auch einige Drüsen von dem limphatischen Geschlechte an dem Darmfelle sizzen sahen. Schon lange hat man gewiesen, daß dieses keine wirkliche Drüsen sind (u).
Man lieset, daß in einigen Fischen, wie im Del- phin (w) das Meerwasser durch ein eignes Loch in den Unterleib dringen soll.
So wie dieses Wasser aus den Schlagadern dünstet, so wird es in gesunden Körpern von den Blutadern wie- der aufgenommen. Es verschwand Wasser, welches man in den Unterleib eines lebendigen Thieres sprizzte (r) und bis zwo (y) und sechs Unzen (z) verzerte sich, durch dieses Einsaugen in kurzer Zeit. Doch man hat auch Wein in den Unterleib eines Hundes gesprizzt, und die- ser verschwand nach acht und vierzig Stunden ganz und gar (a), so wie ein Wasser vom Lorbeerkirschbaum von dem holen Bauche in kurzer Zeit wieder verschlukkt wur- de (b).
Hierauf sprizzte Abraham Kaauw in die Pfortader oder deren Aeste Wasser; und er sahe dasselbe ebenfalls von der gesammten äussern Oberfläche der Leber (b*), der Milz (c) der Gekrösdrüse (d), des Magens (e), Gedärms (f), Gekröses (g), der Blase (h) wieder herausfliessen. Es scheinet diese Resorbirung durch die limphatischen Gefässe zu geschehen (i). Die Wassersucht entsteht mit der zu-
ver-
(u)[Spaltenumbruch]HEISTER Compend. not. 6. Es wären nicht natürliche Hübel- chen LIEUTAUD p. 261. HEN- SING n. 10.
(w)Phil. trans. n. 239.
(r)NUCK Scalograph C. II. p. 27. I. L. PETIT traite des malad. des os T. I. p. 535.
auch einige Druͤſen von dem limphatiſchen Geſchlechte an dem Darmfelle ſizzen ſahen. Schon lange hat man gewieſen, daß dieſes keine wirkliche Druͤſen ſind (u).
Man lieſet, daß in einigen Fiſchen, wie im Del- phin (w) das Meerwaſſer durch ein eignes Loch in den Unterleib dringen ſoll.
So wie dieſes Waſſer aus den Schlagadern duͤnſtet, ſo wird es in geſunden Koͤrpern von den Blutadern wie- der aufgenommen. Es verſchwand Waſſer, welches man in den Unterleib eines lebendigen Thieres ſprizzte (r) und bis zwo (y) und ſechs Unzen (z) verzerte ſich, durch dieſes Einſaugen in kurzer Zeit. Doch man hat auch Wein in den Unterleib eines Hundes geſprizzt, und die- ſer verſchwand nach acht und vierzig Stunden ganz und gar (a), ſo wie ein Waſſer vom Lorbeerkirſchbaum von dem holen Bauche in kurzer Zeit wieder verſchlukkt wur- de (b).
Hierauf ſprizzte Abraham Kaauw in die Pfortader oder deren Aeſte Waſſer; und er ſahe daſſelbe ebenfalls von der geſammten aͤuſſern Oberflaͤche der Leber (b*), der Milz (c) der Gekroͤsdruͤſe (d), des Magens (e), Gedaͤrms (f), Gekroͤſes (g), der Blaſe (h) wieder herausflieſſen. Es ſcheinet dieſe Reſorbirung durch die limphatiſchen Gefaͤſſe zu geſchehen (i). Die Waſſerſucht entſteht mit der zu-
ver-
(u)[Spaltenumbruch]HEISTER Compend. not. 6. Es waͤren nicht natuͤrliche Huͤbel- chen LIEUTAUD p. 261. HEN- SING n. 10.
(w)Phil. tranſ. n. 239.
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[498[514]/0534]
Bekleidung. des Unterleib. XX. Buch.
auch einige Druͤſen von dem limphatiſchen Geſchlechte
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gewieſen, daß dieſes keine wirkliche Druͤſen ſind (u).
Man lieſet, daß in einigen Fiſchen, wie im Del-
phin (w) das Meerwaſſer durch ein eignes Loch in den
Unterleib dringen ſoll.
So wie dieſes Waſſer aus den Schlagadern duͤnſtet,
ſo wird es in geſunden Koͤrpern von den Blutadern wie-
der aufgenommen. Es verſchwand Waſſer, welches
man in den Unterleib eines lebendigen Thieres ſprizzte (r)
und bis zwo (y) und ſechs Unzen (z) verzerte ſich, durch
dieſes Einſaugen in kurzer Zeit. Doch man hat auch
Wein in den Unterleib eines Hundes geſprizzt, und die-
ſer verſchwand nach acht und vierzig Stunden ganz und
gar (a), ſo wie ein Waſſer vom Lorbeerkirſchbaum von
dem holen Bauche in kurzer Zeit wieder verſchlukkt wur-
de (b).
Hierauf ſprizzte Abraham Kaauw in die Pfortader
oder deren Aeſte Waſſer; und er ſahe daſſelbe ebenfalls
von der geſammten aͤuſſern Oberflaͤche der Leber (b*), der
Milz (c) der Gekroͤsdruͤſe (d), des Magens (e), Gedaͤrms (f),
Gekroͤſes (g), der Blaſe (h) wieder herausflieſſen. Es
ſcheinet dieſe Reſorbirung durch die limphatiſchen Gefaͤſſe
zu geſchehen (i). Die Waſſerſucht entſteht mit der zu-
ver-
(u)
HEISTER Compend. not. 6.
Es waͤren nicht natuͤrliche Huͤbel-
chen LIEUTAUD p. 261. HEN-
SING n. 10.
(w) Phil. tranſ. n. 239.
(r) NUCK Scalograph C. II.
p. 27. I. L. PETIT traité des
malad. des os T. I. p. 535.
(y) TANARON II. p. 139.
(z) KRAZENSTEIN iheor.
diabet. Exp. 1.
(a) WARRIK Phil. tranſ. Vol.
49 p. 2.
(b)
B. LANGRISH phyſic.
exper. Exp. 3.
(b*) KAAUW n. 619. GUNZ
de hepate n. 8.
(c) ibid.
(d) ibid.
(e) n. 617.
(f) n. 618.
(g) ibid.
(h) n. 621.
(i) n. 630. 631.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 498[514]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/534>, abgerufen am 25.11.2024.
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