man ihm den Namen des kleinen Nezzes beigelegt hat. Es liegt dieses Band mehr nach hinten zu, als das lin- ke Leberband, und es ist von selbigen verschieden.
Die linke Gegend des Schlundes bekömmt auf eben die Art vom Zwerchfell ihr Darmfell dergestalt her, daß das hinterste Stükk feste und membranöse ist, und im Winkel, welchen der Schlund mit dem Zwerchfelle macht, sowohl den Schlund, als die Milz, von deren Spizze es herkömmt, und das Darmfell, so diese Scheidewand bekleidet, an einander hängt, und sich hierauf in das grosse Nezz verliert, welches ferner von der Milz in den grossen Magenbogen läuft. Zwischen diesen und dem linken Leberbande ist die Spizze der Milz in jungen Per- sonen verstekkt |(c).
Man könnte dieses erwänte Band, das Vertikal- band der Milz (d) nennen: weil es blos an deren hintern Spizze feste hängt (e).
Eine andre, mehr nach der linken Seite zu liegende Darmfellsfalte (f) kömmt weit vom Zwerchfelle bei der hintern Fläche der Milzhelfte, hinter den grossen Ge- fässen, und dem Nezze an. Es hängt an deren Seite diese Milzfläche an der Nebenniere feste (g).
Eine andre Falte des Darmfelles geht von der Milz zum Darmfelle der Niere (h) und der Nebenniere, un- ter diesem Bande durch.
Uebri-
(c)[Spaltenumbruch]Gonf. HENSING n. 30. etwas anders redet davon KAAUW n. 578. 579.
(d) Solches hat CELSUS ibid. EUSTACH ibid. ad HENSING n. 42.
(e)EUSTACH tab. 10. f. 6.
(f)WINSLOW n. 333. für was ungewisses KAAUW n. 272. [Spaltenumbruch]
573. dennoch erhellet nicht genung, daß diese berümte Männer nicht das Vertikalband haben wollen. Daß vom Zwerchfell Fasern zur Milz herablaufen. VESALIUS p. 628.
(g)Conf. EUSTACH f. 9.
(h)KAAUW n. 573.
Ll 2
I. Abſchn. Die Membranen.
man ihm den Namen des kleinen Nezzes beigelegt hat. Es liegt dieſes Band mehr nach hinten zu, als das lin- ke Leberband, und es iſt von ſelbigen verſchieden.
Die linke Gegend des Schlundes bekoͤmmt auf eben die Art vom Zwerchfell ihr Darmfell dergeſtalt her, daß das hinterſte Stuͤkk feſte und membranoͤſe iſt, und im Winkel, welchen der Schlund mit dem Zwerchfelle macht, ſowohl den Schlund, als die Milz, von deren Spizze es herkoͤmmt, und das Darmfell, ſo dieſe Scheidewand bekleidet, an einander haͤngt, und ſich hierauf in das groſſe Nezz verliert, welches ferner von der Milz in den groſſen Magenbogen laͤuft. Zwiſchen dieſen und dem linken Leberbande iſt die Spizze der Milz in jungen Per- ſonen verſtekkt |(c).
Man koͤnnte dieſes erwaͤnte Band, das Vertikal- band der Milz (d) nennen: weil es blos an deren hintern Spizze feſte haͤngt (e).
Eine andre, mehr nach der linken Seite zu liegende Darmfellsfalte (f) koͤmmt weit vom Zwerchfelle bei der hintern Flaͤche der Milzhelfte, hinter den groſſen Ge- faͤſſen, und dem Nezze an. Es haͤngt an deren Seite dieſe Milzflaͤche an der Nebenniere feſte (g).
Eine andre Falte des Darmfelles geht von der Milz zum Darmfelle der Niere (h) und der Nebenniere, un- ter dieſem Bande durch.
Uebri-
(c)[Spaltenumbruch]Gonf. HENSING n. 30. etwas anders redet davon KAAUW n. 578. 579.
(d) Solches hat CELSUS ibid. EUSTACH ibid. ad HENSING n. 42.
(e)EUSTACH tab. 10. f. 6.
(f)WINSLOW n. 333. fuͤr was ungewiſſes KAAUW n. 272. [Spaltenumbruch]
573. dennoch erhellet nicht genung, daß dieſe beruͤmte Maͤnner nicht das Vertikalband haben wollen. Daß vom Zwerchfell Faſern zur Milz herablaufen. VESALIUS p. 628.
(g)Conf. EUSTACH f. 9.
(h)KAAUW n. 573.
