Es wird diese Luft ferner den ganzen Queergrimm- darm begleiten, jedoch nicht immer, das Oberblat des mesocoli von der Gekrösdrüse ablösen, und man wird sehen, daß die Gekrösdrüse zwischen den beiden Blättern des mesocoli, in der Höle dieser Membran liegt. Sie wird ferner das Schwebeband der Milz in die Höhe trei- ben, und zeigen, daß daselbst von dem Nezze eine ande- re hole Stelle gemacht wird. Sie wird endlich dem ganzen Grimmdarme bis zum Mastdarme nachfolgen und verursachen, daß derselbe ganz und gar von der an- grenzenden Flasche getragen wird.
Zu gleicher Zeit, wie wohl nicht immer, aber doch oft werden sich die aufgeblasene kleine Nezze(a) oder die Nezzanhängsel mit in die Höhe heben (b); es sind dieses fächrige Fetthäute (c), welche von dem ge- sammten Grimmdarm und auch von einem Theile des Mastdarms (d) sehr oft paarweise herkommen, und in ihrem blinden Ende die eingeblasene Luft beherbergen, welches ein offenbarer Beweis ist, daß selbige von der äussersten Doppelhaut des Grimmdarms (e), so, wie vom mesocolo entstehen. Sie sind Kegelförmig, an ihrem freien Ende dikker (f) auch gablig, und verursachen ei- nen schönen Anblikk, wenn der ganze Grimmdarm da- mit allenthalben besezzt ist (g). Jhr Erfinder ist Ve- sal(h); doch findet man sie auch beim Fabricius(i), Spigel(k), Riolan(l), J. Antonides van der Lin- den(m), Glissonius(n), Bartholin(o), Wil-
lis
(a)[Spaltenumbruch]WINSLOW.
(b)Idem.
(c)RUYSCH tab. 5. BIDLOO tab. | 39. f. 5. So findet man sie im Pigmäen TYSON. p. 32.
(d)FABRIC. GLISSON. WINSLOW.
(e)Idem n. 365.
(f)Idem n. 366.
(g)p. 612. Können zugleich [Spaltenumbruch]
aufgeblasen werden HENSING n. 25. add. WINSLOW n. 367.
(h)p. 612.
(i)De intest. p. 152.
(k)p. 229.
(l)p. 110.
(m)Physiol. reform. p. 56.
(n)p. 188.
(o)Centur. obs. I. 92.
Bekleidung des Unterleib. XX. Buch.
Es wird dieſe Luft ferner den ganzen Queergrimm- darm begleiten, jedoch nicht immer, das Oberblat des meſocoli von der Gekroͤsdruͤſe abloͤſen, und man wird ſehen, daß die Gekroͤsdruͤſe zwiſchen den beiden Blaͤttern des meſocoli, in der Hoͤle dieſer Membran liegt. Sie wird ferner das Schwebeband der Milz in die Hoͤhe trei- ben, und zeigen, daß daſelbſt von dem Nezze eine ande- re hole Stelle gemacht wird. Sie wird endlich dem ganzen Grimmdarme bis zum Maſtdarme nachfolgen und verurſachen, daß derſelbe ganz und gar von der an- grenzenden Flaſche getragen wird.
Zu gleicher Zeit, wie wohl nicht immer, aber doch oft werden ſich die aufgeblaſene kleine Nezze(a) oder die Nezzanhaͤngſel mit in die Hoͤhe heben (b); es ſind dieſes faͤchrige Fetthaͤute (c), welche von dem ge- ſammten Grimmdarm und auch von einem Theile des Maſtdarms (d) ſehr oft paarweiſe herkommen, und in ihrem blinden Ende die eingeblaſene Luft beherbergen, welches ein offenbarer Beweis iſt, daß ſelbige von der aͤuſſerſten Doppelhaut des Grimmdarms (e), ſo, wie vom meſocolo entſtehen. Sie ſind Kegelfoͤrmig, an ihrem freien Ende dikker (f) auch gablig, und verurſachen ei- nen ſchoͤnen Anblikk, wenn der ganze Grimmdarm da- mit allenthalben beſezzt iſt (g). Jhr Erfinder iſt Ve- ſal(h); doch findet man ſie auch beim Fabricius(i), Spigel(k), Riolan(l), J. Antonides van der Lin- den(m), Gliſſonius(n), Bartholin(o), Wil-
lis
(a)[Spaltenumbruch]WINSLOW.
