſchnitt Das Kauen.
geht (x). Dieſe Glaſur iſt eine Art von weiſſem metal- liſchen Glaſe, welche ſich ebenfalls in winkliche Theilchen zerbrokkeln laͤſt, und ſo hart iſt, daß ſie Feuer von ſich giebt, wenn man ſie mit Stal zuſammen ſchlaͤgt (y).
Jhr Bau iſt faſrig (z), wie ich ſonderlich an den Zaͤh- nen der Meerthiere geſehen, die man in der Schwarz- feldiſchen Hoͤle gefunden, und die ich dem goͤttingiſchen Vorrate beigefuͤget habe. Man kann an dieſem unge- mein groſſen und krummen Zaͤhnen eine weiſſe ſteinige Materie betrachten, welche mit einer andern abwechſelt, die grau iſt, und wie Parallelſtreifen aus der Achfe des Zahnes (a) nach auswendig hinlaͤuft. Dieſe Faſern ſtuͤzzen ſich auf den knochigen Theil (b). An groſſen Thieren erſcheinen Blaſen, worinnen Schleim iſt, der ſich in eben dieſe Zahnglaſur verwandeln will (c).
Uebrigens iſt das Kinnladenloch in der Frucht ſehr gros und offen, es ſchlieſſet um den feſter werdenden Zahn an (c*), und enthaͤlt, wenn es ſich zuſammenzieht, nur den einzigen Theil des Zahns, welches ſeine Wurzel iſt, indeſſen, daß der mit der Glaſur uͤberzogne Theil entbloͤſt,
und
(x)[Spaltenumbruch]LUDWIG de cort dent.
(y)GAGLIARDI p. 62. RHOD Cent. I. obſ. 96. am Krokodil. JE- SUITES ſiam. p. 12.
(z)WINSLOW n. 481 HAVERS p. 79. GAGLIARDI p. 60. tab. 2. f. 3. MALPIGH poſthum. p. 53. t. 1 f. 4. Hiſtoir. de l’Acad. 1699. p. 41. 43. Faſern im Wolfe, Baͤr, Biber, nennet. ROBERG oſſ. tu- beroſ.
(a) Ueberzwerch. GAGLIARDI p. 60. Mém. l. c. p. 41. 43. NU- CKIUS an den Bakkenzaͤhnen lau- fen dieſe Faſern uͤberzwerch, in den ſpizzen Zaͤhnen nach der Spizze zu, HAVEKS p. 79.
(b)[Spaltenumbruch]GAGLIARDI p. 60. Mém. I. c. p. 41.
(c)Mém de l’Acad. 1754. p. 433. weicher Teig in den Ochſen BOUR- DET Recher. ches T. I. p. 28.
(c*)FAUCHART p. 15. DU- VERNEY p. 565. Journ. des ſav. l. c. die glaßhafte Zahurinde loͤſet ſich im rauchenden Nitergeiſte auf und faͤllt, wenn man oleum tarta- ri per deliquium zuthut, als ein ſehr zarter Staub nieder. Es hat kein parenchyma oder Knochen- platten zwiſchen den Fadengewe- ben, ſondern iſt gleichſam ein coa- gulirter Saft. HERISSANT Mém. de l’ac. 1758.
C 4
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I. Abſchnitt Das Kauen.
geht (x). Dieſe Glaſur iſt eine Art von weiſſem metal-
liſchen Glaſe, welche ſich ebenfalls in winkliche Theilchen
zerbrokkeln laͤſt, und ſo hart iſt, daß ſie Feuer von ſich
giebt, wenn man ſie mit Stal zuſammen ſchlaͤgt (y).
Jhr Bau iſt faſrig (z), wie ich ſonderlich an den Zaͤh-
nen der Meerthiere geſehen, die man in der Schwarz-
feldiſchen Hoͤle gefunden, und die ich dem goͤttingiſchen
Vorrate beigefuͤget habe. Man kann an dieſem unge-
mein groſſen und krummen Zaͤhnen eine weiſſe ſteinige
Materie betrachten, welche mit einer andern abwechſelt,
die grau iſt, und wie Parallelſtreifen aus der Achfe des
Zahnes (a) nach auswendig hinlaͤuft. Dieſe Faſern
ſtuͤzzen ſich auf den knochigen Theil (b). An groſſen
Thieren erſcheinen Blaſen, worinnen Schleim iſt, der
ſich in eben dieſe Zahnglaſur verwandeln will (c).
Uebrigens iſt das Kinnladenloch in der Frucht ſehr
gros und offen, es ſchlieſſet um den feſter werdenden Zahn
an (c*), und enthaͤlt, wenn es ſich zuſammenzieht, nur
den einzigen Theil des Zahns, welches ſeine Wurzel iſt,
indeſſen, daß der mit der Glaſur uͤberzogne Theil entbloͤſt,
und
(x)
LUDWIG de cort dent.
(y) GAGLIARDI p. 62. RHOD
Cent. I. obſ. 96. am Krokodil. JE-
SUITES ſiam. p. 12.
(z) WINSLOW n. 481 HAVERS
p. 79. GAGLIARDI p. 60. tab. 2.
f. 3. MALPIGH poſthum. p. 53.
t. 1 f. 4. Hiſtoir. de l’Acad. 1699.
p. 41. 43. Faſern im Wolfe, Baͤr,
Biber, nennet. ROBERG oſſ. tu-
beroſ.
(a) Ueberzwerch. GAGLIARDI
p. 60. Mém. l. c. p. 41. 43. NU-
CKIUS an den Bakkenzaͤhnen lau-
fen dieſe Faſern uͤberzwerch, in den
ſpizzen Zaͤhnen nach der Spizze zu,
HAVEKS p. 79.
(b)
GAGLIARDI p. 60. Mém.
I. c. p. 41.
(c) Mém de l’Acad. 1754. p. 433.
weicher Teig in den Ochſen BOUR-
DET Recher. ches T. I. p. 28.
(c*) FAUCHART p. 15. DU-
VERNEY p. 565. Journ. des ſav.
l. c. die glaßhafte Zahurinde loͤſet
ſich im rauchenden Nitergeiſte auf
und faͤllt, wenn man oleum tarta-
ri per deliquium zuthut, als ein
ſehr zarter Staub nieder. Es hat
kein parenchyma oder Knochen-
platten zwiſchen den Fadengewe-
ben, ſondern iſt gleichſam ein coa-
gulirter Saft. HERISSANT Mém.
de l’ac. 1758.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/59>, abgerufen am 23.11.2024.
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