Ll 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0551"n="515[531]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. Die Membranen.</hi></fw><lb/>
man ihm den Namen des kleinen Nezzes beigelegt hat.<lb/>
Es liegt dieſes Band mehr nach hinten zu, als das lin-<lb/>
ke Leberband, und es iſt von ſelbigen verſchieden.</p><lb/><p>Die linke Gegend des Schlundes bekoͤmmt auf eben<lb/>
die Art vom Zwerchfell ihr Darmfell dergeſtalt her, daß<lb/>
das hinterſte Stuͤkk feſte und membranoͤſe iſt, und im<lb/>
Winkel, welchen der Schlund mit dem Zwerchfelle macht,<lb/>ſowohl den Schlund, als die Milz, von deren Spizze<lb/>
es herkoͤmmt, und das Darmfell, ſo dieſe Scheidewand<lb/>
bekleidet, an einander haͤngt, und ſich hierauf in das<lb/>
groſſe Nezz verliert, welches ferner von der Milz in den<lb/>
groſſen Magenbogen laͤuft. Zwiſchen dieſen und dem<lb/>
linken Leberbande iſt die Spizze der Milz in jungen Per-<lb/>ſonen verſtekkt |<noteplace="foot"n="(c)"><cb/><hirendition="#aq">Gonf. <hirendition="#g">HENSING</hi> n.</hi> 30.<lb/>
etwas anders redet davon <hirendition="#aq">KAAUW<lb/>
n.</hi> 578. 579.</note>.</p><lb/><p>Man koͤnnte dieſes erwaͤnte Band, das Vertikal-<lb/>
band der Milz <noteplace="foot"n="(d)">Solches hat <hirendition="#aq">CELSUS ibid.<lb/>
EUSTACH ibid. ad HENSING<lb/>
n.</hi> 42.</note> nennen: weil es blos an deren hintern<lb/>
Spizze feſte haͤngt <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">EUSTACH tab. 10. f.</hi> 6.</note>.</p><lb/><p>Eine andre, mehr nach der linken Seite zu liegende<lb/>
Darmfellsfalte <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">WINSLOW</hi> n.</hi> 333. fuͤr<lb/>
was ungewiſſes <hirendition="#aq">KAAUW n.</hi> 272.<lb/><cb/>
573. dennoch erhellet nicht genung,<lb/>
daß dieſe beruͤmte Maͤnner nicht<lb/>
das Vertikalband haben wollen.<lb/>
Daß vom Zwerchfell Faſern zur<lb/>
Milz herablaufen. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">VESALIUS</hi><lb/>
p.</hi> 628.</note> koͤmmt weit vom Zwerchfelle bei der<lb/>
hintern Flaͤche der Milzhelfte, hinter den groſſen Ge-<lb/>
faͤſſen, und dem Nezze an. Es haͤngt an deren Seite<lb/>
dieſe Milzflaͤche an der Nebenniere feſte <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">Conf. EUSTACH f.</hi> 9.</note>.</p><lb/><p>Eine andre Falte des Darmfelles geht von der Milz<lb/>
zum Darmfelle der Niere <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">KAAUW n.</hi> 573.</note> und der Nebenniere, un-<lb/>
ter dieſem Bande durch.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">Ll 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">Uebri-</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[515[531]/0551]
I. Abſchn. Die Membranen.
man ihm den Namen des kleinen Nezzes beigelegt hat.
Es liegt dieſes Band mehr nach hinten zu, als das lin-
ke Leberband, und es iſt von ſelbigen verſchieden.
Die linke Gegend des Schlundes bekoͤmmt auf eben
die Art vom Zwerchfell ihr Darmfell dergeſtalt her, daß
das hinterſte Stuͤkk feſte und membranoͤſe iſt, und im
Winkel, welchen der Schlund mit dem Zwerchfelle macht,
ſowohl den Schlund, als die Milz, von deren Spizze
es herkoͤmmt, und das Darmfell, ſo dieſe Scheidewand
bekleidet, an einander haͤngt, und ſich hierauf in das
groſſe Nezz verliert, welches ferner von der Milz in den
groſſen Magenbogen laͤuft. Zwiſchen dieſen und dem
linken Leberbande iſt die Spizze der Milz in jungen Per-
ſonen verſtekkt | (c).
Man koͤnnte dieſes erwaͤnte Band, das Vertikal-
band der Milz (d) nennen: weil es blos an deren hintern
Spizze feſte haͤngt (e).
Eine andre, mehr nach der linken Seite zu liegende
Darmfellsfalte (f) koͤmmt weit vom Zwerchfelle bei der
hintern Flaͤche der Milzhelfte, hinter den groſſen Ge-
faͤſſen, und dem Nezze an. Es haͤngt an deren Seite
dieſe Milzflaͤche an der Nebenniere feſte (g).
Eine andre Falte des Darmfelles geht von der Milz
zum Darmfelle der Niere (h) und der Nebenniere, un-
ter dieſem Bande durch.
Uebri-
(c)
Gonf. HENSING n. 30.
etwas anders redet davon KAAUW
n. 578. 579.
(d) Solches hat CELSUS ibid.
EUSTACH ibid. ad HENSING
n. 42.
(e) EUSTACH tab. 10. f. 6.
(f) WINSLOW n. 333. fuͤr
was ungewiſſes KAAUW n. 272.
573. dennoch erhellet nicht genung,
daß dieſe beruͤmte Maͤnner nicht
das Vertikalband haben wollen.
Daß vom Zwerchfell Faſern zur
Milz herablaufen. VESALIUS
p. 628.
(g) Conf. EUSTACH f. 9.
(h) KAAUW n. 573.
Ll 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 515[531]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/551>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.