(b)Idem.
(c)RUYSCH tab. 5. BIDLOO tab. | 39. f. 5. So findet man ſie im Pigmaͤen TYSON. p. 32.
(d)FABRIC. GLISSON. WINSLOW.
(e)Idem n. 365.
(f)Idem n. 366.
(g)p. 612. Koͤnnen zugleich [Spaltenumbruch]
aufgeblaſen werden HENSING n. 25. add. WINSLOW n. 367.
(h)p. 612.
(i)De inteſt. p. 152.
(k)p. 229.
(l)p. 110.
(m)Phyſiol. reform. p. 56.
(n)p. 188.
(o)Centur. obſ. I. 92.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0578"n="542[558]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Bekleidung des Unterleib. <hirendition="#aq">XX.</hi> Buch.</hi></fw><lb/><p>Es wird dieſe Luft ferner den ganzen Queergrimm-<lb/>
darm begleiten, jedoch nicht immer, das Oberblat des<lb/><hirendition="#aq">meſocoli</hi> von der Gekroͤsdruͤſe abloͤſen, und man wird<lb/>ſehen, daß die Gekroͤsdruͤſe zwiſchen den beiden Blaͤttern<lb/>
des <hirendition="#aq">meſocoli,</hi> in der Hoͤle dieſer Membran liegt. Sie<lb/>
wird ferner das Schwebeband der Milz in die Hoͤhe trei-<lb/>
ben, und zeigen, daß daſelbſt von dem Nezze eine ande-<lb/>
re hole Stelle gemacht wird. Sie wird endlich dem<lb/>
ganzen Grimmdarme bis zum Maſtdarme nachfolgen<lb/>
und verurſachen, daß derſelbe ganz und gar von der an-<lb/>
grenzenden Flaſche getragen wird.</p><lb/><p>Zu gleicher Zeit, wie wohl nicht immer, aber doch<lb/>
oft werden ſich die aufgeblaſene <hirendition="#fr">kleine Nezze</hi><noteplace="foot"n="(a)"><cb/><hirendition="#aq">WINSLOW.</hi></note> oder<lb/>
die <hirendition="#fr">Nezzanhaͤngſel</hi> mit in die Hoͤhe heben <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Idem.</hi></hi></note>; es<lb/>ſind dieſes faͤchrige Fetthaͤute <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">RUYSCH tab. 5. BIDLOO<lb/>
tab. | 39. f.</hi> 5. So findet man ſie<lb/>
im Pigmaͤen <hirendition="#aq">TYSON. p.</hi> 32.</note>, welche von dem ge-<lb/>ſammten Grimmdarm und auch von einem Theile des<lb/>
Maſtdarms <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">FABRIC. GLISSON.</hi><lb/>
WINSLOW.</hi></note>ſehr oft paarweiſe herkommen, und in<lb/>
ihrem blinden Ende die eingeblaſene Luft beherbergen,<lb/>
welches ein offenbarer Beweis iſt, daß ſelbige von der<lb/>
aͤuſſerſten Doppelhaut des Grimmdarms <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Idem</hi> n.</hi> 365.</note>, ſo, wie vom<lb/><hirendition="#aq">meſocolo</hi> entſtehen. Sie ſind Kegelfoͤrmig, an ihrem<lb/>
freien Ende dikker <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Idem</hi> n.</hi> 366.</note> auch gablig, und verurſachen ei-<lb/>
nen ſchoͤnen Anblikk, wenn der ganze Grimmdarm da-<lb/>
mit allenthalben beſezzt iſt <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">p.</hi> 612. Koͤnnen zugleich<lb/><cb/>
aufgeblaſen werden <hirendition="#aq"><hirendition="#g">HENSING</hi><lb/>
n. 25. add. <hirendition="#g">WINSLOW</hi><lb/>
