sammen; in den Milzstamm von dem linken Stükke des Grimmdarmmagennezzes, und von dem Lebermagennez- ze, dessen Blutadern auch sonsten, ohne einen dazwi- schen liegenden Stamm so gleich in den Stamm der Pfort- ader laufen. Jn den Gekrösestamm laufen die meisten Blutadern des Grimmdarmmagennezzes, die Blutadern des Grimmdarmnezzes, und die Blutadern der Nezzan- hängsel. Alle haben die Art an sich, daß sie sich unter einander häufig vereinigen (k): dieses thun die rechte Nezzadern mit den linken, und mit beiden die Magen- gefässe; den die Gefässe verwandeln sich gänzlich im Nezze, welche sich um die Läppchen des Nezzes her- umlegen.
Das Blut bewegt sich im Nezze langsam, da öfters aus dem Nezze, wenn man es ohne Unterbindung zer- schneidet, gar kein Blut fliest (k*).
Die Nezzgefässe dünsten ebenfalls aus, wie die Ge- fässe des Darmfells. Jch habe das Magengrimmdarm- nezz voller blaugefärbten Fischlein gesehen, den ich durch die Schlagader gesprizzt hatte, und dergleichen hat auch der berümte Kaauw(l) beobachtet.
Endlich schwizzt aus den Nezzschlagadern, ihrer gan- zen Länge nach, der eingesprizzte Saft in die Fettfächer, die das Nezz begleiten, über; und ich habe die Sache mehrmal, so wohl hier, als anderswo mit angesehen. Es sagt noch Albin(m), daß dieses durch die kleinste Gefässe, welche er selbst deutlich mit Augen gesehen, ge- schehe.
Die
(k)[Spaltenumbruch]RUYSCH I. c.
(k*)Journal de med. XII. p. 149.
(l)[Spaltenumbruch]n. 502.
(m) beim HENRICI n. 17. siehe nach KAAUW n. 796 & 797.
N n 4
I. Abſchn. Die Membranen.
ſammen; in den Milzſtamm von dem linken Stuͤkke des Grimmdarmmagennezzes, und von dem Lebermagennez- ze, deſſen Blutadern auch ſonſten, ohne einen dazwi- ſchen liegenden Stamm ſo gleich in den Stamm der Pfort- ader laufen. Jn den Gekroͤſeſtamm laufen die meiſten Blutadern des Grimmdarmmagennezzes, die Blutadern des Grimmdarmnezzes, und die Blutadern der Nezzan- haͤngſel. Alle haben die Art an ſich, daß ſie ſich unter einander haͤufig vereinigen (k): dieſes thun die rechte Nezzadern mit den linken, und mit beiden die Magen- gefaͤſſe; den die Gefaͤſſe verwandeln ſich gaͤnzlich im Nezze, welche ſich um die Laͤppchen des Nezzes her- umlegen.
Das Blut bewegt ſich im Nezze langſam, da oͤfters aus dem Nezze, wenn man es ohne Unterbindung zer- ſchneidet, gar kein Blut flieſt (k*).
Die Nezzgefaͤſſe duͤnſten ebenfalls aus, wie die Ge- faͤſſe des Darmfells. Jch habe das Magengrimmdarm- nezz voller blaugefaͤrbten Fiſchlein geſehen, den ich durch die Schlagader geſprizzt hatte, und dergleichen hat auch der beruͤmte Kaauw(l) beobachtet.
Endlich ſchwizzt aus den Nezzſchlagadern, ihrer gan- zen Laͤnge nach, der eingeſprizzte Saft in die Fettfaͤcher, die das Nezz begleiten, uͤber; und ich habe die Sache mehrmal, ſo wohl hier, als anderswo mit angeſehen. Es ſagt noch Albin(m), daß dieſes durch die kleinſte Gefaͤſſe, welche er ſelbſt deutlich mit Augen geſehen, ge- ſchehe.
Die
(k)[Spaltenumbruch]RUYSCH I. c.
(k*)Journal de med. XII. p. 149.
(l)[Spaltenumbruch]n. 502.
(m) beim HENRICI n. 17. ſiehe nach KAAUW n. 796 & 797.
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[551[567]/0587]
I. Abſchn. Die Membranen.
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Grimmdarmmagennezzes, und von dem Lebermagennez-
ze, deſſen Blutadern auch ſonſten, ohne einen dazwi-
ſchen liegenden Stamm ſo gleich in den Stamm der Pfort-
ader laufen. Jn den Gekroͤſeſtamm laufen die meiſten
Blutadern des Grimmdarmmagennezzes, die Blutadern
des Grimmdarmnezzes, und die Blutadern der Nezzan-
haͤngſel. Alle haben die Art an ſich, daß ſie ſich unter
einander haͤufig vereinigen (k): dieſes thun die rechte
Nezzadern mit den linken, und mit beiden die Magen-
gefaͤſſe; den die Gefaͤſſe verwandeln ſich gaͤnzlich im
Nezze, welche ſich um die Laͤppchen des Nezzes her-
umlegen.
Das Blut bewegt ſich im Nezze langſam, da oͤfters
aus dem Nezze, wenn man es ohne Unterbindung zer-
ſchneidet, gar kein Blut flieſt (k*).
Die Nezzgefaͤſſe duͤnſten ebenfalls aus, wie die Ge-
faͤſſe des Darmfells. Jch habe das Magengrimmdarm-
nezz voller blaugefaͤrbten Fiſchlein geſehen, den ich durch
die Schlagader geſprizzt hatte, und dergleichen hat auch
der beruͤmte Kaauw (l) beobachtet.
Endlich ſchwizzt aus den Nezzſchlagadern, ihrer gan-
zen Laͤnge nach, der eingeſprizzte Saft in die Fettfaͤcher,
die das Nezz begleiten, uͤber; und ich habe die Sache
mehrmal, ſo wohl hier, als anderswo mit angeſehen.
Es ſagt noch Albin (m), daß dieſes durch die kleinſte
Gefaͤſſe, welche er ſelbſt deutlich mit Augen geſehen, ge-
ſchehe.
Die
(k)
RUYSCH I. c.
(k*) Journal de med. XII.
p. 149.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 551[567]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/587>, abgerufen am 22.11.2024.
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