n.</hi> 367.</note>. Jhr Erfinder iſt <hirendition="#fr">Ve-<lb/>ſal</hi><noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">p.</hi> 612.</note>; doch findet man ſie auch beim <hirendition="#fr">Fabricius</hi><noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">De inteſt. p.</hi> 152.</note>,<lb/><hirendition="#fr">Spigel</hi><noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">p.</hi> 229.</note>, <hirendition="#fr">Riolan</hi><noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">p.</hi> 110.</note>, J. Antonides van der <hirendition="#fr">Lin-<lb/>
den</hi><noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">Phyſiol. reform. p.</hi> 56.</note>, <hirendition="#fr">Gliſſonius</hi><noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">p.</hi> 188.</note>, <hirendition="#fr">Bartholin</hi><noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">Centur. obſ. I.</hi> 92.</note>, <hirendition="#fr">Wil-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">lis</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[542[558]/0578]
Bekleidung des Unterleib. XX. Buch.
Es wird dieſe Luft ferner den ganzen Queergrimm-
darm begleiten, jedoch nicht immer, das Oberblat des
meſocoli von der Gekroͤsdruͤſe abloͤſen, und man wird
ſehen, daß die Gekroͤsdruͤſe zwiſchen den beiden Blaͤttern
des meſocoli, in der Hoͤle dieſer Membran liegt. Sie
wird ferner das Schwebeband der Milz in die Hoͤhe trei-
ben, und zeigen, daß daſelbſt von dem Nezze eine ande-
re hole Stelle gemacht wird. Sie wird endlich dem
ganzen Grimmdarme bis zum Maſtdarme nachfolgen
und verurſachen, daß derſelbe ganz und gar von der an-
grenzenden Flaſche getragen wird.
Zu gleicher Zeit, wie wohl nicht immer, aber doch
oft werden ſich die aufgeblaſene kleine Nezze (a) oder
die Nezzanhaͤngſel mit in die Hoͤhe heben (b); es
ſind dieſes faͤchrige Fetthaͤute (c), welche von dem ge-
ſammten Grimmdarm und auch von einem Theile des
Maſtdarms (d) ſehr oft paarweiſe herkommen, und in
ihrem blinden Ende die eingeblaſene Luft beherbergen,
welches ein offenbarer Beweis iſt, daß ſelbige von der
aͤuſſerſten Doppelhaut des Grimmdarms (e), ſo, wie vom
meſocolo entſtehen. Sie ſind Kegelfoͤrmig, an ihrem
freien Ende dikker (f) auch gablig, und verurſachen ei-
nen ſchoͤnen Anblikk, wenn der ganze Grimmdarm da-
mit allenthalben beſezzt iſt (g). Jhr Erfinder iſt Ve-
ſal (h); doch findet man ſie auch beim Fabricius (i),
Spigel (k), Riolan (l), J. Antonides van der Lin-
den (m), Gliſſonius (n), Bartholin (o), Wil-
lis
(a)
WINSLOW.
(b) Idem.
(c) RUYSCH tab. 5. BIDLOO
tab. | 39. f. 5. So findet man ſie
im Pigmaͤen TYSON. p. 32.
(d) FABRIC. GLISSON.
WINSLOW.
(e) Idem n. 365.
(f) Idem n. 366.
(g) p. 612. Koͤnnen zugleich
aufgeblaſen werden HENSING
n. 25. add. WINSLOW
n. 367.
(h) p. 612.
(i) De inteſt. p. 152.
(k) p. 229.
(l) p. 110.
(m) Phyſiol. reform. p. 56.
(n) p. 188.
(o) Centur. obſ. I. 92.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 542[558]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/578>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.